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POST AUS STAMMHEIM
Wir sind das System (Teil 1): Tausche Lebenszeit gegen Geld
Von Michael Ballweg
Liebe Querdenker, wie schön, dass ihr heute wieder hier seid. Ich feiere Euch für Eure Kreativität und Ausdauer. Als ich von Eurer Idee der Menschenkette um die JVA gehört habe, dachte ich voller Zuversicht im Herzen: Unsere Energie, Kreativität, Ausdauer und Freude bekommen sie nicht klein. Und das ist großartig! Ich arbeite gerade daran, meine gesammelten Gedanken zum Thema Geld niederzuschreiben. Heute erhaltet ihr Teil 1 von voraussichtlich drei Teilen. Der Vorteil meiner Zwangspause ist, dass ich mich mit allen theoretischen Konzepten intensiv auseinandersetzen kann. Und das mit einem Verstand, der durch die Meditation und dem Verzicht auf digitale Ablenkung gebündelt und kraftvoll ist.
Karte, auf der Michael Ballweg um Veröffentlichung seiner Ausführungen "Wir sind das System" gebeten hat
Eines meiner Lieblingszitate ist:
Ich möchte es noch einmal wiederholen, auch wenn es unangenehm ist:
Quelle: Helmut Creutz (modifiziert)
Das Geld– und Währungssystem ist das Fundament, auf dem derzeit alles aufgebaut ist. Deshalb ist es so wichtig, sich mit seiner Funktionsweise zu beschäftigen.
Zudem wird seit ca. 20 Jahren ein zweites Fundament mittels Daten eingezogen. Das funktioniert, indem Dienste „kostenlos“ sind, wenn der Benutzer mit seinen Daten „bezahlt“. Hierzu habe ich bereits im Rahmen des Digitalen Aktivisten und dem Projekt Freiheitshandy gezeigt, warum es äußerst wichtig ist, sich von den Datenkraken zu befreien.
Warum langfristiges Sparen keinen Sinn macht.
Zunächst möchte ich Euch einen Rückblick auf mein Leben geben. Ich besuchte das Wirtschaftsgymnasium und so ist es aus heutiger Sicht wenig verwunderlich, dass ich schon im jungen Alter von 18 Jahren meine erste private Rentenversicherung hatte. Man muss sich das mal vorstellen: aus dem Wenigen, das ich mit meinen Nebenjobs neben der Schule verdiente, habe ich einen Teil zurückgelegt, für einen Zeitpunkt, der 45 Jahre (!!!) in der Zukunft liegt. Zudem wurden früh die Glaubenssätze geprägt, dass es wichtig sei,
Meine ersten Fragezeichen im Kopf hatte ich 2010, als ich auf folgendes Zitat von Robert Kyasaki gestoßen bin:
Richtiger weise muss es deshalb heißen:
Bezogen auf das Zitat von Robert Kyasaki wurde mir klar: Das langfristige Sparen, z.B. für die Rente, in einem System mit beliebigem Geldmengenwachstum (Bankenkrise 2008, Corona 2020) und dadurch erzeugter Inflation macht keinen Sinn. Ich verschenke meine Lebenszeit damit an andere. Meine „gesparte Arbeitsleistung“ verlor immer mehr an Wert. Von einem Euro, den ich 2005 gespart hatte, ist heute nur noch ein Bruchteil an Kaufkraft übrig. Von den Beträgen, die ich in DM gespart habe, noch viel weniger.
Deshalb habe ich mich 2020 entschieden, meine Rentenversicherungen zu kündigen und lieber noch etwas Sinnvolles mit dem Geld zu machen, z.B. weniger zu arbeiten und mit der gewonnenen Zeit Demos zu organisieren.
Mein Verständnis zum Leben hat sich seit 2010 u.a. in folgenden Punkten vollkommen gewandelt, weil ich die folgenden Glaubenssätze hinterfragt habe:
1. Immobilie abbezahlen: Sorgt dafür, dass man einen großen Teil seiner Lebenszeit dafür nutzen muss, dass die Immobilie abbezahlt wird. Wahrscheinlich kommen deshalb Familie, Kinder und man selbst zu kurz. Als Ergebnis ist die eigene Lebenszeit in Betonform gebunden. Das gebundene Kapital steht damit auch nicht zum Leben im Alter zur Verfügung. Die Kredittilgung bis zum Renteneintritt wird von Banken verlangt. Würde die gleiche Immobilie allerdings als Investitionsobjekt gekauft, gibt sich die Bank mit einer minimalen Tilgung und der Zinszahlung zufrieden. Die Kredittilgung hat dann kein fixes Enddatum mehr…
Deshalb würde ich persönlich eine eigengenutzte Immobilie nie komplett abbezahlen, wenn mir dadurch Lebenszeit für andere wichtige Dinge fehlen würde.
2. Vererben: Ich habe irgendwann nach 2010 festgestellt, dass ich wahrscheinlich 50 bin, bis ich evtl. etwas erben würde. Mein Gedanke war dann direkt:
Wenn man sich von diesen Glaubenssätzen befreit:
Ich muss sparen
Um Missverständnisse zu vermeiden: natürlich machen gewisse Rücklagen Sinn. Es ist nur wichtig, sich bewusst zu werden, dass das, was gespart wird, morgen weniger wert ist – und dass man Lebenszeit nicht kaufen kann.
WICHTIG: Wir müssen dem derzeitigen System unsere Energie in Form von Arbeitszeit entziehen und für unsere eigenen Ideen nutzen (vgl. Brief von 07.01.2023)
--> weniger Arbeiten = weniger Lohnsteuer im alten System = mehr Zeit für das Neue
Im nächsten Teil behandle ich das Thema „Zins/Zinseszins“ und im dritten und letzen Teil noch mal detailliert das Thema „Arbeitsminderung als Instrument des friedlichen Widerstands.“
Die Zeit hier ist sehr intensiv. Eine tiefe Reise nach innen und zu mir selbst. Es ist wohl eine Zwangspause, die notwendig ist, weil ich sie mir selbst nie gegönnt hätte. Ich wachse spirituell (Meditation) und intellektuell (Lesen). Danke für die vielen Bücher!
Diese Woche hat mir jemand geschrieben, der selbst drei Jahre im Gefängnis war und zufällig auch die Initialen „MB“ hat: „Du liegst nun auf dem Amboss des Lebens. Dein Geist wird nun geschmiedet für Aufgaben, die Du noch nicht kennst. Eine innere Kraft wird dich leiten, und wenn Du einmal entlassen bist, wirst auch Du erkennen, wie wichtig diese Zeit für Dich gewesen sein wird.“ Ich kann glücklicherweise heute schon erkennen, wofür sie gut ist – aber das erzähle ich Euch persönlich, wenn ich wieder bei Euch bin.
Möge Euer Leben voller Freude und Euer Herz voller Liebe sein. Das wünsche ich Euch von ganzem Herzen!
Euer Michael
Quellen: (beide unbedingt lesenswert!)
Es folgen:
Verfasst am 12. Februar 2023. Erstveröffentlichung bei querdenken-711.de
Siehe auch:
Fotogalerie
Demonstration durch Stuttgart-Stammheim zur Justizvollzugsanstalt, 16. April 2023
ACHTUNG, ACHTUNG, MICHAEL-BALLWEG-FREIHEITSFEST!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28566
Aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 44
Alles Theater mit Michael Ballweg, Fridays for Future und "Letzter Generation"
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28567
POST AUS STAMMHEIM vom 03.04.2023 an die "Letzte Generation" (Aimee van Baalen und Moritz Riedacher)
Frieden & Abrüstung = Umwelt- und Klimaschutz
Von Michael Ballweg ("Pension zur festen Stange", Stuttgart)
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28568
Online-Flyer Nr. 809 vom 29.03.2023
POST AUS STAMMHEIM
Wir sind das System (Teil 1): Tausche Lebenszeit gegen Geld
Von Michael Ballweg
Liebe Querdenker, wie schön, dass ihr heute wieder hier seid. Ich feiere Euch für Eure Kreativität und Ausdauer. Als ich von Eurer Idee der Menschenkette um die JVA gehört habe, dachte ich voller Zuversicht im Herzen: Unsere Energie, Kreativität, Ausdauer und Freude bekommen sie nicht klein. Und das ist großartig! Ich arbeite gerade daran, meine gesammelten Gedanken zum Thema Geld niederzuschreiben. Heute erhaltet ihr Teil 1 von voraussichtlich drei Teilen. Der Vorteil meiner Zwangspause ist, dass ich mich mit allen theoretischen Konzepten intensiv auseinandersetzen kann. Und das mit einem Verstand, der durch die Meditation und dem Verzicht auf digitale Ablenkung gebündelt und kraftvoll ist.
Karte, auf der Michael Ballweg um Veröffentlichung seiner Ausführungen "Wir sind das System" gebeten hat
Eines meiner Lieblingszitate ist:
- „Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen.“ (Anton Bruckner)
Ich möchte es noch einmal wiederholen, auch wenn es unangenehm ist:
- Wir sind der Grund, dass das System funktioniert, weil wir jeden Tag aufs Neue mitmachen, wenn wir arbeiten und Steuern erwirtschaften.
- Das Alte entwickelt sich in etwas, dass wir nicht wollen.
- Das Neue ist noch nicht da und muss von uns geschaffen werden.
Quelle: Helmut Creutz (modifiziert)
Das Geld– und Währungssystem ist das Fundament, auf dem derzeit alles aufgebaut ist. Deshalb ist es so wichtig, sich mit seiner Funktionsweise zu beschäftigen.
Zudem wird seit ca. 20 Jahren ein zweites Fundament mittels Daten eingezogen. Das funktioniert, indem Dienste „kostenlos“ sind, wenn der Benutzer mit seinen Daten „bezahlt“. Hierzu habe ich bereits im Rahmen des Digitalen Aktivisten und dem Projekt Freiheitshandy gezeigt, warum es äußerst wichtig ist, sich von den Datenkraken zu befreien.
Warum langfristiges Sparen keinen Sinn macht.
Zunächst möchte ich Euch einen Rückblick auf mein Leben geben. Ich besuchte das Wirtschaftsgymnasium und so ist es aus heutiger Sicht wenig verwunderlich, dass ich schon im jungen Alter von 18 Jahren meine erste private Rentenversicherung hatte. Man muss sich das mal vorstellen: aus dem Wenigen, das ich mit meinen Nebenjobs neben der Schule verdiente, habe ich einen Teil zurückgelegt, für einen Zeitpunkt, der 45 Jahre (!!!) in der Zukunft liegt. Zudem wurden früh die Glaubenssätze geprägt, dass es wichtig sei,
- für die Rente zu sparen
- eine eigene Immobilie zu besitzen und diese vor der Rente abzubezahlen
- etwas zu vererben (Immobilie aus Punkt 2 + x)
Meine ersten Fragezeichen im Kopf hatte ich 2010, als ich auf folgendes Zitat von Robert Kyasaki gestoßen bin:
- „Ich verstehe nicht, warum Menschen etwas sparen, was andere aus dem Nichts erzeugen können [Papiergeld].“
Richtiger weise muss es deshalb heißen:
- Tausche Lebenszeit gegen GELD --> Tausche Lebenszeit gegen NICHTS
Bezogen auf das Zitat von Robert Kyasaki wurde mir klar: Das langfristige Sparen, z.B. für die Rente, in einem System mit beliebigem Geldmengenwachstum (Bankenkrise 2008, Corona 2020) und dadurch erzeugter Inflation macht keinen Sinn. Ich verschenke meine Lebenszeit damit an andere. Meine „gesparte Arbeitsleistung“ verlor immer mehr an Wert. Von einem Euro, den ich 2005 gespart hatte, ist heute nur noch ein Bruchteil an Kaufkraft übrig. Von den Beträgen, die ich in DM gespart habe, noch viel weniger.
Deshalb habe ich mich 2020 entschieden, meine Rentenversicherungen zu kündigen und lieber noch etwas Sinnvolles mit dem Geld zu machen, z.B. weniger zu arbeiten und mit der gewonnenen Zeit Demos zu organisieren.
Mein Verständnis zum Leben hat sich seit 2010 u.a. in folgenden Punkten vollkommen gewandelt, weil ich die folgenden Glaubenssätze hinterfragt habe:
- Macht es Sinn, eine eigengenutzte Immobilie bis zum Rentenalter abzubezahlen und warum verlangen Banken das?
- Macht es Sinn etwas vererben zu wollen?
1. Immobilie abbezahlen: Sorgt dafür, dass man einen großen Teil seiner Lebenszeit dafür nutzen muss, dass die Immobilie abbezahlt wird. Wahrscheinlich kommen deshalb Familie, Kinder und man selbst zu kurz. Als Ergebnis ist die eigene Lebenszeit in Betonform gebunden. Das gebundene Kapital steht damit auch nicht zum Leben im Alter zur Verfügung. Die Kredittilgung bis zum Renteneintritt wird von Banken verlangt. Würde die gleiche Immobilie allerdings als Investitionsobjekt gekauft, gibt sich die Bank mit einer minimalen Tilgung und der Zinszahlung zufrieden. Die Kredittilgung hat dann kein fixes Enddatum mehr…
Deshalb würde ich persönlich eine eigengenutzte Immobilie nie komplett abbezahlen, wenn mir dadurch Lebenszeit für andere wichtige Dinge fehlen würde.
2. Vererben: Ich habe irgendwann nach 2010 festgestellt, dass ich wahrscheinlich 50 bin, bis ich evtl. etwas erben würde. Mein Gedanke war dann direkt:
- „Wenn ich es bis 50 noch nicht geschafft habe, mein Leben selbst zu gestalten, dann hilft mir ein Erbe auch nicht mehr.“
Wenn man sich von diesen Glaubenssätzen befreit:
Ich muss sparen
- für die Rente
- um Wohnung/Haus abzubezahlen
- um etwas zu vererben
Um Missverständnisse zu vermeiden: natürlich machen gewisse Rücklagen Sinn. Es ist nur wichtig, sich bewusst zu werden, dass das, was gespart wird, morgen weniger wert ist – und dass man Lebenszeit nicht kaufen kann.
WICHTIG: Wir müssen dem derzeitigen System unsere Energie in Form von Arbeitszeit entziehen und für unsere eigenen Ideen nutzen (vgl. Brief von 07.01.2023)
--> weniger Arbeiten = weniger Lohnsteuer im alten System = mehr Zeit für das Neue
Im nächsten Teil behandle ich das Thema „Zins/Zinseszins“ und im dritten und letzen Teil noch mal detailliert das Thema „Arbeitsminderung als Instrument des friedlichen Widerstands.“
Die Zeit hier ist sehr intensiv. Eine tiefe Reise nach innen und zu mir selbst. Es ist wohl eine Zwangspause, die notwendig ist, weil ich sie mir selbst nie gegönnt hätte. Ich wachse spirituell (Meditation) und intellektuell (Lesen). Danke für die vielen Bücher!
Diese Woche hat mir jemand geschrieben, der selbst drei Jahre im Gefängnis war und zufällig auch die Initialen „MB“ hat: „Du liegst nun auf dem Amboss des Lebens. Dein Geist wird nun geschmiedet für Aufgaben, die Du noch nicht kennst. Eine innere Kraft wird dich leiten, und wenn Du einmal entlassen bist, wirst auch Du erkennen, wie wichtig diese Zeit für Dich gewesen sein wird.“ Ich kann glücklicherweise heute schon erkennen, wofür sie gut ist – aber das erzähle ich Euch persönlich, wenn ich wieder bei Euch bin.
Möge Euer Leben voller Freude und Euer Herz voller Liebe sein. Das wünsche ich Euch von ganzem Herzen!
Euer Michael
Quellen: (beide unbedingt lesenswert!)
- Michael Ende: „Momo“
- Helmut Creutz: „Das Geldsyndrom 2012“, 978-3-8107-0140-43
Es folgen:
- Wir sind das System (Teil 2): Zinsen – die Bank gewinnt immer
- Wir sind das System (Teil 3): Weniger Arbeit als Instrument des friedlichen Widerstands
Verfasst am 12. Februar 2023. Erstveröffentlichung bei querdenken-711.de
Siehe auch:
Fotogalerie
Demonstration durch Stuttgart-Stammheim zur Justizvollzugsanstalt, 16. April 2023
ACHTUNG, ACHTUNG, MICHAEL-BALLWEG-FREIHEITSFEST!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28566
Aus der Quartalsschrift DAS KROKODIL, Ausgabe 44
Alles Theater mit Michael Ballweg, Fridays for Future und "Letzter Generation"
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28567
POST AUS STAMMHEIM vom 03.04.2023 an die "Letzte Generation" (Aimee van Baalen und Moritz Riedacher)
Frieden & Abrüstung = Umwelt- und Klimaschutz
Von Michael Ballweg ("Pension zur festen Stange", Stuttgart)
NRhZ 810 vom 26.04.2023
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28568
Online-Flyer Nr. 809 vom 29.03.2023