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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Sport
Kampf um Meisterschaft der Frauenbundesliga bleibt spannend
Aus für Frankfurt
Von Bernd J.R. Henke

Der 1. FFC Frankfurt hat sich endgültig aus dem Meisterrennen der
Frauenbundesliga verabschiedet. Der noch amtierende deutsche Meister
unterlag ohne die verletzten deutschen Nationalspielerinnen Birgit Prinz,
Conny Pohlers, Ariane Hingst und die zum US 30er Pool gehörende Ally
Krieger vor heimischer Kulisse im Duell gegen das Team des FCR 2001
Duisburg mit 1:2. Duisburgs Sieg mit einem zur Zeit verletzungsfreien Pool
von 26 spielfähigen Spielerinnen war keine Überraschung, nur die Art und
Weise, wie er zustande kam.


Linda Bresonik (FCR) stoppt Petra Wimbersky (FFC), hinten Inka Grings (FCR) - Foto: A2 Bildagentur 
 
Bayern München verteidigte bei noch drei ausstehenden Ligaspielen mit
einem Kantersieg gegen den Tabellenvorletzten Herforder SV mit 7:0 seine
Tabellenführung, muß sich aber noch am vorletzten Spieltag mit der
hoch motivierten Mannschaft der Stunde, dem FCR 2001 Duisburg, messen
lassen. In früheren FFC-Zeiten reisten die meisten Bundesligamannschaften
mit dem Gefühl nach Frankfurt, nicht allzu hoch verlieren zu wollen. Der
Rollentausch an diesem Spieltag war perfekt.

Die offensiv eingestellten Duisburginnen machten von Anfang an viel
Druck und warteten, bis die tapfer kämpfenden Gegnerinnen Fehler machen
würden. In der 23. Minute misslang FFC-Spielerin Petra Wimbersky ein
kurzer Rückpass zur Torfrau Nadine Angerer, die wiederum weit
herauslaufend bei der Ballannahme ebenfalls patzte. Den Ball erwischte die aufmerksame Duisburger Sturmspitze Inka Grings, die sicher und nervenstark ins leere Tor verwandelte.


Wer hat den Ball? - Annemieke Kiesel (FCR), Svenja Huth (FFC), Kristina Brenner (FFC) und Simone Laudehr (11-FCR, rechts) - Foto: A2 Bildagentur

Nur drei Minuten später verließ Nationaltorhüterin Nadine Angerer
wiederum den Torraum, um den Ball unter Kontrolle zu bekommen. Der
darauf folgende Pressschlag landete wieder vor den Füßen der Gegnerinnen,
und diesmal war es die Nationalspielerin Simone Laudehr, die mit einem
gefühlvollen Heber von der linken Strafraumecke zum 2:0 ins leer stehende
Tor einschoss. Und hätte die Nationaltorhüterin bei einem Kopfball von
Inka Grings und einem Schuss von Simone Laudehr nicht glänzend reagiert,
hätte es noch vor der Pause 0:4 stehen können, so stark war der Druck der
überlegenden Duisburgerinnen in der ersten Halbzeit.

Taktisch gesehen wurde die Viererabwehrkette der Frankfurterinnen permanent überlaufen, erst als die kampfstarke quirlige Sarah Günther (46.) und die kombinationsfreudige Pia Wunderlich (74.) eingewechselt wurden, änderte sich die Lage. Ab der 60. Minute stand plötzlich Duisburg unter Druck. Die  technisch versierte Sarah Günther sorgte nach flacher Hereingabe von Petra Wimbersky mit einem genialen Dropkick (71.) zum 1:2. Das Spiel wurde nun völlig offen und plötzlich war der Ausgleich möglich. Die verbissen kämpfenden Frankfurterinnen schafften es zwar nicht mehr heranzukommen, aber ein Unentschieden wäre auch schon das Aus gewesen für einen Platz in der Champions League.

Beim 1.FFC Frankfurt beginnt jetzt schon die Zeit der Planungen für
die neue Saison, während Turbine Potsdam nach einem überragenden
6:1 Auswärtserfolg bei der SG Essen-Schönebeck sich ebenfalls noch
Hoffnungen auf die Deutsche Meisterschaft machen kann. Beim noch
ausstehenden Duell des 1.FFC Frankfurt gegen den Erzrivalen Turbine
Potsdam am vorletzten Spieltag erwartet Fußballexperte Johann Blaha
die Götterdämmerung der Meisterschaft in der Frauenbundesliga, wenn
zeitgleich der FCR 2001 Duisburg auswärts gegen den Tabellenführer FC
Bayern in München-Aschheim antritt. Nationaltorhüterin Nadine Angerer vom
FFC wird sich wohl mit einer exzellenten Leistung rehabilitieren wollen.
Die Spannung hält also weiter an, denn im Fußball sind bekanntlich immer Wunder möglich. (PK)

Online-Flyer Nr. 196  vom 06.05.2009



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