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Globales
Unsere Hilfe für die syrische Bevölkerung muss weitergehen
Wegen der Sanktionen leiden immer mehr Syrer an Hunger
Von Bernd Duschner
Seit Monaten nutzen Regierung und Medien Covid-19, um in unserer Bevölkerung Angst und Panik zu verbreiten. Es besteht dadurch die Gefahr, dass die forciert betriebene Aufrüstung, die aggressive Politik insbesondere gegenüber Russland und das gezielte Aushungern ganzer Völker, die sich dem Diktat der Nato-Staaten nicht unterwerfen, aus dem Blickfeld geraten. Die Regierung Merkel benützt diese Angst und Panik auch dazu, um mit dem Verbot von Veranstaltungen und Informationsständen, dem Verbot des Verteilens von Flugblättern und Unterschriftensammlungen die Friedensbewegung zum Schweigen und die Solidarität mit den von Sanktionen betroffenen Völkern zum Erliegen zu bringen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Syrien droht eine Hungersnot
Syrien verfügt über eine reiche Landwirtschaft und konnte mit seinen Lebensmittelexporten auch Nachbarstaaten wie Jordanien und den Libanon versorgen. Heute gehört es zu den 10 Regionen, die weltweit am stärksten vom Hunger betroffenen sind (1). Über 9,3 Menschen in Syrien können sich bereits jetzt nicht mehr ausreichend ernähren (2). Diese Zahl steigt stark an. EU und deutsche Regierung gehören zu den Hauptverantwortlichen für das Elend und den Hunger der syrischen Bevölkerung. Hartnäckig verhindern sie seit mittlerweile 10 Jahren mit ihren völkerrechtswidrigen Wirtschafts- und Finanzsanktionen, dass das Land auf dem Weltmarkt die Rohstoffe, Maschinen und Waren einkaufen kann, die es für seine Industrie, seine landwirtschaftliche Produktion und nicht zuletzt für eine adäquate medizinische Versorgung seiner Bevölkerung benötigt.
Haben Syrer keinen Recht auf Gesundheitsversorgung?
Weit mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung ist heute arbeitslos. Über 80% haben ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze (3). Auf proteinreiche Nahrung, auf Fleisch, Obst und frisches Gemüse muss die breite Mehrheit der syrischen Familien seit langer Zeit verzichten. Bundesregierung und EU ist sehr wohl bekannt, dass chronische Unterernährung das Immunsystem schwächt und gerade für die Entwicklung von Kindern dauerhaft verheerende Folgen hat (4). Sie wissen, dass ein Großteil der mehr als 5,5 Millionen Syrer als Binnenvertriebene auf engsten Raum und notdürftig in Flüchtlingsunterkünften, oftmals ohne die notwendigen Sanitäreinrichtungen, untergebracht ist. Ihnen ist bekannt, dass nach den langen Jahren des Krieges gegen die von den Nato-Staaten finanzierten und ausgerüsteten Terrorgruppen nur noch 64% der syrischen Krankenhäuser und 52 % der Gesundheitszentren in Betrieb sind und rund 70 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen das Land verlassen haben (5). Trotzdem haben sie den Appell von UN–Generalsekretär Guteres, die Sanktionen zumindest während der Pandemie aufzuheben, um Staaten wie Syrien und deren Bürgern den Zugang zu Nahrungsmitteln, lebenswichtigen Gesundheitsgütern und medizinischer Unterstützung zu ermöglichen, ignoriert (6). Bundesregierung und EU haben die Sanktionen stattdessen weiter verlängert (7). Damit haben sie auch in dieser Zeit deutlich gezeigt, dass Gesundheit und menschenwürdige Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung für sie keinerlei Bedeutung haben und ihre Entscheidungen ausschließlich von den Macht- und Profitinteressen der hinter ihnen stehenden Konzerne bestimmt werden..
Bei der Ausbildung von Pflegepersonal können wir helfen
Heute ein Krankenhaus in Syrien zu führen, erfordert übermenschliche Kraft: Ausrüstung, Ersatzteile für Geräte und Medikamente, die für die medizinische Versorgung benötigt werden, können wegen der Sanktionen von USA und EU nicht importiert werden. Strom gibt es selbst in der Hauptstadt jeden Tag nur wenige Stunden seitdem US-Truppen die syrischen Ölvorkommen besetzt halten und plündern (8). Heizöl für die Beheizung der Krankenzimmer ist extrem teuer geworden, Treibstoff streng rationiert. Seit auch Drittstaaten und deren Firmen infolge des „Caesar Act“ des US-Parlaments mit Sanktionen belegt werden, wenn sie Handel und Zusammenarbeit mit Syrien nicht einstellen, ist der Wert der syrischen Lira ins Bodenlose abgestürzt. Als unmittelbare Folge sind die Preise gerade auch für Lebensmittel und medizinischen Bedarf explodiert (9). Die Krankenhäuser leiden zudem unter einem gravierenden Mangel an Ärzten und ausgebildeten Pflegepersonal.
Als lokalen Friedensgruppe arbeiten wir seit mehreren Jahren mit dem „Italienischen Krankenhaus“ in Damaskus zusammen. Dabei konnten wir für das Krankenhaus bereits die Beschaffung mehrerer medizinischer Geräte finanzieren, so u.a. den Kauf einer Wiederaufbereitungsanlage für die Dialyse, von EKGs und eines neuen Sauerstoffgenerators, aber auch die Herstellung und Verteilung von Winterkleidung an mehrere Hundert Kinder. Jetzt hat uns seine Leiterin Carol Tahhan gebeten, einen Teil der Kosten für die Ausbildung neuer Pflegekräften zu übernehmen. Bei der Solidarität und humanitären Hilfe für die syrische Bevölkerung darf es keinen „Lock-down“ geben. Deshalb bitten wir für dieses Projekt um Spenden auf unser Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen.
Spendenkonto: Freundschaft mit Valjevo e.V.
Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91
Stichwort: Krankenhaus Damaskus
Gerne erstellen wir als gemeinnütziger Verein Spendenbescheinigungen für das Finanzamt aus.
Aleppo: Warten auf Brot
Ausbildung des Pflegepersonals des Italienischen Krankenhauses in Damaskus
Kinder in Damaskus mit von "Freundschaft mit Valjevo" gespendeten Jacken
Fußnoten:
1. Oxfam Media Briefing, 9. July, 2020, THE HUNGER VIRUS: HOWCOVID-19 IS FUELLING HUNGER IN A HUNGRY WORLD
2. WFP Syria, September 2020
https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/wfp-syria-situation-report-9-september-2020
3. Salman Rafi Sheikh, „“Caesar Act: Protecting or Destroying Syrian Civils?`“
https://journal-neo.org/2020/07/21/caesar-act-protecting-or-destroying-syrian-civilians/
4. Hidden hunger in Syria: A look at malnutrition across Syria, with a focus on under-twos
https://resourcecentre.savethechildren.net/library/hidden-hunger-syria-look-malnutrition-across
5. COVID-19 and the Syrian Economy – Implications for Social Justice, S.1
http://library.fes.de/pdf-files/bueros/beirut/16320.pdf.
6. U.N. Calls for Rolling Back Sanctions to Battle Pandemic:
https://foreignpolicy.com/2020/03/24/un-coronavirus-cuba-iran-venezuela-north-korea-zimbabwe-sanctions-pandemic/
7. https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2020/05/28/syria-sanctions-against-the-regime-extended-by-one-year/
8. US-Präsident Trump: "We are keeping the oil. We have the oil. The oil is secure. We left troops behind only for the oil."
https://www.youtube.com/watch?v=U10p3Tn9V5Y:
9. Karin Leukefeld:“Wie Sanktionen aus Brüssel und Washington den Syrern die Zukunft stehlen“
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/103822-wie-sanktionen-aus-brussel-und/
Online-Flyer Nr. 757 vom 23.11.2020
Unsere Hilfe für die syrische Bevölkerung muss weitergehen
Wegen der Sanktionen leiden immer mehr Syrer an Hunger
Von Bernd Duschner
Seit Monaten nutzen Regierung und Medien Covid-19, um in unserer Bevölkerung Angst und Panik zu verbreiten. Es besteht dadurch die Gefahr, dass die forciert betriebene Aufrüstung, die aggressive Politik insbesondere gegenüber Russland und das gezielte Aushungern ganzer Völker, die sich dem Diktat der Nato-Staaten nicht unterwerfen, aus dem Blickfeld geraten. Die Regierung Merkel benützt diese Angst und Panik auch dazu, um mit dem Verbot von Veranstaltungen und Informationsständen, dem Verbot des Verteilens von Flugblättern und Unterschriftensammlungen die Friedensbewegung zum Schweigen und die Solidarität mit den von Sanktionen betroffenen Völkern zum Erliegen zu bringen. Das dürfen wir nicht zulassen!
Syrien droht eine Hungersnot
Syrien verfügt über eine reiche Landwirtschaft und konnte mit seinen Lebensmittelexporten auch Nachbarstaaten wie Jordanien und den Libanon versorgen. Heute gehört es zu den 10 Regionen, die weltweit am stärksten vom Hunger betroffenen sind (1). Über 9,3 Menschen in Syrien können sich bereits jetzt nicht mehr ausreichend ernähren (2). Diese Zahl steigt stark an. EU und deutsche Regierung gehören zu den Hauptverantwortlichen für das Elend und den Hunger der syrischen Bevölkerung. Hartnäckig verhindern sie seit mittlerweile 10 Jahren mit ihren völkerrechtswidrigen Wirtschafts- und Finanzsanktionen, dass das Land auf dem Weltmarkt die Rohstoffe, Maschinen und Waren einkaufen kann, die es für seine Industrie, seine landwirtschaftliche Produktion und nicht zuletzt für eine adäquate medizinische Versorgung seiner Bevölkerung benötigt.
Haben Syrer keinen Recht auf Gesundheitsversorgung?
Weit mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung ist heute arbeitslos. Über 80% haben ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze (3). Auf proteinreiche Nahrung, auf Fleisch, Obst und frisches Gemüse muss die breite Mehrheit der syrischen Familien seit langer Zeit verzichten. Bundesregierung und EU ist sehr wohl bekannt, dass chronische Unterernährung das Immunsystem schwächt und gerade für die Entwicklung von Kindern dauerhaft verheerende Folgen hat (4). Sie wissen, dass ein Großteil der mehr als 5,5 Millionen Syrer als Binnenvertriebene auf engsten Raum und notdürftig in Flüchtlingsunterkünften, oftmals ohne die notwendigen Sanitäreinrichtungen, untergebracht ist. Ihnen ist bekannt, dass nach den langen Jahren des Krieges gegen die von den Nato-Staaten finanzierten und ausgerüsteten Terrorgruppen nur noch 64% der syrischen Krankenhäuser und 52 % der Gesundheitszentren in Betrieb sind und rund 70 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen das Land verlassen haben (5). Trotzdem haben sie den Appell von UN–Generalsekretär Guteres, die Sanktionen zumindest während der Pandemie aufzuheben, um Staaten wie Syrien und deren Bürgern den Zugang zu Nahrungsmitteln, lebenswichtigen Gesundheitsgütern und medizinischer Unterstützung zu ermöglichen, ignoriert (6). Bundesregierung und EU haben die Sanktionen stattdessen weiter verlängert (7). Damit haben sie auch in dieser Zeit deutlich gezeigt, dass Gesundheit und menschenwürdige Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung für sie keinerlei Bedeutung haben und ihre Entscheidungen ausschließlich von den Macht- und Profitinteressen der hinter ihnen stehenden Konzerne bestimmt werden..
Bei der Ausbildung von Pflegepersonal können wir helfen
Heute ein Krankenhaus in Syrien zu führen, erfordert übermenschliche Kraft: Ausrüstung, Ersatzteile für Geräte und Medikamente, die für die medizinische Versorgung benötigt werden, können wegen der Sanktionen von USA und EU nicht importiert werden. Strom gibt es selbst in der Hauptstadt jeden Tag nur wenige Stunden seitdem US-Truppen die syrischen Ölvorkommen besetzt halten und plündern (8). Heizöl für die Beheizung der Krankenzimmer ist extrem teuer geworden, Treibstoff streng rationiert. Seit auch Drittstaaten und deren Firmen infolge des „Caesar Act“ des US-Parlaments mit Sanktionen belegt werden, wenn sie Handel und Zusammenarbeit mit Syrien nicht einstellen, ist der Wert der syrischen Lira ins Bodenlose abgestürzt. Als unmittelbare Folge sind die Preise gerade auch für Lebensmittel und medizinischen Bedarf explodiert (9). Die Krankenhäuser leiden zudem unter einem gravierenden Mangel an Ärzten und ausgebildeten Pflegepersonal.
Als lokalen Friedensgruppe arbeiten wir seit mehreren Jahren mit dem „Italienischen Krankenhaus“ in Damaskus zusammen. Dabei konnten wir für das Krankenhaus bereits die Beschaffung mehrerer medizinischer Geräte finanzieren, so u.a. den Kauf einer Wiederaufbereitungsanlage für die Dialyse, von EKGs und eines neuen Sauerstoffgenerators, aber auch die Herstellung und Verteilung von Winterkleidung an mehrere Hundert Kinder. Jetzt hat uns seine Leiterin Carol Tahhan gebeten, einen Teil der Kosten für die Ausbildung neuer Pflegekräften zu übernehmen. Bei der Solidarität und humanitären Hilfe für die syrische Bevölkerung darf es keinen „Lock-down“ geben. Deshalb bitten wir für dieses Projekt um Spenden auf unser Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen.
Spendenkonto: Freundschaft mit Valjevo e.V.
Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91
Stichwort: Krankenhaus Damaskus
Gerne erstellen wir als gemeinnütziger Verein Spendenbescheinigungen für das Finanzamt aus.
Aleppo: Warten auf Brot
Ausbildung des Pflegepersonals des Italienischen Krankenhauses in Damaskus
Kinder in Damaskus mit von "Freundschaft mit Valjevo" gespendeten Jacken
Fußnoten:
1. Oxfam Media Briefing, 9. July, 2020, THE HUNGER VIRUS: HOWCOVID-19 IS FUELLING HUNGER IN A HUNGRY WORLD
2. WFP Syria, September 2020
https://reliefweb.int/report/syrian-arab-republic/wfp-syria-situation-report-9-september-2020
3. Salman Rafi Sheikh, „“Caesar Act: Protecting or Destroying Syrian Civils?`“
https://journal-neo.org/2020/07/21/caesar-act-protecting-or-destroying-syrian-civilians/
4. Hidden hunger in Syria: A look at malnutrition across Syria, with a focus on under-twos
https://resourcecentre.savethechildren.net/library/hidden-hunger-syria-look-malnutrition-across
5. COVID-19 and the Syrian Economy – Implications for Social Justice, S.1
http://library.fes.de/pdf-files/bueros/beirut/16320.pdf.
6. U.N. Calls for Rolling Back Sanctions to Battle Pandemic:
https://foreignpolicy.com/2020/03/24/un-coronavirus-cuba-iran-venezuela-north-korea-zimbabwe-sanctions-pandemic/
7. https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2020/05/28/syria-sanctions-against-the-regime-extended-by-one-year/
8. US-Präsident Trump: "We are keeping the oil. We have the oil. The oil is secure. We left troops behind only for the oil."
https://www.youtube.com/watch?v=U10p3Tn9V5Y:
9. Karin Leukefeld:“Wie Sanktionen aus Brüssel und Washington den Syrern die Zukunft stehlen“
https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/103822-wie-sanktionen-aus-brussel-und/
Online-Flyer Nr. 757 vom 23.11.2020