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Globales
Über die Kräfte der Natur anlässlich des Erdbebens Anfang Februar 2023 im türkisch-syrischen Grenzgebiet
Heuchelei, Zynismus und Krieg
Von Markus Heizmann (Bündnis gegen Krieg, Basel)
Die Natur kann grausam und unerbittlich sein. Tsunamis, Stürme, Dürren, Kälteeinbrüche oder – aktuell – Erdbeben fordern immer wieder Menschenleben, und sie zerstören die Infrastruktur. So sehr sich der Mensch auch bemühen mag, die Kräfte der Natur zu bändigen und in den Griff zu bekommen, gelingen wird es ihm wohl nie. Dies auch und vor allem deswegen, weil das westliche imperialistische Denken die Natur beherrschen will. Der Mensch, als ein integraler Bestandteil der Natur, der Mensch, der somit den Kräften der Natur auch ausgeliefert ist und ganzheitliche Strategien dagegen entwickeln sollte, hat in diesem Denken keinen Platz. Ebenso wie die imperialistische Elite des Planeten danach trachtet, jeden Staat, jede Gemeinschaft, ja jedes Individuum unter ihre Kontrolle zu bekommen, trachtet sie auch danach, die Natur zu beherrschen. Seien es gigantische Staudämme, sei es die Zerstörung der Mitwelt durch Chemikalien um des Profits Willen, sei es der direkte Eingriff in das Leben selbst mittels gentechnologischen Manipulationen, in Pflanzen oder in tierische oder menschliche Organismen: Ein Bemühen, die äusserst komplexen Vorgänge und Zusammenhänge der Natur zu verstehen, ist nicht vorgesehen, ebenso wenig wie ein Verständnis für die Kräfte der Natur.
Ma wird ja wohl no frage dürfe!
Allerdings tauchen bereits erste Gerüchte auf, das Erdbeben Anfang Februar 2023 im Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien sei künstlich ausgelöst worden. Diese These kursiert sowohl in türkischen, als auch in europäischen Medien. Letztere allerdings handeln sie als «Verschwörungstheorie» ab. (1)
Indizien dazu: Die Türkei ist momentan ein unangenehmer NATO-Partner, die Weigerung der türkischen Regierung, Schweden mit offenen Armen im Angriffsbündnis NATO zu empfangen, ist dafür ein Beispiel. Eine NATO-freundlichere Regierung wird sowohl von den USA als auch der EU gewünscht. Sollten sich die Gerüchte allerdings bestätigen, ist so gut wie sicher, dass es in der Türkei, zumindest in der Basis, zu einer massiven anti-westlichen Stimmung kommen wird.
Unter dem Strich muss allerdings konstatiert werden, dass die Erdbebenkatastrophe und die dadurch verursachte Destabilisierung dem Westen nützt. Selbst wenn es sich bestätigen sollte, dass die USA das Beben künstlich ausgelöst haben, können sie davon ausgehen, dass es niemand glauben wird. Siehe 9/11, Covid, Northstream oder andere ungeklärte Ereignisse: Sämtliche kritischen Fragen werden ohne weitere Untersuchung als «Verschwörungstheorien» verschrien. Sollte es dennoch tatsächlich belastbare Beweise für ein menschliches Eingreifen geben, wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis diese überhaupt an die Oberfläche kommen.
Der entstandene Schaden in der Türkei ist gigantisch (von Syrien gar nicht zu reden!) Die ohnehin schon verschuldete Türkei wird Kredite aufnehmen müssen, diese Kredite kommen aus den USA, dem IWF und der Weltbank, diese Kreditgeber werden also, mindestens kurzfristig, profitieren.
Ein Fakt ist: Die USA haben mit HAARP Einrichtungen, welche massive Eingriffe in die Natur technisch möglich machen, dies u.a. mittels Niederfrequenzwellen. (2) Allerdings sind auf verschiedenen Webseiten bereits diverse «Faktenchecker» unterwegs, die klar machen, dass alles, was auch nur ansatzweise auf einen menschlichen Einfluss deutet, Pfui und verschwörungstheoretisch sei. Investigation wird einmal verhindert, ja, wer es nur wagt, eine Frage zu stellen, setzt sich bereits dem Vorwurf aus, Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Eine andere Möglichkeit, ein Beben künstlich auszulösen, wären Bohrungen. Das allerdings hätte auffallen müssen. Die Bohrungen müssten sehr tief gehen und selbst dann wäre es unwahrscheinlich, dass es zu einem Beben von diesem Ausmass kommen würde. Kleinere Beben indes sind bei Bohrungen, je nach geologischer Beschaffenheit, sehr wahrscheinlich. So kam es in Basel im Jahr 2007 wegen geothermischer Bohrungen zu einem leichten Beben. (Stärke 3.1) (3)
Falsche Strategien
Dürren, Überschwemmungen, Erdbeben und andere Naturkatastrophen sollen mit technischen Mitteln bekämpft werden. Dies ist nicht durchwegs falsch. Wenn die Technologie jedoch die einzige Antwort ist, die wir auf periodisch wiederkehrende Naturereignisse geben können, dann landen wir mit Sicherheit einmal mehr in einer Sackgasse.
Es ist bekannt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Gelder, welche für den Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt werden, in den schwarzen Löchern der Korruption verschwindet. Betroffen davon sind alle, von den USA über die Türkei bis hin zu den europäischen Musterländern. Einzig in der Höhe der Beträge, welche auf mysteriöse Art verschwinden und nie wieder auftauchen, unterscheiden sich die Länder. Abgesehen von der omnipräsenten Korruption ist es auch aus anderen Gründen die falsche Strategie, nur und ausschließlich auf technische Lösungen zu bauen.
Hier wie auch in anderen Bereichen erkennen wir die dringende Notwendigkeit, unsere Lebensweise zu ändern. Sozial, ökologisch und ökonomisch leben wir in den westlichen Gesellschaften so, als gäbe es kein Morgen. Und tatsächlich wird es kein Morgen geben, wenn wir nicht endlich zur Vernunft kommen.
Die Grausamkeit der Natur...
Die Natur ist kein Streichelzoo. Dass wir alle von der Natur, von dem Planeten abhängig sind, wird uns immer dann bewusst, wenn es zu einer großen Katastrophe kommt. Vernünftig oder gar demütig werden wir deswegen offensichtlich nicht.
Überschwemmungen oder Tsunamis in weit entfernten Ländern, wie viele Opfer sie auch fordern mögen, sind nicht dazu angetan, den westlichen, imperialistisch konditionierten Menschen zum Nachdenken zu bewegen. Das aktuelle Erdbeben in Syrien und in der Türkei mag sich dafür schon eher eignen: Das Ereignis ist uns rein geografisch viel näher. Syrien, der Angriffskrieg gegen das Land, den die hiesigen Medien noch immer absichtlich falsch als «Bürgerkrieg» bezeichnen, ist so gut wie allen Menschen hierzulande ein Begriff. Ebenso gibt es im deutschsprachigen Raum kaum mehr jemanden, der nicht jemanden aus der Türkei kennt. Bezüge müssen also nicht hergestellt werden, sie sind da.
Um so erstaunlicher, dass die breite Öffentlichkeit wenig bis gar nichts davon zu bemerken scheint, dass die Grausamkeit der imperialistischen Eliten die Grausamkeit der Natur bei weitem übertrifft.
...und die Grausamkeit der herrschenden Eliten
Die Solidarität und die Hilfsbereitschaft, welche die von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Menschen erfahren, ist enorm. Sie beschränkt sich indes einerseits weitgehend auf die Opfer in der Türkei. Menschen in Syrien – sei es in den Gebieten, in welchen die legitime Regierung die Kontrolle hat, oder sei es in den illegal besetzten Gebieten im Norden des Landes – gehen meist leer aus. Andererseits ist diese Solidarität und Hilfsbereitschaft beim sogenannt «einfachen Volk» eindeutig vorhanden. Der Westen jedoch - seien es nun die politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Eliten - selektioniert die Hilfe akribisch.
Von westlichen Hilfswerken und anderen Organisationen hören wir sinngemäß, «es sei schwierig, Hilfe in diese, zum Teil schwer betroffenen Gebiete zu bringen, da das Regime von Damaskus dies verhindern würde». Wahlweise wird auch behauptet, «die syrische Regierung habe keine Hilfe angefordert». Beides sind Lügen. So berichtet zum Beispiel die Journalistin Karin Leukefeld:
Zitat: «Syrien wartet derweil noch auf Hilfe der reichen, westlichen Länder, um die das Land bereits am Tag des verheerenden Erdbebens gebeten hatte. Das Außenministerium in Damaskus hatte sich an 'die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen' gewandt, an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und andere humanitäre Organisationen, um Syrien bei der Bewältigung der schrecklichen Auswirkungen des Erdbebens zu helfen. Der syrische Außenminister Faisal Mekdad versicherte, die Regierung werde alles tun, um den internationalen Organisationen jede notwendige Unterstützung zu leisten, die sie bräuchten, um den Syrern mit humanitärer Hilfe zur Seite zu stehen.» (4) Zitat Ende
Statt diesem Aufruf Folge zu leisten und unverzüglich Hilfe zu schicken, wird stattdessen einmal mehr die syrische Regierung diffamiert und verleumdet. Tatsache ist, dass die syrische Regierung die internationale Gemeinschaft ausdrücklich um Hilfe bittet. Selbst bei einer Katastrophe wie aktuell dem Erdbeben steht jedoch der Sturz eben dieser syrischen Regierung ganz oben auf der Agenda der westlichen Mächte – Menschenleben spielen für sie keine Rolle.
Opferzahlen hier...
Genaue Zahlen, wie viele Todesopfer das Erdbeben im Raum Türkei/Syrien gefordert hat, sind schwer zu ausfindig zu machen. Konkret sind, Stand Februar 2023, ungefähr 50.000 Menschen durch das Beben umgekommen. Diese Zahl wird sich gewiss noch erhöhen, sei es durch zu erwartende Nachbeben, sei es, das noch weitere Verschüttete gefunden werden. Das ist eine schreckliche Bilanz. Wir reden indes von einer Naturkatastrophe. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass in der Türkei einiges Leid hätte verhindert werden können, wenn die AKP-Regierung ihre Pflicht getan und für Erdbeben sichere Bauten gesorgt hätte, so wäre es dennoch bei einem Beben von dieser Stärke zu einer großen Anzahl Todesopfer gekommen. Keine Naturkatastrophe ist indes so schrecklich, wie die Schrecken, welche die imperialistischen Eliten verursachen.
...und Opferzahlen da
Sehen wir uns kurz einige der von den globalen Kriegstreibern verursachten Folgen ihrer Massaker an den Völkern an:
Nicht eingerechnet in diese Bilanz sind all die Opfer des Imperialismus verursacht durch Hungerblockaden, künstlich geschaffene Seuchen und künstlich geschaffenen wirtschaftlichen Mangel. Daran als Täter beteiligt sind sämtliche Staaten des imperialistischen Lagers, inklusive den so genannt neutralen Staaten wie der Schweiz, Österreich oder Irland. Diese beweisen immer wieder, dass sie ihrer angeblichen Neutralität zum Trotz auf der Seite der Imperialisten und somit auf der Seite der Angreifer stehen. Die geschlossene Front gegenüber Russland ist dafür das aktuellste Beispiel.
Deutschland als führende Kraft innerhalb der EU und als Juniorpartner der USA innerhalb der NATO strebt anscheinend danach, an die vergangenen Verbrechen anzuknüpfen. Die Opfer des 1. Weltkrieges, die Opfer des 2. Weltkrieges, die Opfer des Angriffskrieges gegen Jugoslawien, aber auch geschätzte 75.000 (8) ermordete Hereros und Namas in Namibia sind die tödliche Bilanz deutscher Politik allein der letzten 120 Jahre. Noch nicht erwähnt sind dabei die sattsam bekannten Opfer des deutschen Vernichtungswahns, welcher bis 1945 in den Nazi-Konzentrationslagern wütete. Dass die meisten dieser Todeslager von der Roten Armee der Sowjetunion befreit wurden, wird schamhaft verschwiegen.
Vor diesem Hintergrund in einen neuen Krieg gegen Russland ziehen zu wollen, ist ebenso zynisch, wie das syrische Volk mit einer Blockade zu belegen und eben diesem Volk während einer Erdbebenkatastrophe mit Argumenten, die verdrehter nicht sein könnten, die Hilfe zu verweigern. Die Toten der Kolonialzeit, die Toten zweier Weltkriege, die Toten, welche Deutschland in den Kriegen in Jugoslawien, Syrien, Jemen, Palästina und anderswo zu verantworten hat, reichen offenbar noch nicht. Die olivgrüne und rostrote Regierungsclique in Berlin ist ganz offensichtlich darauf aus, die Welt ein weiteres mal am «deutschen Wesen genesen» zu lassen.
In der Tat kann da eine Naturkatastrophe – und sei sie auch noch so schrecklich – nicht mithalten. Dies um so mehr, wenn wir bedenken, dass viele der Opfer, welche bei diesem und anderen Naturereignissen ebenfalls der herrschenden Elite angerechnet werden müssen: Wie viele Menschen in der Türkei wären noch am Leben, wenn die Bauvorschriften eingehalten worden wären und die korrupten Ämter nicht beide Augen zugedrückt hätten? Das können wir nur ahnen. Wie viele Menschen in den betroffenen Gebieten Syriens wären noch am Leben, gäbe es die Besatzung durch die USA und deren bewaffnete Banden, gäbe es die illegale Blockade nicht? Auch das können wir nur erahnen.
Heuchelei pur
Während die europäischen Länder und die USA nun ihre Hilfsorganisationen, Geld und Güter in die betroffenen Gebiete der Türkei schicken, geht Syrien leer aus. Nicht genug damit, dass die Regierung des Landes seit dem Jahr 2011 diffamiert und verleumdet wird und das Volk unter einer illegalen Blockade leidet, die zudem ständig verschärft wird, nein in einer Zeit der grössten Not verweigert der Westen die Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung – und dies angesichts des verheerenden Erdbebens.
Dabei wäre die Lösung des Problems einfach, sie liegt auf der Hand: Beendigung der illegalen Besatzung, Rückzug aller Bewaffneten aus Syrien, die sich nicht auf ausdrücklichen Wunsch und in Koordination mit der syrischen Regierung im Land aufhalten. Beendigung der illegalen Blockade und Wiederaufnahme der wirtschaftlichen, diplomatischen und kulturellen Beziehungen mit der Syrisch Arabischen Republik.
Statt das Selbstbestimmungsrecht des syrischen Volkes und anderer Völker zu achten, mischen sich die USA und die EU jedoch nach wie vor ein. Sie haben ihre neo-koloniale Attitüde niemals aufgegeben - nicht in Syrien, nicht in Jemen, nicht Afrika, nicht in Asien und auch nicht in der Ukraine. Gegenüber Russland provozieren sie gar einen – möglicherweise finalen - Krieg.
«Eine Kriegserklärung an die Völker der Welt»
Ebenso wie die Lösung des Problems nicht klarer auf der Hand liegen könnte, verhält es sich auch mit den Tatsachen: Niemand hat jemals die USA angegriffen, sie sind es, die Leid, Tod und Terror über die Völker der Welt von A wie Afghanistan bis Z wie Zimbabwe bringen, schlimmer als es jede Naturkatastrophe vermag. Ebenso verhält es sich mit dem Angriffsbündnis NATO: Noch kein NATO-Mitglied wurde jemals angegriffen! Was also braucht es noch, um den Mythos eines «Verteidigungsbündnisses» zu entlarven? Der verstorbene ägyptische Wissenschaftler Karam Khella formulierte es so: «Allein die Existenz der NATO ist eine Kriegserklärung an die Völker der Welt».
Die US-Armee, die Armeen der NATO sind Werkzeuge des Todes in den Händen der herrschenden Eliten, die drohen, die Menschheit als solche zu vernichten – etwas was noch keine Naturkatastrophe geschafft hat. Die Hoffnung, dass diese Eliten jemals zur Vernunft kommen werden, ist wohl eine vergebliche Hoffnung.
Ein gemeinsamer Kampf
Der Kampf gegen die illegale Besatzung im Norden Syriens, der Kampf gegen die illegale Blockade gegen das Land, der Einsatz für die Opfer der Erdbebenkatastrophe, der Einsatz für die Unterdrückten weltweit: All dies ist unter dem Strich der gemeinsame Kampf aller gegen Imperialismus, Zionismus und dem damit verbundenen Militarismus. Demgegenüber stehen diametral Aussagen, wie sie zum Beispiel die deutsche Außenministerin von sich gibt. Ob sie sich nun mit ihren «Verbündeten mit Russland im Krieg» sieht, oder ob sie einen Staatsmann wie Präsident Assad versucht zu diffamieren: Sie gehört mit ihrer Rhetorik zu einer Spezies, welche offenbar jeglichen Kontakt mit der Realität ebenso klar verweigert wie die Anerkennung von Fakten.
Diejenigen, welche mit heuchlerischen und verlogenen Scheinargumenten verhindern, dass Hilfe zu den Erdbebenopfern nach Syrien gelangt, sind diejenigen, welche auch die Besatzung und die Hungerblockade gegen das Land vorantreiben. Sollte es uns jemals gelingen, den Kapitalismus und damit verbunden, die US-Armee, die NATO und alle damit verbundenen aggressiven Strukturen wie Söldnerbanden abzuschaffen, wird es trotzdem aller Voraussicht nach zu Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren oder Erdbeben kommen. Ohne die gezielte Aggressivität dieser selbsternannten Eliten, die versuchen, sich in jeden Bereich unseres Lebens einzumischen, werden wir diese Katastrophen jedoch so handhaben können, wir es eigentliche selbstverständlich sein sollte: Solidarisch mit Hilfeleistungen an die Betroffenen. Ohne jedes politische Kalkül, ohne Lügen und ohne Heuchelei.
Dies allerdings bedingt die bedingungslose Abschaffung der NATO und all ihrer Strukturen. Ein erster Schritt dazu ist die realistische Erkenntnis, dass die NATO, ebenso wie der Krieg, von Menschen gemacht ist und demnach auch von Menschen beseitigt werden muss. Die Kampagne «NATO raus aus Deutschland – Deutschland raus aus der NATO» ist dazu ein gangbarer Weg. Warum wird er nicht von mehr Menschen beschritten?
Fußnoten:
1 Zum Beispiel hier:
https://kurier.at/podcasts/fakebusters/haarp-gibt-es-die-toedliche-erdbebenwaffe/402328920 (Letzter Zugriff Februar 2023)
etwas objektiver auch hier:
https://www.theintelligence.de/index.php/wissen/wissenschaft/2322-koennen-erdbeben-kuenstlichausgeloest-werden.html (Letzter Zugriff Februar 2023)
2 https://haarp.gi.alaska.edu/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
3 https://www.swissinfo.ch/ger/-geothermie-erdbeben--der-staerke-3-1-in-basel/5655658 (Letzter ZugriffFebruar 2023)
4 https://globalbridge.ch/verloren-in-syrien/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
5 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/251868/umfrage/militaerische-verluste-im-ersten-weltkrieg-1914-bis-1918/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
6 https://de.wikipedia.org/wiki/Tote_des_Zweiten_Weltkrieges (Letzter Zugriff Februar 2023)
7 https://meinstein.ch/geschichte/vietnamkrieg-die-bilanz-die-verluste/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
8 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095603/umfrage/afrikanische-todesopfer-des-voelkermordes-anden-herero-und-nama/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
Siehe auch:
Türkei verdächtigt USA, die seismologische Waffe eingesetzt zu haben - als Chance, die Türkei zur Veränderung ihrer Politik zu bewegen
Erdbeben kein Naturereignis?
Von Brigitte Queck
NRhZ 807 vom 01.03.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28484
Vier Fragen an Claudia von Werlhof über Krieg und Patriarchat, den Weltkrieg gegen Mutter Erde und die technischen Möglichkeiten, Erdbeben auszulösen
War das Erdbeben in der Türkei und Syrien menschengemacht?
Claudia von Werlhof - interviewt von Christa Dregger
NRhZ 807 vom 01.03.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28486
Naturgewalten als Waffe
Hiroshima, Nagasaki, Fukushima
Japan 11-03-11 - Analyse zur Entstehung des Erdbebens in Japan am 11.3.2011
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - verfaßt am 25.3.2011 - mit ergänzenden Anmerkungen vom 31.3.2011 und 4.7.2011
http://www.arbeiterfotografie.com/naturgewalten-als-waffe/index-naturgewalten-als-waffe-0001.html
Online-Flyer Nr. 807 vom 01.03.2023
Über die Kräfte der Natur anlässlich des Erdbebens Anfang Februar 2023 im türkisch-syrischen Grenzgebiet
Heuchelei, Zynismus und Krieg
Von Markus Heizmann (Bündnis gegen Krieg, Basel)
Die Natur kann grausam und unerbittlich sein. Tsunamis, Stürme, Dürren, Kälteeinbrüche oder – aktuell – Erdbeben fordern immer wieder Menschenleben, und sie zerstören die Infrastruktur. So sehr sich der Mensch auch bemühen mag, die Kräfte der Natur zu bändigen und in den Griff zu bekommen, gelingen wird es ihm wohl nie. Dies auch und vor allem deswegen, weil das westliche imperialistische Denken die Natur beherrschen will. Der Mensch, als ein integraler Bestandteil der Natur, der Mensch, der somit den Kräften der Natur auch ausgeliefert ist und ganzheitliche Strategien dagegen entwickeln sollte, hat in diesem Denken keinen Platz. Ebenso wie die imperialistische Elite des Planeten danach trachtet, jeden Staat, jede Gemeinschaft, ja jedes Individuum unter ihre Kontrolle zu bekommen, trachtet sie auch danach, die Natur zu beherrschen. Seien es gigantische Staudämme, sei es die Zerstörung der Mitwelt durch Chemikalien um des Profits Willen, sei es der direkte Eingriff in das Leben selbst mittels gentechnologischen Manipulationen, in Pflanzen oder in tierische oder menschliche Organismen: Ein Bemühen, die äusserst komplexen Vorgänge und Zusammenhänge der Natur zu verstehen, ist nicht vorgesehen, ebenso wenig wie ein Verständnis für die Kräfte der Natur.
Ma wird ja wohl no frage dürfe!
Allerdings tauchen bereits erste Gerüchte auf, das Erdbeben Anfang Februar 2023 im Grenzgebiet zwischen Türkei und Syrien sei künstlich ausgelöst worden. Diese These kursiert sowohl in türkischen, als auch in europäischen Medien. Letztere allerdings handeln sie als «Verschwörungstheorie» ab. (1)
Indizien dazu: Die Türkei ist momentan ein unangenehmer NATO-Partner, die Weigerung der türkischen Regierung, Schweden mit offenen Armen im Angriffsbündnis NATO zu empfangen, ist dafür ein Beispiel. Eine NATO-freundlichere Regierung wird sowohl von den USA als auch der EU gewünscht. Sollten sich die Gerüchte allerdings bestätigen, ist so gut wie sicher, dass es in der Türkei, zumindest in der Basis, zu einer massiven anti-westlichen Stimmung kommen wird.
Unter dem Strich muss allerdings konstatiert werden, dass die Erdbebenkatastrophe und die dadurch verursachte Destabilisierung dem Westen nützt. Selbst wenn es sich bestätigen sollte, dass die USA das Beben künstlich ausgelöst haben, können sie davon ausgehen, dass es niemand glauben wird. Siehe 9/11, Covid, Northstream oder andere ungeklärte Ereignisse: Sämtliche kritischen Fragen werden ohne weitere Untersuchung als «Verschwörungstheorien» verschrien. Sollte es dennoch tatsächlich belastbare Beweise für ein menschliches Eingreifen geben, wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis diese überhaupt an die Oberfläche kommen.
Der entstandene Schaden in der Türkei ist gigantisch (von Syrien gar nicht zu reden!) Die ohnehin schon verschuldete Türkei wird Kredite aufnehmen müssen, diese Kredite kommen aus den USA, dem IWF und der Weltbank, diese Kreditgeber werden also, mindestens kurzfristig, profitieren.
Ein Fakt ist: Die USA haben mit HAARP Einrichtungen, welche massive Eingriffe in die Natur technisch möglich machen, dies u.a. mittels Niederfrequenzwellen. (2) Allerdings sind auf verschiedenen Webseiten bereits diverse «Faktenchecker» unterwegs, die klar machen, dass alles, was auch nur ansatzweise auf einen menschlichen Einfluss deutet, Pfui und verschwörungstheoretisch sei. Investigation wird einmal verhindert, ja, wer es nur wagt, eine Frage zu stellen, setzt sich bereits dem Vorwurf aus, Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Eine andere Möglichkeit, ein Beben künstlich auszulösen, wären Bohrungen. Das allerdings hätte auffallen müssen. Die Bohrungen müssten sehr tief gehen und selbst dann wäre es unwahrscheinlich, dass es zu einem Beben von diesem Ausmass kommen würde. Kleinere Beben indes sind bei Bohrungen, je nach geologischer Beschaffenheit, sehr wahrscheinlich. So kam es in Basel im Jahr 2007 wegen geothermischer Bohrungen zu einem leichten Beben. (Stärke 3.1) (3)
Falsche Strategien
Dürren, Überschwemmungen, Erdbeben und andere Naturkatastrophen sollen mit technischen Mitteln bekämpft werden. Dies ist nicht durchwegs falsch. Wenn die Technologie jedoch die einzige Antwort ist, die wir auf periodisch wiederkehrende Naturereignisse geben können, dann landen wir mit Sicherheit einmal mehr in einer Sackgasse.
Es ist bekannt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Gelder, welche für den Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt werden, in den schwarzen Löchern der Korruption verschwindet. Betroffen davon sind alle, von den USA über die Türkei bis hin zu den europäischen Musterländern. Einzig in der Höhe der Beträge, welche auf mysteriöse Art verschwinden und nie wieder auftauchen, unterscheiden sich die Länder. Abgesehen von der omnipräsenten Korruption ist es auch aus anderen Gründen die falsche Strategie, nur und ausschließlich auf technische Lösungen zu bauen.
Hier wie auch in anderen Bereichen erkennen wir die dringende Notwendigkeit, unsere Lebensweise zu ändern. Sozial, ökologisch und ökonomisch leben wir in den westlichen Gesellschaften so, als gäbe es kein Morgen. Und tatsächlich wird es kein Morgen geben, wenn wir nicht endlich zur Vernunft kommen.
Die Grausamkeit der Natur...
Die Natur ist kein Streichelzoo. Dass wir alle von der Natur, von dem Planeten abhängig sind, wird uns immer dann bewusst, wenn es zu einer großen Katastrophe kommt. Vernünftig oder gar demütig werden wir deswegen offensichtlich nicht.
Überschwemmungen oder Tsunamis in weit entfernten Ländern, wie viele Opfer sie auch fordern mögen, sind nicht dazu angetan, den westlichen, imperialistisch konditionierten Menschen zum Nachdenken zu bewegen. Das aktuelle Erdbeben in Syrien und in der Türkei mag sich dafür schon eher eignen: Das Ereignis ist uns rein geografisch viel näher. Syrien, der Angriffskrieg gegen das Land, den die hiesigen Medien noch immer absichtlich falsch als «Bürgerkrieg» bezeichnen, ist so gut wie allen Menschen hierzulande ein Begriff. Ebenso gibt es im deutschsprachigen Raum kaum mehr jemanden, der nicht jemanden aus der Türkei kennt. Bezüge müssen also nicht hergestellt werden, sie sind da.
Um so erstaunlicher, dass die breite Öffentlichkeit wenig bis gar nichts davon zu bemerken scheint, dass die Grausamkeit der imperialistischen Eliten die Grausamkeit der Natur bei weitem übertrifft.
...und die Grausamkeit der herrschenden Eliten
Die Solidarität und die Hilfsbereitschaft, welche die von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Menschen erfahren, ist enorm. Sie beschränkt sich indes einerseits weitgehend auf die Opfer in der Türkei. Menschen in Syrien – sei es in den Gebieten, in welchen die legitime Regierung die Kontrolle hat, oder sei es in den illegal besetzten Gebieten im Norden des Landes – gehen meist leer aus. Andererseits ist diese Solidarität und Hilfsbereitschaft beim sogenannt «einfachen Volk» eindeutig vorhanden. Der Westen jedoch - seien es nun die politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Eliten - selektioniert die Hilfe akribisch.
Von westlichen Hilfswerken und anderen Organisationen hören wir sinngemäß, «es sei schwierig, Hilfe in diese, zum Teil schwer betroffenen Gebiete zu bringen, da das Regime von Damaskus dies verhindern würde». Wahlweise wird auch behauptet, «die syrische Regierung habe keine Hilfe angefordert». Beides sind Lügen. So berichtet zum Beispiel die Journalistin Karin Leukefeld:
Zitat: «Syrien wartet derweil noch auf Hilfe der reichen, westlichen Länder, um die das Land bereits am Tag des verheerenden Erdbebens gebeten hatte. Das Außenministerium in Damaskus hatte sich an 'die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen' gewandt, an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und andere humanitäre Organisationen, um Syrien bei der Bewältigung der schrecklichen Auswirkungen des Erdbebens zu helfen. Der syrische Außenminister Faisal Mekdad versicherte, die Regierung werde alles tun, um den internationalen Organisationen jede notwendige Unterstützung zu leisten, die sie bräuchten, um den Syrern mit humanitärer Hilfe zur Seite zu stehen.» (4) Zitat Ende
Statt diesem Aufruf Folge zu leisten und unverzüglich Hilfe zu schicken, wird stattdessen einmal mehr die syrische Regierung diffamiert und verleumdet. Tatsache ist, dass die syrische Regierung die internationale Gemeinschaft ausdrücklich um Hilfe bittet. Selbst bei einer Katastrophe wie aktuell dem Erdbeben steht jedoch der Sturz eben dieser syrischen Regierung ganz oben auf der Agenda der westlichen Mächte – Menschenleben spielen für sie keine Rolle.
Opferzahlen hier...
Genaue Zahlen, wie viele Todesopfer das Erdbeben im Raum Türkei/Syrien gefordert hat, sind schwer zu ausfindig zu machen. Konkret sind, Stand Februar 2023, ungefähr 50.000 Menschen durch das Beben umgekommen. Diese Zahl wird sich gewiss noch erhöhen, sei es durch zu erwartende Nachbeben, sei es, das noch weitere Verschüttete gefunden werden. Das ist eine schreckliche Bilanz. Wir reden indes von einer Naturkatastrophe. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass in der Türkei einiges Leid hätte verhindert werden können, wenn die AKP-Regierung ihre Pflicht getan und für Erdbeben sichere Bauten gesorgt hätte, so wäre es dennoch bei einem Beben von dieser Stärke zu einer großen Anzahl Todesopfer gekommen. Keine Naturkatastrophe ist indes so schrecklich, wie die Schrecken, welche die imperialistischen Eliten verursachen.
...und Opferzahlen da
Sehen wir uns kurz einige der von den globalen Kriegstreibern verursachten Folgen ihrer Massaker an den Völkern an:
- 1. Weltkrieg: ca. 9.4 Millionen gefallene Soldaten (Zivile Opfer nicht eingerechnet) (5)
- 2. Weltkrieg: ca. 50 Millionen Gesamtopfer (6), davon ca. 27 Millionen allein in Russland.
- Vietnamkrieg: ca. 3 Millionen Soldaten und Zivilisten, 98% davon waren Angehörige des vietnamesischen Volkes. (7 )(Folgeschäden z.B. durch «agent orange» nicht eingerechnet)
- Angriffskrieg gegen Syrien: ca. 1.2 Millionen Opfer. Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2019, in der Zwischenzeit dürfte sich die Opferzahl erhöht haben.
Nicht eingerechnet in diese Bilanz sind all die Opfer des Imperialismus verursacht durch Hungerblockaden, künstlich geschaffene Seuchen und künstlich geschaffenen wirtschaftlichen Mangel. Daran als Täter beteiligt sind sämtliche Staaten des imperialistischen Lagers, inklusive den so genannt neutralen Staaten wie der Schweiz, Österreich oder Irland. Diese beweisen immer wieder, dass sie ihrer angeblichen Neutralität zum Trotz auf der Seite der Imperialisten und somit auf der Seite der Angreifer stehen. Die geschlossene Front gegenüber Russland ist dafür das aktuellste Beispiel.
Deutschland als führende Kraft innerhalb der EU und als Juniorpartner der USA innerhalb der NATO strebt anscheinend danach, an die vergangenen Verbrechen anzuknüpfen. Die Opfer des 1. Weltkrieges, die Opfer des 2. Weltkrieges, die Opfer des Angriffskrieges gegen Jugoslawien, aber auch geschätzte 75.000 (8) ermordete Hereros und Namas in Namibia sind die tödliche Bilanz deutscher Politik allein der letzten 120 Jahre. Noch nicht erwähnt sind dabei die sattsam bekannten Opfer des deutschen Vernichtungswahns, welcher bis 1945 in den Nazi-Konzentrationslagern wütete. Dass die meisten dieser Todeslager von der Roten Armee der Sowjetunion befreit wurden, wird schamhaft verschwiegen.
Vor diesem Hintergrund in einen neuen Krieg gegen Russland ziehen zu wollen, ist ebenso zynisch, wie das syrische Volk mit einer Blockade zu belegen und eben diesem Volk während einer Erdbebenkatastrophe mit Argumenten, die verdrehter nicht sein könnten, die Hilfe zu verweigern. Die Toten der Kolonialzeit, die Toten zweier Weltkriege, die Toten, welche Deutschland in den Kriegen in Jugoslawien, Syrien, Jemen, Palästina und anderswo zu verantworten hat, reichen offenbar noch nicht. Die olivgrüne und rostrote Regierungsclique in Berlin ist ganz offensichtlich darauf aus, die Welt ein weiteres mal am «deutschen Wesen genesen» zu lassen.
In der Tat kann da eine Naturkatastrophe – und sei sie auch noch so schrecklich – nicht mithalten. Dies um so mehr, wenn wir bedenken, dass viele der Opfer, welche bei diesem und anderen Naturereignissen ebenfalls der herrschenden Elite angerechnet werden müssen: Wie viele Menschen in der Türkei wären noch am Leben, wenn die Bauvorschriften eingehalten worden wären und die korrupten Ämter nicht beide Augen zugedrückt hätten? Das können wir nur ahnen. Wie viele Menschen in den betroffenen Gebieten Syriens wären noch am Leben, gäbe es die Besatzung durch die USA und deren bewaffnete Banden, gäbe es die illegale Blockade nicht? Auch das können wir nur erahnen.
Heuchelei pur
Während die europäischen Länder und die USA nun ihre Hilfsorganisationen, Geld und Güter in die betroffenen Gebiete der Türkei schicken, geht Syrien leer aus. Nicht genug damit, dass die Regierung des Landes seit dem Jahr 2011 diffamiert und verleumdet wird und das Volk unter einer illegalen Blockade leidet, die zudem ständig verschärft wird, nein in einer Zeit der grössten Not verweigert der Westen die Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung – und dies angesichts des verheerenden Erdbebens.
Dabei wäre die Lösung des Problems einfach, sie liegt auf der Hand: Beendigung der illegalen Besatzung, Rückzug aller Bewaffneten aus Syrien, die sich nicht auf ausdrücklichen Wunsch und in Koordination mit der syrischen Regierung im Land aufhalten. Beendigung der illegalen Blockade und Wiederaufnahme der wirtschaftlichen, diplomatischen und kulturellen Beziehungen mit der Syrisch Arabischen Republik.
Statt das Selbstbestimmungsrecht des syrischen Volkes und anderer Völker zu achten, mischen sich die USA und die EU jedoch nach wie vor ein. Sie haben ihre neo-koloniale Attitüde niemals aufgegeben - nicht in Syrien, nicht in Jemen, nicht Afrika, nicht in Asien und auch nicht in der Ukraine. Gegenüber Russland provozieren sie gar einen – möglicherweise finalen - Krieg.
«Eine Kriegserklärung an die Völker der Welt»
Ebenso wie die Lösung des Problems nicht klarer auf der Hand liegen könnte, verhält es sich auch mit den Tatsachen: Niemand hat jemals die USA angegriffen, sie sind es, die Leid, Tod und Terror über die Völker der Welt von A wie Afghanistan bis Z wie Zimbabwe bringen, schlimmer als es jede Naturkatastrophe vermag. Ebenso verhält es sich mit dem Angriffsbündnis NATO: Noch kein NATO-Mitglied wurde jemals angegriffen! Was also braucht es noch, um den Mythos eines «Verteidigungsbündnisses» zu entlarven? Der verstorbene ägyptische Wissenschaftler Karam Khella formulierte es so: «Allein die Existenz der NATO ist eine Kriegserklärung an die Völker der Welt».
Die US-Armee, die Armeen der NATO sind Werkzeuge des Todes in den Händen der herrschenden Eliten, die drohen, die Menschheit als solche zu vernichten – etwas was noch keine Naturkatastrophe geschafft hat. Die Hoffnung, dass diese Eliten jemals zur Vernunft kommen werden, ist wohl eine vergebliche Hoffnung.
Ein gemeinsamer Kampf
Der Kampf gegen die illegale Besatzung im Norden Syriens, der Kampf gegen die illegale Blockade gegen das Land, der Einsatz für die Opfer der Erdbebenkatastrophe, der Einsatz für die Unterdrückten weltweit: All dies ist unter dem Strich der gemeinsame Kampf aller gegen Imperialismus, Zionismus und dem damit verbundenen Militarismus. Demgegenüber stehen diametral Aussagen, wie sie zum Beispiel die deutsche Außenministerin von sich gibt. Ob sie sich nun mit ihren «Verbündeten mit Russland im Krieg» sieht, oder ob sie einen Staatsmann wie Präsident Assad versucht zu diffamieren: Sie gehört mit ihrer Rhetorik zu einer Spezies, welche offenbar jeglichen Kontakt mit der Realität ebenso klar verweigert wie die Anerkennung von Fakten.
Diejenigen, welche mit heuchlerischen und verlogenen Scheinargumenten verhindern, dass Hilfe zu den Erdbebenopfern nach Syrien gelangt, sind diejenigen, welche auch die Besatzung und die Hungerblockade gegen das Land vorantreiben. Sollte es uns jemals gelingen, den Kapitalismus und damit verbunden, die US-Armee, die NATO und alle damit verbundenen aggressiven Strukturen wie Söldnerbanden abzuschaffen, wird es trotzdem aller Voraussicht nach zu Katastrophen wie Überschwemmungen, Dürren oder Erdbeben kommen. Ohne die gezielte Aggressivität dieser selbsternannten Eliten, die versuchen, sich in jeden Bereich unseres Lebens einzumischen, werden wir diese Katastrophen jedoch so handhaben können, wir es eigentliche selbstverständlich sein sollte: Solidarisch mit Hilfeleistungen an die Betroffenen. Ohne jedes politische Kalkül, ohne Lügen und ohne Heuchelei.
Dies allerdings bedingt die bedingungslose Abschaffung der NATO und all ihrer Strukturen. Ein erster Schritt dazu ist die realistische Erkenntnis, dass die NATO, ebenso wie der Krieg, von Menschen gemacht ist und demnach auch von Menschen beseitigt werden muss. Die Kampagne «NATO raus aus Deutschland – Deutschland raus aus der NATO» ist dazu ein gangbarer Weg. Warum wird er nicht von mehr Menschen beschritten?
Fußnoten:
1 Zum Beispiel hier:
https://kurier.at/podcasts/fakebusters/haarp-gibt-es-die-toedliche-erdbebenwaffe/402328920 (Letzter Zugriff Februar 2023)
etwas objektiver auch hier:
https://www.theintelligence.de/index.php/wissen/wissenschaft/2322-koennen-erdbeben-kuenstlichausgeloest-werden.html (Letzter Zugriff Februar 2023)
2 https://haarp.gi.alaska.edu/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
3 https://www.swissinfo.ch/ger/-geothermie-erdbeben--der-staerke-3-1-in-basel/5655658 (Letzter ZugriffFebruar 2023)
4 https://globalbridge.ch/verloren-in-syrien/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
5 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/251868/umfrage/militaerische-verluste-im-ersten-weltkrieg-1914-bis-1918/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
6 https://de.wikipedia.org/wiki/Tote_des_Zweiten_Weltkrieges (Letzter Zugriff Februar 2023)
7 https://meinstein.ch/geschichte/vietnamkrieg-die-bilanz-die-verluste/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
8 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095603/umfrage/afrikanische-todesopfer-des-voelkermordes-anden-herero-und-nama/ (Letzter Zugriff Februar 2023)
Siehe auch:
Türkei verdächtigt USA, die seismologische Waffe eingesetzt zu haben - als Chance, die Türkei zur Veränderung ihrer Politik zu bewegen
Erdbeben kein Naturereignis?
Von Brigitte Queck
NRhZ 807 vom 01.03.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28484
Vier Fragen an Claudia von Werlhof über Krieg und Patriarchat, den Weltkrieg gegen Mutter Erde und die technischen Möglichkeiten, Erdbeben auszulösen
War das Erdbeben in der Türkei und Syrien menschengemacht?
Claudia von Werlhof - interviewt von Christa Dregger
NRhZ 807 vom 01.03.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28486
Naturgewalten als Waffe
Hiroshima, Nagasaki, Fukushima
Japan 11-03-11 - Analyse zur Entstehung des Erdbebens in Japan am 11.3.2011
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - verfaßt am 25.3.2011 - mit ergänzenden Anmerkungen vom 31.3.2011 und 4.7.2011
http://www.arbeiterfotografie.com/naturgewalten-als-waffe/index-naturgewalten-als-waffe-0001.html
Online-Flyer Nr. 807 vom 01.03.2023