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Programmkritik an der manipulierenden Berichterstattung von ARD-aktuell mit ihrer Tagesschau
Gegen die Macht um Acht
Von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer
ARD-aktuell bietet eine Analyse zu den "Luftschlägen der USA, Großbritanniens und Frankreichs", erkennt in ihnen einen "symbolischen Wert" und bezichtigt Russland, damit Verwirrung zu stiften. Und ARD-aktuell scheint in Heiko Maas mittels Desinformation, Manipulation und Hofberichterstattung unbedingt den besten Außenminister aller Zeiten (BAaZ) erkennen zu wollen. Darum geht es in dieser Woche bei der Programmkritik von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer. "Die ARD-Nachrichten sind der Taktgeber für die meisten Medien der Bundesrepublik Deutschland. Wer sich kritisch mit ihnen auseinandersetzt, der kritisiert den Kern des deutschen Journalismus. Die Tagesschau-Maschine ist weder verlässlich noch neutral und keinesfalls seriös. Sie ist nur wenig Anderes als eben fünfzehn Minuten Staatsfunk." So heißt es im Vorwort des im Mai 2017 erschienenen Buches "Die Macht um acht – Der Faktor Tagesschau" von Uli Gellermann, Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
"Die Luft- und Schaumschläger der Tagesschau" - Programmkritik am Artikel "Russland und der Westen - Verwirrung stiften", einer "Analyse von Michael Stempfle", in tageschau.de vom 14.04.2018
Screenshot aus tageschau.de vom 14.04.2018
Bitte festschnallen, es kommen schwere qualitätsjournalistische Turbulenzen im ARD-aktuell-Kanal auf uns zu: "Wie wird Russland auf den Syrien-Angriff reagieren? Der Westen ist verunsichert. Kein Zufall. Denn genau das will Moskau – Verwirrung stiften. Dahinter steckt Strategie."
Nach einem US-Angriff mit 103 Flügelraketen auf das schon seit sieben Jahren kriegsverwüstete Syrien ist “der Westen” “verunsichert”? Und das ist die heimliche, die eigentliche Moskauer “Strategie?” Was sind die aber auch hinterhältig und gemein, diese Russen! Oder ist nicht vielmehr, Anschlussfrage, in der ARD-Nachrichtenzentrale die letzte Sicherung durchgeknallt?
"Die Luftschläge der USA, Großbritanniens und Frankreichs mögen primär einen symbolischen Wert gehabt haben".
Müsste man nicht jedem Journalisten, der das Wort „Luftschlag“ gebraucht, sofort eine ordentliche Tracht Luft-Prügel anbieten? Der im Deutschen ach so beliebte "Schlag" in Verbindung mit "Luft" ist eine hirnlose Übernahme des englischen "air strike". Das Wort „strike“ kann mit "Schlag" oder "Anschlag" übersetzt werden. Im deutschen Sprachraum ist der Begriff „Schlag“ für den damit gemeinten militärischen Vorgang jedoch unpassend. Hier muss die Übersetzung "Angriff" lauten. Ein "air strike" ist füglich ein "Luftangriff", was den offensiven Charakter dieses Tuns unterstreicht, im Gegensatz zu defensiven Luftwaffen-Operationen. Luftwaffenoffiziere, die im Englischen ebenso „zuhause“ sein müssen wie in ihrer deutschen Muttersprache, wissen das. Der „Luftschlag“ ist, ebenso wie das verbale Pendant „Militärschlag“, nicht nur eine gedankenlose anglophile Sprachverhunzung, sondern dient zugleich auch der Verschleierung des aggressiven Charakters der fraglichen Operation.
Wir haben also mal wieder hirnrissige ARD-aktuell-Luftschläge zwecks absichtsvoller Verschleierung westlicher Aggression auf die Ohren bekommen.
Ob Dr. Gniffkes Qualitätsjournalisten auch noch von “Luftschlägen” faseln würden, wenn Raketen ins Redaktionszentrum der ARD-aktuell in Hamburg-Lokstedt einschlügen? Darf man ihnen durchgehen lassen, dass sie geschmäcklerisch über den "symbolischen Wert" spekulieren, wenn unsere bereits im Irak und in Libyen so erfolgreichen westlichen Vernichtungskrieger die Bevölkerung Syriens mit Raketen beschießen und den Terror ins Unermessliche steigern? Unter Verletzung des Völkerrechts? Ihr Sprachgebrauch verrät die Verkommenheit der Gesinnung dieser "Qualitätsjournalisten" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Russland hat syrische Ärzte als Zeugen und weitere Beweise dafür angeboten, dass der “Giftgasangriff” in Dhouma eine Showveranstaltung der Dschihadisten war. Die ARD-aktuell-Journalisten haben keine eigenen, davon abweichenden Rechercheergebnisse. Sie können nicht mal den Showcharakter ihrer von Terroristenfreunden aufgenommenen Videos über den “Giftgasangriff” leugnen. Aber sie schwadronieren trotzdem, es gehe “wie so oft auch bei diesem Schlagabtausch um die Deutungshoheit."
Die Journaille relativiert mit solchen Bemerkungen, dass die russische Regierung aggressive Kriegspropaganda aufdeckt und die Lügen der einschlägig bereits bekannten Verleumder Trump, May, Macron und Merkel offenkundig macht. Aus notwendiger russischer Aufklärungsarbeit, dem Angebot von Zeugen, Beweisen und Indizien, macht ARD-aktuell ebenso argumentations- wie verantwortungslos eine "Strategie des Verwirrungstiftens".
Die Chemiewaffen-Kontrolleure der OPCW sind gerade erst in Dhouma angekommen, aber bevor sie damit beginnen konnten, zu prüfen, ob überhaupt ein “Giftgasangriff” stattgefunden hat, feuert “der Westen” 103 Raketen ab und beschuldigt direkt Assad, indirekt jedoch Moskau eines schweren Kriegsverbrechens. Und ARD-aktuell unterstellt den Russen “Verwirrungsstrategie”! George Orwell lässt grüßen.
Trotz solcher ARD-aktuell-Luftschläge wird inzwischen der innere Zusammenhang zwischen dem angeblichen Giftgasangriff in Dhouma und dem angeblichen Giftgasattentat an den beiden Skripals in Salisbury sichtbar. “Der Westen” ist geopolitisch auf der Verliererstraße und entwickelt Kriegsszenarien als Ablenkungsmanöver.
Zunächst war in dem Beitrag vom 14.4.2018 auf "Tagesschau.de" die Rede vom "Mord an dem Doppelagenten Skripal". Erst als Zuschauer auf diese Fälschung hinwiesen, wischte sich die ARD-aktuell-Redaktion den russophoben Schaum vom Maul und korrigierte ihren Beitrag. Man fragt sich: Wie schlampig arbeitet Dr. Gniffkes Laden eigentlich, wenn er einen so gravierenden Fehler erst auf Zuruf aus dem Publikum entdeckt?
Großzügig räumen die ARD-aktuell-Propagandisten zwar ein, dass möglicherweise gar kein russisches Interesse an dem Giftanschlag bestand, meinen dann aber: "Viele Regierungen der westlichen Länder hätten sich gewünscht, dass Moskau alles dafür tut, den Fall Skripal auch von russischer Seite aus aufzuklären - am besten gemeinsam mit den Briten. Die zurückgelehnte Haltung Russlands aber empfinden viele im Westen so, als würde Moskau den anderen bewusst auf der Nase herumtanzen."
Auch dies war eine üble Falschdarstellung. Russland hatte seine uneingeschränkte Mitwirkung angeboten. London hatte sie abgelehnt. Von der Beweismittelsicherung in Salisbury wurden russische und neutrale Experten ausgeschlossen. Nicht britische Polizei, sondern britisches Militär wurde dabei zunächst aktiv. Die Videoclips von Menschen in Raumanzügen, die rund um den “Tatort” in Salisbury nach Spuren suchten und das Gelände “reinigten”, hatten einen ähnlich starken Showcharakter wie die Bilder aus Dhouma.
Das “russische Giftgas Novichok” sei in “höchster Reinheit” in den Proben aus Salisbury nachgewiesen worden, meldete ARD-aktuell und bezog sich auf Mitteilungen der OPCW. Weder sich noch gar einen wissenschaftlich ausgewiesenen Chemiker fragten diese Qualitätsjournalisten, wie es denn möglich gewesen sein sollte, Proben “von höchster Reinheit” von einer Türklinke oder gar aus Blutproben der Opfer zu gewinnen. Keiner der Qualitätsjournalisten widmete der Frage nach der forensischen Sauberkeit des ganzen Verfahrens auch nur einen halbkritischen Gedanken.
"Hybride Kriegsführung" der Russen in der Ukraine mit russischen Freiwilligen klagt "ARD-aktuell" und verschweigt, dass dieser Einsatz eine legitime Reaktion auf die in der Ost-Ukraine eingesetzten US-Söldner des privaten Militär-Unternehmens "Academi" und auf die militärischen "Terror"-Attacken der Poroschenko-Armee gegen die eigene Bevölkerung war.
Die Ostukraine verweigerte sich dem Putschregime in Kiew, das die USA mit 5 Milliarden Dollar Schmiermitteln installiert haben. Wenn also “hybride Kriegsführung” Russlands, dann als Reaktion auf die US-Kriegsführung, die im übrigen schon über Jahrzehnte eine blutige Tradition hat: “Farbrevolutionen” und Kriege, wohin man auch schaut, dutzende Male seit Korea und Vietnam– und in jedem einzelnen Fall mit Tonnen von kriegsvorbereitenden Lügen....und 15 Mio Toten. Klar, dass ARD-aktuell diese Historie ausblendet. Guter Journalismus ist mit Matschpflaumen weder zu machen noch zu bezahlen.
Schließlich dürfen auch die bösen russischen Hacker im Gniffke-Anklage-Katalog nicht fehlen. Man kann zwar nichts beweisen, aber mit ARD-typischen Verdächtigungen verleumden und Russlands Regierung runtermachen, das geht allemal. Wer redet schon noch davon, dass die USA mit ihren Geheimdiensten unsere ganze Republik von oben bis unten durchschnüffeln und überwachen, die NSA sogar das Handy der Kanzlerin ausspioniert? Fragte ARD-aktuell jemals nach, was aus diesen Schweinereien wurde?
Ganz am Schluss ein Fünkchen Realismus: ARD-aktuell räumt unumwunden ein, "Militärisch ist Russland den USA und seinen NATO-Partnern unterlegen." Dann werden Dr. Gniffkes Qualitätsjournalisten beim Reportieren und Kommentieren wohl Handstand auf der Zunge üben müssen, wenn nächstens die Kanzlerin verkündet, wegen der russischen Gefahr (und wegen entsprechender Forderungen Präsident Trumps) müssten die deutschen Rüstungsausgaben gesteigert werden.
Die Rückenlehnen jetzt bitte in aufrechte Position und den Sitz der Sicherheitsgurte prüfen: ARD-aktuell liefert volle Kanne: "Moskau will vor allem eines erreichen: Verwirrung stiften - gerade auch bei den Menschen im Westen, und damit Vertrauen in die Demokratie erschüttern."
Schreibt ein Zuschauer darauf trocken: "Dazu braucht es nicht einen Putin, der Westen schafft es selbst.” Noch ein Zuschauerkommentar: “Wer ohne Beweise verurteilt, einseitig und manipulativ berichtet, mit zweierlei Mass misst, sich selbst zum Polizisten, Ankläger, Richter und Henker in einer Person erklärt, sollte sich nicht wundern, dass er an Glaubwürdigkeit verliert."
"Opportune Zeugen und Maas als bester Außenminister aller Zeiten (BAaZ)" - Programmkritik am Artikel "Verhältnis zu Russland - Was kann Deutschland in Syrien bewegen?" in tageschau.de vom 17.04.2018
Screenshot aus tageschau.de vom 17.04.2018
Die informationelle Arbeit der Redaktion ARD-aktuell (Tagesschau, Tagesthemen usw. und die Angebote im Internet) ist gesetzlich in einem Staatsvertrag geregelt. Demgemäß ist ARD-aktuell verpflichtet, "objektiv", "unparteiisch" und orientiert an den Grundsätzen der "Meinungsvielfalt" zu berichten. Die Onlineangebote sollen den Rundfunkteilnehmern über die TV-Sendungen hinaus "hochwertige Inhalte" zur zeitsouveränen Nutzung und ohne zusätzliche Kosten bieten.
Der kritische Blick auf Tagesschau.de zeigt, dass diese gesetzlichen Vorgaben den "Qualitätsjournalisten" völlig gleichgültig sind. Sie machen auch in den Internet-Darbietungen nur das, was sie können: Hofberichterstattung. Chefredakteur Dr. Kai Gniffkes Qualitätsjournalisten-Truppe übt sich in Distanzlosigkeit zur Bundesregierung.
Am 17. April 2018 präsentierte die Redaktion einen Artikel mit dem Titel "Was kann Deutschland in Syrien bewegen". Das Konstrukt enthält keinen einzigen Gedanken, der von ARD-aktuell eigenständig entwickelt wurde. Es ist die bloße Aneinanderreihung von "Experten"-Statements. Auf diese Weise sollen Fachlichkeit behauptet sowie der Anschein von Objektivität und Vielfalt vermittelt werden. Zu Wort kommen Guido Steinberg, Stefan Meister, Kerstin Helberg und Reinhard Krumm. Wahrlich eine eindrucksvolle Riege von Wissenschaftlern.
Steinberg ist Meinungsmacher und Berater in der Stiftung für Wissenschaft und Politik. Diese “Denkfabrik” der Bundesregierung wird nahezu ausschließlich aus Steuermitteln finanziert, und gut drei Viertel ihres wissenschaftlichen Personals sind so genannte Transatlantiker. Ganz gewiss keine neutralen Gutachter, sondern Transporteure von Auftragsbotschaften. Bereits 2011 plante Steinberg "The Day After" für Syrien und unterstützte Terroristen, die Assad beseitigen wollten.
Stefan Meister gehört zum Think Tank "Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik", gegründet von den Altnazis und Arisierungsgewinnlern Abs und Pferdmenges, engsten Beratern Konrad Adenauers.
Kerstin Helberg ist Unterstützerin der gewaltaffinen Regime-Change-Initiative „Adopt a Revolution“, die vom Ausland aus den bewaffneten Kampf gegen die syrische Regierung begleitet.
Von ihrem Mitglied R. Krumm einmal abgesehen handelt es sich also um eine Experten-Gruppe, die bekannt ist für ihr politisches Hardcore-Profil: Stramm gegen Russland und Syrien, immer bereit, für militärische Einmischung zu werben. Nicht zum ersten Mal bietet ARD-aktuell diesen einseitigen Meinungsmachern ein Forum. Dem Publikum wird damit nicht Aufklärung geboten, sondern es wird einer Art intellektueller Vergewaltigung unterworfen.
Die auf tagesschau.de im Artikel “Was kann Deutschland in Syrien bewegen?” angewandte Methodik ist vom Medienwissenschaftler Lutz M. Hagen bereits 1992 als miese Manipulation entlarvt worden: Mit dem Ausdruck „opportune Zeugen“ bezeichnet er die gezielt einseitige Auswahl und Zusammenstellung von Einschätzungen/Meinungen Dritter zu einem Informationskomplex. Medienbeiträge werden damit zu Trägern von Tendenzen. Der Journalist muss bei dieser Verfahrensweise sich selbst bzw. seine eigenen Einschätzungen gar nicht mehr preisgeben, er muss nicht selbst Position beziehen, sondern lässt das die ausgesuchten Experten für sich erledigen. Genau das ist im vorliegenden Beitrag passiert. Dr. Gniffke führt sich nicht offen als “his masters voice” auf, er übt regierungsfrommen Konformismus, indem er es regierungsnahen "Experten" überlässt, Meinungen zu verkünden, die ganz auf seiner und Berlins russenfeindlicher Redaktionslinie liegen.
Offensichtlich ist das Ziel dieses Beitrags, Heiko Maas ins positive Rampenlicht zu stellen. Die tagesschau.de-Kundschaft soll den Eindruck gewinnen, dass es sich beim neuen Außenminister um etwas ganz Besonderes handelt. Zitat: "Er hat keinen persönlichen Russlandbezug und ist ganz anders als Frank-Walter Steinmeier historisch und auch emotional nicht an die alte Ostpolitik des Ausgleichs mit Russland gebunden." Maas sei stattdessen stark geprägt durch Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und durch Menschenrechtsfragen." (Ob der Bundespräsident nun endlich einsieht, dass er ein ungenügendes Rechtsstaatsverhältnis hat und tumb in Menschenrechtsfragen ist?)
Das Lob über sein Agieren beim EU-Außenministertreffen in Luxemburg wirkt wie blanker Personenkult, und zwar schon weit jenseits der Ekelgrenze. Maas bekommt das Image des agilen “Machers” und erfolgversprechenden Hardliners gegenüber Moskau verpasst. Bei dieser propagandistischen Darstellung geht es nicht ab ohne Verdrängung wesentlicher Fakten und dem Ignorieren von Sinnzusammenhängen.
Ganz abgesehen von einer grundsätzlichen Überlegung: Maas hat sich bereits als Justizminister als reichlich inkompetent, dafür aber umso geltungssüchtiger erwiesen. Seine vermeintliche Großtat in diesem Amt, das zensurverdächtige Netzwerk-Gesetz, ist wahrscheinlich verfassungswidrig und liegt zur Prüfung in Karlsruhe. Als Novize im Außenamt erweist er sich nun nicht als kluger Politiker, der erst einmal lernt und aufnimmt, sondern als einer, der schon seit seinem ersten Amtstag die Klappe aufreißt bis hinter die Ohren. Ein Typ, der vor Kraft nicht laufen kann. Zum Beispiel meinte er, der Raketenangriff der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf Syrien sei gerechtfertigt und angemessen, die drei Angreifer hätten zu diesem Mittel greifen müssen, weil Russland den Weltsicherheitsrat “blockiert”. Reicht das nicht als Nachweis für ein vollkommen verrottetes Verständnis von Rechtsstaatlichkeit und Völkerrecht?
Mit seinen Sprüchen und seiner unglaublichen Überheblichkeit, stand Maas beim Außenministertreffen in Luxemburg jedoch in bis ganz auf die Schuhe heruntergelassenen Hosen da: Die Mehrheit seiner EU-Kollegen lehnte es ab, den Amerikanern, Briten und Franzosen einen Persilschein für ihre Völkerrechtsverletzung auszustellen. Maas versagte auf ganzer Linie und spielt im Chor der Europäer allenfalls eine Statistenrolle. Eine grottenschlechte. (1)
Was machte ARD-aktuell aus dieser außenpolitischen Pleite auf zwei kurzen Beinen? Die Redaktion entblödete sich nicht, diese diplomatische Null als eine Art Außenamts-Messias zu vermarkten und die Information über das Maas-Versagen auszublenden. ARD-aktuell betreibt Desinformation, Manipulation und Hofberichterstattung. Das Gegenteil von "hochwertiger" Information, wie sie im Staatsvertrag vorgeschrieben ist.
„Eine Halbwahrheit ist eine ganze Lüge.“ (Jüdisches Sprichwort).
1 https://www.heise.de/tp/features/Der-Militaerschlag-spaltet-die-EU-4025369.html
Online-Flyer Nr. 656 vom 25.04.2018
Programmkritik an der manipulierenden Berichterstattung von ARD-aktuell mit ihrer Tagesschau
Gegen die Macht um Acht
Von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer
ARD-aktuell bietet eine Analyse zu den "Luftschlägen der USA, Großbritanniens und Frankreichs", erkennt in ihnen einen "symbolischen Wert" und bezichtigt Russland, damit Verwirrung zu stiften. Und ARD-aktuell scheint in Heiko Maas mittels Desinformation, Manipulation und Hofberichterstattung unbedingt den besten Außenminister aller Zeiten (BAaZ) erkennen zu wollen. Darum geht es in dieser Woche bei der Programmkritik von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer. "Die ARD-Nachrichten sind der Taktgeber für die meisten Medien der Bundesrepublik Deutschland. Wer sich kritisch mit ihnen auseinandersetzt, der kritisiert den Kern des deutschen Journalismus. Die Tagesschau-Maschine ist weder verlässlich noch neutral und keinesfalls seriös. Sie ist nur wenig Anderes als eben fünfzehn Minuten Staatsfunk." So heißt es im Vorwort des im Mai 2017 erschienenen Buches "Die Macht um acht – Der Faktor Tagesschau" von Uli Gellermann, Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam.
"Die Luft- und Schaumschläger der Tagesschau" - Programmkritik am Artikel "Russland und der Westen - Verwirrung stiften", einer "Analyse von Michael Stempfle", in tageschau.de vom 14.04.2018
Screenshot aus tageschau.de vom 14.04.2018
Bitte festschnallen, es kommen schwere qualitätsjournalistische Turbulenzen im ARD-aktuell-Kanal auf uns zu: "Wie wird Russland auf den Syrien-Angriff reagieren? Der Westen ist verunsichert. Kein Zufall. Denn genau das will Moskau – Verwirrung stiften. Dahinter steckt Strategie."
Nach einem US-Angriff mit 103 Flügelraketen auf das schon seit sieben Jahren kriegsverwüstete Syrien ist “der Westen” “verunsichert”? Und das ist die heimliche, die eigentliche Moskauer “Strategie?” Was sind die aber auch hinterhältig und gemein, diese Russen! Oder ist nicht vielmehr, Anschlussfrage, in der ARD-Nachrichtenzentrale die letzte Sicherung durchgeknallt?
"Die Luftschläge der USA, Großbritanniens und Frankreichs mögen primär einen symbolischen Wert gehabt haben".
Müsste man nicht jedem Journalisten, der das Wort „Luftschlag“ gebraucht, sofort eine ordentliche Tracht Luft-Prügel anbieten? Der im Deutschen ach so beliebte "Schlag" in Verbindung mit "Luft" ist eine hirnlose Übernahme des englischen "air strike". Das Wort „strike“ kann mit "Schlag" oder "Anschlag" übersetzt werden. Im deutschen Sprachraum ist der Begriff „Schlag“ für den damit gemeinten militärischen Vorgang jedoch unpassend. Hier muss die Übersetzung "Angriff" lauten. Ein "air strike" ist füglich ein "Luftangriff", was den offensiven Charakter dieses Tuns unterstreicht, im Gegensatz zu defensiven Luftwaffen-Operationen. Luftwaffenoffiziere, die im Englischen ebenso „zuhause“ sein müssen wie in ihrer deutschen Muttersprache, wissen das. Der „Luftschlag“ ist, ebenso wie das verbale Pendant „Militärschlag“, nicht nur eine gedankenlose anglophile Sprachverhunzung, sondern dient zugleich auch der Verschleierung des aggressiven Charakters der fraglichen Operation.
Wir haben also mal wieder hirnrissige ARD-aktuell-Luftschläge zwecks absichtsvoller Verschleierung westlicher Aggression auf die Ohren bekommen.
Ob Dr. Gniffkes Qualitätsjournalisten auch noch von “Luftschlägen” faseln würden, wenn Raketen ins Redaktionszentrum der ARD-aktuell in Hamburg-Lokstedt einschlügen? Darf man ihnen durchgehen lassen, dass sie geschmäcklerisch über den "symbolischen Wert" spekulieren, wenn unsere bereits im Irak und in Libyen so erfolgreichen westlichen Vernichtungskrieger die Bevölkerung Syriens mit Raketen beschießen und den Terror ins Unermessliche steigern? Unter Verletzung des Völkerrechts? Ihr Sprachgebrauch verrät die Verkommenheit der Gesinnung dieser "Qualitätsjournalisten" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Russland hat syrische Ärzte als Zeugen und weitere Beweise dafür angeboten, dass der “Giftgasangriff” in Dhouma eine Showveranstaltung der Dschihadisten war. Die ARD-aktuell-Journalisten haben keine eigenen, davon abweichenden Rechercheergebnisse. Sie können nicht mal den Showcharakter ihrer von Terroristenfreunden aufgenommenen Videos über den “Giftgasangriff” leugnen. Aber sie schwadronieren trotzdem, es gehe “wie so oft auch bei diesem Schlagabtausch um die Deutungshoheit."
Die Journaille relativiert mit solchen Bemerkungen, dass die russische Regierung aggressive Kriegspropaganda aufdeckt und die Lügen der einschlägig bereits bekannten Verleumder Trump, May, Macron und Merkel offenkundig macht. Aus notwendiger russischer Aufklärungsarbeit, dem Angebot von Zeugen, Beweisen und Indizien, macht ARD-aktuell ebenso argumentations- wie verantwortungslos eine "Strategie des Verwirrungstiftens".
Die Chemiewaffen-Kontrolleure der OPCW sind gerade erst in Dhouma angekommen, aber bevor sie damit beginnen konnten, zu prüfen, ob überhaupt ein “Giftgasangriff” stattgefunden hat, feuert “der Westen” 103 Raketen ab und beschuldigt direkt Assad, indirekt jedoch Moskau eines schweren Kriegsverbrechens. Und ARD-aktuell unterstellt den Russen “Verwirrungsstrategie”! George Orwell lässt grüßen.
Trotz solcher ARD-aktuell-Luftschläge wird inzwischen der innere Zusammenhang zwischen dem angeblichen Giftgasangriff in Dhouma und dem angeblichen Giftgasattentat an den beiden Skripals in Salisbury sichtbar. “Der Westen” ist geopolitisch auf der Verliererstraße und entwickelt Kriegsszenarien als Ablenkungsmanöver.
Zunächst war in dem Beitrag vom 14.4.2018 auf "Tagesschau.de" die Rede vom "Mord an dem Doppelagenten Skripal". Erst als Zuschauer auf diese Fälschung hinwiesen, wischte sich die ARD-aktuell-Redaktion den russophoben Schaum vom Maul und korrigierte ihren Beitrag. Man fragt sich: Wie schlampig arbeitet Dr. Gniffkes Laden eigentlich, wenn er einen so gravierenden Fehler erst auf Zuruf aus dem Publikum entdeckt?
Großzügig räumen die ARD-aktuell-Propagandisten zwar ein, dass möglicherweise gar kein russisches Interesse an dem Giftanschlag bestand, meinen dann aber: "Viele Regierungen der westlichen Länder hätten sich gewünscht, dass Moskau alles dafür tut, den Fall Skripal auch von russischer Seite aus aufzuklären - am besten gemeinsam mit den Briten. Die zurückgelehnte Haltung Russlands aber empfinden viele im Westen so, als würde Moskau den anderen bewusst auf der Nase herumtanzen."
Auch dies war eine üble Falschdarstellung. Russland hatte seine uneingeschränkte Mitwirkung angeboten. London hatte sie abgelehnt. Von der Beweismittelsicherung in Salisbury wurden russische und neutrale Experten ausgeschlossen. Nicht britische Polizei, sondern britisches Militär wurde dabei zunächst aktiv. Die Videoclips von Menschen in Raumanzügen, die rund um den “Tatort” in Salisbury nach Spuren suchten und das Gelände “reinigten”, hatten einen ähnlich starken Showcharakter wie die Bilder aus Dhouma.
Das “russische Giftgas Novichok” sei in “höchster Reinheit” in den Proben aus Salisbury nachgewiesen worden, meldete ARD-aktuell und bezog sich auf Mitteilungen der OPCW. Weder sich noch gar einen wissenschaftlich ausgewiesenen Chemiker fragten diese Qualitätsjournalisten, wie es denn möglich gewesen sein sollte, Proben “von höchster Reinheit” von einer Türklinke oder gar aus Blutproben der Opfer zu gewinnen. Keiner der Qualitätsjournalisten widmete der Frage nach der forensischen Sauberkeit des ganzen Verfahrens auch nur einen halbkritischen Gedanken.
"Hybride Kriegsführung" der Russen in der Ukraine mit russischen Freiwilligen klagt "ARD-aktuell" und verschweigt, dass dieser Einsatz eine legitime Reaktion auf die in der Ost-Ukraine eingesetzten US-Söldner des privaten Militär-Unternehmens "Academi" und auf die militärischen "Terror"-Attacken der Poroschenko-Armee gegen die eigene Bevölkerung war.
Die Ostukraine verweigerte sich dem Putschregime in Kiew, das die USA mit 5 Milliarden Dollar Schmiermitteln installiert haben. Wenn also “hybride Kriegsführung” Russlands, dann als Reaktion auf die US-Kriegsführung, die im übrigen schon über Jahrzehnte eine blutige Tradition hat: “Farbrevolutionen” und Kriege, wohin man auch schaut, dutzende Male seit Korea und Vietnam– und in jedem einzelnen Fall mit Tonnen von kriegsvorbereitenden Lügen....und 15 Mio Toten. Klar, dass ARD-aktuell diese Historie ausblendet. Guter Journalismus ist mit Matschpflaumen weder zu machen noch zu bezahlen.
Schließlich dürfen auch die bösen russischen Hacker im Gniffke-Anklage-Katalog nicht fehlen. Man kann zwar nichts beweisen, aber mit ARD-typischen Verdächtigungen verleumden und Russlands Regierung runtermachen, das geht allemal. Wer redet schon noch davon, dass die USA mit ihren Geheimdiensten unsere ganze Republik von oben bis unten durchschnüffeln und überwachen, die NSA sogar das Handy der Kanzlerin ausspioniert? Fragte ARD-aktuell jemals nach, was aus diesen Schweinereien wurde?
Ganz am Schluss ein Fünkchen Realismus: ARD-aktuell räumt unumwunden ein, "Militärisch ist Russland den USA und seinen NATO-Partnern unterlegen." Dann werden Dr. Gniffkes Qualitätsjournalisten beim Reportieren und Kommentieren wohl Handstand auf der Zunge üben müssen, wenn nächstens die Kanzlerin verkündet, wegen der russischen Gefahr (und wegen entsprechender Forderungen Präsident Trumps) müssten die deutschen Rüstungsausgaben gesteigert werden.
Die Rückenlehnen jetzt bitte in aufrechte Position und den Sitz der Sicherheitsgurte prüfen: ARD-aktuell liefert volle Kanne: "Moskau will vor allem eines erreichen: Verwirrung stiften - gerade auch bei den Menschen im Westen, und damit Vertrauen in die Demokratie erschüttern."
Schreibt ein Zuschauer darauf trocken: "Dazu braucht es nicht einen Putin, der Westen schafft es selbst.” Noch ein Zuschauerkommentar: “Wer ohne Beweise verurteilt, einseitig und manipulativ berichtet, mit zweierlei Mass misst, sich selbst zum Polizisten, Ankläger, Richter und Henker in einer Person erklärt, sollte sich nicht wundern, dass er an Glaubwürdigkeit verliert."
"Opportune Zeugen und Maas als bester Außenminister aller Zeiten (BAaZ)" - Programmkritik am Artikel "Verhältnis zu Russland - Was kann Deutschland in Syrien bewegen?" in tageschau.de vom 17.04.2018
Screenshot aus tageschau.de vom 17.04.2018
Die informationelle Arbeit der Redaktion ARD-aktuell (Tagesschau, Tagesthemen usw. und die Angebote im Internet) ist gesetzlich in einem Staatsvertrag geregelt. Demgemäß ist ARD-aktuell verpflichtet, "objektiv", "unparteiisch" und orientiert an den Grundsätzen der "Meinungsvielfalt" zu berichten. Die Onlineangebote sollen den Rundfunkteilnehmern über die TV-Sendungen hinaus "hochwertige Inhalte" zur zeitsouveränen Nutzung und ohne zusätzliche Kosten bieten.
Der kritische Blick auf Tagesschau.de zeigt, dass diese gesetzlichen Vorgaben den "Qualitätsjournalisten" völlig gleichgültig sind. Sie machen auch in den Internet-Darbietungen nur das, was sie können: Hofberichterstattung. Chefredakteur Dr. Kai Gniffkes Qualitätsjournalisten-Truppe übt sich in Distanzlosigkeit zur Bundesregierung.
Am 17. April 2018 präsentierte die Redaktion einen Artikel mit dem Titel "Was kann Deutschland in Syrien bewegen". Das Konstrukt enthält keinen einzigen Gedanken, der von ARD-aktuell eigenständig entwickelt wurde. Es ist die bloße Aneinanderreihung von "Experten"-Statements. Auf diese Weise sollen Fachlichkeit behauptet sowie der Anschein von Objektivität und Vielfalt vermittelt werden. Zu Wort kommen Guido Steinberg, Stefan Meister, Kerstin Helberg und Reinhard Krumm. Wahrlich eine eindrucksvolle Riege von Wissenschaftlern.
Steinberg ist Meinungsmacher und Berater in der Stiftung für Wissenschaft und Politik. Diese “Denkfabrik” der Bundesregierung wird nahezu ausschließlich aus Steuermitteln finanziert, und gut drei Viertel ihres wissenschaftlichen Personals sind so genannte Transatlantiker. Ganz gewiss keine neutralen Gutachter, sondern Transporteure von Auftragsbotschaften. Bereits 2011 plante Steinberg "The Day After" für Syrien und unterstützte Terroristen, die Assad beseitigen wollten.
Stefan Meister gehört zum Think Tank "Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik", gegründet von den Altnazis und Arisierungsgewinnlern Abs und Pferdmenges, engsten Beratern Konrad Adenauers.
Kerstin Helberg ist Unterstützerin der gewaltaffinen Regime-Change-Initiative „Adopt a Revolution“, die vom Ausland aus den bewaffneten Kampf gegen die syrische Regierung begleitet.
Von ihrem Mitglied R. Krumm einmal abgesehen handelt es sich also um eine Experten-Gruppe, die bekannt ist für ihr politisches Hardcore-Profil: Stramm gegen Russland und Syrien, immer bereit, für militärische Einmischung zu werben. Nicht zum ersten Mal bietet ARD-aktuell diesen einseitigen Meinungsmachern ein Forum. Dem Publikum wird damit nicht Aufklärung geboten, sondern es wird einer Art intellektueller Vergewaltigung unterworfen.
Die auf tagesschau.de im Artikel “Was kann Deutschland in Syrien bewegen?” angewandte Methodik ist vom Medienwissenschaftler Lutz M. Hagen bereits 1992 als miese Manipulation entlarvt worden: Mit dem Ausdruck „opportune Zeugen“ bezeichnet er die gezielt einseitige Auswahl und Zusammenstellung von Einschätzungen/Meinungen Dritter zu einem Informationskomplex. Medienbeiträge werden damit zu Trägern von Tendenzen. Der Journalist muss bei dieser Verfahrensweise sich selbst bzw. seine eigenen Einschätzungen gar nicht mehr preisgeben, er muss nicht selbst Position beziehen, sondern lässt das die ausgesuchten Experten für sich erledigen. Genau das ist im vorliegenden Beitrag passiert. Dr. Gniffke führt sich nicht offen als “his masters voice” auf, er übt regierungsfrommen Konformismus, indem er es regierungsnahen "Experten" überlässt, Meinungen zu verkünden, die ganz auf seiner und Berlins russenfeindlicher Redaktionslinie liegen.
Offensichtlich ist das Ziel dieses Beitrags, Heiko Maas ins positive Rampenlicht zu stellen. Die tagesschau.de-Kundschaft soll den Eindruck gewinnen, dass es sich beim neuen Außenminister um etwas ganz Besonderes handelt. Zitat: "Er hat keinen persönlichen Russlandbezug und ist ganz anders als Frank-Walter Steinmeier historisch und auch emotional nicht an die alte Ostpolitik des Ausgleichs mit Russland gebunden." Maas sei stattdessen stark geprägt durch Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und durch Menschenrechtsfragen." (Ob der Bundespräsident nun endlich einsieht, dass er ein ungenügendes Rechtsstaatsverhältnis hat und tumb in Menschenrechtsfragen ist?)
Das Lob über sein Agieren beim EU-Außenministertreffen in Luxemburg wirkt wie blanker Personenkult, und zwar schon weit jenseits der Ekelgrenze. Maas bekommt das Image des agilen “Machers” und erfolgversprechenden Hardliners gegenüber Moskau verpasst. Bei dieser propagandistischen Darstellung geht es nicht ab ohne Verdrängung wesentlicher Fakten und dem Ignorieren von Sinnzusammenhängen.
Ganz abgesehen von einer grundsätzlichen Überlegung: Maas hat sich bereits als Justizminister als reichlich inkompetent, dafür aber umso geltungssüchtiger erwiesen. Seine vermeintliche Großtat in diesem Amt, das zensurverdächtige Netzwerk-Gesetz, ist wahrscheinlich verfassungswidrig und liegt zur Prüfung in Karlsruhe. Als Novize im Außenamt erweist er sich nun nicht als kluger Politiker, der erst einmal lernt und aufnimmt, sondern als einer, der schon seit seinem ersten Amtstag die Klappe aufreißt bis hinter die Ohren. Ein Typ, der vor Kraft nicht laufen kann. Zum Beispiel meinte er, der Raketenangriff der USA, Frankreichs und Großbritanniens auf Syrien sei gerechtfertigt und angemessen, die drei Angreifer hätten zu diesem Mittel greifen müssen, weil Russland den Weltsicherheitsrat “blockiert”. Reicht das nicht als Nachweis für ein vollkommen verrottetes Verständnis von Rechtsstaatlichkeit und Völkerrecht?
Mit seinen Sprüchen und seiner unglaublichen Überheblichkeit, stand Maas beim Außenministertreffen in Luxemburg jedoch in bis ganz auf die Schuhe heruntergelassenen Hosen da: Die Mehrheit seiner EU-Kollegen lehnte es ab, den Amerikanern, Briten und Franzosen einen Persilschein für ihre Völkerrechtsverletzung auszustellen. Maas versagte auf ganzer Linie und spielt im Chor der Europäer allenfalls eine Statistenrolle. Eine grottenschlechte. (1)
Was machte ARD-aktuell aus dieser außenpolitischen Pleite auf zwei kurzen Beinen? Die Redaktion entblödete sich nicht, diese diplomatische Null als eine Art Außenamts-Messias zu vermarkten und die Information über das Maas-Versagen auszublenden. ARD-aktuell betreibt Desinformation, Manipulation und Hofberichterstattung. Das Gegenteil von "hochwertiger" Information, wie sie im Staatsvertrag vorgeschrieben ist.
„Eine Halbwahrheit ist eine ganze Lüge.“ (Jüdisches Sprichwort).
1 https://www.heise.de/tp/features/Der-Militaerschlag-spaltet-die-EU-4025369.html
Online-Flyer Nr. 656 vom 25.04.2018