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Aktueller Online-Flyer vom 26. Dezember 2024  

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Lokales
SSM-Ausstellungen nach dem Einsturz des "KölnArchivs"
„Gegen das Vergessen!“
Von Sozialistische Selbsthilfe Mülheim

Der Super-GAU für die Geschichte der Stadt Köln, die Vemichtung des Historischen Archivs durch schier unglaublichen Pfusch am U-Bahnbau, ist eingetreten. Auch der SSM ist von der Katastrophe betroffen. Auch unsere Dokumente - Zeugnisse aus 40 Jahren sozialer Kämpfe in dieser Stadt - liegen unter dem Schutt in der U-Bahn-Baugrube. „Gegen das Vergessen“ wird der SSM nun täglich in unserer neuen HALLE am RHEIN in Köln Mülheim eine Bilderschau überlebender Dokumente auf Fotografien zeigen.

Die neue HALLE am RHEIN
Quelle: SSM
Vertrauensselig haben wir die meisten unserer einzigartigen Dokumente dem "KölnArchiv" anvertraut, ohne sie vorher zu kopieren. Dieses Schicksal teilen wir mit vielen Kölner Initiativen, Künstlern und Schriftstellern. Gezögert hatten wir allerdings seinerzeit, bevor wir mehr als 300 Plakate der Sozialistischen Selbsthilfe Köln (SSK) und und der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) von 1970 an aus der selbstverwalteten Druckerei "DruckBetrieb" in Niehl , viele entworfen von Jochen Standkowski, ins Archiv gaben. Einer Eingebung folgend haben wir sie alle fotografiert. Die Ablichtungen der Plakate stehen auf CD-Rom zur Verfügung.

Heute ist das Archiv noch in aller Munde, in wenigen Wochen wird es nur noch ein Thema unter vielen sein, wenn dann die nächste Katastrophe die Aufmerksamkeit der Menschen gefangen nimmt, und die Medien andere Schlagzeilen haben.


So sah das Gebäude vor der Restaurierung aus
Quelle: SSM

Gegen das Vergessen wird der SSM nun täglich in unserer neuen restaurierten HALLE am RHEIN in Köln-Mülheim eine Bilderschau überlebender Dokumente zeigen. Unsere Plakate sollen dabei nur der Anfang sein. Noch vorhandene Duplikate wollen wir im Original ausstellen.

Deshalb laden wir alle Initiativen, Künstler und Schriftsteller, die ebenfalls Dokumente im Stadtarchiv verloren haben, ein, Bilder, Dokumente, Fotos und Duplikate, über die sie noch verfügen, ebenfalls auf CD-Rom zu brennen. Wir werden sie in unserer Dauerschau gemeinsam mit unseren Plakaten zeigen.

Alle Liebhaber der neueren Geschichte Kölns laden wir ein, unsere Dauerausstellung zu besuchen. Besonders würden wir uns über noch vorhandene Dokumente von SSM oder SSK freuen. Lasst uns handeln gegen das Vergessen!

"Ich habe acht Arme nicht"

Und noch etwas: Einige von uns haben mit Hilfe der Filmemacherin Lisa Glahn in den letzten Monaten ihren eigenen Film gemacht. Wir wollten mal was ganz anderes zeigen, nicht die politischen Taten, wie beispielsweise die der versuchten Rettung der Häuser des Barmer Viertels (ist tatsächlich der
teuerste Parkplatz der Republik geworden), sondern was alltägliches: Wie Freddy Bettelmann mit seiner geistigen Behinderung seinen Lebens- und Arbeitsplatz bei der SSM gefunden hat und wie er seinen bunten Alltag lebt. Es ist ein 20-minütiger Film geworden, der berührt, wie sich manche äußerten.

"Ich habe acht Arme nicht" ist kommenden Sonntag, 5. April, als letzter Film der Reihe "Kölner Blicke" ab 14 Uhr im Kölner Filmhaus zu sehen, wobei alle Filme je ca. 20 Minuten dauern. Mit dabei der Film von Punkerinnen und Punkern aus dem von der SSM unterstütztem Projekt "Working Punx" an der Amsterdamer Strasse mit "für dagegen". Eintritt: drei Euro. (PK)

HALLE am RHEIN, Köln-Mülheim, Am Faulbach, http://halle-am-rhein.ssm-koeln.org, Dauerausstellung: „Gegen das Vergessen!“ Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 14 - 18 Uhr, Sa. 11 - 14 Uhr. Für Kaffee ist gesorgt.

Mehr über die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim finden Sie unter diesem Stichwort im NRhZ-Archiv. Und unter http://www.kaos-archiv.de/ gibt es über den SSM das Video „Die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim oder: Das kleine rechtsrheinische Wunder in Köln“   

Online-Flyer Nr. 191  vom 01.04.2009

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