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Aktueller Online-Flyer vom 24. November 2024  

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Inland
„1000 Gesichter gegen Rechts“
Dürener gegen NPD
Heino Pflaum

Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten wieder Rechtsextreme durch Düren marschieren. Ein breites Bündnis von ,Düren gegen Rechts' und Antifa versuchte ein Zeichen zu setzen, um diesen Aufmarsch zu stoppen.


Lernfähigkeit ausgeschlossen oder ein genetischer Defekt? ...

Durch interne Streitigkeiten innerhalb der NPD und den Autonomen Nationalisten, die der Teilnahme am Demonstrationszug eine Absage erteilten, wurden aus erhofften vierhundert Rechten nur etwa hundertdreißig. Auf dem Platz hinter dem Bahnhof, auf dem sich die NPD traf, hatte jemand Graffity-Sprüche wie „Nazis raus" oder „Nazis sind Menschenschänder“ gesprüht. Etwa 600 Gegendemonstranten versammelten sich auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs. Dürener Bürger schlossen sich dem Zug während des Marschs durch die Innenstadt an. Andere applaudierten heftig, als der Zug an ihnen vorüberkam.


... und die richtige Lösung dafür?

Das Bündnis „Düren gegen Rechts“ hatte mehrere Plätze in der Innenstadt angemeldet, um mit Gegenaktionen zu verhindern, dass der rechte Aufmarsch ungestört durch die Innenstadt ziehen konnte. Amnesty International und Pax Christi stellten Infostände auf. Grüne und Grüne Jugend führten Malwettbewerbe durch. Die SPD hatte das Motto „Rote Karte gegen Rechts“. Die Gewerkschaften zeigten eine Fotoaktion „1000 Gesichter gegen Rechts“. Evangelische und katholische Gemeinden sorgten für Musik, die CDU stellte ebenfalls einen Infostand gegen Rechts auf. Schulen, Jugend- und Kindereinrichtungen sowie die Sportvereine Dürens zeigten Gesicht. So konnte immerhin verhindert werden, dass der rechte Aufmarsch direkt durch die Innenstadt zog.

Als die Gegendemonstranten versuchten, die Strecke zu blockieren, wurde das durch die Polizei verhindert. Es gab ein kurzes Handgemenge. Auch am Ort der Abschlusskundgebung der Antifa-Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Kurz darauf erklärte der Anmelder die Demonstration für beendet.


Kein Kommentar!

Einer Gruppe von etwa achtzig Antifas gelang es nach langem Joggen durch die Innenstadt, immer die Polizei auf den Fersen, einen Zwischenkundgebungsort der NPD zu besetzen. Sie wurden zunächst eingekesselt und in eine Seitenstraße abgedrängt und wurden dann nach einigen Verhandlungen immerhin auf Sichtweite des Kundgebungsorts heran- gelassen. Als der NPD-Aufmarsch dort ankam, begrüßten sie ihn – unterstützt von zahlreichen Bürgern – mit so lautem Geschrei und Parolenrufen, dass die NPD ihre Zwischenkundgebung aufgab. 


Düren demonstriert gegen ersten NPD-Aufmarsch nach dem Krieg
Fotos: H. Pflaum, arbeiterfotografie


Überhaupt hatten die Rechtsextremen während ihrer Demonstration immer wieder Pausen einlegen müssen, manchmal bis zu einer Dreiviertelstunde lang. Immer wieder war es couragierten Aktivisten gelungen, den Aufmarsch zu stören. Ralf Tegethoff (Kameradschaft  Bonn/Rhein-Sieg) drohte die Polizei mit einer Festnahme, da er während einer Rede gegen Auflagen verstoßen hatte. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. So schrumpfte der NPD-Aufmarsch bis zur Abschlusskundgebung auf ca. siebzig Teilnehmer. Viele hatten schon wieder die Heimreise angetreten.

Trotz des massiven Polizeieinsatzes haben die Dürener gezeigt: Sie wollen keine Demos von Rechtsextremen in ihrer Stadt. (PK)     

Online-Flyer Nr. 114  vom 26.09.2007

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