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Aktueller Online-Flyer vom 24. November 2024  

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Krieg und Frieden
Aktuell: Zwei gefährliche, abscheuliche Kriege, die die US-Regierung orchestriert hat
An der Schwelle zum totalen Krieg
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Es sind eigentlich Kriege des Westens, zwei gefährliche, abscheuliche Kriege, die die US-Regierung orchestriert hat und ein seniler US-Präsident Joe Biden weiter mit Waffenlieferungen und Finanzmitteln am Laufen hält: Der Krieg gegen Russland in der Ukraine und der Krieg Israels gegen die Palästinenser in Gaza. Eine inkompetente EU und eine schwache, völlig desorientierte deutsche Regierung sind nicht in der Lage, sich diesem extremen psychopathischen Verhalten zu widersetzen. Ins Auge springt, wie gravierend bei den europäischen Verantwortungsträgern jede Vernunft fehlt, ein Mangel, der lange Schatten hat und der angesichts der unermesslichen Gefahr für den ganzen Kontinent unfassbar ist, eine unberechenbare Gefahr, die die US-Militärpräsenz in Europa impliziert - mit ihren Kriegen und Kommandozentren mitten in Europa, mit Waffen, Soldaten, Atombomben und Abschussrampen Richtung Russland. Muss Russland erst drohenden US-Atomschlägen zuvorkommen und dazu russische Überschallraketen in die US-Militärstrukturen Europas einschlagen lassen, damit die Regierungen in der EU aufwachen und folgerichtig erkennen, dass die US-nukleare Gefahr in Europa nicht länger zu dulden ist?

Brandgefährliche US-Mischpoke gegen Russland, schon zu Zeiten Reagans 1981

Der berühmte militärische NATO-Analyst Rainer Rupp klärt uns über die bedrohliche Lage ausführlich auf. Hier zusammengefasst seine Gedanken:
    Eine brandgefährliche Mischpoke gegen Russland begann unter US-Präsident Ronald Reagan im Januar 1981 mit hassenden, neokonservativen Kriegstreibern an die Schaltstellen der amerikanischen Macht. Sie propagierten eine Strategie des präventiven Enthauptungsschlages gegen die UdSSR. Das Mittel dazu sollten die neuen, im Rahmen der nuklearen Modernisierung in Europa stationierten, hoch-präzisen US-Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II sein.

    Die Neokonservativen propagierten diese Strategie nicht nur lauthals in Reden und Think-Tank-Publikationen, sondern ergriffen schon frühzeitig militärische und nachrichtendienstliche Maßnahmen zur Umsetzung ihrer Ziele.

    Unterschwelliges Vorbereiten der EU-Bewohner auf möglichen Einsatz von taktischen Atomwaffen durch die NATO gegen die Russen in der Ukraine


    Douglas Macgregor, US-Oberstleutnant a.D. und US-Regierungsbeamter, Autor und Berater befürchtet ein Armageddon: "Wir stehen an der Schwelle zum totalen Krieg". Auch der offizielle CIA-Historiker Benjamin Fischer äußert sich in diese Richtung. Nicht wenige Experten halten die RYAN/Able Archer-Krise, wo es 1983 im Laufe des NATO-Manövers Able Acher, in Europa wegen Fehleinschätzungen fast zu einem atomaren Schlag gekommen wäre (1), heute für die gefährlichste Phase des Kalten Krieges. Vor allem deshalb, weil sie sich komplett außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung abgespielt hatte. Zugleich zeigt die Krise, wie gefährlich das aggressive Schwadronieren über nukleare Erstschlag-Phantasien vor dem Hintergrund einer zwangsläufig unzureichenden, politischen und militärischen Transparenz ist. Das ist zumindest eine der Lehren, die wir auf die aktuelle Situation in der Ukraine übertragen können.

    Auch im Ukraine-Konflikt ist es vor allem die NATO-angloamerikanische Fraktion und deren Sprechpuppe Stoltenberg, die immer wieder die angebliche Gefahr des Ersteinsatzes von Nuklearwaffen durch die Russen gegen die Ukraine ins Spiel bringen. Noch unlängst warnte NATO-Chef Stoltenberg vor einem russischen taktischen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine und erklärte, die NATO müsse „unbedingt bereit sein, den Russen Gleichwertiges" entgegenzusetzen. Mit Aussagen dieser Art wird der westliche Nachrichtenkonsument unterschwellig auf einen eventuellen Einsatz von taktischen Atomwaffen durch die NATO gegen die Russen in der Ukraine vorbereitet. Bereits jetzt wird die Schuld für einen solchen Einsatz den angeblich „verzweifelten Russen" zugeschoben... Umgekehrt wird jedoch ein Schuh daraus. Auch diesmal geht die nukleare Gefahr von den US/NATO-Kriegstreibern aus. Die Ukraine ist bereits am Ende. Sie konnte nie und wird auch niemals gewinnen. US/NATO-Kriegstreiber haben sich total mit ihrem Ukraine-Abenteuer verrechnet.

    Zentrales US-Anliegen: Erhalt der Hegemonie und weitere Durchsetzung ihrer „regelbasierten Ordnung"

    Es sind die US-Eliten mit ihren Vasallen aus dem kollektiven Westen im Schlepptau, die alle ihre Karten auf den Sieg der Ukraine gesetzt hatten und nun bei Strafe ihres eigenen politischen Untergangs einen Sieg Russlands in der Ukraine mit allen Mitteln verhindern müssen und wollen. Die politischen US/NATO-Eliten haben zu viel in diesen Krieg investiert, als dass sie es sich leisten könnten, ihn zu verlieren. ...

    Denn für sie alle geht es in der Ukraine um viel mehr als um die Ukraine selbst. Es geht um die Erhaltung der westlichen Hegemonie über den Rest der Welt und die weitere Durchsetzung ihrer „regelbasierten Ordnung" rund um den Globus. Denn die Niederlage von US/NATO in der Ukraine wird im Globalen Süden noch mehr Länder, in die Reihen von BRICS und SCO an die Seite von China und Russland treiben.

    Angesichts unabwendbarer Niederlage in der Ukraine westliche Kriegstreiber verzweifelt und deshalb gefährlich


    Die westlichen Kriegstreiber sind verzweifelt, sie wissen nicht mehr was sie noch tun können, um die unabwendbare Niederlage zu verhindern. Deshalb muss die Welt darauf vorbereitet sein, dass die skrupellose Fraktion der Neokonservativen im Biden-Regime zu weiteren, spektakulär gefährlichen Eskalationen fähig ist, z.B. zum Einsatz amerikanischer Truppen in der Westukraine...

    Seit Ende 2022 US-Soldaten der legendären US-Luftlandedivision "Screaming Eagles" in Polen und Rumänien für Einsatz in der Ukraine

    5.000 Soldaten der legendären US-Luftlandedivision "Screaming Eagles" warten bereits in Polen und Rumänien (4.000) auf ihren Einsatzbefehl in der Ukraine. Sie waren bereits Ende Juli 2022 auf Anordnung des Weißen Hauses dorthin geschickt worden. ... Und im "Falle einer Eskalation der Kämpfe oder eines Angriffs auf die NATO sind sie voll und ganz darauf vorbereitet, die Grenze in die Ukraine zu überqueren", so ein US-General.

    Gleichzeitig hat der Kreml wissen lassen, dass Soldaten, egal welcher Nationalität, die in der Ukraine mit der Waffe in der Hand den Russen entgegentreten, vernichtet werden. Die amerikanischen Adler würden im Ernstfall massakriert.

    In den USA würden dann die Kriegstreiber hysterisch nach Vergeltung schreien. Aber die Reserven der NATO an konventionellen Waffen und Munition sind weitgehend erschöpft. Ein konventioneller Angriff der USA mit US-Bodentruppen gegen die Russen in der Ukraine bedürfte einer sehr langen Vorbereitungszeit. Und auch dann würden die Amerikaner den Kampf verlieren, wie ihre eigenen Kriegssimulationen (RAND) ihnen bereits klar gemacht haben. Und Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind nur noch eine Lachnummer.

    Aber die Forderungen, die Russen schwer zu bestrafen, weil sie die berühmten und beliebten „Screaming Eagles" dezimiert haben, würden – angefeuert von der Hetze in den Medien - ins Unendliche gesteigert.

    Doch die einzigen Waffen, die im US-Arsenal noch für einen vernichtenden Schlag gegen die Russen übrig wären, sind taktische Atomwaffen, die die USA bereits in Europa haben. Und dann käme der Moment, den sich viele Kriegstreiber in den USA und auch in Berlin regelrecht herbeizusehnen scheinen, nämlich der Ruf nach dem Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen gegen die bösen Russen.

    Die amerikanischen Nuklearplaner würden jedoch sehr darauf achten, dass keine dieser taktischen A-Waffen auf russisches Territorium fällt, weil dies eine sofortige Vergeltung auf US-Territorium auslösen würde.

    USA verwickeln möglicherweise Europa in begrenzten Atomkrieg mit nicht-strategischen Nuklearsprengköpfen


    Die USA müssten also russische Ziele in der Ukraine oder anderswo außerhalb der Grenzen Russlands angreifen. ... Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würden die Russen mit taktischen Atomwaffen auf US-Ziele und -Stützpunkte in NATO-Europa zurückschlagen. Und dort leben wir. Das Ergebnis wäre ein auf Europa beschränkter begrenzter Atomkrieg mit nicht-strategischen Nuklearsprengköpfen. Denn kein Amerikaner, auch kein Neokonservativer, ist bereit, einen strategischen nuklearen Schlagabtausch mit Russland zu riskieren, weder wegen der Ukraine noch wegen Europa.

    („Beinhaltet der Ukraine-Krieg die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes? - Teil 2“ von Rainer Rupp, 02.11.2023)

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die große antifaschistische Frage, wie man Hitlers Krieg beenden kann. Heute, im laufenden 21. Jahrhundert, lautet die zentrale Frage, wie man die Kriege der US-Regierungen jetzt und für immer unterbinden kann.

Dummes, unverantwortliches Wegducken in ARD/ZDF/Phoenix vor erkennbarer, unermesslicher Gefahr durch US-Atomwaffeneinsatz

Keine realistische Wahrnehmung ist darüber zu hören, weder in Politik-Sendungen wie bei Maybrit Illner, in den Sendern Phoenix oder der ARD, noch von so genannten Militär-Experten des Westens. Europäische Regierungschefs fühlen sich offensichtlich immer noch wohl in ihrem Unterlassungsschlaf. Aber es ist unverzeihlich dumm und unverantwortlich, sich vor der klar erkennbaren, unermesslichen Gefahr wegzuducken und einfach das Risiko von Massensterben, massiver Zerstörung und radioaktiver Verseuchung riesiger Regionen für immer einzugehen. Redaktionen der geforderten Politiksendungen verweigern sich der Realität und zeigen sich ohne jedes Gewissen, auch vor dem Genozid an den Palästinensern in Gaza, das Israel straflos begeht.

Gedankenloses Wiederholen des offiziellen Narrativs durch die Medien - rationales Denken findet nicht statt


Es scheint, als wollten die führenden Medien der großen Reichweiten weiterhin das tun, was sie schon immer getan haben – gedankenlos das offizielle Narrativ wiederholen und jeden ausschließen oder schlecht machen, der es wagt, es in Frage zu stellen. 

Angemessene Gegenschritte aus Russland: Russische MiG-31-Kampfflugzeuge ab sofort mit Kinzhal-Raketen über dem Schwarzen Meer

Aus Russland kommen allerdings angemessene Gegenschritte. "Wladimir Putins Erklärungen in Peking enthalten eine Warnung an die USA: Putin kündigte an, dass russische MiG-31-Kampfflugzeuge ab sofort mit Kinzhal-Raketen bewaffnet über den Schwarzen Meer patrouillieren würden. 'Diese Komplexe haben eine Reichweite von über tausend Kilometern und eine Geschwindigkeit von neun Mach.' Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass die USA zunehmend in den Ukraine-Konflikt hineingezogen werden. 'Und auch vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts, der die Atmosphäre aufheizt'." („Putins Erklärungen in Peking“ von Thomas Röper, Anti-Spiegel, 18.10.2023)

Mit nacktem Realismus und klarer Intelligenz US-Gefahr wahrnehmen


Die russische Führung mit Präsident Wladimir Putin und seinem Außenminister Sergej Lawrow ist die einzige Hoffnung für die Rettung Europas. Mit nacktem Realismus und klarer Intelligenz nimmt die russische Regierung die US-Gefahr für Russland und ganz Europa wahr und bereitet sich darauf vor, ihr wirksam entgegenzutreten. Der überraschende Enthauptungsschlag, der den USA und ihren Vasallen Großbritannien und Frankreich den Atomwaffenauslöser aus der Hand schlägt, muss das Ziel sein und dazu verfügt Russland über konventionelle Mittel, vor denen die USA und ihre Verbündeten sich nicht schützen können.

Im Westen Europas russische Geschichte und Kultur kennenlernen, statt sich geistige Leere und Willenlosigkeit zu erlauben

Aber in Europa herrscht in den Führungsetagen geistige Leere, Willenlosigkeit. Es kommt einem so vor, als würde Dostojewski noch unter uns sein, denn er schreibt sinngemäß: „Europa, was ist das? Ein Friedhof mit teuren Gräbern vielleicht, aber jetzt stinkend vor Fäulnis, nicht einmal mehr Dünger für die neue Saat gibt er her. Diese keimt einzig auf russischer Erde. ... Der Katholizismus – eine Teufelslehre, eine Verhöhnung Christi, der Protestantismus – ein vernünftlerischer Staatsglaube, alles Hohnbilder des einzig wahren Gottesglaubens, der russischen Kirche." Nun gut, die Zeiten der russischen Zaren sind vorbei. Aber kennt man im Westen Europas die russische Geschichte und Kultur? Offensichtlich nicht genügend, um sie und das Land zu verstehen und sich bewusst an die Seite Russlands zu stellen.


Fußnoten:

1 http://www.schattenblick.de/infopool/geist/history/ggneu136.html

Verfasst am 04.11.2023 unter Bezugnahme auf ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ und Sender Phoenix am 02.11.2023: Der Westen und die Kriege - Was wird aus der Ukraine-Unterstützung und aus dem Krieg Israels gegen Gaza?


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 821  vom 08.11.2023



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