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Wirtschaft und Umwelt
Vorschlag für einen besonders wirkungsvollen Streik
Bequem und schnell mit der Bahn?
Von Wolfgang Bittner
Fahrkartenschalter geöffnet...
Quelle: www.fotogalerie-neustadt.de
Diesmal wurde wieder gestreikt. Ich stand also mit meinem Koffer auf dem Bahnsteig herum und wartete. Ein Zug war ausgefallen und es sammelten sich immer mehr Reisende an, die auf die nächste Gelegenheit warteten. Mein Zug kam schließlich mit mehr als einer Stunde Verspätung, und alle drängten hinein. Zwar hatte ich einen Sitzplatz reserviert, doch ich kam überhaupt nicht durch, denn die Gänge waren von Mitreisenden völlig verstopft. Es war heiß und stickig, die Menschen standen, sie seufzten, husteten und schimpften.
Nun hatte ich einen Termin wahrzunehmen, zu dem ich pünktlich erscheinen musste: Ich sollte einen Vortrag halten. Und da ich vorher bereits aus den Rundfunknachrichten erfahren hatte, dass „die Bahn“ wieder streikt, war ich auf die glorreiche Idee gekommen, einen Zug früher zu nehmen. Aber wie sich allmählich herausstellte, reichte auch das nicht. Ich versuchte daher, per Handy zu telefonieren, was mir jedoch nicht gelang.
...aber kein Schaffner in Sicht.
Quelle: www.adfc-ulm.de
Inzwischen hatte der Zug bereits zwei Stunden Verspätung und mein Vortrag hätte bereits beginnen müssen. Es war aussichtslos, zum Verzweifeln. Ich war schweißgebadet, ärgerte mich und mir ging so die Frage durch den Kopf, warum die Lokführer streiken und nicht für sie die Schaffner, die die Fahrkarten kontrollieren. Letzteres würde doch genau die Richtigen treffen, nämlich den Vorstand der Bahn. Die Reisenden kämen pünktlich an ihr Ziel, und in Solidarität mit dem streikenden Bahnpersonal könnten die Fahrgäste dann ihre nicht abgestempelten Fahrscheine zur Erstattung einreichen. Das wäre doch ein viel wirkungsvollerer Streik. (PK)
Online-Flyer Nr. 122 vom 21.11.2007
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Wirtschaft und Umwelt
Vorschlag für einen besonders wirkungsvollen Streik
Bequem und schnell mit der Bahn?
Von Wolfgang Bittner
Fahrkartenschalter geöffnet...
Quelle: www.fotogalerie-neustadt.de
Diesmal wurde wieder gestreikt. Ich stand also mit meinem Koffer auf dem Bahnsteig herum und wartete. Ein Zug war ausgefallen und es sammelten sich immer mehr Reisende an, die auf die nächste Gelegenheit warteten. Mein Zug kam schließlich mit mehr als einer Stunde Verspätung, und alle drängten hinein. Zwar hatte ich einen Sitzplatz reserviert, doch ich kam überhaupt nicht durch, denn die Gänge waren von Mitreisenden völlig verstopft. Es war heiß und stickig, die Menschen standen, sie seufzten, husteten und schimpften.
Nun hatte ich einen Termin wahrzunehmen, zu dem ich pünktlich erscheinen musste: Ich sollte einen Vortrag halten. Und da ich vorher bereits aus den Rundfunknachrichten erfahren hatte, dass „die Bahn“ wieder streikt, war ich auf die glorreiche Idee gekommen, einen Zug früher zu nehmen. Aber wie sich allmählich herausstellte, reichte auch das nicht. Ich versuchte daher, per Handy zu telefonieren, was mir jedoch nicht gelang.
...aber kein Schaffner in Sicht.
Quelle: www.adfc-ulm.de
Inzwischen hatte der Zug bereits zwei Stunden Verspätung und mein Vortrag hätte bereits beginnen müssen. Es war aussichtslos, zum Verzweifeln. Ich war schweißgebadet, ärgerte mich und mir ging so die Frage durch den Kopf, warum die Lokführer streiken und nicht für sie die Schaffner, die die Fahrkarten kontrollieren. Letzteres würde doch genau die Richtigen treffen, nämlich den Vorstand der Bahn. Die Reisenden kämen pünktlich an ihr Ziel, und in Solidarität mit dem streikenden Bahnpersonal könnten die Fahrgäste dann ihre nicht abgestempelten Fahrscheine zur Erstattung einreichen. Das wäre doch ein viel wirkungsvollerer Streik. (PK)
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