NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 21. November 2024  

Fenster schließen

Krieg und Frieden
Verbrecher machen Krieg. Kriege machen Verbrecher!
Ist Gott im Krieg mit uns?
Von Heinrich Frei

Ein Vertreter von Justitia et Pax Schweiz (katholische Organisation, die von Papst Paul VI ins Leben gerufen wurde) hielt in Zürich vor einigen Monaten einen kurzen Vortrag. Sein Vater, der aus dem Ausland stammte, musste als so genannter weißer Jahrgang in Deutschland noch keinen Militärdienst leisten. Seinem Sohn empfahl der Vater hingegen etwas für Deutschland zu tun und den Militärdienst zu absolvieren. Er verweigerte aber den Kriegsdienst und leistete in Deutschland Zivildienst und war 1983 auch bei Demonstrationen gegen die Stationierung der Pershing Atomraketen in Deutschland dabei.

Logik der Abschreckung wurde durchbrochen

Die Friedensbewegung der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts durchbrach damals mit dem Kampf gegen die Nachrüstung die Logik der Abschreckung und stieß damit das Tor zu einer neuen Ära auf (1) Moskau und Washington einigten sich später auf die Verschrottung aller atomaren Mittelstreckenwaffen, darunter fielen auch alle Pershing 2 und Cruise-Missiles, die im November 1983, in Mutlangen, Heilbronn, Neu-Ulm und Hasselbach stationiert worden waren.

Katholische Bischöfe Deutschlands befürworten Waffenlieferungen

Heute findet dieser ehemalige Kriegsdienstverweigerer von Justitia et Pax es doch richtig, dass Deutschland der Ukraine Waffen liefert. Auch viele katholische Bischöfe Deutschlands befürworten Waffenlieferungen, das Recht der Ukraine sich zu verteidigen, sagen sie. - Soll also mit Waffen in der Ukraine Frieden geschaffen werden?

Wie sieht Jaques Baud solche Kriegsmateriallieferungen?

Jaques Baud (2) ehemaliger Oberst der Schweizer Armee, der beim Nachrichtendienst der Schweiz und bei UNO-Organisationen tätig war, schrieb: „Wenn ein Beobachter sieht, dass eine alte Dame auf der Straße von einem Schläger angegriffen wird, ermutigt er sie nicht, sich zu wehren, sondern versucht, die beiden zu trennen. Wir befinden uns in der Situation dieses Beobachters, aber unsere Antwort ist, Waffen zu geben, damit die Ukraine kämpft. Für einen Ukrainer ist es legitim, kämpfen zu wollen, aber für einen Schweizer oder einen anderen Europäer besteht die Rolle darin, zu versuchen, den Schaden zu begrenzen. Aber niemand versucht das im Westen.“


(Foto: Arbeiterfotografie)

Ein Waffenstillstand oder wenigstens eine Feuerpause in der Ukraine würde vielen Menschen das Leben retten und weitere Zerstörungen verhindern. Die USA und die europäischen Staaten, die der Ukraine Waffen liefern und sie in ihrem Kampf logistisch unterstützen müssten mit Russland verhandeln, versuchen wenigsten eine Feuerpause zu vereinbaren. Ohne die Hilfe der USA und der europäischen Staaten kann die Ukraine kein Krieg führen.


Fresko gegen den Krieg an einer Parkmauer in Berlin (Foto: Graswurzel Revolution - kopiert aus der Zeitschrift „Union pacifiste Juillet-Août 2022“)

Seit 2014 wird in der Ukraine Krieg geführt - Ukrainische und russische Soldaten werden verheizt

Eigentlich wird seit 2014 in der Ukraine Krieg geführt, im Donbass, nicht erst seit dem 24. Februar 2022. Diese Kämpfe hatten schon 14.000 Opfer gefordert. 80 Prozent der Umgekommenen im Donbass sollen durch den Beschuss durch die ukrainische Armee verursacht worden sein. Kiew, der ukrainische Präsident Selenskyj wollte den Donbass und die Krim wieder zurückerobern, wie er öffentlich erklärte. Die Krim hatte sich 2014 nach einer Volksabstimmung Russland angeschlossen. Die Ukraine wurde nach 2014 vom Westen aufgerüstet. (3)(4) „Verbrecher machen Kriege. Kriege macht Verbrecher! „, kann man sagen.

Im Tages Anzeiger war zu der Ausbildung von ukrainischen Militärs im Ausland zu lesen: «Bekannt ist, dass die CIA im amerikanischen Bundesstaat North Carolina einen Stützpunkt hat, wo sie ihre Offiziere ausbildet. Seit 2015 trainiert die CIA dort auch kleine Gruppen von Ukrainern für paramilitärische Operationen.» (5) Heute werden 10.000 ukrainische Soldaten in Großbritannien ausgebildet. Der heutige Krieg auf Seite der Ukraine wird von der Nato und den USA geleitet, durch. Geheimdienstinformationen, Luftraumüberwachung, durch Satelliten und Drohnen.

Ukrainische und russische Soldaten werden in diesem Krieg von den Strategen für ihre Ziele geopfert und die Ukraine durch den Krieg zerstört. Als ich 1959 Frankfurt am Main besuchte waren dort noch viele Ruinen zu sehen, 14 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg wird sehr, sehr lange dauern.

14 Millionen Menschen sind geflohen

Bis Mitte Oktober 2022 waren laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) rund 14 Millionen Menschen in der Ukraine in Folge des Krieges geflohen und haben die Grenze in ein Nachbarland überquert. Wie viele Soldaten und Zivilisten Russlands und der Ukraine wurden schon getötet, verletzt oder sind verschollen? Über 100.000? Das wird man vielleicht erst in einigen Jahren wissen.

Gibt es Beispiele einer friedlicheren Lösung von Konflikten? Baltische Staaten contra militärische Intervention in Tschetschenien

Als 1990 die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärten, wurde von Befürwortern der Selbständigkeit bewusst eine gewaltsame Konfrontation mit der Sowjetunion vermieden. Ein Krieg wie in Tschetschenien fand in Estland, Lettland und Litauen nicht statt, Die Ablösung von Tschetschenien von Russland wurde im zweiten Tschetschenienkrieg (1999-2009) militärisch von Moskau brutal verhindert. Die baltischen Staaten erlangten im Großen und Ganzen gewaltlos ihre Unabhängigkeit in der günstigen Situation von 1990. In späteren Jahren wäre dies vermutlich nicht mehr möglich gewesen.

1956: Ungarn, 1968: Tschechoslowakei, 2022: Ukraine

Auch als 1956 nach der Revolution die ungarische Regierung unter Imre Nagy, einem Kommunisten, durch Moskau weggefegt wurde, kam es nicht zu einem so großen militärischen Widerstand wie heute in der Ukraine, und auch die Opferzahl blieb verhältnismäßig klein. (ca. 2500 - 3000 Tote) Das Land wurde durch den Krieg nicht zerstört. Imre Nagy und andere führende Mitglieder der Regierung und des Aufstandes wurden hingerichtet, auch der Vater des Schweizer Journalisten Miklós Gimes. Gimes hat das Schicksal seiner Mutter und seines Vaters in Ungarn dokumentiert, 2002 in dem Film „Mutter“. (Mutter. T&C Film, Schweizer Fernsehen, 95 Minuten, Schweiz 2002)

Der ungarische Aufstand im Herbst 1956 wurde auch dadurch ausgelöst, als der geheime Bericht über die Verbrechen Stalins in Ungarn bekannt wurde. Nikita Chruschtschow hatte diesen Bericht im Frühling 1956 im Kreml in Moskau vorgelegt. Den Säuberungen Stalins waren auch in Ungarn viele Menschen zum Opfer gefallen, auch prominente Kommunisten.

Auch 1968 als der Prager Frühling, der Reformkommunisten, durch den Warschauer Pakt militärisch beendet wurde, blieb es in der Tschechoslowakei vor allem beim gewaltlosen Widerstand und die Zahl der Opfer blieb klein. 137 tschechoslowakische Staatsbürger kamen ums Leben. Weder den aufständischen Ungarn noch der Tschechoslowakei des Prager Frühlings wurden 1956 und 1968 durch die Westmächte mit Waffenlieferungen geholfen, noch wurden Söldner geschickt, noch Soldaten im Ausland trainiert zum Kampf gegen die Invasoren. Die Aufständischen in Ungarn wurden 1956 von dem US-Sender „Radio Free Europe“ jedoch ermuntert zu rebellieren und viele erwarteten Hilfe aus dem Westen. Im Kalten Krieg wurde vom Westen mit verdeckten Operationen und Propaganda im Ostblock ein Regimewechsel angestrebt. Ungarn und die Tschechoslowakei blieben nach 1956 und 1968 im Ostblock, es kam nicht zu den furchtbaren Zerstörungen und Menschenopfern wie heute in der Ukraine. Nach den Ereignissen in Ungarn, 1956, und der Tschechoslowakei, 1968, flüchteten je etwa 200‘000 Menschen in den Westen, nicht wie heute Millionen aus der Ukraine.


Frieden schaffen ohne Waffen (Foto: Arbeiterfotografie)

Verhältnis der Kirche zum Militär und zum Krieg

Kommen wir auf den Anfang dieses Textes zurück, bei der ein Vertreter von Justitia et Pax Schweiz, ein ehemaliger Kriegsdienstverweigerer erklärte, dass er heute Waffenlieferungen an die Ukraine befürworte wie katholische Bischöfe in Deutschland auch. Ist dies ein neues Phänomen das kirchliche Kreise Waffenlieferungen befürworten und sogar Kriege?

Der spätere Schweizer Reformator Huldrich Zwingli war auch Feldprediger und nahm von 1512 bis 1515 an den Feldzügen der italienischen Kriege teil, insbesondere an der Schlacht bei Marignano, mit Glarnern für den Papst gegen die Franzosen in der Lombardei. Am Schluss seines Lebens zog Zwingli mit den Zürchern gegen die Katholiken der Innerschweiz in den Krieg und wurde am Ende der Schlacht bei Kappel am Albis, 1531, gefangen genommen und dort hingerichtet. (6)


Zwingli Denkmal bei der Wasserkirche am Limmatquai in Zürich
(Foto Heinrich Frei)

Der Reformator Huldrich Zwingli war ein außerordentlich gebildeter Mann. Franz Rueb veröffentliche dazu ein lesenswertes Buch. «Zwingli: Widerständiger Geist mit politischem Instinkt». Franz Rueb war früher, bevor er Theaterregisseur und Schriftsteller wurde Redaktor des Vorwärts, der Partei der Arbeit und Kantonsrat des Kantons Zürich. (7)


Feldprediger der Schweizer Armee, in die militärischen Fußstapfen des Reformator Huldrich Zwinglis. 2008 waren 247 Armeeseelsorger in der Schweizer Armee im Einsatz. (Foto: Schweizer Armee)

Im Zweiten Weltkrieg unterstützen die evangelische wie die katholische Kirche in Deutschland den Krieg. Die Zeugen Jehovas verweigerten den Kriegsdienst.

Pfarrer in Friedrichshafen, der die Rüstungsindustrie rund um den Bodensee dokumentierte, nicht mehr tragbar (8)

Der evangelische Pfarrer Rainer Schmid, der zivile Produktion statt der Herstellung von Rüstungsgütern forderte, war in Friedrichshafen, nicht mehr tragbar. Er wurde von der Kirchenleitung nach Aalen in den Norden versetzt. In Friedrichshafen und rund um den Bodensee produzieren sehr viele Firmen Kriegsgeräte, was Rainer Schmid mit seinen Freunden dokumentierte. Schmid ist auch für die Abschaffung der Armeeseelsorge.

Für Diskussions-Veranstaltungen über die Produktion von Kriegsmaterial wurden nach dem „Abgang“ von Schmid von der Kirche in Friedrichshafen keine Versammlungslokale mehr zur Verfügung gestellt.

Die Urchristen leisteten keinen Kriegsdienst

Die ersten Christen waren gegen den Kriegsdienst. Erst als Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung das Christentum zur Staatsreligion erhob, leisteten die Angehörigen der früher verfolgten Nazarener Militärdienst. In der Bergpredigt des Jesus von Nazareth ist von Feindesliebe die Rede nicht von Kriegsdienst. – Eigentlich ist es mit dem ursprünglichen Christentum der Urchristen unvereinbar, wenn Feldgeistliche amerikanischen, britischen, deutschen und anderen Nato-Bomberpiloten seelisch beistehen, wie das der Fall war als sie Jugoslawien, den Irak und Afghanistan bombardierten. Russische Piloten wurden von Geistlichen mit Ikonen begrüßt als sie von ihren Einsätzen in Syrien zurückkehrten.

Die vier Evangelium der Bibel: Eine Droh- keine Frohbotschaft

Das Matthäus Evangelium, Kapitel 25, Vers 31-40 wird, im Domradio Videos eingeblendet, aber nicht der folgende Vers: 41 der lautet: „Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist, dem Teufel und seinen Engeln!“

Dieser Vers zeigt auf, dass die Evangelien in gewissen Abschnitten alles andere als Friedensbotschaften sind. Darauf hat auch Jürg Frick in seiner Studie „Das Ende einer Illusion, Denkanstöße zu Ethik und Pädagogik der Bibel“ hingewiesen:

Wie Frick ausführte, bemüht der Jesus der vier Evangelien ständig die Hölle: ¨Über 70 Höllendrohungen spricht er in den Evangelien gegen Sünder, Zweifler, Andersdenkende usw. aus. Die Intoleranz durchzieht die Bibel: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“, meinte Jesus. Nicht von ungefähr wurden Abweichler und Ketzer den auch während Jahrhunderten verbrannt, gehenkt, gevierteilt, oder bestenfalls vertrieben. Noch im Zweiten Weltkrieg wurde Kroatien ethnisch, aber auch religiös gesäubert, das heißt Muslime mussten katholisch werden, oder wurden vertrieben und ermordet. Todesstrafbefürworter stützen sich auf die Bibel, den dort steht geschrieben: „Wer einen Menschen schlägt, sodass der stirbt, der soll getötet werden“. Der Aberglauben und Wunderglauben der Bibel, der schon Kinder vermittelt wird, bevor sie lesen und schreiben können, macht sie später anfällig für den modernen Aberglauben der Esoterik und der Astrologie. (siehe auch Jürg Frick, Das Ende einer Illusion, Denkanstöße zu Ethik und Pädagogik der Bibel, Angelika Lenz Verlag)

Gebet für die Besatzung, die auf Hiroshima eine Atombombe abwarfen
Karl Heinz Deschner dokumentierte die „Kriminalgeschichte des Christentums“, unter anderem auch im Buch „Abermals krähte der Hahn, eine kritische Kirchengeschichte von den Evangelisten bis zu den Faschisten“. Auf Seite 597, kann man dort lesen: „Als am 5. August 1945 der Bomber nach Hiroshima startete, sprach ein christlicher Geistlicher ein Gebet zum Schutze der Besatzung: „Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen… Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen.“ In Hiroshima starben Stunden darauf, nach der Explosion der US-Atombombe, einige hunderttausend Menschen. - Der Atom-Bomber war mit christlichen Segen in den Himmel aufgestiegen.“ (Siehe auch Neue Rheinische Zeitung: Filmclips, Hitlers Lobsinger, Von Peter Kleinert, Interview mit Karl Heinz Deschner) (9)

Keine Trennung von Kirche und Staat im Islam aber auch nicht in Ost und West

In einem Interview in der Neuen Zürcher Zeitung sagte Kardinal Kurt Koch er habe dem russischen Patriarchen Kyrill I (bürgerlich: Wladimir Michailowitsch Gundjajew) gesagt, dass Bischöfe Hirten des Volkes und keine Staatskleriker sind. Und dass es ihr Anliegen sein muss, dass der Krieg beendet und Frieden ermöglicht wird. (10) Bekanntlich unterstützt der Patriarch Kyrill I den Krieg Russlands in der Ukraine. Aber bemühen sich heute die Kirchen in Europa und Amerika, dass der Krieg in der Ukraine beendet und der Frieden ermöglicht wird? Wie oben schon erwähnt befürworten kirchliche Kreise Waffenlieferungen an die Ukraine.

Kurt Koch meinte in diesem Interview auch, es gäbe ein unterschiedliches Verständnis im Osten und im Westen der Beziehung zwischen Religion und Staat. „Im Westen setzte sich im Verlauf der Jahrhunderte die Trennung von Kirche und Staat durch. In der Orthodoxie sei bis heute die so genannte Sinfonie von beiden wirksam.“

Karl Heinz Deschner: „Kriminalgeschichte des Christentums“

Doch stimmt dies? Ist im Westen der Staat von der Kirche getrennt? Karl Heinz Deschner dokumentierte in seiner „Kriminalgeschichte des Christentums“ die enge Verflechtung von Kirche und Staat auch im Westen. Nicht von ungefähr wurden deutsche Soldaten, die im Krieg auf dem Balkan und in Afghanistan von Feldpredigern begleitet. „Gott ist mit uns“, wurde der Truppe suggeriert, wenn sie in diesen Kriegen für eine gerechte Sache töteten. Auch die US-Armee hat ihre Feldgeistlichen, auch die Schweizer Armee. Die Eidgenossenschaft soll im so genannten Ernstfall auch einmal militärisch verteidigt werden. Ob das sinnvoll wäre, ist eine andere Sache. Aber die Obrigkeit findet es wichtig, dass die Stellvertreter Gottes, die Geistlichen, den -Soldaten im Kriegsfall ihren Segen geben, wenn sie Schießen, Handgranaten werfen, Minen verlegen, Bomben herunterfallen lassen. Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, beginnt ja auch mit der Präambel „Im Namen Gottes des Allmächtigen!» Auch das Grundgesetz Deutschlands beginnt mit der Präambel: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“. - Kriegsgurgeln wie George W. Bush und Tony Blair hatten die Bibel auf ihrem Nachttischchen. Auch Putin ist liiert mit dem orthodoxen Klerus Russlands, mit Kyrill I.

Die Aufklärung hat auch im Westen nicht wirklich stattgefunden sonst würden man sich nicht auf ein imaginäres Wesen beziehen, auf einen Gott im Himmel, um Kriege zu rechtfertigen.

Ludwig Feuerbach und Sigmund Freud zur Religion

Der Philosoph Ludwig Feuerbach vertrat die These: „Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel heißt, sondern der Mensch schuf, wie ich im »Wesen des Christentums« zeigte, Gott nach seinem Bilde.“

Der Arzt und Psychologe Sigmund Freud analysierte in seinem Werk „Die Zukunft einer Illusion. die Religionen“, Seine Schlussfolgerungen: Der Mensch muss erwachsen werden und sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen.

Die freiwerdende Energie, die bisher vom Jenseits vereinnahmt wurde, braucht der Mensch dringend für die Weltgestaltung. Der Glaube an die Wissenschaft, die den Wahrheitsbeweis mannigfaltig erbracht hat, gibt mehr Halt als die Religion. Die aufgeklärte Wissenschaft wird unaufhaltsam die Religion als Weltanschauung verdrängen, sie auflösen und an ihre Stelle treten.

Viele von uns sind nicht so optimistisch wie Sigmund Freud, der annahm, dass die aufgeklärte Wissenschaft die Religion verdrängen wird.


Fußnoten

(1) Der Kampf gegen die "Nachrüstung" - Die Friedensbewegung der achtziger Jahre durchbrach die Logik der Abschreckung und stieß damit das Tor zu einer neuen Ära auf (udo-leuschner.de)
(2) https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacques_Baud
(3) Die neue Eskalation | Rubikon-Magazin Die neue Eskalation, Walter van Rossum, Dirk Pohlmann und Jürgen Rose diskutieren über den Krieg in der Ukraine.
(4) Some of Us Don't Think the Russian Invasion Was "Aggression." Here's Why. - Global ResearchGlobal Research - Centre for Research on Globalization
(5) Interview mit Geheimdienstexperte – «An Putins Stelle würde ich mich fragen, wer mich verraten hat» | Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)
(6) Huldrych Zwingli – Wikipedia
(7) Was würde Zwingli zu den Geschäften mit dem Krieg sagen? Zum Jubiläum «500 Jahre Zürcher Reformation» – IFOR Schweiz – MIR Suisse (ifor-mir.ch)
(8) www.waffenvombodensee.com
(9) Neue Rheinische Zeitung: Filmclips, Hitlers Lobsinger, Von Peter Kleinert, Interview mit Karl Heinz Deschner
(10) Interview mit Kardinal Kurt Koch, NZZ am Sonntag, 25. September 2022)

Online-Flyer Nr. 800  vom 02.11.2022



Startseite           nach oben