NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung - Logo
SUCHE
Suchergebnis anzeigen!
RESSORTS
SERVICE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Aktueller Online-Flyer vom 16. Oktober 2024  

Fenster schließen

Globales
Einige Gedanken in der und zur Schweiz
Wenn wir die Lügen der Vergangenheit nicht durchschauen, wie wollen wir dann die Lügen der Gegenwart aufdecken?
Von Markus Heizmann (Bündnis gegen Krieg, Basel)

Vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis 13. Jh n. Chr. war das Gebiet der heutigen Schweiz in das Römische Reich eingegliedert bzw. unter römischer Herrschaft. Der Einfluss der Römer auf die Völker der damals ansässigen Kelten («Helvetier») und der Räter bedeutete für diese jedoch nicht nur Fremdherrschaft sondern auch die Integration in eine größere Welt und die Einbettung in eine sehr reiche und vielfältige (nicht allein römische) Kultur. So entstand weitgehend durch die Verbindung der gallischen Stämme mit der mediterranen Tradition die gallorömische Kultur der Galloromanen. 

Die Lebensweise, welche sich die Galloromanen in wenigen Generationen angeeignet hatten, war natürlich von der Begegnung und der Wechselwirkung der keltischen («helvetischen») und der römischen Kultur geprägt. Im Gebiet der heutigen Schweiz waren die Galloromanen mehrheitlich indigenen Ursprungs. Die Besiedlung durch das römische Reich hatte zwar einen maßgeblichen Einfluss auf die Kultur, aber nur geringe Auswirkungen auf die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung.

Welche Religion ausgeübt wurde, hing davon ab, wo die Stämme lebten; so wurden zum Beispiel in der (heutigen) Nord- bzw. Nordostschweiz die keltischen Götter verehrt, u.a. Wodan (Odin). Ab dem 4. Jahrhundert nach Christus begann innerhalb der Strukturen des römischen Reiches die Christianisierung der Schweiz. Die Anerkennung des Christentums zur gleichberechtigten Religion durch den römischen Kaiser Konstantin trug maßgeblich zur Ausbreitung der christlichen Religion bei. In der Folge lösten sich die Stammesstrukturen nach und nach auf. Die Schwerpunkte der Christianisierung lagen in der heutigen Westschweiz. So verbreitete sich etwa das Martyrium der Thebäischen Legion (1) von Martigny über Saint-Maurice (Mauritius), Solothurn (Ursus und Victor) bis nach Zürich (Felix und Regula).

Nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs

Die Geschichtsschreibung datiert den Untergang des römischen Reiches auf das 7. Jahrhundert n. Chr., wobei eine eindeutige Abgrenzung weder zur vorrömischen Epoche noch zum Byzantinischen Reich möglich ist. Wie auch immer: Mit der Geschichte des Imperium Romanum, mit dessen Aufstieg und Fall wurden und werden Generationen von SchülerInnen noch immer gequält, eine vollständige und lückenlose Aufarbeitung - besonders was den Zerfall des Imperiums, egal ob wir nun von Westrom, oder von Byzanz reden - fehlt indes bis heute weitgehend.

In der heutigen Schweiz wurden die römischen Legionen bereits im Jahr 400 vom Rheinlimes (römische Verteidigungslinie entlang des Rheins) von den Alemannen vertrieben und sie mussten abziehen. Dies leitete eine grosse politische, gesellschaftliche und auch kulturelle Wende ein. Die romanischen und die alemannischen Siedlungsräume im Gebiet der heutigen Schweiz überschnitten sich. Multikulti im Frühmittelalter. Erst später bildeten sich die Sprachgrenzen heraus. Diese sprachliche Vielfalt ist noch jedoch bis heute in einigen Schweizer Regionen und Städten Alltag, vor allem die französische Sprache lebt gemeinsam mit der deutschen Sprache, zum Beispiel in den Städten Biel / Bienne, Freiburg / Fribourg oder in einigen ländliche Regionen. Ein anderes Beispiel ist das Zusammengehen der vom Aussterben bedrohten rätoromanischen Sprachen mit der deutschen und der italienischen Sprache.

Staatliche Strukturen so wie wir sie heute kennen, gab es im Mittelalter bekanntlich nicht. Die Macht verteilte sich auf die Feudalherren der Fürstenhäuser, Herzöge, und des übrigen Hochadels. Wenn wir nun von der Schweiz in ihren heutigen staatlichen Grenzen ausgehen, dann müssen wir konstatieren: Das Volk, die Armen, die leibeigenen Bauern, mit einem Wort die Unterschicht, wurde keineswegs immer von «aussen» unterdrückt. Auch die einheimischen Feudalherren verstanden es, das Volk auszusaugen und auszubluten. Die Klassengesellschaft, so wie wir sie heute kennen, bestand schon damals mit all ihren üblen Facetten.

Verschiedene alteingesessene Adelsgeschlechter übten, teils als Lehensträger, Macht aus. Sie alle kämpften um Ämter, Grundbesitz, militärische Vorherrschaft und natürlich um Gold und Geld. Nebst dem Adel, war es vor allem die Kirche, die Bischöfe, welche die Bevölkerung schröpften und ausbeuteten. Die (noch heute aktiven) Klöster von St. Gallen und Einsiedeln konnten regelrechte kleine «Klosterstaaten» gründen. In Sitten, Lausanne, Genf, Basel, Konstanz und Chur besassen die Bischöfe seit dem Frühmittelalter quasi territorial-staatliche Rechte in ihren Bistümern. Die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst begünstigten im 13. Jahrhundert die Autonomie, oder doch die Teilautonomie einiger Städte und Talschaften. (Wenn Zwei sich streiten freut sich der Dritte). 1218 erkämpften sich die Städte Zürich, Bern Freiburg / Fribourg und Schaffhausen den Status von freien Städten. Es folgten Uri (1231) und Schwyz (1240). Das heißt diese Städte und Regionen unterstanden nun unmittelbar dem Kaiser und sie waren somit von der Herrschaftsgewalt der Grafen und Bischöfe ausgenommen. Auf diese Weise sicherte sich Kaiser Friedrich II (1194–1250) den Weg über den Gotthard, lag er doch im Krieg mit den lombardischen Städten. Papst Innozenz IV (1195–1254) (2) setzte Kaiser Friedrich schließlich ab. In der Folge erklärten sich auch Basel und Bern als freie Städte und sie erklärten auch künftig zum Kaiser zu halten.

Der Mythos der Gründung der Schweiz

Im Jahr 1291 trafen sich auf der Rütliwiese im Kanton Uri, die Vertreter der drei Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden (die sogenannten «Urkantone») um zu schwören, dass sie fortan «ein einig Volk von Brüdern» sein werden und «sich nicht trennen wollten in Not in Gefahr». So der Mythos, so lernt ihn heute noch jedes Kind in den Schweizer Schulen. Eng verbunden mit der Erzählung der Eidgenossen («Eidgenossen» weil sie sich eben durch einen Eid vereinten) ist die Erzählung des Schützen Wilhelm Tell. Während die Geschichte des Rütlischwurs historisch zumindest umstritten ist, ist die Geschichte des Wilhelm Tell erwiesenermaßen Fiktion, noch dazu geschrieben von einem Deutschen, nämlich Friedrich Schiller. Nichtsdestotrotz gründen sich die heutigen Mythen, die sich rund um die moderne Schweiz ranken, sowohl auf den drei bärtigen Fundamentalisten, welche sich auf der Rütliwiese ewige Treue schwören, als auch auf dem Drama «Wilhelm Tell», entstanden in den Jahren 1803 -1804 vom Friedrich Schiller.

«Ein einig Volk von Brüdern» ist tatsächlich in jeder Beziehung ein Mythos. Dies zeigt sich allein schon in der Tatsache, dass die Schweiz, bzw. die Gebiete welche wir zur Schweiz zählen können, seit 1291, also seit dem angeblichen Rütlischwur, rund 260 Kriege, Schlachten, Gefechte führte. Es mag nun eingewendet werden, dass sich die wackeren Eidgenossen eben verteidigen mussten und natürlich wird davon ausgegangen, dass die Angreifer stets von aussen kamen. Ein zweiter Blick zeigt jedoch von den rund 260 geschlagenen Schlachten (wir zählen den Zeitraum von 1291 bis zum Jahr 1848, dem Jahr also welches als Gründungsjahr der «modernen Schweiz» zählt) lediglich 96 kriegerische Auseinandersetzungen auf äussere Einflüsse zurück geführt werden können. Meist handelte es sich dabei um Angriffe, bzw. Rückzugsgefechte der Habsburger oder des Schwabenbundes. Großmehrheitlich jedoch brachten die Schweizer Schweizer um. Mit dem «einig Volk von Brüdern» schien es also nicht so recht klappen zu wollen. Eher war es so, dass die Herren von Bern ihre Armeen gegen Fribourg oder gegen den Aargau schickten, (immer wieder, zum Beispiel 1712, bei der Schlacht von Meilingen). die Herren von Baselstadt mussten sich gegen aufmüpfige Bauern von Baselland verteidigen, (1591 – 1594) die Armeen von Zürich zogen gegen Schwyz und Zug (1712), usw. usf.

Wenn wir fair sein wollen, müssen wir zugeben, dass es mehr oder weniger normal ist, dass es zu Wirren, Streit und gar Krieg kommt, wenn sich ein Gebilde wie die Innerschweizer Kantone neu zu einem Staatenbund konstituiert. Dass diese Streitereien und bewaffneten Auseinandersetzungen über mehrere Jahrhunderte andauern, dürfte jedoch über die regulären Geburtswehen eines neu geschaffenen Staates weit hinausgehen.

Ein einig Volk von Söldnern

Wenn wir die Schweiz, bzw. den Weg den die Schweiz in die Moderne genommen hat betrachten, kommen wir nicht darum herum, das Söldner(un)wesen zu erwähnen. Seit dem 13. Jahrhundert zogen junge Schweizer Männer aus um gegen Geld in fremden Armeen zu kämpfen. Diese so genannten «Reisläufer» (3) waren auf den damaligen europäischen Kriegsschauplätzen gefürchtet und begehrt. Das Kämpfen als Söldner in in fremden Kriegsdiensten war für Jahrhunderte – nach der Landwirtschaft – der zweitwichtigste Wirtschaftszweig der Schweiz. Zeitweise kämpfte jeder zehnte junge Mann der Schweiz in einer fremden Armee.

Bei Kriegen gegen Ende des 15. Jahrhunderts (z.B. den Burgunderkriegen, 1474–1477) waren die Schweizer Reisläufer gefürchtete Gegner und gefragte Verbündete. Schon damals gab es regelrechte Militärunternehmer. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts betrugen ihre Gewinne ein Mehrfaches ihrer Investitionen. Das Kriegstreiben wurde zu einem Familiengeschäft, bestimmte Geschlechter betrieben es über Generationen hinweg. (4) Die Kehrseite der Medaille war, dass ein Grossteil der Fußsoldaten verstümmelt, verarmt oder gar nicht mehr von den Schlachtfeldern zurückkehrte. Laut der Historikerin  Danièle Tosato wurde weithin auch die «moralische Verderbtheit der zurückgekehrten Söldner» beklagt.

Über Jahrhunderte blieb das Söldnerwesen ein wichtiger Wirtschaftszweig für die Schweiz. Immer mehr geschah es jedoch, dass Schweizer Söldner auf beiden Seiten der Kriegsparteien Dienst leisteten und so Schweizer Söldner Schweizer Söldner töteten. Zudem schrumpfte der Profit ständig, die zunehmende Industrialisierung des Landes im Lauf des 18. Jahrhunderts sorgte ausserdem für andere Arbeitsmöglichkeiten.

Aber erst 1859, also 11 Jahre nach der Gründung des modernen Bundesstaates Schweiz, verbot die Schweizer Regierung den Waffendienst für fremde Mächte endgültig. Eine Ausnahme bildet Schweizergarde für den Vatikan in Rom, was dem lieben Gott gefällt, kann schließlich nicht schlecht sein. Dieses Gesetz, welches besagt, dass «der Schweizer, der ohne Erlaubnis des Bundesrates [die Regierung der Schweiz, mh] in fremden Militärdienst eintritt» mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft wird ist bis heute in Kraft.

Hierzu können wir eine Anekdote berichten: Hans Hutter (1913–2006) (5) war einer von rund 800 Schweizern und Schweizerinnen, die in den spanischen Bürgerkrieg gezogen sind, um die Republik gegen die faschistischen Truppen unter General Franco zu unterstützen und den Kampf gegen den Faschismus aufzunehmen. Er berichtete uns, dass nach seiner Rückkehr in die Schweiz ein Verfahren auf ihn wartete und er zu 2 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Hans Hutter berichtete dem Autor, dass er während der Haft auf einen anderen Häftling traf, der eben so wie er Dienst für eine fremde Armee geleistet hatte. Allerdings nicht für die Republik in Spanien, sondern für die Waffen SS in Russland. Er (der andere Häftling) hatte eine Haftstrafe von drei Monaten abzusitzen. (Soviel zur «Neutralität» der Schweiz, mehr dazu weiter unten).

Hin zur modernen Schweiz

Von dieser sogenannt «alten Eidgenossenschaft», einem lockeren Gefüge verschiedener Länder und Stadtstaaten, gegründet – wie oben erwähnt – angeblich auf der Rütliwiese war es noch ein langer Weg hin zur modernen Schweiz. Dieser Weg ist gepflastert mit weiteren Mythen und Geschichtsklitterungen. So wird zum Beispiel heute behauptet, die Schweiz, mit all ihren Widersprüchen, verschiedenen Sprachgrenzen und Klassengegensätzen sei eine Willensnation, die es über die Jahrhunderte gelernt habe, sich den Gegebenheiten anzupassen und aufkommende Probleme friedlich und demokratisch zu lösen. So wird suggeriert, Friede, Demokratie und Völkerverständigung sei so nach und nach in die DNA des Schweizer Volkes eingegliedert worden. Der Blick auf die Schweiz könnte kaum falscher sein.

Erst unter dem Druck der Ersten Französischen Republik, bzw. unter Napoleon Bonaparte wurde 1798 das Gebiet der «alten Eidgenossenschaft» zur République helvétique zusammengefasst. Die föderalistisch strukturierten Teilstaaten der Eidgenossenschaft wurden zu Verwaltungseinheiten degradiert und fortan zentralistisch regiert. Gemäß offizieller Geschichtsschreibung trug sich nun folgendes zu: (Zitat)

«Die französische und die helvetische Republik gewannen den zweiten Koalitionskrieg 1799, aber sie verloren den Frieden: Frankreich wurde eine Militärdiktatur des Generals Napoleon Bonaparte, die Helvetische Republik erlebte mindestens vier Staatsstreiche zwischen 1800 und 1802 und ging im inneren Chaos unter. Als Napoleon die französischen Truppen im Juli 1802 aus der Schweiz abzog, sahen die Föderalisten ihre Zeit gekommen: am 1. August 1802 versammelten sich die Landleute von Schwyz, Nidwalden und Obwalden zur althergebrachten Landsgemeinde. Appenzell, Glarus und Graubünden stellten ebenfalls ihre alten kantonalen Institutionen wieder her. Selbst die Stadt Zürich stellte sich gegen die Helvetische Regierung. Vertreter des Ancien Regime kehrten aus dem ausländischen Exil zurück und führten mit Stecken und Werkzeugen behelfsmässig bewaffnete Bauern gegen die helvetischen Truppen in einen Bürgerkrieg ("Stecklikrieg"). Sie eroberten den Aargau und Bern und kamen bis Payerne.» (6) (Zitat Ende)

Hier wird der Eindruck vermittelt, dass die  Landleute von Schwyz, Nidwalden und Obwalden, sowie Appenzell, Glarus und Graubünden den französischen Armeen unter Bonaparte heldenhaft die Stirn boten und so den Weg zum heutigen föderalistischen demokratischen Staat Schweiz bereiteten. Wenn wir einem Blick auf Napoleons Aktivitäten zu dieser Zeit werfen, wird klar wie verklärt dieses Geschichtsbild ist.

Einer der wichtigsten diesbezüglichen Meilensteine ist bestimmt der Angriff Frankreichs gegen Ägypten, von der europäischen Geschichtsschreibung beschönigend «Ägyptische Expedition» genannt. Nicht eurozentristische Historiker vertreten die Ansicht, dass in Napoleons verheerender Niederlage in Ägypten der Grundstein für seinen späteren Niedergang gelegt wurde. (7) Ein stimmiges und adäquates Bild von Napoleons Bonapartes sogenannter «Expedition» zeichnet auch Gabarti in seinen Chroniken. (8) Wie auch immer, es fällt schwer zu glauben, dass sich die damals wahrscheinlich stärkste Streitmacht der Welt im Jahr 1802 aus der Helvetischen Republik zurück zog, weil sie von den heldenhaften Kämpfern für eine helvetische Föderation dazu gezwungen wurde. Plausibler ist, dass Napoleon Bonaparte sich nach seiner Niederlage in Ägypten den Rücken freihalten wollte. Schliesslich musste er bei Nacht und Nebel mit eine paar Getreuen fliehen, seine Armee ließ er auf Gedeih und Verderb zurück. Der Schluss, dass die 1803 verabschiedete Mediationsakte ein pragmatischer Akt der damaligen französischen Imperialisten war, liegt auf der Hand. Durch diese Mediationsakte als konföderale Verfassung wurde die «Schweizerische Eidgenossenschaft» als Staatenbund gegründet, bzw., wieder gegründet und die Schweiz wurde zur Pufferzone.

Exkurs: Hilfe von aussen

Die französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte wurden in Ägypten verheerend geschlagen, während die Föderalisten in der Schweiz ebenfalls die französischen Truppen in der Schweiz bekämpften. Es ist bestimmt nicht vermessen zu behaupten, dass für die Freiheit der Schweiz in Ägypten gekämpft, geblutet und gestorben wurde. Dies ist ohne Zweifel ein Kollateralgewinn den die damalige Schweiz damals von außen einstreichen konnte. In den offiziellen Geschichtsbüchern ist keine Rede davon.  Allerdings hätte die moderne Schweiz nicht nur gegenüber Ägypten allen Grund sich in historischer Dankbarkeit zu verneigen. Auch das heutige Feindbild Russland ist der Schweiz beigestanden und zwar sehr viel direkter als die Armeen des Muhamed Ali in Ägypten. 

1799 schlossen sich Russland, Österreich und England zum Gegenangriff gegen das mächtige Frankreich zusammen. Der  Widerstand gegen Frankreich in der damals neuen Helvetischen Republik erhoffte sich von Russland Hilfe im Kampf gegen die Franzosen und sie wurden nicht enttäuscht. Der Alpenfeldzug des russischen Generals Suworow ist bis heute im kollektiven russischen Gedächtnis verankert. 2009 besuchte der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew das Suworow-Denkmal in der Schöllenenschlucht im Kanton Uri und legte dort einen Kranz nieder. Das zwölf Meter hohe Granitkreuz war 1898 im Auftrag eines russischen Fürsten erbaut worden. Dieses Mahnmal erinnert zwar an die damalige russische Hilfe. Es hindert die heutige Schweizer Regierung jedoch nicht daran heute Russland in blindem Gehorsam zu den USA und zur EU mit Sanktionen zu belegen. Weiter unten werden wir auf die Schweizer Blockadepolitik zurückkommen. Die indirekte Hilfe welche die Schweiz von Ägypten bekommen hat wird indes nicht gewürdigt, nicht in den Geschichtsbüchern, nicht mit einem Denkmal und schon gar nicht mit der aktuellen Politik der Schweiz gegenüber den Völkern der arabischen Welt.

Vom Staatenbund zum Bundesstaat

Am Wiener Kongress (1814 / 1815) strukturierte sich Europa neu: Eine 20-jährige Periode der Koalitionskriege wurde beendet. Die vier Siegermächte Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien regelten die Verhältnisse neu. Dies geschah nicht etwa um endlich das einkehren zu lassen, was sich die Völker sehnlichst wünschen, nämlich Frieden. Nein, Zweck des Wiener Kongresses war es im Gegenteil klare Verhältnisse für künftige Kriegs- und Raubzüge zu schaffen. So ist es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass auch Frankreich, welches ja eigentlich den Krieg verloren hatte, schon bald wieder in den Schoss der illustren Kolonial- und Imperialmächte zurückfand.

Aber auch für die Schweiz war der Wiener Kongress wichtig, bürgerlicher Politiker halten den Kongress für die eigentliche Geburtsstunde der so genannten Schweizer Neutralität. Tatsächlich wurde vom Wiener Kongress die Struktur des Schweizerischen Bundesstaates, ihre (neu gezogenen) territorialen Grenzen und, als für die Schweiz wichtigstes Ergebnis, die «immerwährende und bewaffnete Neutralität» festgelegt. Ein letztes Aufflammen der alten Feindseligkeiten gab es im Jahr 1847 mit dem Sonderbundskrieg. Die konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug, Fribourg, und Wallis weigerten sich den Bundesstaat anzuerkennen und sie bildeten den Sonderbund. Sie wurden in relativ kurzer Zeit, vom 3. bis zum 29. November 1847 militärisch zur Räson gebracht.

Als ein Ergebnis wurde am 12. September 1848 die, heute noch gültige, aber immer wieder modifizierte Bundesverfassung verabschiedet. Die Schweiz war nun vom Staatenbund zum Bundesstaat mutiert.

Demokratie und Neutralität – lukrative Geschäftsmodelle


Die Schweiz als «Willensnation» ist ein Mythos. Wie oben erwähnt, wurde der Schweiz so gut wie alles von außen aufgezwungen. Die bis heute anerkannte Landesgrenze der Schweiz ist ein Ergebnis des Wiener Kongresses. Die sprachliche Vielfalt und die föderalistische Struktur sind ein Ergebnis der Mediationsakte von Napoleon Bonaparte. Die Neutralität schließlich, auf welche die Schweiz so stolz ist und auf die sie sich immer wieder beruft ist ebenfalls ein Ergebnis des Wiener Kongresses.

Ebenso wie die direkte Demokratie der Schweiz ist auch die Neutralität eine vorbildliche Institution, nachahmenswert und in jeder Hinsicht erstrebenswert. - Wenn denn umgesetzt würde, was auf dem geduldigen Papier steht. Leider ist das nicht so, nicht mit der Neutralität und wie wir weiter unten noch sehen werden, auch nicht mit der Demokratie.

Der Wiener Kongress ordnete Europa neu und zwar in einer Ordnung, in welcher die Siegermächte die Schweiz zur Neutralität zwangen, denn das Land eignete sich als Pufferzone zwischen den ehemaligen und möglicherweise auch zukünftigen Kriegsparteien. (Eine Tatsache, die schon Napoleon erkannt hatte). Sehen wir uns an, was aus der Schweizer Neutralität geworden ist, mehr als 200 Jahre nachdem diese proklamiert wurde: Gute 350 Jahre nachdem sich die Schweiz für neutral erklärt hatte, wird im Jahr 2024 eine Debatte darüber losgetreten wie Neutralität genau zu definieren ist. Wie bitte? 350 Jahre? Haben wir uns da nicht verrechnet? Nein, die Zahl stimmt: Erstmals hat sich die Schweiz 1674 zum «Neütral Standt» erklärt. 1674 marschiert die französische Armee in die freie Grafschaft Burgund ein. Diese hat gegen den Einmarsch nicht die geringste Chance, vor allem weil sie von den Eidgenossen im Stich gelassen wurde. Diese hatten sich nämlich zuvor verpflichtet, Burgund bei einem Angriff mit eidgenössischen Truppen zu verteidigen. Mit Berufung auf die neu erfundene Neutralität brechen sie ihr Versprechen: «(...) dass wir uns als ein Neütral Standt halten und wohl versorgen wollen!» (9)

Die hochgelobte und vorbildliche Neutralität der Schweiz beginnt also mit einem Verrat. Andere Quellen nennen die Schlacht bei Marignano als die eigentliche Geburtsstunde der Schweizer Neutralität. Auch das ist eher unwahrscheinlich, vor allem weil anlässlich der Schlacht von Marignano (1515) die Schweizer eine verheerende Niederlage einstecken mussten. Diese Niederlage beendete zwar die Expansionsgelüste der Eidgenossen endgültig. Neutral aber war die Schweiz fortan jedoch noch keineswegs, sie war schlichtweg geschlagen worden.

Die eigentliche Geburtsstunde der «Schweizer Neutralität» kann also beim besten Willen nicht exakt festgelegt werden, selbst die renommiertesten Historiker streiten sich darum. Sicher ist lediglich: Bis zum heutigen Tag ist die Schweiz – je nach politischer Konjunktur – mal ein wenig mehr, mal ein bisschen weniger neutral.

Zum Beispiel die Weltkriege

Sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg hat die Schweiz neutral überstanden. Während des 1. Weltkrieges mobilisierte sie die Armee unter General Ulrich Wille um ihre Grenzen zu schützen. (Wir erinnern uns: «Immerwährende und bewaffnete Neutralität».) Nun wollten es jedoch die verwandtschaftlichen Verbindungen, dass Ulrich Wille und die Seinen eng mit dem damaligen deutschen Hochadel verbandelt waren. Willes Sympathien lagen denn auch eindeutig auf Seiten des deutschen Kaisers mit der Pickelhaube. (10) Es darf spekuliert werden, dass sich die Schweiz dem deutschen Kaiserreich angeschlossen hätte, wenn dieses den Krieg gewonnen hätte. Damit haben wir auch schon den Kernpunkt der schweizerischen «Neutralität» so wie sie bis zum heutigen Tag praktiziert wird auf den Punkt gebracht: Die Schweizer Politik ist immer auf Seiten den Mächtigen, bzw. auf Seiten der Gewinner. Das änderte sich auch nicht, als im Jahr 1933 in Deutschland die Nazis an die Macht kamen. Die damalige Schweizer Regierung unterhielt ein – es kann nicht anders genannt werden – freundschaftliches Verhältnis mit den deutschen Faschisten. Sei es die rassistische Politik gegenüber den Juden, seien es die Waffentransporte von Deutschland nach Italien oder sei es das Schweizer Bankgeheimnis, welches den damaligen Nazibonzen ebenso diente wie der Schweizer Bankenoligarchie: Es kann schon fast von eine Symbiose zwischen Berlin und Bern gesprochen werden. Anders als das Nachbarland Österreich, welches den Nazis mehrheitlich zujubelte, als sie heim ins Reich geholt wurden, marschierten die Faschisten nicht in der Schweiz ein. Dafür gibt es eine lapidare Erklärung: Die militärische, wirtschaftliche und politische Elite der Nazis hatte ihr Geld, bzw. die geraubten Vermögen auf Schweizer Banken deponiert. Damit ist eigentlich alles gesagt. Niemand überfällt seinen eigenen Kassenschrank. Die Geschichtsschreibung der Schweiz hat sich mit diesem Thema befasst. (11)

Und heute?

War die «Neutralität» während und nach nach den Weltkriegen weiter nichts als eine schöne Dekoration, verkam sie während des kalten Krieges und bis heute zu einer endgültigen Farce. Ohne wenn und aber, jedoch auch ohne eine verbindliche Mitgliedschaft in einem Bündnis schliesst sich die Schweizer Regierung dem transatlantischen Block an und sie folgt dessen Direktiven fast schon hündisch.

Eine Haltung im Sinn der blockfreien Staaten, gegründet 1961 von Josip Broz Tito, Gamal Abdel Nasser und Jav?harl?l Nehr? stand denn auch für die Schweizer Politik nie zur Debatte. Lieber fährt man einen Schmusekurs mit der US und EU Aggressionspolitik und bezeichnet sich jeder Realität zum Trotz als «neutral».  Beispiele für diese Abwendung von einer wirklichen Friedens- und Neutralitätspolitikpolitik und der Zuwendung zum transatlantischen Block finden wir zur Genüge. So schiesst die Schweizer Armee, welche ja «die bewaffnete Neutralität» garantieren soll, nur mit NATO Munition. Die Schweizer Luftwaffe fliegt mit US amerikanischen Kampfjets und ist somit auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen des Pentagon ausgeliefert. Schließlich und endlich vollzieht die Schweiz sämtliche illegalen Blockaden der USA und der EU gehorsam mit. Sei es Russland, Kuba, der Iran, Syrien oder  andere Opfer der transatlantischen Blockadepolitik, der Neutralität zum Hohn, das Schweizer Regime findet sophistische Ausreden um diese völkerrechtswidrige Politik zu «rechtfertigen». (12)

Die Schweiz ist weder in der NATO noch in der EU Mitglied. Gleichwohl vertritt sie außenpolitisch alles was die EU und die NATO vertreten auch. Ist ein Land welches ohne Mitgliedschaft in einer Organisation wie der EU ein Verbrechen, zum Beispiel eine Blockade, mitvollzieht, weniger schuldig, als ein Land welches das Verbrechen als Mitglied der EU begeht?

Eine Mitgliedschaft in der EU, besonders aber in der NATO, so die Begründung der Regierung, würde die «Neutralität» der Schweiz in Frage stellen und die «guten Dienste», welche die Schweiz leistet erschweren oder verunmöglichen. Indes streut sich die Schweizer Politik selbst Sand in die Augen, wenn sie versucht, sich und der Welt glauben zu machen, dass ihnen jemand diesen Narrativ eines «neutralen» Landes noch abkauft. Hierzu sei uns gestattet, eine Anekdote zu berichten: Anlässlich eines Abendessens im Jahr 2023 mit einem führenden syrischen Diplomaten in Damaskus, den wir hier namentlich nicht nennen werden, nahm mich eben dieser Diplomat beiseite und sagte zu mir «off the record»: «Ohne dich beleidigen zu wollen, muss ich doch klarstellen, dass die Schweiz kein neutrales Land ist». Da ich in keinerlei Mission unterwegs bin, ist es ein leichtes für mich, solchen Aussagen aus vollem Herzen zuzustimmen. Auch die so genannte «Friedenskonferenz zur Ukraine» auf dem Bürgenstock (Kanton Uri) hätte nicht heuchlerischer sein können. Die Schweiz feierte sich dabei selbst als Vermittlerin. Dumm nur, dass Russland als Hauptakteur nicht eingeladen wurde. Erst wurde vollmundig behauptet, dass Russland nicht habe teilnehmen wollen. Später musste das Schweizer Außenministerium kleinlaut zugeben, dass Russland auf Druck der Ukraine nicht eingeladen wurde, d.h. die Ukraine hätte die Teilnahme verweigert, wenn eine russische Delegation dabei gewesen wäre. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass sowohl Diplomatie und gute Dienste als auch Neutralität irgendwie falsch verstanden werden.

Aber demokratisch ist die Schweiz doch?

Auch hier: Vordergründig ja. Mit 100.000 gültigen Unterschriften kann in der Schweiz eine Änderung der Verfassung zur Abstimmung gebracht werden. (Initiativrecht). Mit 55´000 gültigen Unterschriften kann ein Entscheid der Regierung zur Abstimmung gebracht und möglicherweise gekippt werden. (Referendumsrecht). Hinzu kommen Parlamentswahlen, Wahlen auf Kantons- und Gemeindeebene, sowie etliche obligatorische Sachabstimmungen. Dies ist – wie weiter oben bemerkt – vorbildlich und nachahmenswert. Wenn es denn so wäre müsste also die Schweiz eine Volksrepublik sein, in der alles zum besten steht, sämtliche Klassengegensätze sind abgeschafft und Ungerechtigkeit und Unterdrückung gehören der Vergangenheit an. Wir alle wissen, dass das nicht so ist.

Das die Schweiz eine Klassengesellschaft erster Güte ist, zeigt die jüngste Studie des SGB (Schweizer Gewerkschaftsbund). (13) Darin lesen wir u.a., dass das reichste Fünftel der Schweizer Bevölkerung über 86% des Vermögens verfügt. In Wirklichkeit dürfte die Kluft zwischen arm und reich jedoch noch viel größer sein, da die Studie ja lediglich «Schweizer» berücksichtigt. Vom in der Schweiz ansässigen internationalen Kapital ist darin noch keine Rede. Langer Rede kurzer Sinn: Solange das Vermögen derart ungleich verteilt ist, ist auch die Macht ungleich verteilt. Somit kann von einer demokratischen Gesellschaft keine Rede sein. Rudolf Farner gründete 1951 das «Pressebüro Rudolf Farner». Farner machte sich u.a. als strammer Antikommunist einen Namen. (14) Von ihm stammt das offene Wort: «Gebt mir eine Million Franken, und ich mache aus einem Kartoffelsack einen Bundesrat». (Ein Bundesrat ist ein Minister, mh).

Damit steht die Schweizer Demokratie keineswegs allein da. Im Schulbuch, im Lexikon, in der Wikipedia, wo wir auch suchen, überall wird Demokratie als «die Herrschaft des Volkes» definiert.

Was aber, wenn die Hoheit über die Macht, auch und besonders die Hoheit über die Macht der Informationen gar nicht beim Volk, sondern bei einer kleinen Elite liegen? Dann haben wir in der Tat einen Haufen Kartoffelsäcke in der Regierung. Hinzu kommt: Wirkliche Entscheidungen, die das Leben von uns allen maßgeblich und nachhaltig, meist negativ, beeinflussen werden in den Chefetagen, nicht an der Urne getroffen. Was dann schließlich an der Urne zur Abstimmung kommt, wird in einem Klima der Angst diskutiert: «Wenn ihr der Erhöhung des Rentenalters nicht zustimmt, gefährdet ihr Arbeitsplätze!» Dies lässt sich abwandeln in: «Wenn ihr einer Annäherung an die NATO nicht zustimmt, steht morgen der Russe vor der Tür». Die Möglichkeiten dieses Spiel zu spielen sind endlos, insbesondere natürlich, weil der einen Seite schier endlose finanzielle Mittel zu Verfügung stehen, während die andere Seite im besten Falle über eine enthusiastische aber kleine Anhängerschaft verfügt, die noch nicht desillusioniert ist. Um also die Frage ebenso diplomatisch zu beantworten wie unser Gastgeber damals in Damaskus: «Ohne jemanden beleidigen zu wollen, muss ich doch klarstellen, dass die Schweiz kein demokratisches Land ist».

Fazit

Geschichte wird gemacht und Geschichte wird von denen geschrieben, die zu den Gewinnern zählen. Das ist in der Schweiz nicht anders. Eine wahre Geschichte der Schweiz, eine Geschichte, welche ohne Klitterei und ohne pompöses pseudo-Heldentum die Vergangenheit beleuchtet und vermittelt, wartet noch immer darauf geschrieben zu werden. Auch dieses Schicksal teilt die Schweiz mit den meisten Gesellschaften. Die (westliche) Welt wimmelt von Heldendenkmälern und von Erzählungen über großartige Feldherren und deren Schlachten:
    Jede Seite ein Sieg
    Wer kocht den Siegesschmaus?
    Alle zehn Jahre ein grosser Mann.
    Wer bezahlte die Spesen?
    So viele Berichte,
    So viele Fragen.
    (Bertolt Brecht, Fragen eines lesenden Arbeiters)
Die Schlachten wurden nicht von den Feldherren geschlagen, die so glorreich in den Geschichtsbüchern vertreten sind. Wie kaum eine andere Gesellschaft lebt die Schweizer Geschichte von Mythen. Heute, da Russland mittels der ukrainischen Marionetten von der NATO angegriffen wird, heute, da die Zionisten einen flächendeckenden Krieg gegen Palästina und gegen den Libanon führen, haben diese Mythen Hochkonjunktur.

Dem gilt es, die Geschichte entgegen zu halten wie sie wirklich war. Das ist gewiss schwierig genug, aber weg zu schauen, macht es nicht einfacher. Die Schweiz, die europäischen und die transatlantischen Mächte haben eine blutige und verbrecherische Geschichte hinter sich. Sie behaupten von sich, dass sie eine friedliche und demokratische Gegenwart und Zukunft anstreben. Das ist eine Lüge. Wenn wir die Lügen der Vergangenheit nicht durchschauen, wie wollen wir dann die Lügen der Gegenwart aufdecken?


Fußnoten:

1 Mehr zur Thebäischen Legion erfahren wir bei Dr. Samir Girgis, u.a. hier: https://www.copticchurches.ch/Geschichte_Deutsch_Schweiz/GeschichteSchweiz.htm (Letzter Zugriff Oktober 2024)
2 Nicht zu verwechseln mit Innozenz III. Dieser wird von der Wikipedia als «einer der bedeutendsten Päpste des Mittelalters» bezeichnet. Von ihm stammt der Ausspruch: «Tötet sie alle – Gott wird die Seinen aussortieren!» Dies nach der Frage, was mit den als «Ketzern» bezeichneten Katharern geschehen solle. Es folgten die Massaker von Béziers und Minerve.
3 Als Reisläufer werden diejenigen Männer, die in den Krieg ziehen (mittelhochdeutsch die reis louffen), und damit allgemein die in fremden Diensten stehenden Söldner (französisch mercenaires, italienisch mercenari) bezeichnet. Der Begriff Reisläufer, der im Mittelalter noch neutral war, bekam im Lauf der frühen Neuzeit eine zunehmend negative Bedeutung. (https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008607/2011-05-19/ , letzter Zugriff Oktober 2024)
4 Siehe dazu: «Söldner für Europa – mehr als eine Schwyzer Famliengeschichte» Jost auf der Mauer, Echtzeit Verlag, 20011
5 Hans Hutter: Spanien im Herzen https://rotpunktverlag.ch/buecher/spanien-im-herzen (Letzter Zugriff Oktober 2024)
6 http://www.geschichte-schweiz.ch/helvetik.html (Letzter Zugriff Oktober 2024)
7 Siehe zum Beispiel Karam Khella in «Die Geschichte der arabischen Völker von den Anfängen bis zur Gegenwart» TuP Verlag, Hamburg, 2016
8 «Bonaparte in Ägypten – aus den Chroniken des Gabarti» Übersetzt von Arnold Hottiger, Ey Libris, Zürich 1985
9 https://www.sgg-ssh.ch/sites/default/files/szg_pdf/002_maissen_szg_2_2018.pdf (Letzter Zugriff Oktober 2024)
10 Siehe dazu Niklaus Meienberg: Die Welt als Wille & Wahn Elemente zur Naturgeschichte eines Clans, Limmat Verlag Zürich
11 Siehe dazu Geschichte der schweizerischen Neutralität – Vier Jahrhunderte eidgenössischer Außenpolitik. 9 Bände. Basel 1965–1976.
12 Siehe dazu «Der verschwiegene Krieg- Sanktionen, Embargos, Blockden», Markus Heizmann, TuP Verlag, Hamburg
13 https://www.sgb.ch/fileadmin/redaktion/docs/mk-cp/230109_JMK/154d__Verteilungsbericht_2023.pdf (letzter Zugriff Oktober 2024)
14 Siehe dazu J. Frischknecht et al., Die unheimlichen Patrioten, Limmat Verlag, Zürich 1984

Online-Flyer Nr. 837  vom 11.10.2024



Startseite           nach oben