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Aktueller Online-Flyer vom 19. April 2024  

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Globales
Plädoyer für einen John-McCain-Feiertag am 1. September
Gangster-Politik und Luder-Journaille
Von Ullrich Mies

John McCain war ein Freund Deutschlands, heißt es in den Nachrufen: „Wir“ hätten einen „Freund“ verloren. Anständige Deutsche hätten diesen Mann zu Lebzeiten jedoch nicht einmal mit der Kneifzange angefasst. Umso mehr überschlagen sich „deutsche Politik“ und mediale Ludermeute mit huldvollen Ehrerbietungen. Um einen kleinen Eindruck und Geschmack davon zu bekommen, wer McCain wirklich war, muss sich der interessierte Zeitgenosse wie zu Zeiten des zweiten Weltkrieges heute bei „Feindsendern“ (1) schlau machen, weil die einheimischen in der Regel den Dienst verweigern.


Montage: nrhz.de

Im „Feindsender“ rt liest sich das unter anderem so: "John McCain hat Blut an seinen Händen. Er ist besessen von den ewigen Kriegen, den Konflikten auf dem Balkan, in Irak, Afghanistan, Libyen, der Ukraine, Syrien und anderswo, weil er vom Finanzmob und der neokonservativen Mafia dafür bezahlt wird." Das "Lebenswerk", das offiziell nicht existierende Vorstrafenregister […] legen beredtes Zeugnis dafür ab, dass dieser Maverick für unendlich viel Leid auf diesem Planeten gesorgt hat. Diesen Menschen zu würdigen, spricht seinen unzähligen Opfern Hohn. Und diejenigen, die McCain würdigen, sind Täter wie er.“ (2)

Abby Martin bezeichnet McCain als „rassistischen Drecksack und Kriegsverbrecher“ (3). McCain selbst gibt zu, vietnamesische Frauen und Kinder bombardiert zu haben. (4) Wenn das kein Qualitätskriterium für Nachrufe ist!

Höflinge der Breiten-Journaillen sowie des Regimefunks (5) sind mit dem Machtapparat — wie allgemein bekannt — weitgehend zu einem homogenen russophoben und kriegsgeilen Komplott verschmolzen: Eine geradezu klassische Verschwörung!

Die transatlantisch- und globalorientierte Berliner Kriegs-Kaste sollte die bisherigen gesetzlichen Feiertage ganz einfach abschaffen. Gemäß ihrer marktradikalen Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie imperialistischen Außenpolitik sollte sie Kraft ihres unverdienten Amtes neue gesetzliche Feiertage einrichten: für Putschisten, Regime-Change-Enthusiasten, Kriegsideologen, Kriegsverbrecher und Völkermörder.

Als Identifikationshelden empfehle ich dem Berliner CIA-Establishment US-amerikanische, südamerikanische und eurasische Vorbilder. Doch auch so mancher deutsche Politiker eignet sich für diese Heldenliste. Deren Großtaten dürfen nicht in Vergessenheit geraten, denn ohne Kulturpflege durch Feiertage keine Identifikation!

Zur Identitätsstiftung bieten sich hervorragende Persönlichkeiten aus einer reichen Liste der Nachkriegsgeschichte an. Hier eine kleine Auswahl:

Zunächst aus dem südamerikanischen Raum: der argentinische Diktator General Jorge Rafael Videla und der chilenische Diktator General Augusto José Ramón Pinochet Ugarte.

Aus den USA habe ich einige weitere Spitzenkandidaten ausgewählt: Henry Kissinger, George Soros, George W. Bush, das Ehepaar Bill Clinton und Hillary Clinton, Donald Rumsfeld, Richard Perle, John R. Boulton, Paul Wolfowitz, Dick Cheney, Allan Dulles.

Aus dem Nahen und Fernen Osten dürfen nicht fehlen: Haji Mohamed Suharto, Ferdinand Edralin Marcos und Park Chung-hee, Schah Mohammad Reza Pahlavi.

Keinesfalls dürfen Petro Oleksijowytsch Poroschenko, Micheil-Saakaschwili, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Rudolf Scharping und Theresa Mary May vergessen werden.

John McCain ist wahrlich ein großer Verlust für unsere transatlantischen Einflussagenten, die sich alle wichtigen Ämter in Deutschland unter den Nagel gerissen haben. Unsere Regierungs-Goldstücke dienen ganz sicher weder dem Land noch der Völkerverständigung und schon gar nicht dem Frieden.

Die deutsche Scheinelite überbietet sich in ihren Jubelnachrufen auf John McCain deshalb, weil sie ethisch-moralisch im gleichen stinkenden Sumpf angekommen ist. Der Leichnam des Kriegstreibers John McCain wird zur Götzenanbetung frei gegeben und fein herausgeputzt auf dem Sockel der „westlichen Wertegemeinschaft“ präsentiert. Gleichzeitig treten „unsere“ Politiker und ihre Luder-Medien eben diese „Werte“, wie Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Völkerverständigung als Knechte des NATO-Kriegs-Komplotts täglich in den Dreck.

Ich schlage vor, zu allererst den John McCain-Feiertag am 01. September einzuführen und mit Militärparaden und Ansprachen zu begehen. Da Drohnenmörder Barak Obama der Friedensnobelpreis verliehen wurde, steht Kriegstreiber John McCain logischerweise nunmehr der Antikriegstag zu.


Fußnoten:

(1) ch.rt.com/meinung/71266-weisse-kragen-kriminelle-john-mccain-vom-bruchpiloten-zum-mafia-zoegling-teil-1/;
https://deutsch.rt.com/meinung/71850-white-collar-kriminelle-john-mccain/
(2) rt siehe (1);
(3) https://www.youtube.com/watch?time_continue=22&v=vVB-ZBZgqKY
(4) Ebd., Min. 1:20 ff
(5) https://www.deutschlandfunk.de/tod-von-john-mccain-deutschland-verliert-einen-freund.1939.de.html?drn:news_id=918062


Erstveröffentlichung bei Rubikon


Siehe auch:

Andere Menschen und Kulturen in ihrer Unterschiedlichkeit annehmen!
Von persönlicher Freiheit zur Würde des Menschen
Von Jürgen Heiducoff (zur Zeit Dalian/Volksrepublik China)
NRhZ 671 vom 29.08.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25156

"Den unvollendeten Kampf des US-Senators müssen nun andere weiterführen – gegen Donald Trump."
John McCain: Heiligsprechung eines Kriegsverbrechers
von Rainer Rupp
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25182

Propagandistische Klischees über verstorbenen US-Senator McCain
Im grotesken Widerspruch zu den Propagandabildern einer freien, „liberalen Weltordnung“
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
NRhZ 672 vom 05.09.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25183



Online-Flyer Nr. 672  vom 05.09.2018



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