NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

Fenster schließen

Kommentar
Camus: „Nichts ist unentschuldbarer als der Krieg und der Aufruf zum Völkerhass… Man muss es sagen, es wenn möglich schreiben, es wenn nötig hinausschreien!“
Ich schreie es in die Welt hinaus: Stoppt den mörderischen Krieg in der Ukraine!
Von Rudolf Hänsel

Die in der Überschrift zitierte Tagebuchaufzeichnung Camus‘ erwähnte ich mit Quellenangabe bereits im „Global-Research“- und „NRhZ“-Artikel „Salz der Erde sein…“. Da es sich um einen wissenschaftlichen Artikel handelte, wurde mein eigener Standpunkt nicht deutlich. Doch die Wissenschaft ist dem Leben entsprungen und dazu berufen, der Not der Menschen zu dienen und nicht zu schweigen. Wissenschaftler, die zu einem systematisierten Menschenmord, genannt Krieg, nichts beizutragen haben, richten sich selbst: Die Not der Menschheit rührt nicht an ihr Herz und damit wird all ihre Weisheit und Wissenschaft degradiert zu einem selbstgefälligen Spiel des Verstandes, das keine Verbindlichkeit kennt. Dies lehrte mich vor vielen Jahren mein geschätzter Psychologie-Professor.

In dem Land, in dem ich gegenwärtig lebe, kann ich noch immer Russia Today (RTD) empfangen und den mörderischen Stellvertreter-Krieg des US-Westens in der Ukraine aus einer anderen Perspektive betrachten als durch die Augen deutscher Massenmedien. Deren unsägliche Kriegshetze aus warmen Schreiberlingen-Büros heraus – allen voran der „SPIEGEL“, der für uns Studenten in den Nachkriegsjahren ein stolzes Intellektuellenblatt war – kann ein zivilisierter Mensch kaum ertragen und müsste von einer Ethikkommission untersagt werden.

Die täglichen TV-Bilder aus völlig zerstörten und qualmenden Kriegsgebieten schnüren Kehle und Magen zu. Es sind vor allem TV-Berichte über die unbeschreiblichen Qualen der Zivilbevölkerung und des multinationalen Militärs. Alte Frauen und Männer sowie junge Mütter mit ihren Säuglingen und Kindern vegetieren aus Todesangst zusammen mit Haustieren in dunklen, feuchten Kellergeschossen unter zerbombten Häusern – und das oft tagelang ohne Brot, Wasser und medizinische Versorgung. Voller Hoffnung warten sie auf eine gnädige Seele, die sie vor dem Hungertod bewahrt.

Wer diese Zeugenberichte aus dem Donbass oder anderen Teilen des Kriegsgebiets als zu vernachlässigende russische Propaganda arrogant abtut, dem hat die Propaganda-Walze des US-Westens bereits das Herz versteinert – er kann nicht mehr fühlen wie ein Mensch.

Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass alle Kriege der herrschenden machtgierigen Obrigkeit aus dem Leben der Menschheit verbannt werden sollten, auch aus dem Jemen, aus Syrien oder aus Palästina.



English version
Camus: "Nothing is more inexcusable than war and the call to hatred of nations...One must say it, write it if possible, shout it out if necessary!"
I shout it out into the world: Stop the murderous war in Ukraine!

By Dr. Rudolf Hänsel

I already mentioned Camus's diary entry quoted in the headline, citing the source, in the "Global-Research" and "NRhZ" article "Being salt of the earth...". Since it was a scientific article, my own point of view was not made clear. But science is born of life and is called to serve the need of people and not to be silent. Scientists who have nothing to contribute to a systematised murder of human beings called war are judging themselves: The plight of humanity does not touch their hearts and thus all their wisdom and science is degraded to a self-satisfied game of wits that knows no commitment. This is what my esteemed psychology professor taught me many years ago.

In the country where I currently live, I can still receive Russia Today (RTD) and view the US-West's murderous proxy war in Ukraine from a different perspective than through the eyes of German mass media. Their unspeakable war-mongering from warm hacks' offices – first and foremost the "SPIEGEL", which was a proud intellectual paper for us students in the post-war years – can hardly be endured by a civilised person and should be banned by an ethics commission.

The daily TV images from completely destroyed and smoking war zones choke the throat and stomach. They are mainly TV reports about the indescribable agonies of the civilian population and the multinational military. Old women and men as well as young mothers with their babies and children vegetate out of mortal fear together with pets in dark, damp basements under bombed-out houses – often for days without bread, water or medical care. Full of hope, they wait for a merciful soul to save them from starvation.

Anyone who arrogantly dismisses these testimonies from the Donbass or other parts of the war zone as negligible Russian propaganda has already had their heart petrified by the propaganda roller of the US West - they can no longer feel like a human being.

Finally, it should not go unmentioned that all wars of the ruling power-hungry authorities should be banned from the life of humanity, also from Yemen, Syria or Palestine.



Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Lehrer (Rektor a. D.), Doktor der Pädagogik (Dr. paed.) und Diplom-Psychologe (Schwerpunkte: Klinische-, Pädagogische-, Medien- sowie Individual-Psychologie). Als Pensionär arbeitete er in Lindau am Bodensee viele Jahre als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und pädagogisch-psychologischen Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung und eine Erziehung zum Gemeinsinn und Frieden.

Dr. Rudolf Lothar Hänsel is a teacher (retired headmaster), doctor of education (Dr. paed.) and graduate psychologist (specialisations: Clinical, educational, media and individual psychology). As a retiree, he worked for many years as a psychotherapist in his own practice in Lindau on Lake Constance. In his books and educational-psychological articles, he calls for a conscious ethical-moral education in values and an education for public spirit and peace.




Online-Flyer Nr. 795  vom 27.07.2022



Startseite           nach oben