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Krieg und Frieden
Im Widerspruch zu gültigen Verordnungen
Schweizer Kriegsmaterialexporte unter der Lupe
Von Heinrich Frei
Bis zum 3. Quartal des Jahres 2023, vom 1. Januar bis zum 30. September 2023 wurden aus der Schweiz laut dem SECO für insgesamt 449.428.571 Schweizer Franken (CHF) Kriegsmaterial exportiert. Die meisten der Länder, die in dieser Zeitspanne Kriegsmaterial kauften, waren in den letzten Jahren direkt oder indirekt an Kriegen beteiligt oder haben Menschenrechte krass verletzt: Krieg in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien, im Jemen. Einige dieser Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie beteiligten sich auch an außergerichtlichen Hinrichtungen mit Drohnen, an Folterungen und haben politische Gefangene inhaftiert. Laut der Kriegsmaterialverordnung dürfte kein Kriegsmaterial an Länder verkauft werden, die in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt sind oder die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen. Nach NATO-Staaten, die immer Kriege führen, nach Saudi-Arabien und an weitere Länder, die in Kriege verwickelt sind, dürften von der Schweiz keine Rüstungsgüter verkauft werden.
Hier die Exporte von über CHF 10 Millionen (1):
CHF 83,8 Mill.: Deutschland
CHF 52,1 Mill.: Dänemark
CHF 41,1 Mill.: USA
CHF 32,7 Mill.: Saudi-Arabien
CHF 25,4 Mill.: Italien
CHF 24,7 Mill.: Rumänien
CHF 24,2 Mill.: Niederlande
CHF 18,2 Mill.: Grossbritannien
CHF 17,9 Mill.: Schweden
CHF 14,9 Mill.: Finnland
CHF 14,2 Mill.: Norwegen
CHF 11,2 Mill.: Belgien
CHF 10,7 Mill.: Frankreich
In der Verordnung über das Kriegsmaterial ist zu lesen (2):
2. Auslandsgeschäfte und Abschlüsse von Verträgen nach Artikel 20 KMG (Kriegsmaterialgesetzes) werden nicht bewilligt, wenn:
a. das Bestimmungsland in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist;
b. das Bestimmungsland Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzt;
Staaten, die 2023 bis zum 3. Quartal Kriegsmaterial von der Schweiz erhielten und die an Kriegen beteiligt waren
Belgien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan-Krieg (seit 2001), Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition (seit 2014) in Syrien und im Irak
Dänemark, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Golfkrieg (1990–1991) Afghanistan (2002 – 2014) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014)
Deutschland, Beteiligung an folgenden Kriegen: Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2010) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014)
Frankreich, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Mali (2013)
Großbritannien: Beteiligung an folgenden Kriegen: Bürgerkrieg in Nordirland (1978) Falklandkrieg (1982) Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Großbritannien hat immer wieder außergerichtliche Hinrichtungen von Verdächtigen mit Drohnen vorgenommen bei den meistens auch viele unbeteiligte Zivilisten ums Leben gekommen sind.
Italien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Niederlande, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Mali (2013)
Norwegen, Beteiligung an folgenden Kriegen: Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Rumänien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008), Libyen (2011), Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Schweden, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
USA, Beteiligung an folgenden Kriegen: Die USA haben sich an allen der oben geführten Kriegen beteiligt, aber noch an vielen weiteren Kriegen. (3) Die Vereinigten Staaten haben immer wieder aussergerichtliche Hinrichtungen von Verdächtigen mit Drohnen vorgenommen bei den auch viele Zivilisten ums Leben gekommen sind, in Afghanistan, Pakistan, Syrien, Irak, Somalia, Jemen und Libyen. Die USA halten in Guantánamo immer noch seit 22 Jahren Gefangene fest. (4) Die heute noch Inhaftierten Gefangenen in Guantánamo wurden in der Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 inhaftiert, Anschläge, die bis heute nicht aufgeklärt wurden. Dazu ein Film, der im italienischen Fernsehen gezeigt wurde und auch auf ORF 2 dem österreichischen Fernsehen zu sehen war. "ZERO - An Investigation Into 9/11 (FULL documentary)" (5)
Saudi-Arabien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Erster Golfkrieg (1980–1988). Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Krieg im Jemen (seit 2015) (6)
Mit welchen Argumenten wird das Staatssekretariat für Wirtschaft das SECO am Dienstag, den 5. Februar 2024 in Bern die Kriegsmaterialexporte des Jahres 2023 rechtfertigen, Waffenexporte an Staaten, die immer wieder Kriege führen und Menschenrechte mit den Füssen treten?
Fußnoten:
(1) Zahlen und Statistiken 2023 (admin.ch)
(2) SR 514.511 (admin.ch)
(3) Liste von Militäroperationen der Vereinigten Staaten – Wikipedia
(4) Welcome to "Close Guantánamo" (closeguantanamo.org)
(5) https://www.youtube.com/watch?v=sheBhY7ftF0
(6) Zur Menschenrechtslage in Saudi-Arabien
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Saudi-Arabien
Online-Flyer Nr. 827 vom 08.03.2024
Im Widerspruch zu gültigen Verordnungen
Schweizer Kriegsmaterialexporte unter der Lupe
Von Heinrich Frei
Bis zum 3. Quartal des Jahres 2023, vom 1. Januar bis zum 30. September 2023 wurden aus der Schweiz laut dem SECO für insgesamt 449.428.571 Schweizer Franken (CHF) Kriegsmaterial exportiert. Die meisten der Länder, die in dieser Zeitspanne Kriegsmaterial kauften, waren in den letzten Jahren direkt oder indirekt an Kriegen beteiligt oder haben Menschenrechte krass verletzt: Krieg in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien, im Jemen. Einige dieser Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie beteiligten sich auch an außergerichtlichen Hinrichtungen mit Drohnen, an Folterungen und haben politische Gefangene inhaftiert. Laut der Kriegsmaterialverordnung dürfte kein Kriegsmaterial an Länder verkauft werden, die in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt sind oder die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen. Nach NATO-Staaten, die immer Kriege führen, nach Saudi-Arabien und an weitere Länder, die in Kriege verwickelt sind, dürften von der Schweiz keine Rüstungsgüter verkauft werden.
Hier die Exporte von über CHF 10 Millionen (1):
CHF 83,8 Mill.: Deutschland
CHF 52,1 Mill.: Dänemark
CHF 41,1 Mill.: USA
CHF 32,7 Mill.: Saudi-Arabien
CHF 25,4 Mill.: Italien
CHF 24,7 Mill.: Rumänien
CHF 24,2 Mill.: Niederlande
CHF 18,2 Mill.: Grossbritannien
CHF 17,9 Mill.: Schweden
CHF 14,9 Mill.: Finnland
CHF 14,2 Mill.: Norwegen
CHF 11,2 Mill.: Belgien
CHF 10,7 Mill.: Frankreich
In der Verordnung über das Kriegsmaterial ist zu lesen (2):
2. Auslandsgeschäfte und Abschlüsse von Verträgen nach Artikel 20 KMG (Kriegsmaterialgesetzes) werden nicht bewilligt, wenn:
a. das Bestimmungsland in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist;
b. das Bestimmungsland Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzt;
Staaten, die 2023 bis zum 3. Quartal Kriegsmaterial von der Schweiz erhielten und die an Kriegen beteiligt waren
Belgien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan-Krieg (seit 2001), Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition (seit 2014) in Syrien und im Irak
Dänemark, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Golfkrieg (1990–1991) Afghanistan (2002 – 2014) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014)
Deutschland, Beteiligung an folgenden Kriegen: Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2010) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014)
Frankreich, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Mali (2013)
Großbritannien: Beteiligung an folgenden Kriegen: Bürgerkrieg in Nordirland (1978) Falklandkrieg (1982) Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Großbritannien hat immer wieder außergerichtliche Hinrichtungen von Verdächtigen mit Drohnen vorgenommen bei den meistens auch viele unbeteiligte Zivilisten ums Leben gekommen sind.
Italien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Niederlande, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Mali (2013)
Norwegen, Beteiligung an folgenden Kriegen: Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Rumänien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008), Libyen (2011), Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
Schweden, Beteiligung an folgenden Kriegen: Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014),
USA, Beteiligung an folgenden Kriegen: Die USA haben sich an allen der oben geführten Kriegen beteiligt, aber noch an vielen weiteren Kriegen. (3) Die Vereinigten Staaten haben immer wieder aussergerichtliche Hinrichtungen von Verdächtigen mit Drohnen vorgenommen bei den auch viele Zivilisten ums Leben gekommen sind, in Afghanistan, Pakistan, Syrien, Irak, Somalia, Jemen und Libyen. Die USA halten in Guantánamo immer noch seit 22 Jahren Gefangene fest. (4) Die heute noch Inhaftierten Gefangenen in Guantánamo wurden in der Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 inhaftiert, Anschläge, die bis heute nicht aufgeklärt wurden. Dazu ein Film, der im italienischen Fernsehen gezeigt wurde und auch auf ORF 2 dem österreichischen Fernsehen zu sehen war. "ZERO - An Investigation Into 9/11 (FULL documentary)" (5)
Saudi-Arabien, Beteiligung an folgenden Kriegen: Erster Golfkrieg (1980–1988). Zweiter Golfkrieg (1990-1991), Kosovo (1998–1989), Afghanistan (2002–2012) Dritter Golfkrieg (2003–2008) Libyen (2011) Anti-ISIL-Koalition in Syrien und im Irak (2014), Krieg im Jemen (seit 2015) (6)
Mit welchen Argumenten wird das Staatssekretariat für Wirtschaft das SECO am Dienstag, den 5. Februar 2024 in Bern die Kriegsmaterialexporte des Jahres 2023 rechtfertigen, Waffenexporte an Staaten, die immer wieder Kriege führen und Menschenrechte mit den Füssen treten?
Fußnoten:
(1) Zahlen und Statistiken 2023 (admin.ch)
(2) SR 514.511 (admin.ch)
(3) Liste von Militäroperationen der Vereinigten Staaten – Wikipedia
(4) Welcome to "Close Guantánamo" (closeguantanamo.org)
(5) https://www.youtube.com/watch?v=sheBhY7ftF0
(6) Zur Menschenrechtslage in Saudi-Arabien
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte_in_Saudi-Arabien
Online-Flyer Nr. 827 vom 08.03.2024