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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Krieg und Frieden
Antikriegstag am 1. September 2018 in Göttingen
Eine Welt in Kriegsangst
Von Wolfgang Bittner und Renate Schoof

Am 1. September 1939 ist der Tag, an dem Hitler-Deutschland den Zweiten Weltkrieg begonnen hat. Dieses Tages wird vielerorts Jahr für Jahr gedacht – so in diesem Jahr auch in Göttingen. Mit dabei waren der Schriftsteller Wolfgang Bittner mit einem Antikriegsgedicht und die Schriftstellerin Renate Schoof mit einer kurzen Rede. Wolfgang Bittner einleitend: "Angeblich wollen die Russen uns überfallen, und deswegen müssen wir uns schützen und aufrüsten. Dazu zwei Zahlen, die entlarven, wie wir belogen und betrogen werden: Die Militärausgaben der NATO-Staaten einschließlich der USA betrugen im Jahr 2017 insgesamt mehr als 900 Milliarden, die Russlands 66,3 Milliarden Dollar. Dazu ein Antikriegsgedicht:"


Wolfgang Bittner

Keinen Krieg!

Die Deutschen wollen keinen Krieg,
glaub’s mir, sie wolln in Frieden leben,
die Alten wissen noch vom „Endsieg“,
von Breslau, Berlin und Stalingrad,
vom Lied: Ich hatt‘ nen Kamerad‘,
von Millionen Toten, Invaliden,
von Witwen, Waisen und von Briefen,
in denen stand:
Gefallen auf dem Feld der Ehre
für Führer, Volk und Vaterland.
Sie kennen noch die Leere,
wie Stimmen nachts nach ihnen riefen
von irgendwo in „Feindesland“,
dort aus der Gräber Tiefen.

Die Russen, auch sie wolln keinen Krieg,
auch sie wolln friedlich leben,
sie brauchen weder Streit noch Sieg,
den Vätern haben sie vergeben.
Die Jungen auch sie, wolln keinen Krieg,
sie wollen keine Heuchelei,
keine Hetze, kein Hurrageschrei,
kein Morden, keine Metzelei,
keinen Krieg, sie wollen Frieden!
Glaub’s mir, sie haben sich entschieden!
Und auch die Russen wollen Frieden.


Renate Schoof

Liebe Friedens-Freundinnen und Freunde! Eine Welt in Kriegsangst. Niemals zuvor gab es mehr Flüchtlinge. Doch statt abzurüsten, wird aufgerüstet, der Wehr-Etat auch in Deutschland soll erhöht werden. Doch Kriege gewinnt nur die Rüstungsindustrie! Und alle Kriege beginnen mit Lügen. Das wissen wir nicht erst seit dem IRAK-Krieg.

Wer genau hinschaut, wird feststellen: Es sind die USA, die überall auf der Welt direkte und indirekte Kriege zu ihrem eigenen Vorteil führen.

Auch jetzt werden wir in einen Krieg hinein gelogen. Und zwar in den Krieg gegen Russland. Seit Jahren werden wir auch von der Tagesschau, auch von der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT und der Frankfurter Rundschau - von allen Mainstream-Medien - auf Kriege vorbereitet. Und geht es den Menschen im Irak, in Libyen, in Syrien, um nur einige der Kriegsschauplätze zu nennen, jetzt besser, als vor den transatlantischen Bombardements?

Im Dauerfeuer der Hetze aus allen von transatlantischen Netzwerken gespeisten Medien steht Wladimir Putin, der gewählte russische Präsident. Ganz offen bereiten nicht nur US-amerikanische Politiker, einen Krieg gegen Russland vor, den wir in Deutschland nicht überleben werden.

Als sei es selbstverständlich, kämpft die Bundeswehr an vorderster Front in den von der NATO veranstalteten Herbstmanövern an den russischen Grenzen. Ganz so als stände Deutschland nicht tief in der Schuld der russischen Bevölkerung. Zum einen wegen der tiefen Wunden die dort von Deutschen im Zweiten Weltkrieg geschlagen wurden. Zum anderen, weil vor allem durch Michael Gorbatschow die Wiedervereinigung ermöglicht wurde.

Sagen wir und zeigen wir deutlich, dass wir nicht in permanenter Angst vor einem drohen Krieg leben wollen, nicht verheizt werden wollen für US-amerikanische Interessen.

Noch ein deutliches Wort zu Obama und Hillary Clinton: Auch sie gehörten zu den Kriegstreibern, Drohnenmördern und Brandbeschleunigern der Kriege der letzten Jahre; ebenso wie der gerade verstorbene und von führenden deutschen Politikern hochgelobte John McCain.

Wer sich ein differenziertes Bild machen möchte, dem empfehle ich die Lektüre der Nachdenkseiten, einem Internetblog des SPD-Politikers Albrecht Müller, der an der Friedenspolitik Willi Brandts festhält, die Neue Rheinische Zeitung (nrhz.de) aus Köln oder auch kenfm.de, den Blog des Berliner Journalisten Ken Jebsen, um nur drei wichtige, alternative Informationsquellen zu nennen.


Siehe auch:

Fotogalerie
Drei Aktionen am 1. und 2. September 2018 - Düsseldorf, Bremen und Köln
Blau oder Orange
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25194

GRUSS an die Leserinnen und Zuschauer der Neuen Rheinischen Zeitung
"abrüsten statt aufrüsten" unterzeichnen!
Von Jürgen Schütte
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25192

Filmclip
Bremen: 400 bis 500 Menschen bei der Kundgebung auf dem Marktplatz
1. September ist Antikriegstag
Von Arbeiterfotografie
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25176

1. September ist Antikriegstag, weil am 1. September 1939 die Wehrmacht Polen überfiel
"Gegen Rechts" am Antikriegstag heißt...
Vom Landesverband Hessen des Deutschen Freidenkerverbands
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25179

Informationen, die Sie vielleicht noch nicht haben - zum Antikriegstag am 1. September 2018
Alarmsignale
Von Ansgar Klein
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25180

Online-Flyer Nr. 672  vom 05.09.2018



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