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Lokales
Offener Brief an die Belegschaft der BAYER-Tochter BIS
"Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
von Horst Wilhelms
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. übermittelt Euch ihre Solidarität in Eurer berechtigten Empörung über die Absicht der BIS-Arbeitsplatz-Killer, rund die Hälfte der Belegschaft in eine ungewisse Zukunft auf die Straße zu werfen. Ungewiss ist dagegen nicht, dass die Großaktionäre - jene die Jahrzehnte davon faselten, dass die "Unternehmer das Risiko tragen müssen" - nicht vor dem Nichts stehen werden, sondern weiter fleißig danach streben, noch mehr Knete in ihre übervollen Taschen zu bekommen.
Kolleginnen und Kollegen!
Mit Eurer Aktion habt Ihr einen wichtigen Anfang gesetzt, diesen Kuponschneidern zu zeigen, was ´ne Harke ist.
Das darf aber nicht die einzige Aktion bleiben. Es geht darum, in vielfältigen, ideenreichen Aktivitäten den Bossen die rote Karte zu zeigen und vor allen Dingen die Bürger von Leverkusen dafür zu gewinnen, sich in den notwendigen Kampf gegen die Konzern-Manager einzureihen. Dabei sollte man auch nicht davon sprechen, dass man mit einer Betriebsversammlung, auf der von einigen Kolleginnen und Kollegen deutliche Worte gesprochen wurden, "zufrieden" sein kann. Zufrieden kann man nur sein, wenn der dreisten Profitgier des Kapitals ein Riegel vorgeschoben wird und die Arbeitsplätze derjenigen, die die Werte schaffen und den Aktionären ihr Drohnenleben ermöglichen, gesichert sind.
Dabei sollte auch daran erinnert werden, dass in den letzten Jahren große Kampfaktionen der Bahnwerker und der HBB-Busfahrer stattfanden, deren Erfahrungen mit in Euren Kampf einfließen sollten.
Und noch eins sollte beachtet werden, selbst wenn es positiv ist, dass offizielle Leverkusener Stellen und der SPD-Bundestagsabgeordnete sich gegen die Heitmann-Methoden wenden (wobei der Oberbürgermeister schon verhaltener klingt - der eigentlich aufgrund der Erfahrungen mit der selbstgefälligen Zurückhaltung der Steuerzahlungen von Bayer an die Stadt und der Verantwortung für die nun in Kürze vom Konzern in die "Freiheit" entlassenen Arbeiter und Angestellten mit ihren Familien an der Spitze des Kampfes mit zu finden sein müsste) - nur, auch das sichert keinen einzigen Arbeitsplatz. Zumal in den Erklärungen nichts darüber zu finden ist, dass es in dieser Bundesrepublik und dem Lande NRW Verfassungsvorschriften gibt, die die Sozialpflichtigkeit des Eigentums und den Menschen als Mittelpunkt des Wirtschaftslebens bezeichnen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, die Kulturvereinigung Leverkusen e.V., die wir aus der Arbeiterkultur- und -sportbewegung der Weimarer Republik hervorgegangen sind, fühlen uns mit berufen, geschichtliche Erfahrungen einer von den Herrschenden verschwiegenen Arbeitergeschichte und konkret des Bayer (IG-Farben-)-Konzerns zu vermitteln. In dieser Geschichte standen auf Seiten der für ihre Rechte kämpfenden Kollegen Bayer-Betriebsräte und aktive Mitglieder der Vereinigung: Fritz Schulte, der auch Reichstagsabgeordneter war und der als Antifaschist verstarb, sowie Georg Holdenried, der sich im Landtag von Nordrhein-Westfalen auf vielen Gebieten für die Rechte der Bevölkerung und gegen das Profitgebaren das Bayer, wie anderer Konzerne einsetzte. Auch der von den Konzernen mitinstallierte Faschismus 1933-1945 konnte ihn nicht von seinem Einsatz für die Rechte der Arbeiter abbringen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
lasst Euch nicht durch alle möglichen Beschwichtigungen, Drohungen und Versprechungen kirre machen, ihr seid mit Eurer Absicht, für Eure Arbeitsplätze zu kämpfen, im Recht, so wie die Kollegen beim Ausbesserungswerk, bei HBB im Recht waren und wie die Kollegen bei Siemens-BenQ und anderswo ebenso im Recht sind. Es geht nicht nur um Eure Arbeitsplätze und die Zukunft Eurer Familien, es geht auch nicht nur darum, die Kaufkraft und damit auch kleinere Geschäfte zu sichern, es geht darum die Entwicklung der Bundesrepublik zu einer nur noch dem Profitgebaren einer kleinen Clique von Profiteuren unterworfenen Gesellschaft zu verhindern. Es geht darum, wieder zu einem sozialen und demokratischen Rechtsstaat, wie es im Grundgesetz formuliert ist, zu kommen. Es geht darum, für eine Welt - da der Bayer-Konzern auch weltweit ungezügelt und z. T unkontrolliert seine Interessen durchsetzt - zu streiten, in der die Menschen im Mittelpunkt des wirtschaftlichen und politischen Handelns stehen, in der die Humanität wieder mehr Bedeutung erhält als das Bankkonto einzelner weniger .
Kolleginnen und Kollegen,
es bleibt dabei: Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren!
Mit solidarischen Grüßen
Kulturvereinigung Leverkusen e. V.
i. A. Horst Wilhelms, Vorsitzender
Online-Flyer Nr. 68 vom 31.10.2006
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Offener Brief an die Belegschaft der BAYER-Tochter BIS
"Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
von Horst Wilhelms
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Kulturvereinigung Leverkusen e. V. übermittelt Euch ihre Solidarität in Eurer berechtigten Empörung über die Absicht der BIS-Arbeitsplatz-Killer, rund die Hälfte der Belegschaft in eine ungewisse Zukunft auf die Straße zu werfen. Ungewiss ist dagegen nicht, dass die Großaktionäre - jene die Jahrzehnte davon faselten, dass die "Unternehmer das Risiko tragen müssen" - nicht vor dem Nichts stehen werden, sondern weiter fleißig danach streben, noch mehr Knete in ihre übervollen Taschen zu bekommen.
Kolleginnen und Kollegen!
Mit Eurer Aktion habt Ihr einen wichtigen Anfang gesetzt, diesen Kuponschneidern zu zeigen, was ´ne Harke ist.
Das darf aber nicht die einzige Aktion bleiben. Es geht darum, in vielfältigen, ideenreichen Aktivitäten den Bossen die rote Karte zu zeigen und vor allen Dingen die Bürger von Leverkusen dafür zu gewinnen, sich in den notwendigen Kampf gegen die Konzern-Manager einzureihen. Dabei sollte man auch nicht davon sprechen, dass man mit einer Betriebsversammlung, auf der von einigen Kolleginnen und Kollegen deutliche Worte gesprochen wurden, "zufrieden" sein kann. Zufrieden kann man nur sein, wenn der dreisten Profitgier des Kapitals ein Riegel vorgeschoben wird und die Arbeitsplätze derjenigen, die die Werte schaffen und den Aktionären ihr Drohnenleben ermöglichen, gesichert sind.
Dabei sollte auch daran erinnert werden, dass in den letzten Jahren große Kampfaktionen der Bahnwerker und der HBB-Busfahrer stattfanden, deren Erfahrungen mit in Euren Kampf einfließen sollten.
Und noch eins sollte beachtet werden, selbst wenn es positiv ist, dass offizielle Leverkusener Stellen und der SPD-Bundestagsabgeordnete sich gegen die Heitmann-Methoden wenden (wobei der Oberbürgermeister schon verhaltener klingt - der eigentlich aufgrund der Erfahrungen mit der selbstgefälligen Zurückhaltung der Steuerzahlungen von Bayer an die Stadt und der Verantwortung für die nun in Kürze vom Konzern in die "Freiheit" entlassenen Arbeiter und Angestellten mit ihren Familien an der Spitze des Kampfes mit zu finden sein müsste) - nur, auch das sichert keinen einzigen Arbeitsplatz. Zumal in den Erklärungen nichts darüber zu finden ist, dass es in dieser Bundesrepublik und dem Lande NRW Verfassungsvorschriften gibt, die die Sozialpflichtigkeit des Eigentums und den Menschen als Mittelpunkt des Wirtschaftslebens bezeichnen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, die Kulturvereinigung Leverkusen e.V., die wir aus der Arbeiterkultur- und -sportbewegung der Weimarer Republik hervorgegangen sind, fühlen uns mit berufen, geschichtliche Erfahrungen einer von den Herrschenden verschwiegenen Arbeitergeschichte und konkret des Bayer (IG-Farben-)-Konzerns zu vermitteln. In dieser Geschichte standen auf Seiten der für ihre Rechte kämpfenden Kollegen Bayer-Betriebsräte und aktive Mitglieder der Vereinigung: Fritz Schulte, der auch Reichstagsabgeordneter war und der als Antifaschist verstarb, sowie Georg Holdenried, der sich im Landtag von Nordrhein-Westfalen auf vielen Gebieten für die Rechte der Bevölkerung und gegen das Profitgebaren das Bayer, wie anderer Konzerne einsetzte. Auch der von den Konzernen mitinstallierte Faschismus 1933-1945 konnte ihn nicht von seinem Einsatz für die Rechte der Arbeiter abbringen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
lasst Euch nicht durch alle möglichen Beschwichtigungen, Drohungen und Versprechungen kirre machen, ihr seid mit Eurer Absicht, für Eure Arbeitsplätze zu kämpfen, im Recht, so wie die Kollegen beim Ausbesserungswerk, bei HBB im Recht waren und wie die Kollegen bei Siemens-BenQ und anderswo ebenso im Recht sind. Es geht nicht nur um Eure Arbeitsplätze und die Zukunft Eurer Familien, es geht auch nicht nur darum, die Kaufkraft und damit auch kleinere Geschäfte zu sichern, es geht darum die Entwicklung der Bundesrepublik zu einer nur noch dem Profitgebaren einer kleinen Clique von Profiteuren unterworfenen Gesellschaft zu verhindern. Es geht darum, wieder zu einem sozialen und demokratischen Rechtsstaat, wie es im Grundgesetz formuliert ist, zu kommen. Es geht darum, für eine Welt - da der Bayer-Konzern auch weltweit ungezügelt und z. T unkontrolliert seine Interessen durchsetzt - zu streiten, in der die Menschen im Mittelpunkt des wirtschaftlichen und politischen Handelns stehen, in der die Humanität wieder mehr Bedeutung erhält als das Bankkonto einzelner weniger .
Kolleginnen und Kollegen,
es bleibt dabei: Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren!
Mit solidarischen Grüßen
Kulturvereinigung Leverkusen e. V.
i. A. Horst Wilhelms, Vorsitzender
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