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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Globales
Aus dem 14. Infobrief von PLANETARE BEWEGUNG FÜR MUTTER ERDE (PBME) (5)
Die Angst und – Was tun?
Von Claudia von Werlhof

Wir (von der Planetaren Bewegung für Mutter Erde) machen ... eine Arbeit, die notwendig ist, selbst wenn sie gar nichts bewirkt, ja noch nicht einmal über einen engeren Kreis hinaus wahrgenommen wird. Denn es gibt Tätigkeiten, die nicht eines „Erfolges“ oder irgendeines anderen Kalküls wegen unternommen werden. Sondern es sind auf einmal Dinge da, die anstehen. Sie stehen im Raum. Irgendjemand muss sich ihrer annehmen, weil es sie gibt. Sie sind unübersehbar geworden. Über sie informieren wir und zwar so ungeschminkt wie möglich. Doch diese Dinge haben etwas an sich, das sie von anderen unterscheidet: Sie sind offiziell gar nicht vorhanden, sie sind absolut erschreckend, sie sind vollkommen unverdaulich, sie sind für den normalen Menschen nicht im Mindesten zu verstehen, sie zerstören den Glauben daran, dass „die da Oben“ doch letztlich unser Bestes im Sinn haben, sie sind extrem bedrohlich, sie sind für uns und unsere Nachkommen allesamt lebensgefährlich, und vor allem, wir können unmittelbar und direkt nichts, gar nichts gegen sie tun.

Aus diesem Grund wird uns sehr oft ein... „Argument“ entgegengehalten: Wir würden Angst verbreiten und damit die schon bestehenden Ängste der Menschen schüren. Mit anderen Worten, wir dürften diese Dinge gar nicht sagen, es sei denn, wir würden sie gleich wieder zurücknehmen, indem wir eine möglichst harmlose Interpretation bzw. einfache Lösungen des Problems gleich mitliefern...

Jedoch sind wir alle keine „Kleinkinder“ mehr und (auch) mit einem „kindischen“ Verhalten, das sich vor dem Hinschauen und der Verantwortung drückt und/oder sie auf Gurus aller Art verschiebt, was allemal typisch ist fürs Patriarchat, können wir z.B. schlecht behaupten, wir ... hätten nur mehr „Mutter Erde“ zu feiern, als wüssten wir nicht, dass sie schon längst beschädigt ist und permanent weiter angegriffen wird!

Aber wir sind gerade keine patriarchalen Gurus, sondern nur die kassandrischen BotInnen von Realitäten, die allerdings mehr als unbequem und in dieser Form neu in der Menschheitsgeschichte sind. Ob es daher überhaupt irgendwelche Lösungen für diese Situation gibt, können wir, wenn überhaupt, natürlich nur zusammen herausfinden! Stattdessen herrscht anscheinend das Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß...

Wir weisen daher auf einige Fragen hin, die bei diesem Argument, wir würden Angst verbreiten, irrtümlicherweise als geklärt vorausgesetzt werden:

a) Diejenigen, die diese Dinge, über die wir informieren, tun, veranlassen oder zulassen, wollen auch nicht, dass man über sie erfährt. Warum nicht? Sind die Gründe dieselben?

b) Was für Ängste haben die Menschen auch so schon? Sind es dieselben wie die, denen sie durch uns zusätzlich begegnen?

c) Warum sollen die Menschen keine Angst haben, wenn sie berechtigt ist? Vielleicht fallen dann eher unberechtigte Ängste weg und ermutigen zu neuen Taten?

d) Schützt mich mein Nicht-Wissen davor, dennoch von dem erreicht zu werden, was ich nicht weiß? Ja, vielleicht ist das morgen oder gar heute schon -und ganz ungeschützt - der Fall?

e) Was machen wir mit der Angst, worin besteht sie, und was für Gefühle gibt es da sonst noch?

f) Oder geht es darum, möglichst gar nichts zu fühlen? Geht es also vielleicht um die Angst vor Gefühlen überhaupt? Und wem nützt eine solche Angst eigentlich, woher kommt sie überhaupt?

g) Sind wir ohne Gefühle im Leben besser dran? Oder sollten wir uns nicht endlich einmal um unsere Gefühle kümmern, und zwar alle: auch den Schmerz, die Trauer, die Wut, die Freude und die Liebe…? (Und damit meine ich nicht die Liebe in Rosa!)

Empört Euch! Das ist doch erst einmal das Mindeste!

Oder wie glaubt Ihr, dass Rosalie Bertell es fertiggebracht hat, ihr Buch zu schreiben?...

Ich behaupte, dass wir gerade über die Art von berechtigter Angst, die wir machen, endlich wieder genau dahin kommen – könn(t)en: ins eigenmächtige Lebendigsein. Denn erst, wenn wir die berechtigte Angst annehmen, sie zulassen und durch sie hindurchgehen, werden wir frei, emotional frei. Wir kennen nun die Angst, aber auch die anderen Gefühle, denn sie hängen alle miteinander zusammen, und eins ist immer auch das Tor zu den anderen. Das genaue Hinschauen zu dem, was uns aus gutem Grund Angst macht, erweist sich also als Schlüssel zur Beantwortung der Frage, worum es eigentlich geht!

So kann „Angst zum Leitstern, zur Hoffnung für ein Überleben werden“, wie es schon vor einem Vierteljahrhundert, nach dem GAU von Tschernobyl, formuliert wurde...

Wir haben damit die Chance, aus dem trügerischen Traum vom rechten Gang der Dinge endlich aufzuwachen. Wir können dabei erkennen, dass es am Ende einzig um die Empfindung und Ausübung der Lebensfreude und der Liebe zum Leben geht! Aber dieses Leben und die Erde, auf dem es - einzigartig im Kosmos - möglich ist, sind heute unglaublicher Weise ernsthaft bedroht. Wenn wir dies sehen, dann können wir die Lebensfreude und die Liebe zum Leben paradoxerweise neu oder überhaupt zum ersten Mal in ihrer ganzen Fülle erfahren und leben – wenn auch nicht mehr naiv, sondern nun als Antwort auf die Frage, was wir angesichts der in der Tat Angst machenden Bedrohung des Lebens und der Erde für diese tun können:

Für sie aufstehen – jenseits der Angst – was sonst?!

Denn es geht auf einmal um mehr als unser persönliches Leben und das unserer Nachkommen, nämlich um den Zusammenhang zwischen diesem, unserem, Leben und dem der Erde selbst.

So wendet sich das Geschehen in die richtige Richtung, denn wir haben auf diese Weise die Seiten gewechselt: Wir schauen von nun an nicht mehr von der Gesellschaft, sondern der Natur – unserer Mutter Erde – her auf die Dinge. Das gibt uns die Kraft, die wir zum Erkennen, Fühlen und Handeln brauchen. Denn diese Kraft kommt logischerweise nicht aus einer Gesellschaft, die sich vom Leben, dem Leib und dem Lieben so weit entfernt hat, dass sie all dies skrupellos aufs Spiel setzt...

(Der bis hier wiedergegebene Text von Claudia von Werlhof stammt aus dem 6. Info-Brief der "Planetaren Bewegung für Mutter Erde" von 2012)


Bertell und das „planetare Bewusstsein“ als dasjenige vom lebendigen Sein unseres Planeten - die sozialen Bewegungen vor neuen Dimensionen und technischen Realitäten der planetaren Kriegführung

Nach all der Auseinandersetzung mit Rosalie Bertell bleibt uns vor allem ihr „planetares Bewusstsein“. Es beruht auf einer neuartigen Kenntnis des Charakters und Lebendig-Seins unseres Planeten, der eben kein toter Stein ist, der durchs Universum rast, wie ihn die moderne Naturwissenschaft sieht. Sondern es handelt sich bei „Mutter Erde“ um ein kosmisches Großlebewesen, das Mensch, Tier und Pflanze, Landschaften und Meere umfasst, seine eigene Ordnung (geschaffen) hat und einen wesentlichen Platz im Sonnensystem einnimmt. Ja, wegen des üppigen und umfangreichen materiellen Lebens auf und in ihm ist diese Erde einzigartig im All. Es gibt für uns keine andere. Und trotzdem lassen wir es zu, dass dies alles der Zerstörung anheimfällt. Das ist es, was Rosalie so geschmerzt hat. Denn sie sah in der Erde ein freundliches, uns zugeneigtes und wunderschönes Lebewesen, das wir nur dankbar annehmen, lieben und in seiner umfassenden Fülle bewahren können. Alles andere kann aus dieser Perspektive ja gar nicht infrage kommen.

Warum also tun wir nichts dergleichen, ja das Gegenteil und / oder lassen es zu? Immerhin sind schon 50% aller Tier- und Pflanzenarten ausgerottet, wie der WWF kürzlich feststellte. Wir befinden uns also mitten in einem neuen „Großen Sterben“, und das Ozonsterben ist ein Teil davon, und zwar der nun entscheidende. So kann es sein, dass in einem Jahrzehnt nicht mehr genug auf der Erde wachsen kann. Das ist dann der Fall, wenn wir jetzt nichts tun. Die Uhr tickt. Aber was sollen wir tun?

Wir sollen zunächst einmal diese planetare Dimension verstehen und uns auf die Seite der Erde stellen. Von ihr aus gesehen erkennen wir die Lage viel besser. Wir lernen zu merken, was die planetare Kriegführung gegen sie und uns bedeutet, dass es sie wirklich gibt, und dass wir diese Erkenntnis umzusetzen haben mit dem Ziel, diesen Krieg ein für alle Mal zu beenden.

Als ErbInnen von Rosalie Bertell haben wir eine Aufgabe. Sie ist so groß, wie sie in der Geschichte noch nie da war, und wir können uns daher an niemandem vor uns orientieren. Stattdessen müssen wir eine völlig neue Erfindung machen, nämlich die, wie wir die Übermacht der Täter überwinden, ohne sie mit ihren eigenen Waffen zu bekämpfen. Denn diesen Kampf würden wir sicher verlieren, und er wäre ebenso sicher auch der spirituell gesehen falsche Weg.

Wir haben also zu begreifen, wer die Zerstörer sind, was sie treibt, und wie sie diese Triebkräfte umsetzen. Das Letztere ist an den die technischen Neuerungen zu sehen, die sie anwenden, und die zu verstehen uns so schwerfällt.

Die heutigen sozialen Bewegungen stehen also vor einer grandiosen Herausforderung – von der sie bisher bis auf einige Ausnahmen noch gar nichts mitbekommen haben. Aber diese Herausforderung existiert auch dann, wenn sie nicht angenommen wird. Die Folgen werden nicht auf sich warten lassen.


Siehe auch:

Editorial aus dem 14. Infobrief von PLANETARE BEWEGUNG FÜR MUTTER ERDE (PBME)
Was ist die wirkliche Gefahr für uns und den Planeten? Die Ver(w)irrung der Zivilgesellschaft im CO2-Mythos
Von Claudia von Werlhof
NRhZ 683 vom 21.11.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25403

Aus dem 14. Infobrief von PLANETARE BEWEGUNG FÜR MUTTER ERDE (PBME) (2)
Die letzte Warnung Rosalie Bertells und die taubstumme UNO
Von Claudia von Werlhof
NRhZ 684 vom 28.11.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25429


Aus dem 14. Infobrief von PLANETARE BEWEGUNG FÜR MUTTER ERDE (PBME) (3)
Die Machenschaften der Klimapolitik
Von Claudia von Werlhof
NRhZ 685 vom 05.12.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25449

Aus dem 14. Infobrief von PLANETARE BEWEGUNG FÜR MUTTER ERDE (PBME) (4)
Klima-Bewegungen von oben organisiert
Von Claudia von Werlhof
NRhZ 686 vom 12.12.2018
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=25476

Online-Flyer Nr. 687  vom 19.12.2018



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