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Aktueller Online-Flyer vom 23. November 2024  

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Inland
Nur fünf Prozent der Haushalte haben bisher billigeren Strom
Sparen durch Stromanbieterwechsel
Von Peter Kleinert

Nach dem - offenbar durch Profitgier zustande gekommenen - europaweiten Stromnetzzusammenbruch vom Wochenende sind die deutschen Stromkonzerne wieder im Gespräch. Verbraucherschützer raten es seit langem, und sogar Politiker richten angesichts drastischer Preissteigerungen die Botschaft an Bürgerinnen und Bürger, beim Strombezug nach günstigeren Anbietern Ausschau zu halten. Hier Tipps der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Es lohnt sich, sie zu lesen - und zu befolgen.

Tipps zum Stromanbieter-Wechsel

"Rund fünf Prozent der bundesdeutschen Haushalte haben sich bislang erst für einen neuen Lieferanten entschie­den", weiß die Verbraucherzentrale NRW. Verbraucher nehmen die seit 1998 mögliche Wahlfreiheit nur zögerlich an. Unwissenheit um die einfachen Wechselmodalitäten sowie die Sorge, irgendwann im Dunkeln sitzen zu müssen, seien die Haupthemmnisse, Kunde bei einem günstigeren Stromanbieter zu werden - was sich zumeist rech­ne: "Für eine vierköpfige Familie kann eine Ersparnis von rund 50 Euro im Jahr durch einen Wechsel zu einem günstigeren Stroman­bieter drin sein. Wer den Wechsel dann noch mit einem Energiespar-Pro­gramm im Haushalt kombiniert, hat ein optimales Spar-Paket geschnürt", teilt die Verbraucherzentrale in Düsseldorf mit.
 
Bei Anbieterwahl auch an Bio-Strom denken

Wie zum Beispiel beim Telefon oder beim Internet können Verbraucher frei wählen, von welchem Anbieter sie ihren Strom beziehen. Neben den herkömmlichen Versorgern - meist die örtlichen Stadtwerke - bieten inzwischen wei­tere Unterneh­men überregional oder bundesweit Strom an. Qualita­tiv unterscheidet sich dieser Strom nicht von dem der örtlichen Anbieter. Tipp: Viele örtli­che Versorger bieten neben dem üblichen Preis in der Grundversorgung auch so genannte Sonderverträge zu günstigeren Preisen mit besonde­ren Vertragsbedingungen an. Über die günstigsten Bio-Stromanbieter informiert übrigens die Greenpeace-Gruppe Aachen im Netz.

Es lohnt sich auf jeden Fall, Angebote und Preise vergleichen: Um den günstigsten Anbieter ausfindig machen zu können, muss man zunächst die Bestandteile von Strompreisen kennen. Sie setzen sich nämlich zusammen aus dem verbrauchsunabhängigen Grundpreis in Euro pro Monat oder Jahr und dem Verbrauchs- oder Arbeitspreis in Cent pro Kilowatt­stunde. Bei manchen Unternehmen wird der Grundpreis noch in einen Leistungs- und einen Verrechnungspreis (Zählermiete) auf­geteilt. Wichtig ist es, immer nur Bruttopreise miteinander zu ver­gleichen, in denen Stromsteuer, aktuelle Mehrwertsteuer, alle sons­tigen Abgaben und das Netznutzungsentgelt schon enthalten sind.

Außerdem: Um das individuell günstigste Angebot zu finden, ist der eigene Stromverbrauch pro Jahr eine wichtige Größe. Eine erste Über­schlagrechnung kann man anhand der letzten Jahres-Stromab­rechnung vornehmen, der man die Preise des neuen Anbieters zugrunde legt. Hilf­reich sind auch Internetseiten wie zum Beispiel www.verivox.de, www.stromtarife.de, www.stromseite.de, mit deren Hilfe man nach Ein­gabe des persönlichen Jahresverbrauchs und der Postleitzahl einen Vergleich der Jahreskosten bei verschie­denen Versorgern erhält.

Karikatur: Kostas Koufogiorgos
Karikatur: Kostas Koufogiorgos
www.koufogiorgos.de



Details im Vertrag beachten

Je kürzer die Vertragsbindung, umso flexibler ist der Stromkunde. Empfehlenswert sind Vertrags­laufzei­ten von nicht mehr als einem Jahr, damit schnell auf aktuelle Preisentwicklungen reagiert und gegebenenfalls zu einem neuen Anbieter gewechselt werden kann. Die Kündigungsfrist sollte zudem nicht mehr als einen Monat betragen. Der Vertrag müsste auch ein Sonderkündigungsrecht einräumen, falls der Strompreis steigt. Wechselwillige sollten zudem vorsichtig sein bei Angeboten, bei denen sie sich zu einer höheren Vorauszahlung - zum Beispiel in Höhe des Jahresbetrages - verpflichten!

Modalitäten beim Wechsel

Wer den Versorger auf Herz und Nie­ren geprüft hat, schickt das ausgefüllte und unterschriebene Ver­tragsformular an den neuen Stromanbieter zurück. Dieser über­nimmt dann alle weiteren Formalitäten - und kündigt zum Beispiel beim alten Versorger. Fürs Wechseln werden in der Regel keine Entgelte verlangt. Der neue Anbieter regelt mit dem alten Versorger auch den notwendigen Datenaustausch und falls notwendig das Ablesen der Stromzähler. Es ist kein Austausch von Zählern erfor­derlich! Der bisherige Versorger schickt eine Bestätigung der Kün­digung und eine Schlussrechnung über die bis zum Wechsel erbrachte Stromversorgung.

Versorgungssicherheit

Niemand muss fürchten, im Dunkeln zu sit­zen. Denn die so genannte "Versorgungspflicht" regelt, dass die Stromversorgung immer reibungslos funktioniert. Sollte der neue Versorger aus welchen Gründen auch immer aus­fallen, erfolgt die nahtlose Belieferung durch den örtlichen Grundversorger. Verbrau­chern bleiben dann drei Monate Zeit, sich einen neuen Stromver­sorger zu suchen.

Weitere Informationen rund um den Wechsel des Stromanbieters enthält ein neues Faltblatt der Verbraucherzentrale NRW, das für Selbstabholer kostenlos in allen Beratungsstellen erhältlich ist. Mail-Anfragen unter vznrw@vz-nrw.de.


Online-Flyer Nr. 69  vom 07.11.2006

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