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Kommentar
Kommentar vom Hochblauen
Zionistischer Staatsterrorismus als deutsche "Staatsräson"? Wie lange noch?
Von Evelyn Hecht-Galinski

Es ist erschreckend, wie die neue „Kriegsministerin“ Lambrecht sich gegen Russland und Putin auf ihrer ersten Auslandsreise in Litauen präsentierte. Es schauderte mich, wie eine deutsche SPD-„Verteidigungs“ministerin dem Baltikum ihre Solidarität zusicherte, die sich ja nach der sog. „Annexion“ der Krim durch Moskau bedroht fühlten, da ihre Staatsgrenzen direkt an Russland grenzen. Ebenso wenig wie Russland die Balten oder die Ukraine bedroht, war diese Eingliederung keine Annexion, sondern eine politische Realität nach dem Volksreferendum der Ost-Ukraine für die Russische Föderation. Ganz anders die illegale Besetzung der syrischen Golanhöhen und Palästinas. Aber dazu schweigt nicht nur die deutsche Ministerin, sondern der gesamte „Werte“westen!

Geschichtsklitterung Baltische Neutralität“

Wieder steht Deutschland „ganz fest“ an der Seite unserer „baltischen Freunde“. Hatten wir das nicht schon einmal? Als Geschichtsklitterung verurteile ich die Berufung auf „Baltische Neutralität“. Hatten nicht gerade die baltischen Staaten den Einmarsch Hitlers begrüßt? Feierten nicht immer wieder „SS-Schergen“ als Helden – bald auch per Gesetz, wie der Westen 2012 schrieb? Es war erschreckend wie viele junge Letten und Esten sich in T-Shirts mit SS Symbolen an den jährlichen Umzügen beteiligten. Als Begründung dient immer wieder die Angst vor Russland. Während das Kapitel der Kollaboration zwischen 1941 bis 1944 noch immer auf Aufarbeitung wartete. Zwar gab es in Litauen keine freiwillige SS-Division, jedoch Polizeibataillone, die Jagd auf Juden machten, wie sie es in Estland und Lettland gab. Aber dennoch war Litauen wie Lettland, Estland und die Ukraine Nazi-Kollaborateure. (1)(2)(3)

Es ist ein Déjà-vu der besonderen Art, wenn heute wieder deutsche Truppen mit momentan 500 Bundeswehrsoldaten „zur glaubhaften Abschreckung“ gegen Russland im Baltikum stehen und eine deutsche Ministerin Solidarität gegen Russland zusichert. Immerhin einem Land, dem die deutsche Wehrmacht 27 Millionen Kriegstote bescherte.

Christiane Lambrecht ist sogar so dreist, „persönliche Konsequenzen“, natürlich in der „Bild am Sonntag“, gegen Putin zu fordern, weil die „Verantwortlichen“ für die „werte“westlich halluzinierten Aggressionen im Ukraine-Konflikt die Folgen direkt zu spüren bekommen sollten.

Ukraine voll auf „Nato-Trip“

Da reibt man sich die Augen: Sind doch nicht die „bösen“ Russen die Verantwortlichen für diesen Konflikt, sondern vielmehr eine Ukraine, die sich voll auf einen „Nato-Trip“ begeben hat, und bis auf die Zähne vom „Werte“westen bewaffnet und die Aggressionen selbst schürt, die den Russen vorgeworfen werden, mit den willigen deutschen Staatsmedien, die diese Märchen verbreiten. Geht es nicht auch um überteuertes Fracking-Gas aus den USA, das wir gar nicht „ökologisch grün“ kaufen sollen? Geht es nach unserer nassforschen und Russland mit Hass begegnenden neuen grünen Außenministerin, Annalena Baerbock, wird die Nordstream-2-Pipeline eingemottet und den USA auf ihrem Irrweg gefolgt.

Erinnert sei auch an den US-geleiteten „Regime Change“ und an die dank Biden leider „reaktivierte“ „Fuck the EU“-US-Diplomatin Victoria Nuland (4), die mit ihren 5 Milliarden US-Dollar-Coup 2016 den Maidan-Putsch tat- und finanzkräftig anfachte. Von da an steht die korrupte Ukraine auf „unserer“ Gehaltsliste. Nur zu verständlich, dass Russland sich und seine Bevölkerung vor der immensen westlichen Aggression und das auf ihren Pelz immer näher rückende Nato-Kriegsbündnis schützen will und muss.

Als die Nato-„Osterschleichung“ immer mehr zur Realität wurde, war das Maß voll, und Russland hat inzwischen mehr als 75.000 Soldaten an seiner Grenze zur Ukraine stationiert. Wohlgemerkt auf eigenem Territorium! Gerade die Waffenlieferungen der USA an die Ukraine tragen nicht zur Vertrauensbildung bei. Zudem unterstützte der heutige oliv-grüne Vizekanzler Robert Habeck Waffenlieferungen an das Krisengebiet Ukraine. (5)

Appell „Raus aus der Eskalationsspirale“

Inzwischen erwägt die Nato offenbar auch noch Truppenverstärkung in Rumänien und Bulgarien, ein weiterer gefährlicher aggressiver Schritt um zu Zündeln, der aufs Schärfste zu verurteilen ist.

Die Garantieforderungen Putins sind voll zu unterstützen! Das aber wird nahezu einhellig in deutschen Konzernmedien verurteilt und von Lambrecht in unverantwortlicher Weise zurückgewiesen. Sie alle sind ganz offensichtlich auf einen Krieg aus! (6)(7)

Diese Gefahr eines Krieges verdeutlicht ein dringender Appell deutscher Ex-Generäle und Botschafter vom 19.12. „Raus aus der Eskalationsspirale“, der eine weite Verbreitung verdient und eine Veröffentlichung in allen großen überregionalen deutschen Printmedien und TV-Sendern. Der sollte vor allem von der deutschen Regierung beherzigt werden, denn sie sollten bei ihrer Hetze gegen Russland gefälligst dem deutschen Volk darlegen, dass WIR hier das Schlachtfeld sein werden. (8)(9)

Doppelter Standard in Sachen Russland und „jüdischer Staat“

Nun komme ich zu meinem „Herzensthema“ Palästina und dem doppelten Standard in der Berichterstattung am Beispiel Russland und der „jüdische Staat“. Die deutschen Medien überbieten sich geradezu in der Hetze gegen Russland und in „transatlantischer Nato- Unterstützung“, und es ist an der Zeit, sie auf ihre Einseitigkeit und Desinformation hinzuweisen.

Herausgreifen möchte ich einen Gastkommentar von Bernard Henry Levy in der SZ vom 16.12.2021 mit wilden Tiraden gegen Putin und – Papier ist geduldig – lügnerischen Ungeheuerlichkeiten wie, „Putin destabilisiert ganz Europa“, „Der Sprachnationalismus ist unter Putin nicht weniger als 1938, als die Sudetendeutschen dem Dritten Reich angeschlossen wurden“. Schon sein Gastkommentar für die F.A.Z. zusammen mit George Soros zeigte, wes Geistes Kind er ist: „EU muss Ukraine im Konflikt mit Russland unterstützen“. Wen wundert es da noch, dass eben dieser Levy seit Jahrzehnten einer der stärksten Lobbyisten für den „jüdischen Staat“ ist? Und der nicht einmal davor zurückschreckte, einen Nazismus im Iran zu erfinden und dass er als bekennender Türkei-Gegner Erdogan als Mörder bezeichnete und auch nur die Kurden unterstützt, die sich ebenfalls als Israel-Unterstützer bewiesen. (11)(12)(12)(13)(14)(15)(16)

Geradezu genüsslich veröffentlichte man das Urteil des Berliner Gerichts gegen einen Russen, der einen Georgier im Berliner Tiergarten erschossen hatte und dafür zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Soweit so gut, aber daraus sofort einen russischen Auftragsmord zu behaupten, ist mehr als unglaubwürdig, wenn die Beweise fehlen. Daraus titeln die „Qualitätsmedien“ u.a. die SZ, „Nichts anderes als Staatsterrorismus“ oder „Deutschland kann sich das nicht bieten lassen“.

Israels Staatsterrorismus – kein Problem?

Wenn ein deutscher Richter von „Staatsterrorismus“ spricht, dann ist das kein Problem, wenn es um Russland geht. Erinnern wir uns aber an das Jahr 2010, als die polnische Polizei in Warschau einen Mann verhaftete, der mit einem deutschen Pass unter dem Namen Uri Brodsky reiste und von deutschen Medien als Mossad-Agent identifiziert wurde. Der Mann hatte sich angeblich unter dem Namen Alexander Verrin zusammen mit einem Partner namens Michael Bodenheimer deutsche Pässe besorgt und behauptet, ihre Eltern seien in Deutschland geborene Holocaust-Flüchtlinge. Der Bodenheimer-Pass wurde während des al-Mabhouh-Attentats in Dubai von einem Mossad-Agenten benutzt. Brodsky-Verrin wurde nach Deutschland abgeschoben und von dort aus nach Israel überstellt. Diesen Artikel aus Haaretz „Verwendet der Mossad immer noch Pässe von Einwanderern nach Israel? “ ist sehr lesenswert, da er nicht nur die Methoden des Mossad entlarvte, sondern zeigt auch den großen Unterschied, wie deutsche Politik, Justiz und die Medien die Fälle handhaben, wenn es Israel und Russland betrifft. Hierzu noch eine Wikipedia Liste von israelischen gezielten Tötungen, die es allerdings nur in Englisch gibt. (17)(18)

Wir können daher konstatieren, dass allein der „jüdische Staat“ einen Freibrief für mörderischen „Staatsterrorismus“ hat – für Apartheid, illegale Besatzung, Landraub, illegale Siedlungen, Mauerbau, Völkermord, Gaza als Konzentrationslager und Tausende palästinensische Gefangene ohne Anklage für Jahrzehnte hinter Gitter zu bringen, Sippenhaft und Razzien, Abrieglungen, Betverbote in Moscheen oder Kirchen gegen palästinensische Bürger und eine Politik, die nichts mit den immer wieder bemühten „Werten“ zu tun hat. All das mit tätiger Hilfe des „Werte“westens, der die Augen immer verschließt bei den Verbrechen.

Gerade wurde bekannt, dass die „jüdische Verteidigungsarmee“ neue, „staatsterroristische“ Einsatzregeln bekam, die es ihnen erlauben, das Feuer auf Palästinenser zu eröffnen, die Steine werfen, selbst wenn diese fliehen. Stellen wir uns einmal vor, in Russland oder der Türkei oder aber in Deutschland wäre es erlaubt, dass die Polizei auf Steinewerfer oder mit Gegenständen werfende Anti-Corona-Demonstranten scharf geschossen werden dürfte? Was gäbe es hier zu Recht einen Aufstand, aber die sog. „einzige Demokratie“ im Nahen Osten darf genau das unter dem Schutz des „Werte“westens. (19)

Dieser zionistische Staat, der auch im neuen Ampel-Koalitionsvertrag die Aussage „Sicherheit Israels ist für uns Staatsräson“ festgeschrieben hat und sich zudem künftig noch in der UN mehr gegenhalten will und sich stark gegen Versuche „antisemitisch motivierte“ Verurteilungen einsetzen will, die anhaltende Bedrohung des Staates Israel und den Terror gegen seine Bevölkerung verurteilen. (20) Kein Wort von „Ursache und Wirkung“, von legalem Widerstand gegen jahrzehntelange illegale Besatzung und Unterdrückung. So sieht also rot-grün-gelbe „Aufbruchstimmung“ und Erneuerung aus!

„Putin ins Visier“ nehmen – aber Solidarität mit Israels Staatsterror üben

Zum Abschluss möchte ich nochmals die ehemalige SPD- Justizministerin und jetzige „Kriegsministerin“ Christiane Lambrecht erwähnen, die Frau, die „Putin ins Visier“ nehmen will und „klare Worte an Russland“ richtet, aber so entsetzlich leisetreterisch und feige ist, wenn es um den „jüdischen Staat“ geht. Ich fand auf ihrer Facebook Seite einen Eintrag, den ich meinen Lesern nicht vorenthalten möchte: „Solidarität mit Israel“. Dabei muss man alles oben gesagte zum israelischen Staatsterrorismus im Hinterkopf haben:

„Heute war der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff zu Gast im BMJV. Es war mir eine Ehre und ich habe meine Solidarität mit Israel zum Ausdruck gebracht, Die schrecklichen Raketenangriffe der Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel machen mich wütend und traurig. Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen der Opfer, der Verletzten und allen Menschen, die seit Tagen mit den Angriffen leben müssen. Die Hamas terrorisiert damit nicht „nur“ Israel, sondern nimmt auch die Bevölkerung des Gazastreifens in Geiselhaft. Das ist unverantwortlich und verwerflich. Als Ausdruck meiner Solidarität mit dem jüdischen Staat habe ich mein Ministerium die israelische Flagge hissen lassen“.

Für diese ihre Facebook-Zeilen habe ich mich als deutsche Bürgerin geschämt, ja sie machen mich wütend und traurig. Angesichts der deutschen Mitschuld am palästinensischen Leid, zeigen diese Zeilen der Justizministerin nur ein verkommenes und verlogenes Rechtsverständnis und falsch verstandene philosemitische Solidarität. (21)

Zionistisches Staatsterrorregime endlich zur Rechenschaft ziehen!

Das zionistische Staatsterrorregime muss endlich verurteilt und zur Rechenschaft gezogen werden für seine Völker- und Menschenrechtsverbrechen. Zionistischer Staatsterrorismus als deutsche „Staatsräson“, wie lange noch?

Ich wünsche allen meinen Lesern und Unterstützern friedliche und gesunde Feiertage und einen guten Rutsch in ein besseres 2022.
 
 
Fußnoten

(1) https://www.derwesten.de/politik/balten-feiern-ss-schergen-als-helden-bald-auch-per-gesetz-id6265894.html
(2) https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Lettland-Jubel-fuer-SS-und-Bundeswehr,riga162.html
(3) https://taz.de/Kommentar-zum-SS-Gedenken-in-Lettland/!5071163/(
(4) https://www.infosperber.ch/politik/welt/__trashed-295/
(5) https://www.sueddeutsche.de/politik/robert-habeck-ukraine-waffenlieferungen-1.5303788
(6) https://www.youtube.com/watch?v=nRFkbZE7OjQ
(7) https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-konflikt-russland-ende-nato-osterweiterung-101.html
(8) https://www.johannes-varwick.de/rauf/AUFRUF_Raus-aus-der-Eskalationsspirale_05122021-3.pdf
(9) https://www.heise.de/tp/features/Militaers-und-Diplomaten-wollen-raus-aus-der-Eskalationsspirale-6298575.html?seite=all
(10) https://www.sueddeutsche.de/kultur/bernard-henry-levy-putin-ukraine-1.5488428?reduced=true
(11) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/eu-muss-ukraine-im-konflikt-mit-russland-unterstuetzen-13395980.html
(12) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/bernard-henri-levy-versucht-sein-lebenswerk-zu-retten-15686112.html
(13) https://www.aljazeera.com/opinions/2012/4/22/bernard-henri-levy-a-friend-to-israel
(14) https://www.profil.at/ausland/philosoph-levy-interview-10090451
(15) https://anfdeutsch.com/aktuelles/bernard-henri-levy-erdogan-ist-ein-moerder-2273
(16) https://newsbeezer.com/greeceeng/bernard-henri-levy-tells-a-great-truth-about-those-who-protest-in-favor-of-the-palestinians-world/
(17) https://www.haaretz.com/.premium-does-the-mossad-still-use-the-passports-of-olim-1.5229577
(18) https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Israeli_assassinations
(19) https://www.middleeastmonitor.com/20211220-israel-army-allows-soldiers-to-open-fire-at-palestinian-stone-throwers/
(20) https://www.juedische-allgemeine.de/politik/auch-die-ampel-sieht-israels-sicherheit-als-staatsraeson-an/
(21) https://www.facebook.com/Christine.Lambrecht.188/posts/3777846385660877


Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten "Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik" ausgezeichnet.

Online-Flyer Nr. 783  vom 22.12.2021



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