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Aktueller Online-Flyer vom 13. Dezember 2024  

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Krieg und Frieden
Dokumentation eines Projekts für Frieden, Völkerverständigung und Menschenrecht
Die Kölner Klagemauer muss leben (217)
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

„Für Krieg spielen und Banken retten ist Geld da. Warum dann nicht für Sozial-Wohnungen?“ „Seit Jahren obdachlos. Kein Wohnungsangebot. Eingewiesen ins Obdachlosen-Hotel Stammac in Porz-Grengel: Eine Zelle von 7qm für 2 Personen! Meine Freundin eingeladen: geht nicht!“ „Der Umgang mit den Schwächsten sagt viel aus über eine Politik. Deswegen bin ich für eine wohltätige Sozialpolitik und oft stolz auf unsere Politiker gewesen.“ „Kölner Amt für Soziales und Senioren unterstützt Miethaie. Überhöhte Nebenkosten werden nicht überprüft, daher auch nicht übernommen! Da nicht bezahlbar, droht Obdachlosigkeit.“ „Bin Dreher. Sechs Monate auf der Straße. War eine Woche im Obdachlosen-Hotel Ley. Dort mit einem Alki in einem Zimmer. Etagenklo fast immer verstopft. Stress ohne Ende.“ „Kriege vom Wohnungsamt keine Wohnung. Ins Elisabeth-Frey-Haus geh ich nicht. Manchmal treffe ich am Hauptbahnhof jemanden, der mich in seine Wohnung mitnimmt.“ So steht es auf sechs der zahllosen Klagemauer-Karten. Am 26. Januar 2021 wäre Walter Herrmann, der "Hausmeister der Klagemauer", wie er sich selbst einmal bezeichnete, 82 Jahre alt geworden. Sein Einsatz für den Frieden und den Kampf um die öffentliche Meinungsäußerung im öffentlichen Raum – mit einfachsten Mitteln wie Pappkartons und Schnur – bleiben sein ungeahnt wertvolles Vermächtnis im Kultur- und Medienstreit der "digitalen" Gesellschaft. Walter Herrmann ist tot, doch seine Idee ist lebendiger denn je. Deshalb soll sein Werk fortgeführt werden durch Kunst- und Kulturschaffende und Friedens-AktivistInnen. Nähere Informationen auf Anfrage.


Die Passanten am Dom sind aufgefordert, Ihre eigene Friedensbotschaft auf einer Karte der Klagemauer zu hinterlassen. So ist ein interaktives Friedenskunstwerk von Weltrang entstanden.

Um dem Klagemauer-Projekt eine zusätzliche Wirkung zu geben, dokumentieren wir im wöchentlichen Rhythmus – beginnend einen Tag nach Walter Herrmanns 77. Geburtstag am 26. Januar 2016 – die von Passanten geschriebenen Karten-Botschaften.


2581 Für Krieg spielen und Banken retten ist Geld da. Warum dann nicht für Sozial-Wohnungen?


2582 Wurde zwangsgeräumt. War vorher am Wohnungsamt. Amtschef Schleicher: „Kommen Sie wieder nach der Räumung! Dann haben wir etwas für Sie.“ Meine Sachen landeten bei der Firma Schneider – auf Nimmerwiedersehen! Ich sollte in ein Knastähnliches Männerwohnheim. Eine Zumutung! Machte lieber Platt.


2583 Für 20 Euro bekommst Du vom Wohnungsamt einen „Wohnberechtigungs-Schein“ für ein Sozialwohnung. Nur findest Du keine! Du bekommst auch Ausdrucke von „Wohnungsangeboten“. Nur sind das keine reellen Angebote! Beschäftigungstherapie?!


2584 Bin Dreher. Sechs Monate auf der Straße. War eine Woche im Obdachlosen-Hotel Ley. Dort mit einem Alki in einem Zimmer. Etagenklo fast immer verstopft. Stress ohne Ende.


2585 Seit mehr als einem halben Jahr in Köln. Wohnungsamt bietet an: Annostrasse (Obdachlosen-Pferch). Dazu noch eine Bahn-Fahrkarte in die Stadt, wo ich zuletzt gemeldet war!


2586 HARTZ4-Problematik: Arbeitssuchende werden von der ARGE unter Druck gesetzt, bei ihren Eltern wohnen zu bleiben, oder ihre angeblich „zu teure“ Wohnung aufzugeben. Im Fall von Sanktionen (z.B. Reduzierung des Regelsatzes um 30 Prozent) wird auch der Zuschuss für die Miete entsprechend gekürzt. Das ist unverantwortlich!


2587 Habe immer dagegen gekämpft, mich in so genannten „Notunterkünften“ einweisen zu lassen, weil ich mehrere Wohnungsangebote gebracht hatte, die auch vom Amt „normalerweise“ übernommen werden konnten. Trotz meines „Kampfes“ kriege ich diese Wohnungen nicht mit meinen beiden „Kindern“! Wünsche meinen Kindern und mir doch nur eine anständige Wohnung! Bin ratlos?!? Warum werden mir diese angemessenen Mietangebote nicht bewilligt??? Bin echt ratlos, aber am kämpfen! Kämpft alle weiter! Gebt nicht auf!!!


2588 Der Umgang mit den Schwächsten sagt viel aus über eine Politik. Deswegen bin ich für eine wohltätige Sozialpolitik und oft stolz auf unsere Politiker gewesen.


2589 Seit Jahren obdachlos. Kein Wohnungsangebot. Eingewiesen ins Obdachlosen-Hotel Stammac in Porz-Grengel: Eine Zelle von 7qm für 2 Personen! Meine Freundin eingeladen: geht nicht!


2590 Kölner Amt für Soziales und Senioren unterstützt Miethaie. Überhöhte Nebenkosten werden nicht überprüft, daher auch nicht übernommen! Da nicht bezahlbar, droht Obdachlosigkeit.


2591 Seit 20 Jahren in einer Wohnung in der Südstadt. Habe mein ganzes Geld in die Renovierung gesteckt. Vor einem Jahr wurde das Haus verkauft. Der neue Besitzer klagt auf Eigenbedarf. Bin krank. Mein Geld ist futsch. Weiß nicht wohin.


2592 Kriege vom Wohnungsamt keine Wohnung. Ins Elisabeth-Frey-Haus geh ich nicht. Manchmal treffe ich am Hauptbahnhof jemanden, der mich in seine Wohnung mitnimmt.


Copyright der Karten-Reproduktionen: Förderkreis Kölner Klagemauer für Frieden e.V.

Ihr könnt uns und das Klagemauer-Projekt unterstützen, indem Ihr fremdsprachige Kartentexte ins deutsche übersetzt und uns die Übersetzungen unter Angabe der Kartennummer zukommen lasst (an arbeiterfotografie@t-online.de)



Siehe auch:

Dokumentation der vorangegangenen Woche (216):
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27399

Online-Flyer Nr. 767  vom 05.05.2021



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