SUCHE
Unabhängige Nachrichten, Berichte & Meinungen
Druckversion
Lokales
NRhZ-Redakteur Friedrich Engels in Elberfeld auf den Barrikaden
Mai-Tage vor 159 Jahren
Von Pui von Schwind

Revolution Mai 1849
Quelle: www.info-westpfalz.de
Friedrich Engels, Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung“ in Köln und gebürtiger Wuppertaler hat sich an der Revolution in Wuppertal-Elberfeld im Mai 1849 beteiligt und über die Ereignisse dort in der „NRhZ“ berichtet. Während in Köln, Berlin, Frankfurt am Main und in vielen anderen Städten Deutschlands bereits 1848 die Revolution gegen die preußische Regierung in Berlin und für die Anerkennung der Deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche in Frankfurt am Main ausbrach, blieb es im Bergischen relativ ruhig. Zwischenfälle wurden durch das schnelle Eingreifen des Militärs aus Düsseldorf verhindert. Die Aufstände der Arbeiter in Solingen im März 1848 hatten eher das Ziel der Verbesserung ihrer sozialen Lage, der Löhne und der Arbeitsverhältnisse.

Friedrich Engels – damals 29 Jahre alt
Quelle: cepa.newschool.edu
Ein Jahr später: Ende März 1849 bildeten sich in Elberfeld und Barmen die ersten politischen Versammlungen im „Politischen Klub“, „Konstitutionellen Verein“, als „Patriotischer Verbund“ oder „Treubund“. Aber die Revolution in Elberfeld begann erst am 29. April 1849 mit der Absicht zu verhindern, daß das preußische Militär Landwehrmänner rekrutiert und gegen die „deutschen Brüder in Baden und Rheinpfalz“ - zum Kampf gegen die Revolutionäre dort einsetzt. Auf der Landwehrversammlung am 03. Mai erklärten sich 153 Landwehrmänner deutlich gegen die Autorität der preußischen Regierung. Am 10. Mai bildeten sie einen Sicherheitsausschuß. Seit Beginn der Aufstände strömten täglich hunderte Freischärler in die Stadt. Mit einem Aufruf an die Bevölkerung konnten die inzwischen dreitausend Mann - „Helfer der Revolution“ - untergebracht und versorgt werden.
In der „Neuen Rheinischen Zeitung“ Nr. 300 vom 17. Mai 1849 schreibt Friedrich Engels dann dazu seinen Bericht: „Elberfeld. - Die „Neue Rheinische Zeitung“ war auf den Elberfelder Barrikaden vertreten. Am 10. Mai ging Friedrich Engels, Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung“, von Köln nach Elberfeld und nahm von Solingen aus zwei Kisten Patronen mit, welche bei dem Sturm des Gräfrather Zeughauses durch die Solinger Arbeiter erbeutet worden waren. In Elberfeld angekommen, stattete er dem Sicherheitsausschuß Bericht ab über die Lage der Dinge in Köln, stellte sich dem Sicherheitsausschuß zur Verfügung und wurde von der Militärkommission sogleich mit der Leitung der Befestigungsarbeiten betraut. Am folgenden Tage wurde ihm die Artillerie ebenfalls zur Verfügung gestellt: "Vollmacht für Bürger F. Engels, die Kanonen nach seinem Gutdünken aufzustellen wie auch die dazu nötigen Handwerker zu requirieren, wovon die Kosten der Sicherheitsausschuß trägt. Elberfeld, 12. Mai 1849 - Für den Sicherheitsausschuß: (gez.) Pothmann, Hühnerbein, Troost"
Am 13. Mai war man sich im Sicherheitsausschuß immer noch nicht über die eigentlichen Ziele der Revolution einig. Die Mehrheit beschließt: Es geht um den Kampf für die Reichsverfassung der Paulskirchener Nationalversammlung und die Farben Schwarz-Rot-Gold als Zeichen für den revolutionären und revolutionierten Geist. Um eine weitere Verunsicherung der Bevölkerung und erneute Angriffe des Militärs zu vermeiden und das Handeln des Ausschusses zu legitimieren, schickte der Sicherheitsausschuß eine Delegation nach Frankfurt zur Nationalversammlung und eine nach Berlin zum Kriegsminister, um eine Amnestie der Landwehrmänner als 'Verweigerer des preußischen Befehls' zu erwirken. Beide Delegationen scheiterten. Dieses hatte u.a. zur Folge, daß Friedrich Engels am 14. Mai aus der Stadt verwiesen wurde, auch um den Eindruck zu vermeiden, die Elberfelder würden sich in irgendeiner Weise mit kommunistischen Gedanken identifizieren. Seine Anwesenheit in Elberfeld habe auch zum Scheitern der Delegation in Frankfurt am Main geführt. Am 19. Mai 1849 ist die Revolution in Elberfeld endgültig vorbei. Das Militär erstürmt die Stadt in wenigen Stunden und besetzt die öffentlichen Gebäude. Der gesamte Sicherheitsauschuß wird festgenommen.

Neue Rheinische Zeitung vom 19. Juni 1848
Quelle: www.marxists.org
Und auch am 19. Mai 1849 wurde in der "Neuen Rheinischen Zeitung" dann über "Die standrechtliche Beseitigung der 'Neuen Rheinischen Zeitung'" durch die Königliche Regierung, vertreten durch Herrn Moeller, an den Königlichen Polizeidirektor Herrn Geiger in Köln mit dem Hinweis berichtet: "... Dr. Karl Marx, das Gastrecht (!), welches er so schmählich verletzt, zu entziehen, ... ihm aufzugeben, dieselben (die hiesigen Staaten) binnen 24 Stunden zu verlassen. Sollte er der an ihn ergehenden Aufforderung nicht freiwillig Genüge leisten, so ist derselbe zwangsweise über die Grenze zu bringen." (PK)
Online-Flyer Nr. 146 vom 14.05.2008
Druckversion
Lokales
NRhZ-Redakteur Friedrich Engels in Elberfeld auf den Barrikaden
Mai-Tage vor 159 Jahren
Von Pui von Schwind

Revolution Mai 1849
Quelle: www.info-westpfalz.de
Friedrich Engels, Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung“ in Köln und gebürtiger Wuppertaler hat sich an der Revolution in Wuppertal-Elberfeld im Mai 1849 beteiligt und über die Ereignisse dort in der „NRhZ“ berichtet. Während in Köln, Berlin, Frankfurt am Main und in vielen anderen Städten Deutschlands bereits 1848 die Revolution gegen die preußische Regierung in Berlin und für die Anerkennung der Deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche in Frankfurt am Main ausbrach, blieb es im Bergischen relativ ruhig. Zwischenfälle wurden durch das schnelle Eingreifen des Militärs aus Düsseldorf verhindert. Die Aufstände der Arbeiter in Solingen im März 1848 hatten eher das Ziel der Verbesserung ihrer sozialen Lage, der Löhne und der Arbeitsverhältnisse.

Friedrich Engels – damals 29 Jahre alt
Quelle: cepa.newschool.edu
Ein Jahr später: Ende März 1849 bildeten sich in Elberfeld und Barmen die ersten politischen Versammlungen im „Politischen Klub“, „Konstitutionellen Verein“, als „Patriotischer Verbund“ oder „Treubund“. Aber die Revolution in Elberfeld begann erst am 29. April 1849 mit der Absicht zu verhindern, daß das preußische Militär Landwehrmänner rekrutiert und gegen die „deutschen Brüder in Baden und Rheinpfalz“ - zum Kampf gegen die Revolutionäre dort einsetzt. Auf der Landwehrversammlung am 03. Mai erklärten sich 153 Landwehrmänner deutlich gegen die Autorität der preußischen Regierung. Am 10. Mai bildeten sie einen Sicherheitsausschuß. Seit Beginn der Aufstände strömten täglich hunderte Freischärler in die Stadt. Mit einem Aufruf an die Bevölkerung konnten die inzwischen dreitausend Mann - „Helfer der Revolution“ - untergebracht und versorgt werden.
In der „Neuen Rheinischen Zeitung“ Nr. 300 vom 17. Mai 1849 schreibt Friedrich Engels dann dazu seinen Bericht: „Elberfeld. - Die „Neue Rheinische Zeitung“ war auf den Elberfelder Barrikaden vertreten. Am 10. Mai ging Friedrich Engels, Redakteur der „Neuen Rheinischen Zeitung“, von Köln nach Elberfeld und nahm von Solingen aus zwei Kisten Patronen mit, welche bei dem Sturm des Gräfrather Zeughauses durch die Solinger Arbeiter erbeutet worden waren. In Elberfeld angekommen, stattete er dem Sicherheitsausschuß Bericht ab über die Lage der Dinge in Köln, stellte sich dem Sicherheitsausschuß zur Verfügung und wurde von der Militärkommission sogleich mit der Leitung der Befestigungsarbeiten betraut. Am folgenden Tage wurde ihm die Artillerie ebenfalls zur Verfügung gestellt: "Vollmacht für Bürger F. Engels, die Kanonen nach seinem Gutdünken aufzustellen wie auch die dazu nötigen Handwerker zu requirieren, wovon die Kosten der Sicherheitsausschuß trägt. Elberfeld, 12. Mai 1849 - Für den Sicherheitsausschuß: (gez.) Pothmann, Hühnerbein, Troost"
Am 13. Mai war man sich im Sicherheitsausschuß immer noch nicht über die eigentlichen Ziele der Revolution einig. Die Mehrheit beschließt: Es geht um den Kampf für die Reichsverfassung der Paulskirchener Nationalversammlung und die Farben Schwarz-Rot-Gold als Zeichen für den revolutionären und revolutionierten Geist. Um eine weitere Verunsicherung der Bevölkerung und erneute Angriffe des Militärs zu vermeiden und das Handeln des Ausschusses zu legitimieren, schickte der Sicherheitsausschuß eine Delegation nach Frankfurt zur Nationalversammlung und eine nach Berlin zum Kriegsminister, um eine Amnestie der Landwehrmänner als 'Verweigerer des preußischen Befehls' zu erwirken. Beide Delegationen scheiterten. Dieses hatte u.a. zur Folge, daß Friedrich Engels am 14. Mai aus der Stadt verwiesen wurde, auch um den Eindruck zu vermeiden, die Elberfelder würden sich in irgendeiner Weise mit kommunistischen Gedanken identifizieren. Seine Anwesenheit in Elberfeld habe auch zum Scheitern der Delegation in Frankfurt am Main geführt. Am 19. Mai 1849 ist die Revolution in Elberfeld endgültig vorbei. Das Militär erstürmt die Stadt in wenigen Stunden und besetzt die öffentlichen Gebäude. Der gesamte Sicherheitsauschuß wird festgenommen.

Neue Rheinische Zeitung vom 19. Juni 1848
Quelle: www.marxists.org
Und auch am 19. Mai 1849 wurde in der "Neuen Rheinischen Zeitung" dann über "Die standrechtliche Beseitigung der 'Neuen Rheinischen Zeitung'" durch die Königliche Regierung, vertreten durch Herrn Moeller, an den Königlichen Polizeidirektor Herrn Geiger in Köln mit dem Hinweis berichtet: "... Dr. Karl Marx, das Gastrecht (!), welches er so schmählich verletzt, zu entziehen, ... ihm aufzugeben, dieselben (die hiesigen Staaten) binnen 24 Stunden zu verlassen. Sollte er der an ihn ergehenden Aufforderung nicht freiwillig Genüge leisten, so ist derselbe zwangsweise über die Grenze zu bringen." (PK)
Online-Flyer Nr. 146 vom 14.05.2008
Druckversion
NEWS
KÖLNER KLAGEMAUER
FILMCLIP
FOTOGALERIE