NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 16. Oktober 2024  

Fenster schließen

Literatur
Wolfgang Bittner: "Niemand soll hungern, ohne zu frieren - So wie es ist, kann es nicht bleiben"
Wolfgang Bittner klärt auf, beleuchtet Hintergründe und warnt vor einem Weiterso
Buchtipp von Anja Wilke

„Niemand soll hungern, ohne zu frieren“ lautet der Titel von Wolfgang Bittners neuem Sachbuch und weist mit der Verballhornung eines Spruches aus der NS-Zeit auf die bedrohliche Richtung hin, in die Deutschland unter der herrschenden Ampel-Regierung treibt. Ein schriller Titel, der hoffentlich dazu beiträgt, den noch vor sich Hinträumenden die Augen zu öffnen für das, was von vielen unbemerkt, unbeachtet oder falsch gedeutet, um uns herum passiert. Das Buch liefert aber auch eine wichtige Argumentationshilfe für diejenigen, die sich für Frieden engagieren und mehr über die Hintergründe der derzeitigen Krise erfahren wollen.

Faktenreich und klar gegliedert in sechzehn Kapitel, lauten einzelne Überschriften programmatisch:
  • „Die Teilung der Welt  und der Gesellschaft in Gut und Böse“,
  • „Deutschland unter Vormundschaft“,
  • „Die Feindstaatenklausel in der UN-Charta“,
  • „Selbstverteidigung der Ukraine und Israels?“
  • „Die Außerkraftsetzung der Grundrechte nach Belieben“
201 Seiten Klartext mit zahlreichen Zitaten und Belegen folgen dann 70 Seiten Dokumentation mit der Rede Bundeskanzlers Olaf Scholz auf der Münchner Sicherheitskonferenz am 17. Februar 2024, einem Aufruf der russischen Staatsduma an den deutschen Bundestag und dem verschriftlichten Interview, das der amerikanische Journalist Tucker Carlson mit Wladimir Putin führte.

In mehreren Kapiteln geht es um die Folgen der gegen Russland verhängten Sanktion für Deutschland, um die Forderung nach „Kriegstüchtigkeit“ oder die Kontinuität der Verfolgung Andersdenkender. Die Art wie Bittner Informationen übersichtlich zusammenträgt, sie nachvollziehbar analysiert, bevor er Argumente daraus ableitet, lässt seine juristische Ausbildung spürbar werden und macht das Buch zu einem grundlegenden Fundus bei Diskussionen und Auseinandersetzungen.

Das berühmte Zitat von Rosa Luxemburg über die Freiheit der Andersdenkenden lautet in voller Länge: „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“ Für diese Freiheit, etwas anderes zu denken, zu sagen und zu schreiben, als die Mitglieder der Ampel-Regierung und der CDU/CSU, setzt sich Wolfgang Bittner auch in diesem nun schon fünften Buch zu den herrschenden innenpolitischen und geopolitischen Verwerfungen ein.

Bereits in seinem 2014 kurz nach dem Maidan-Putsch erschienenen Buch „Die Eroberung Europas durch die USA“ sah Wolfgang Bittner die Entwicklung zum Krieg voraus. Der Untertitel lautet: „Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung“. Genau das war der Weg, den die Washingtoner Neocons damals eingeschlagen hatten. Aber das offenzulegen und zu kritisieren, ist mittlerweile mit Gefahr für Leib und Leben verbunden. So geriet Bittner durch seine Berichte über die wahren Verhältnisse in der Ukraine auf eine Todesliste des ukrainischen Zentrums zur Desinformationsbekämpfung.

Immer wieder gelingt es den Regierenden, Menschen, die vom Mainstream und „verordneten Meinungen“ abweichen, zu stigmatisieren. So wurde der vor der Corona-Zeit eher anerkennende Begriff „Querdenker“ für Menschen mit einem wachen Blick für Zusammenhänge, zur Diskriminierung gegen Menschen ohne systemkonformen Tunnelblick. Und während das Verstehen eines anderen Menschen und seiner Beweggründe früher zur Menschenbildung, Diplomatie und zu den Erziehungszielen gehörte, haben Kriegstreiber den Begriff „Putin-Versteher“ zu einem Schimpfwort gemacht, mit dem sie unbequeme Meinungen unterdrücken und politische Gegner mundtot machen.

Die Lektüre von „Niemand soll hungern ohne zu frieren“ hilft, die Politik der Regierung aus SPD, Grünen und FDP ebenso zu verstehen, wie die der USA und der Ukraine unter Selenskyj, wie die von Russland und Wladimir Putin. Deutlich wird auch, wie Entscheidungen gegen die Interessen der deutschen und europäischen Bevölkerung zustande kommen. Ein Kapitel beleuchtet, warum hierzulande kaum wirkliches Interesse an der Aufklärung der Hintergründe der Sprengungen von Nordstream 1 und 2 besteht. Eine Spur des eigentlich leicht durchschaubaren Ereignisses, welches das Ende von Deutschland als Industrie-Standort bedeutet, ist schon auf dem Titelbild zu sehen: Die Gasblase nach der Explosion in der Ostsee.

Verstehen ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre wahren Interessen verteidigen können, denn die heutige Situation ist unhaltbar. Daher tut Aufklärung not. Und Wolfgang Bittner ist im besten Sinne ein Aufklärer. Seit 2014 begleitet er die Ereignisse in und mit der Ukraine und die von den USA bestimmte Geopolitik mit zahlreichen Artikeln und Sachbüchern.

Der Untertitel seines aktuellen Buches, in dem er unerschrocken brisante Themen angeht, lautet: „So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben“. Auf Seiten 72 f. seines Buches schreibt er: „Die Gelegenheiten, zukunftsweisende geordnete Verhältnisse zu schaffen, wurden nicht wahrgenommen, Deutschland steht seit 1945 unter Kuratel in einem permanenten Ausnahmezustand. Es ist dringend an der Zeit, diese Vormundschaft zu beenden. Die wichtigsten Ziele einer vernünftigen Politik für Deutschland müssen sein
  • Austritt aus der NATO, die schon lange gegen ihre eigenen Statuten verstößt
  • Kündigung der Stationierungen ausländischen Militärs auf deutschem Territorium
  • Wiederaufnahme preiswerter Gaslieferungen aus Russland
  • Einstellung von Waffenlieferungen insbesondere an Kriegsparteien
  • Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu Staaten, zu denen das Verhältnis zurzeit gestört ist.
Diese grundlegenden Forderungen gilt es – wie auch immer – zu unterstützen, und zwar in der Hoffnung, dass es nicht so bleibt, wie es ist.


Wolfgang Bittner: Niemand soll hungern, ohne zu frieren - So wie es ist, kann und wird es nicht bleiben



Verlag Zeitgeist, Höhr-Grenzhausen 2024, Broschiert (mit Klappen), 280 Seiten mit 25 Abb., ISBN: 978-3-943007-54-1, 19,90 Euro


Siehe auch:

Auszug aus dem Buch „Niemand soll hungern, ohne zu frieren“
Verfehlte, verfassungswidrige Flüchtlingspolitik
Von Wolfgang Bittner
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29245

Online-Flyer Nr. 836  vom 22.09.2024



Startseite           nach oben