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Kommentar
Gedanken zur Zeit
Auf der Suche nach dem Pressekodex
Von Lutz Weber
Am 31.01.2022 titelt der "Berliner Kurier": "Corona Leugner feiern den Polizistenmord in Rheinland Pfalz auf Telegram". (1) Ich habe ein deja vu. In den letzten Tagen der DDR suchte die sozialistische Einheitspresse auch nach der Möglichkeit, die Demokratiebewegung auf ihren Straßen als Leugner, Rechte oder einfach nur herzlose Menschen zu denunzieren. Wie kommt der Berliner Kurier zu seiner Aussage? In einem Telegramkanal finden Sie den Streit einiger, die (offensichtlich) aus der Demokratiebewegung stammen. Einer schreibt darüber, dass sich die Polizei besser um Strafvereitelung kümmern sollte, als Spaziergänger zu jagen, und somit wären es zwei weniger, die für diese Arbeit übrig wären. Andere empören sich über seine Aussage und verweisen auf die Familien der Opfer. Es hätte also auch getitelt werden können „Querdenker empören sich über fehlendes Mitgefühl um die Ermordung zweier Polizisten“.
Ebenfalls am 31.01.2022 findet in Köln eine Kundgebung für freie Impfentscheidung und gegen die Spaltung der Gesellschaft statt. Trotz kaltem Wetter und Regen ziehen Tausende durch die Stadt. Als die Veranstalterin von dem Mord hört, lässt sie sofort den Zug stoppen und legt eine Schweigeminute ein. Bei der Abschluss-Rede wiederholt sie diese Schweigeminute noch einmal. Die friedlichen Menschen sind ganz offensichtlich sehr betroffen von diesem Mord.
Am Anfang war alles anders. Es gab Michael Ballweg als landesweiten Kopf der Bewegung. Man konnte sich auf diesen Mann konzentrieren. Inzwischen ist es aber zu einer sehr dezentralen Bürgerbewegung geworden, die auch noch rasant zunimmt. Wie soll man da noch etwas gegen das rebellierende Volk unternehmen? Da hilft nur der Griff in die untersten Verunglimpfungsschubladen.
Aber das macht alles nur noch schlimmer. Der letzte gläubige Leser wird sich von der Realität überzeugen wollen, und am Ende stehen viele Medienhäuser alleine da. Wir reden hier von einer Bewegung die 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands darstellt. Nicht wenige davon gehen aktiv auf die Straße. Da gibt es viele Meinungen und Sichtweisen. Es ist sehr einfach, in eine Gruppe zu gehen und diese mit gezielten Posts zu diskreditieren. Die Bewegung ist nicht dieser User, und dieser User nicht die Bewegung. Wenn die Medien das verstehen, haben sie vielleicht eine Chance, nicht alles an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Fußnote:
1 https://www.berliner-kurier.de/panorama/corona-leugner-feiern-den-polizisten-mord-in-rheinland-pfalz-auf-telegram-li.209257.amp
Online-Flyer Nr. 786 vom 16.02.2022
Gedanken zur Zeit
Auf der Suche nach dem Pressekodex
Von Lutz Weber
Am 31.01.2022 titelt der "Berliner Kurier": "Corona Leugner feiern den Polizistenmord in Rheinland Pfalz auf Telegram". (1) Ich habe ein deja vu. In den letzten Tagen der DDR suchte die sozialistische Einheitspresse auch nach der Möglichkeit, die Demokratiebewegung auf ihren Straßen als Leugner, Rechte oder einfach nur herzlose Menschen zu denunzieren. Wie kommt der Berliner Kurier zu seiner Aussage? In einem Telegramkanal finden Sie den Streit einiger, die (offensichtlich) aus der Demokratiebewegung stammen. Einer schreibt darüber, dass sich die Polizei besser um Strafvereitelung kümmern sollte, als Spaziergänger zu jagen, und somit wären es zwei weniger, die für diese Arbeit übrig wären. Andere empören sich über seine Aussage und verweisen auf die Familien der Opfer. Es hätte also auch getitelt werden können „Querdenker empören sich über fehlendes Mitgefühl um die Ermordung zweier Polizisten“.
Ebenfalls am 31.01.2022 findet in Köln eine Kundgebung für freie Impfentscheidung und gegen die Spaltung der Gesellschaft statt. Trotz kaltem Wetter und Regen ziehen Tausende durch die Stadt. Als die Veranstalterin von dem Mord hört, lässt sie sofort den Zug stoppen und legt eine Schweigeminute ein. Bei der Abschluss-Rede wiederholt sie diese Schweigeminute noch einmal. Die friedlichen Menschen sind ganz offensichtlich sehr betroffen von diesem Mord.
Am Anfang war alles anders. Es gab Michael Ballweg als landesweiten Kopf der Bewegung. Man konnte sich auf diesen Mann konzentrieren. Inzwischen ist es aber zu einer sehr dezentralen Bürgerbewegung geworden, die auch noch rasant zunimmt. Wie soll man da noch etwas gegen das rebellierende Volk unternehmen? Da hilft nur der Griff in die untersten Verunglimpfungsschubladen.
Aber das macht alles nur noch schlimmer. Der letzte gläubige Leser wird sich von der Realität überzeugen wollen, und am Ende stehen viele Medienhäuser alleine da. Wir reden hier von einer Bewegung die 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands darstellt. Nicht wenige davon gehen aktiv auf die Straße. Da gibt es viele Meinungen und Sichtweisen. Es ist sehr einfach, in eine Gruppe zu gehen und diese mit gezielten Posts zu diskreditieren. Die Bewegung ist nicht dieser User, und dieser User nicht die Bewegung. Wenn die Medien das verstehen, haben sie vielleicht eine Chance, nicht alles an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Fußnote:
1 https://www.berliner-kurier.de/panorama/corona-leugner-feiern-den-polizisten-mord-in-rheinland-pfalz-auf-telegram-li.209257.amp
Online-Flyer Nr. 786 vom 16.02.2022