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Aktueller Online-Flyer vom 22. Dezember 2024  

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Globales
Veröffentlichtes, abgehörtes Telefonat führender deutscher Luftwaffenoffiziere über mögliche deutsche Angriffe mit Taurus-Raketen auf russische Krim-Brücke und Munitionslager
Revanchismus in der Bundeswehr für britische Dienste ein gefundenes Fressen
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Mehrere ukrainische Großstädte, darunter Odessa und Charkow, könnten Teil Russlands werden, wenn der Konflikt in der Ukraine nicht sofort beendet wird, erklärte Scott Ritter, Ex-US-Offizier und ehemaliger UN-Waffeninspektor, in einem jüngsten Interview: "Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass dieser Konflikt nicht enden wird, bis Odessa, Dnjepropetrowsk, Charkow und Nikolajew Teil Russlands werden. Vielleicht auch mehr, wenn die Ukraine einen Wunsch verspürt, diesen Wahnsinn fortzusetzen." Die Ukraine könnte leicht weitere 20 Prozent ihres Territoriums verlieren, wenn sie es nicht lasse, auf ihre NATO-Ausbilder zu hören. "Die Krim und die gesamte Schwarzmeerregion infolge der Kriege Russlands mit der Türkei fielen an Russland. Odessa ist überhaupt eine russische Stadt. Wir wissen das. Und jeder weiß das", sagte Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner großen Pressekonferenz Ende Dezember 2023.

Während der Gründung der UdSSR: russische Gebiete an die Ukraine übergeben

Der gesamte Südosten der Ukraine sei immer prorussisch gewesen, da es sich hier um historisch gesehen russische Gebiete handelt. Während der Gründung der UdSSR wurde von Wladimir Iljitsch Lenin "alles an die Ukraine übergeben". Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion habe sich Russland damit abgefunden und sei bereit gewesen, in einem solchen Paradigma zu leben. Nach 2014 sei jedoch deutlich geworden, dass Moskau keine normalen Beziehungen zu Kiew aufbauen könne, betonte Putin.

Mit Putsch in der Ukraine Konflikt geschaffen

Der Putsch in der Ukraine (Februar 2014) sei notwendig gewesen, um einen Konflikt zu schaffen, und die USA seien daran beteiligt gewesen. Die Europäer hingegen hätten sich unwissend verhalten, so Putin. Britische und französische Soldaten sind bereits in der Ukraine im Einsatz und helfen dort bei der Zielsteuerung von Marschflugkörpern des Typs "Storm Shadow" und "SCALP".

Die Erklärung diesbezüglich vom deutschen Kanzler Olaf Scholz, der Deutschland nicht als Kriegsteilnehmer in der Ukraine sehen will, ist völlig angemessen und treffend, abgesehen von den Irritationen, die er damit selbstverständlich in London verursachte, Irritationen, die gewiss nebensächlich sind, denn es gibt keine Geheimhaltung gegenüber einer Realität, die die ganze Welt kennt, da die Beteiligung von London und Paris im Ukrainekrieg ein offenes Geheimnis ist. Scholz schilderte die konträre Position Deutschlands, als er wörtlich sagte: "Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden. Das, was andere Länder machen, die andere Traditionen und andere Verfassungsinstitutionen haben, ist etwas, was wir jedenfalls in gleicher Weise nicht tun können."

Der Bundeskanzler hatte am vergangenen Montag (26.2.24) geäußert, dass Berlin keine Taurus-Marschflugkörper liefern könne, weil dies die Unterstützung durch deutsche Soldaten am Boden erforderlich mache. In diesem Zusammenhang hatte Scholz auf das britische und französische Vorgehen mit ihren eigenen Systemen verwiesen. Wenn Deutschland dem britischen Beispiel folgen sollte, würde es zu einem "Kriegsteilnehmer". So Scholz.

Scholz und Macron tragen ihre Differenzen angesichts der Ukraine-Hilfe offen aus ebenso wie Scholz und der britische Premier, Rishi Sunak. Frankreich, Großbritannien sind wie die USA in den Ukrainekrieg stark mit Personal involviert. Deutschland nicht, zumindest nicht in dem Ausmaß und der Art wie Washington, Paris und London. Allerdings wird es ständig von London und Washington dazu genötigt. Dafür verfügen diese Regierungen über Heerscharen von Organisationen und deutsche Sprachrohre, in den Medien und in politischen Führungskreisen.

Da sind die unverbesserlichen Kriegstreiber wie der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen (CDU) und zweideutige Professoren, die unter dem Einfluss der US-NATO stehen und angelsächsische Vorgaben untertänigst und ehrerbietig befolgen, im Denken wie im Handeln. Erneut kritisieren sie Kanzler Scholz, jetzt, weil er sich weigert, Taurus-Raketen in die Ukraine zu entsenden.

Immerhin hat Bundeskanzler Olaf Scholz die hochgefährlichen Überlegungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine mit deutlichen Worten zurückgewiesen. Auch für die Zukunft gelte, "dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden gibt, die von europäischen Staaten oder NATO-Staaten dorthin geschickt werden". Und auch der ansonsten weniger zurückhaltende Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat den Einsatz deutscher Truppen in der Ukraine ausgeschlossen.

Britische Intrige: Bundeswehr von London infiltriert, um de facto deutsche Kriegsbeteiligung in der Ukraine zu orchestrieren


Angesicht der konträren Haltung des deutschen Kanzlers zu London ist es höchst plausibel, dass Downing Street aus Frustration und Zorn über die schon vor Jahren sichtbare Weigerung der deutschen Regierung, sich am Krieg in der Ukraine offen zu beteiligen, die Bundeswehr infiltrierte, um auf perfide Weise eine de-facto-Kriegsbeteiligung zu orchestrieren gegen die Berliner Außenpolitik, die keine Kriegsbeteiligung will. Die revanchistische Stimmung, die einige Kreise der Bundeswehr immer noch infiziert, war sehr günstig, ein gefundenes Fressen für die Briten, um einen Angriff auf die Krimbrücke zusammen mit deutschen Offizieren zu planen. Dieser deutsche Revanchismus, der in der Zeit der sich anbahnenden Vereinigung beider deutscher Staaten 1990/91 auch von chilenischen Militär-Attachées in Führungskreisen der Bundeswehr beobachtet wurde, ist nie richtig aufgegriffen und wirksam bekämpft worden, wie sich jetzt erneut zeigt. Als Zeugen des widerwärtigen deutschen Revanchismus waren die Militär-Attachées Chiles sehr skeptisch gegenüber der deutschen Einheit, weshalb sie der chilenischen Politik rieten, sie eher nicht zu unterstützen.

Das in Russland veröffentlichte Gespräch von deutschen Offizieren macht deutlich, dass alle, die USA, Großbritannien und Frankreich, derzeit militärisches Personal in der Ukraine haben und dort Aufgaben wahrnehmen.

"Ausführlich diskutieren die deutschen Offiziere Möglichkeiten, wie die Bundeswehr Aufgaben im Zusammenhang mit Raketen und Ausbildung übernehmen könnte, ohne Verdacht zu erregen. Bei den vier Militärs handelt es sich um Brigadegeneral Frank Grafe, Abteilungsleiter Einsatz und Übung im Luftwaffenführungskommando in Berlin, Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, sowie zwei Offiziere des Zentrums Luftoperationen im Kommando Luftstreitkräfte der Bundeswehr. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kommentierte das durchgesickerte Audiomaterial mit den Worten: 'Der hybride Krieg, den der Westen gegen Russland entfesselt hat, ist in vollem Gange.' Die Offiziere sind zu hören, wie sie die Details der beiden Schlachtpläne besprechen, die sie auszuarbeiten versuchen: russische Waffendepots anzugreifen und die Brücke von Kertsch (Krim-Brücke) zu zerstören. Es wird diskutiert, wie die Ukrainer im Umgang mit den neuen Raketen geschult werden können, ohne dass sie vor Ort sein müssen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs beziehen sie sich eindeutig auf die Amerikaner, Briten und Franzosen, die in der Ukraine präsent sind." (“Brisantes Audiomaterial enthüllt NATO-Angriffspläne gegen Brücke von Kertsch und Waffenlager”, Agentur E.I.R., 02.03.2024)

Putin sagte in seiner Rede zur Lage der Nation: "Aber wir erinnern uns an das Schicksal derer, die einst ihre Truppen auf das Territorium unseres Landes schickten. Aber jetzt werden die Folgen für mögliche Befürworter noch viel tragischer sein. Sie müssen endlich begreifen, dass auch wir über Waffen verfügen – ja, sie wissen es, ich habe es gerade gesagt –, die Ziele auf ihrem Territorium treffen können. Und sie müssen begreifen, dass das, was sie jetzt tun, um die ganze Welt zu erschrecken, einen Konflikt mit Atomwaffen riskiert, der die Zerstörung der Zivilisation bedeutet. Verstehen sie das – oder was?“

Strafanzeige gegen Kriegsplaner oder völlige Selbstentmachtung der deutschen Regierung


Zu diesem veröffentlichten abscheulichen Luftwaffen-Komplott, muss das Bundeskanzleramt klar Stellung beziehen und umgehend die unangebrachte Eskapade der deutschen Offiziere drastisch verurteilen. Ein Disziplinarverfahren gegen alle betroffenen Personen ist sofort anzuordnen, um solchen Aufstand gegen die Außenpolitik des Kanzlers aufzulösen. Gegen die bekannten hochrangigen Offiziere und andere an der Kriegsplanung gegen Russland beteiligte Personen ist auf jeden Fall Strafanzeige zu erstatten. Geschieht das nicht, käme das einer Selbstenthauptung gleich, einer völligen Selbstentmachtung der deutschen Regierung. Die Position des Kanzlers wäre annulliert und Scholz selbst als Komplize des verräterischen geplanten Kriegsangriffs gegen Russland bloßgestellt. Hetzer und Gewalttäter sind strafrechtlich hart zu verfolgen.

AfD, die erste Bundestagsfraktion, die auf abgehörtes Luftwaffen-Komplott reagiert

Die AfD ist bisher (am 05.03.2024) die einzige Fraktion im Bundestag, die auf diesen unerhörten Komplott reagiert. Am 02.03.2024 veröffentlichte sie dazu eine Presseerklärung von ihrem verteidigungspolitischen Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Rüdiger Lucassen. Darin heißt es unter anderem:

"Das abgehörte Telefonat zwischen General Gerhartz und seinen Offizieren richtet einen immensen Schaden für die Sicherheit Deutschlands an. Das Gespräch zeugt von erschreckender Distanzlosigkeit zur möglichen Gefahr einer weiteren Eskalation des Krieges um die Ukraine. Die Teilnehmer suchen nach Möglichkeiten der Verschleierung der direkten Unterstützung deutscher Soldaten beim Einsatz des Taurus. Ein Teilnehmer spricht von 'Kill-Kriterien' für den Minister, die verhindern würden, dass ‚wir‘ die Taurus-Lieferung umsetzen. Ein anderer spricht über die Pfeiler der Krim-Brücke, in die 'wir' bei falscher Handhabung 'nur ein Loch reinmachen'. Zudem zeigt er sich ratlos, ob der Weigerung des Bundeskanzlers, die deutschen Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Eine solche Grenzüberschreitung von Soldaten gab es in der Bundeswehr seit Jahrzehnten nicht."

Eine sachlich einwandfreie Widergabe und Bewertung der Angelegenheit. Wo bleiben die Reaktionen der anderen Bundestagsfraktionen, Gruppen und Medien? Dass die traditionellen Bundestagsfraktionen es unterlassen, auf das abgehörte Luftwaffen-Komplott angemessen zu reagieren, macht sie schuldig und völlig unerwünscht, unwürdig das deutsche Volk zu repräsentieren!

Begründeten Verdacht einer Kriegsabsicht Deutschlands gegen Russland ausräumen


Die deutsche Regierung unter Kanzler Olaf Scholz ist herausgefordert, ihre Position zum Konflikt in der Ukraine klarzustellen, und zwar umgehend angesichts der in Russland veröffentlichten, abgehörten Gespräche von Bundeswehrgenerälen, die im Kreml den begründeten Verdacht einer Kriegsabsicht Deutschlands zusammen mit anderen westlichen Ländern gegen Russland erhärten.

„Der frühere russische Präsident, langjährige Regierungschef und heute stellvertretende Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hat am Sonntag (25.02.2024) vor einem unmittelbar bevorstehenden deutsch-russischen Krieg gewarnt. Deutschland bereite sich derzeit intensiv auf diesen vor. 'Niemand könne indes sicher sagen, ob die politische Führung und der Leberwurst-Kanzler persönlich über die Pläne des Militärs Bescheid wussten.' Auch wenn er es nicht weiß und nichts dergleichen angeordnet hat, kennt die Geschichte viele Beispiele, in denen Militärs in der Lage waren, über die Köpfe ihrer zivilen Chefs zu entscheiden, ob sie Kriege beginnen. 'Deutschland bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor.' So Medwedew. In Russland wurde wiederholt betont, dass ein Angriff auf die Krim-Brücke oder sonstiges russisches Hoheitsgebiet mit Beteiligung westlicher Mächte rote Linien überschreiten und als Kriegsakt gewertet würde.“ (“Medwedew: Deutschland bereitet sich auf Krieg gegen Russland vor”, Jekaterina Schtukina, 03.03.2024)

Politische Brisanz des abgehörten Gesprächsinhalts der Luftwaffe begreifen, ansonsten armes, verlorenes Deutschland!


Deutsche Medien täuschen, lenken ab und relativieren das abgehörte Luftwaffen-Telefonat. Sie befassen sich nicht mit dem kriegsverschwörerischen Inhalt. Zum wiederholten Mal entlarven sie sich als nicht unabhängig, als nicht professionell und scheinen die politische Brisanz des abgehörten Gesprächsinhalts nicht zu begreifen. Wem ordnen sie sich unter? Armes, verlorenes Deutschland, das ohne kompetente verantwortungsvolle Medien und politische Führung dasteht!


Verfasst am 05.03.2024


Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung, für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestages.


Online-Flyer Nr. 827  vom 08.03.2024



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