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Aktueller Online-Flyer vom 22. November 2024  

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Krieg und Frieden
Warnungen an Israel reichen nicht, um den skrupellosen, wahnsinnigen Aggressor zu stoppen
Islamische Welt kann USA und Israel zum Einsturz bringen
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Israels Grausamkeit geht ungestraft weiter mit Morden und Massaker durch ununterbrochene Bombardierungen des Gaza-Streifens. Tel Aviv missachtet den mehrheitlichen Willen der Weltstaatengemeinschaft, den sie in der Resolution der UN-Vollversammlung am 27.10.2023 zum Ausdruck brachte, als sie einen Waffenstillstand forderte. Die Welt darf nicht länger die israelische Ungeheuerlichkeit dulden, die sich hinter einem angeblichen Selbstverteidigungsrecht bloßstellt, ein Recht, das kein Aggressor hat. An erster Stelle muss die muslimische Welt hart und schlagkräftig gegen den widerlichen Verbrecher handeln. Die Massaker an den Palästinensern sind sofort zu stoppen. Warnungen reichen nicht, um einen skrupellosen, wahnsinnigen Aggressor zu bremsen.

Erste diplomatische Gesten der Missbilligung gegenüber Israel sind schon erfolgt: So haben Chile und Kolumbien vor wenigen Tagen ihre Botschafter aus Israel abberufen. Bolivien hat die Beziehungen zu Israel wegen der Bombardierung und Belagerung des Gazastreifens und der zunehmenden Zahl von Opfern unter der Zivilbevölkerung vollständig abgebrochen. Der brasilianische Präsident Lula da Silva forderte Israel auf, seine Bombardierung des Gazastreifens zu beenden. (Aljazeera, 02.11.2023)

Irans Präsident Ebrahim Raisi kritisierte den Westen, er weigere sich, dazu beizutragen, dass die Feindseligkeiten in Palästina beendet werden. (Interview 28.10.2023). Raisi bemerkt, Washington „fordert uns auf, uns nicht zu bewegen, während die USA die zionistische Entität umfassend unterstützen … das ist eine ungültige Forderung". „Die Verbrechen des zionistischen Regimes haben eine rote Linie überschritten, die jeden zum Handeln zwingen dürfte. Washington bittet uns, nichts zu tun, unterstützt dabei aber Israel weiterhin in großem Umfang. Die USA erhielten aber eine klare Antwort auf dem Schlachtfeld. Die Berechnungen der Vereinigten Staaten in der Region sind völlig falsch und sie werden ihre Ziele mit einem neuen Nahen Osten nicht erreichen."

Der Westen, eine bröckelnde Wand


Mehrere US-Medien berichteten, dass das State-Department ein Memo an seine Diplomaten verteilt hat, in dem es ihnen rate, nicht zu einer „Deeskalation" oder einem „Waffenstillstand" in Gaza aufzurufen. Teheran beschuldigte die USA und einige ungenannte europäische Länder, „den Waffenstillstand in Gaza zu behindern", und nannte diese Politik „ein Verbrechen". Sie ist in der Tat ein Verbrechen. Unglaublich skandalös ist, dass die so genannte „zivilisierte Welt“ dieses entsetzliche Verbrechen ungestraft lässt. Irrtum und Lügen pervertieren die Intelligenz. Gerade diese Perversion geschieht bei den westlichen Verantwortungsträgern, deren Intelligenz seit langem durch wiederholte Irrtümer und Lügen pervertiert bleibt.  Nicht nur eine kriminelle Politik von Krieg und Aggression hat sich daraus ergeben, sondern auch eine schädliche Politik für das eigene Land selbst, die sowohl die europäische Bevölkerung als auch die Wirtschaft in den Ruin treibt. Deutsche Redaktionen und europäische Medien stoßen auf eine bröckelnde Wand, die schließlich ächzend zu Boden stürzen wird. Wann haben die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ARD und ZDF, die von der deutschen Bevölkerung finanziert werden,  eine Sendung über das Regime Israels als illegitimer Besatzer und Friedensstörer gemacht? Anhaltspunkte gibt es genug.

Jeder Mensch hat ein Gewissen

Mit der israelischen Bombenaggression auf Gaza einverstanden zu sein und die Verwüstung des Landes mit dem ungeheuerlichen weiteren Genozid der Palästinenser in Kauf zu nehmen, ist ungeheuerlich. Das Menschenleben ist für solche verlorenen Seelen an der Spitze von Tel Aviv und Washington völlig belanglos. Daher auch die Unterlassung zu agieren und an Hilfeleistung. Journalisten dürfen sich nicht dem normalen Denken verschließen. Sonst verweigern sie ihre menschliche Rationalität und Sensibilität. Jeder Mensch hat ein Gewissen, das sich als natürlicher Kompass meldet, vor allem wenn über Jahre hinweg die richtige Sicht und der richtige Ton der Seele, die richtige innerliche Orientierung verhindert bleiben.

Leidvolle Geschichte der Juden keine Rechtfertigung für das kriminelle, vernichtende Vorgehen Israels gegen die Palästinenser

Pepe Escobar schreibt am 27.10.2023:
    Ein plausibleres Szenario ist jedoch, dass Iran-Russland – und die neue "Achse des Bösen" (Jargon aus Washington) Russland-China-Iran – alles haben, um den Hegemon in einen zweiten Sumpf zu ziehen. Es geht nur darum, das eigene, verwirrte Hin und Her des Feindes zu nutzen, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn in die Irre zu führen.

    Die Wunschvorstellung des Weißen Hauses, dass die "Forever Wars" in der Ukraine und in Israel als unerlässlich für die nationalen Interessen der USA betrachtet, ist bereits nach hinten losgegangen – sogar in der amerikanischen Öffentlichkeit. Überall auf der Welt gibt es Proteste, um das Morden und Zerstören zu stoppen. In den USA gibt es eine Welle von Studentendemonstrationen gegen die Unwahrheiten der Regierung und gegen die Kriegsführung der USA/NATO. Als Gegenmaßnahme versuchen die Mainstream-Medien, alle Demonstrationen mit "Antisemitismus" in Verbindung zu bringen, aber diese Falatia, dieser Irrtum funktioniert nicht. Die leidvolle Geschichte der Juden ist keine Rechtfertigung für das kriminelle vernichtende Vorgehen Israels gegen die Palästinenser.

    Das hindert die mit Israel verbündeten US-Neocons jedoch nicht daran, das Tempo zu erhöhen, um den Iran zu provozieren – durch eine sprichwörtliche falsche Flagge, die zu einem amerikanischen Angriff führen würde.

    Die Vasallen wären gezwungen, sich unterwürfig zu fügen. Die Staatsoberhäupter der NATO-Staaten haben sich schon auf den Weg nach Israel gemacht, um ihre bedingungslose Unterstützung für Tel Aviv zu demonstrieren

    Im Übrigen wird Hamas zwar teilweise vom Iran finanziert, aber nicht vom Iran geführt. So sehr Teheran die palästinensische Sache auch unterstützt, die palästinensischen Widerstandsgruppen treffen ihre eigenen Entscheidungen.

    Die große Neuigkeit ist, dass sich all diese Probleme nun in Luft auflösen: Sowohl Hamas als auch der Palästinensische Islamische Dschihad reisten diese Woche in den Libanon, um Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah persönlich zu besuchen. Das zeugt von Einigkeit, was die Achse des Widerstands in der Region als „Einheit der Fronten" bezeichnet.

    Verhandlungen von Hamas, Iran und Russland an einem Tisch


    Noch aufschlussreicher war der Besuch von Hamas in Moskau dieser Woche, der mit ohnmächtiger israelischer Wut aufgenommen wurde. Die Hamas-Delegation wurde von einem Mitglied des Politbüros, Abu Marzouk, angeführt. Der stellvertretende iranische Außenminister Ali Bagheri reiste eigens aus Teheran an und traf sich mit zwei der wichtigsten Stellvertreter des russischen Außenministers Lawrow, Sergej Rjabkow und Michail Galuzin. Das bedeutet, dass Hamas, Iran und Russland an einem Tisch verhandeln.

    Länder des Islam aufgerufen, sich zu vereinen

    Hamas hat die Millionen von Palästinensern in der Diaspora sowie die gesamte arabische Welt und alle Länder des Islam aufgerufen, sich zu vereinen. Langsam aber sicher lässt sich ein Muster erkennen: Könnte es sein, dass die arabische Welt – und große Teile des Islams – kurz davor stehen, sich zu vereinigen, um ihr eigenes „Jahrhundert der Demütigung" zu rächen – ähnlich wie es die Chinesen nach dem Zweiten Weltkrieg mit Mao Zedong und Deng Xiaoping taten?

    Das allein wird die ständige Besessenheit der US-Neokonservativen, kritische Infrastrukturen im Iran zu bombardieren, nicht vereiteln. Diese Neocons, die in Sachen Militärwissenschaft weniger als Null wert sind, ignorieren, dass ein iranischer Vergeltungsschlag – genau – jede einzelne US-Basis im Irak und in Syrien treffen würde, wobei der Persische Golf ein offener Fall wäre. Außerdem befinden sich mindestens 1.000 US-Soldaten in Nordsyrien,... – auch das wäre ein sofortiges Ziel.

    Iranische Hyperschallraketen vom Typ Fattah – Cousins der Khinzal und der DF-27

    Ali Fadavi, der stellvertretende Oberbefehlshaber der IRGC (Islamische Revolutionsgarde), brachte es auf den Punkt: "Wir haben Technologien im militärischen Bereich, die niemand kennt, und die Amerikaner werden davon erfahren, wenn wir sie einsetzen." Stichwort: iranische Hyperschallraketen vom Typ Fattah – Cousins der Khinzal und der DF-27 –, die mit Mach 15 fliegen und jedes Ziel in Israel in 400 Sekunden erreichen können. ... Wie vor sechs Monaten in Moskau bestätigt wurde, sitzen  Iraner und Russen am selben Tisch, wenn es um die militärische Vernetzung geht:.. denn der gemeinsame Feind ist ein und derselbe.

    Das Herzstück einer jeden russisch-iranischen Strategie ist die Straße von Hormuz, durch die mindestens 20 Prozent des weltweiten Erdöls  und 18 Prozent des verflüssigten Erdgases (LNG) transportiert werden. ...

    Vor der Küste des Gazastreifens entdecktes, milliardenschweres Erdgas

    Der Iran ist in der Lage, die Straße von Hormuz im Handumdrehen zu blockieren. Das wäre zunächst einmal eine Art Vergeltung der ausgleichenden Gerechtigkeit für Israel, das sich illegal das gesamte vor der Küste des Gazastreifens entdeckte, milliardenschwere Erdgas aneignen will: Dies ist übrigens einer der absolut wichtigsten Gründe für die ethnische Säuberung Palästinas.

    Schlüsselakteure der arabischen Welt mit Öl als Waffe: US-Finanzsystem bedroht

    Wenn es also hart auf hart kommt – und weit über die Verteidigung Palästinas hinaus und in einem Szenario des totalen Krieges – haben nicht nur Russland und der Iran, sondern auch Schlüsselakteure der arabischen Welt, die bald Mitglieder der BRICS 11 werden, wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), das Zeug dazu, das US-Finanzsystem zu Fall zu bringen, wann immer sie wollen.

    "Die islamischen Länder haben den wirtschaftlichen Vorteil. Sie können das internationale Finanzsystem in die Luft jagen, indem sie das Öl abschneiden. Sie müssen nicht einen einzigen Schuss abfeuern. Der Iran und Saudi-Arabien verbünden sich miteinander. Ein mögliches Szenario könnte darin bestehen, dass die OPEC beginnt, Europa zu sanktionieren, zunächst von Kuwait aus und dann von einem OPEC-Land zum anderen und zu allen Ländern, die die muslimische Welt als Feinde und Kriegsfutter behandeln.

    Öllieferungen an die westlichen Märkte vor möglichem Stopp

    Der irakische Premierminister Mohammed Shia al-Sudani hat bereits davor gewarnt, dass die Öllieferungen an die westlichen Märkte wegen der israelischen Taten in Gaza gestoppt werden könnten. Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat bereits offiziell ein vollständiges Öl- und Gasembargo der islamischen Länder gegen Länder, die Israel unterstützen, gefordert.– im Wesentlichen NATO-Vasallen.

    Zionisten in den USA, die mit dem neokonservativen Netanjahu verbündet sind und mit einem Angriff auf den Iran drohen, haben also das Potenzial, das gesamte Weltfinanzsystem zum Einsturz zu bringen.

    Angesichts des gegenwärtigen Vulkans ist die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China äußerst zurückhaltend. Alle ihre Initiativen in der UNO wurden vom Hegemon pflichtgemäß sabotiert.

    Priorität der USA: Zeit gewinnen, um den Gaza-Krieg auf Syrien auszudehnen

    Gegenwärtig hat Washington der israelischen Bodeninvasion in Gaza kein grünes Licht gegeben. Der Hauptgrund ist die unmittelbare Priorität der USA: Zeit gewinnen, um den Krieg auf Syrien auszudehnen ...Das bedeutet auch, dass die alte Kriegsfront gegen Russland wieder eröffnet wird.

    Israelische Mossad-Agenten haben Kiew beraten


    In Moskau gibt man sich keinen Illusionen hin. Der Geheimdienstapparat weiß sehr wohl, dass israelische Mossad-Agenten Kiew beraten haben, während Tel Aviv unter starkem Druck der USA Waffen an die Ukraine geliefert hat. Das hat den Kreml wütend gemacht und könnte ein fataler israelischer Fehler gewesen sein.

    China an der Seite des Iran

    Inmitten dieses neokonservativen Wahnsinns, bei dem das Pentagon ein gewaltiges Arsenal an Waffen und "ungenannte" Mittel im östlichen Mittelmeer einsetzt, haben sowohl China als auch Nordkorea angedeutet, dass sie nicht nur zuschauen werden, ganz gleich, ob das Ziel die Hisbollah, Syrien, der Iran, Russland oder alle oben genannten sind.

    Die chinesische Marine schirmt den Iran praktisch aus der Ferne ab. Noch eindringlicher war jedoch eine Erklärung von Chinas Premierminister Li Qiang: „China wird den Iran bei der Wahrung seiner nationalen Souveränität, seiner territorialen Integrität und seiner nationalen Würde weiterhin nachdrücklich unterstützen und sich jeder Einmischung externer Kräfte in die inneren Angelegenheiten des Irans entschieden widersetzen."

    China und Iran sind  durch eine umfassende strategische Partnerschaft verbunden. Unterdessen hat der russische Ministerpräsident Michail Mischustin bei einem Treffen mit dem Ersten Vizepräsidenten des Iran, Mohammad Mokhber, die strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran bekräftigt.

    Die pro-iranischen Milizen auf der gesamten Achse des Widerstands halten sich an ein sorgfältig abgemildertes Maß der Konfrontation mit Israel. ... Aber wenn Israel in den Gazastreifen einmarschiert, sind alle Wetten verloren. Es ist klar, dass die arabische Welt trotz ihrer massiven inneren Widersprüche das Massaker an der Zivilbevölkerung einfach nicht hinnehmen wird.

    („Iran und Russland stellen dem Westen in Palästina eine Falle“ von Pepe Escobar, 27.10.2023)

Relativ ruhige, irritierende Haltung der muslimischen Welt: Warten auf das Rollen des Kopfes der Bosheit


Das US-Finanzsystem zum Einsturz zu bringen, also den wirtschaftlichen Kollaps der USA/NATO/EU zu verursachen, wäre in der Tat die wirksamste Alternative, um zu einer endgültigen Niederlage Israels und seinen Hauptunterstützern USA/NATO zu gelangen. Somit wird der aggressive Hegemon enthauptet, dann rollt der Kopf der Bosheit, der Anstiftung zum Krieg. Diese Erwartung erklärt die relativ ruhige, irritierende Haltung der muslimischen Welt: „Ich werde mich hinsetzen, um meinen Feind vorbeigehen zu sehen“. Aber hoffentlich bald, um das grausame Massaker in Gaza ein Ende zu setzen.


Verfasst am 02.11.2023 unter Bezugnahme auf Meldungen zu den weiteren israelischen Bombardierungen des Gaza-Streifens


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 821  vom 08.11.2023



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