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Aktueller Online-Flyer vom 22. November 2024  

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Wirtschaft und Umwelt
Aufruf zur Unterstützung eines internationalen Filmprojekts
„Water makes money“
Von Leslie Franke, Herdolor Lorenz und Peter Kleinert

Die Hamburger Dokumentarfilmer Leslie Franke und Herdolor Lorenz arbeiten an einem internationalen Filmprojekt mit dem Titel „Water makes money“ - mit Unterstützung vieler Mitarbeiter- und ÜbersetzerInnen, des attac-Wasser-Netzwerkes "Aquattac" und von Konstantin Wecker, der die Filmmusik macht. Im Mittelpunkt des Films steht „Veolia Wasser", einer der größten privaten Wasserversorger in Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern. Die NRhZ wird - aus gutem Grund - dieses Filmprojekt unterstützen.

Veolia Wasser-Geschäftsführer Krauel erhält Werbung durch das Zertifikat „audit berufundfamilie" von Bundesministerin Ursula von der Leyen (r.) und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl.
Quelle: www.veoliawasser.de/
 
Vor 10 bis 15 Jahren erhob sich eine Welle der Privatisierung unserer Wasserversorgung und wälzt sich seither durch die ganze Welt. Die nachhaltigen Folgen - u.a. von sauberem Wasser abgeschnittene Armenviertel und trockene Wasserhähne in London, der Metropole des Finanzkapitals - sind mittlerweile weithin bekannt, auch dank unseres viel beachteten in acht Sprachen übersetzten Films „Wasser unterm Hammer" http://www.wasseruntermhammer.de/site/film/inhalt.html.
 
Warum ein neuer „Wasserfilm"?
 
Seit „New Labour", Blair und Schröder - seit viele die Folgen der Privatisierungen am eigenen Leib verspüren, ist es aber unschicklich geworden, von Privatisierung zu sprechen. Seither klopfen Heere von Beraterfirmen bei finanziell klammen Kommunen an und versprechen neue Geschäftsmodelle: PublicPrivatePartnership, Crossborder leasing, Franchising und vieles dergleichen mehr.
 
„Nein, wir privatisieren ja gar nicht", tönen diese Herren. „Wir betreiben ja nur Euer Abwasser (und/oder Trinkwasser) für 30, 60 oder 90 Jahre. Die Anlagen bleiben in Kommunalbesitz. Und die 2.000 Seiten Verträge auf Englisch dazu, die brauchen Sie gar nicht zu lesen, die verstehen Sie ja sowieso nicht. Nein!"
 

Veolia-Stadtwerke in Sachsen
Quelle: www.veolia-stadtwerke.de
In Wahrheit kommt es ja nicht mal auf das Betreiben an. Das kann ein schönes Zubrot sein. Wichtig ist allein das Kapital, das mittels Krediten die Infra-struktur „generiert". Daraus schnüren Banken strukturierte Finanzpapiere, die dann 1000-fach verpackt durch die virtuelle Finanzwelt geistern und stets neu Rendite generieren. Aber nur unter einer Bedingung, und die ist klein gedruckt, geheim und „strafbewehrt": Bei all diesen „Lösungen" haftet die Kommune für jede Art von Minderung und Ausfall der Rendite!
 
Aus Wasser Gift
 
Mit einer auf Generationen angelegten Vorsorge fürs örtliche Grundwasser, der kontinuierlichen Wartung und Erneuerung von Rohren usw. hat das alles nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Im Gegenteil! Die Lebensressource Wasser wird zum Medium, aus dem das Gebräu toxischer Kredite stammt, das heute die „Bad Banks" füllen soll - und mit dem sich die Steuerzahler der nächsten Jahrzehnte vergiften werden.
 
Expansion von „Veolia Wasser"
 
Ein Horrormärchen aus einem fremden Land? Nein, diese Geschichten spielen sich vor unserer Haustür ab. Man muss nur hinschauen, in Berlin, Braunschweig, Stuttgart, beim Wasserzweckverband Bodensee. Die Hauptverantwortlichen für diese groteske Art der schleichenden Enteignung kommunaler Verantwortung sind die Platzhirsche des "Weltwassermarktes", die französischen Globalplayer Veolia und Suez und die um ihre Finanzprodukte gescharte Banken- und Beraterwelt. Allein der Globalplayer Veolia - 2003 als Nachgeburt des größten finanzpolitischen Crashs Frankreichs entstanden - ist heute in mindestens 72 Ländern auf allen fünf Kontinenten präsent. In Deutschland hat es der Weltkonzern in kürzester Zeit geschafft, mit Beteiligungen in 450 deutschen Kommunen zum größten Versorger im Trink- und Abwasserbereich aufzusteigen. Z.B. Braunschweig: Für den Erwerb der Abwasseraufbereitung wendet Veolia keinen Cent auf. Der „Kaufpreis" und die Investitionen werden mit Krediten der Banken Nord LB und Dexia finanziert - rückzahlbar mit Zins und Zinseszins von Braunschweigs Bürgern.


Sachsens Staatsminister Frank Kupfer Januar 2009 im Gespräch ausgerechnet über „Umwelttechnik“ mit dem Geschäftsführer der Veolia Wasser GmbH
Quelle: www.smul.sachsen.de/
 
Veolia Wasser ist incl. seiner Beteiligungen mittlerweile der größte Wasserversorger in Deutschland. Ähnliches gilt für Polen, die Baltischen Republiken, Lettland, Estland, Litauen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Rumänien, Italien, Spanien, die USA und nun auch China, wo Veolia laufend die Unterschrift neuer Verträge verkündet.
 
Nun auch noch Hilfe von Schwarz-Gelb
 
Und in Deutschland kann es nun mit Schwarz-Gelb noch schlimmer werden. Veolia hat bisher stets über Wettbewerbsnachteile in Deutschland geklagt. Kommunale Ver- und Entsorger sind nicht mit Mehrwertsteuer belastet, privatisierte Betriebe sehr wohl. Jetzt kann der Weltkonzern aufatmen: Schwarz-Gelb ist sich einig, künftig „kommunale und private Betriebe steuerlich gleichzustellen“. Dies ist ein Privatisierungsimpuls erster Güte! Und heißt zugleich für zig Millionen Kunden öffentlicher Unternehmen (Wasser, Abwasser, Müll, Miete etc.) saftige Gebührenerhöhungen um den Mehrwertsteuersatz! Wohin die Reise gehen soll, zeigt auch eine andere Koalitionsvereinbarung, die dem Vernehmen nach in der Transportsparte Veolias Jubel ausgelöst haben soll: „Bei der Beauftragung kommunaler Verkehrunternehmen soll ein Vorrang kommerzieller Verkehre gewährleistet sein.“ So sollen künftig Private einzelne lukrative Linien im Stadtverkehr herauspicken können, während der Kommunalbetrieb auf den unlukrativen sitzen bleibt. Die absehbare Verschuldung muss dann der Steuerzahler begleichen.
 
Im Herzen der Macht klafft eine Wunde
 
Tag für Tag melden die französischen Globalplayer neue Eroberungen. Sie versprechen günstigere Finanzierungsmöglichkeiten, Effektivität und auch Nachhaltigkeit. Nur in der Heimat der Konzerne, in Frankreich, glaubt ihnen kaum noch jemand. Ausgerechnet hier, wo Veolia und Suez 8 von 10 Bürgern mit Wasser versorgen, wollen mehr als hundert Kommunen die Kontrolle über diese lebenswichtigen Dienste zurückholen. Ende des Jahres müssen Veolia und Suez am Sitz ihrer Konzernzentralen in Paris die Koffer packen. In der Hauptstadt und mehr als hundert anderen französischen Gemeinden soll die Wasserversorgung wieder in öffentlicher Regie betrieben werden. In Paris enden die Verträge mit Veolia und Suez Ende 2009. Danach wird die Wasserversorgung wieder den Parisern gehören.


Die Jeanne d'Arc des kommunalen Wassers: Anne Le Strat – zweite Bürgermeisterin von Paris
Foto: Herdolor Lorenz
 
Intransparenz, schlechte Wasserqualität, kontinuierliche Preissteigerungen und Monopolmissbrauch lauten die Vorwürfe. Die Gemeinden haben große Schwierigkeiten zu kontrollieren, ob die in Rechnung gestellten Preise auch tatsächlich der geleisteten Arbeit entsprechen. Wurden die Milliarden gezahlter Gebühren für die Sanierung der Rohre wirklich dafür genutzt? Oder hat das Wassergeld der französischen Gemeinden die weltweite Expansion von Veolia und Suez finanziert?
 
Ein Film „von unten"
 
Der Film „Water makes money " wird diese brisante aktuelle Entwicklung beleuchten. Er wird zeigen, was Paris und andere französische Gemeinden aus der Herrschaft von Veolia & Co gelernt haben und wie sie es schaffen, das Wasser in eigene Regie zurückzuholen. Beispiele aus Europa und Amerika ergänzen den Film zu einem Lehrstück für die ganze Welt! „Water makes money " wird Mut machen: Wasser in Bürgerhand ist möglich! Was ein derartiger Film an Aufklärung und Mobilisierung leisten kann, zeigen unsere letzten Filme „Wasser unterm Hammer" und „Bahn unterm Hammer" http://www.bahn-unterm-hammer.de/.
 
Auf Ihre Hilfe angewiesen
 
„Water makes money" entsteht am besten als „Film von unten" - finanziert von denen, die ihn sehen wollen, die ihn zeigen wollen, die dieses Hilfsmittel zur Aufklärung brauchen. Deshalb rufen wir auf: Helfen Sie mit, dass „Water makes Money" zustande kommt. Jede Spende ist willkommen. Wir haben jetzt knapp 75.000€ erreicht - es fehlen nur noch 15.000€ zum minimalen Produktionsbudget! Ab einem Beitrag von 20€ wird Ihnen nach Fertigstellung des Films eine DVD von AQUATTAC zugesandt. So kann jede/jeder dazu beitragen, mit dem Filmprojekt über die Praktiken dieser Konzerne aufzuklären, eine Mauer des Wissens gegen ihr weiteres Vordringen zu errichten und Mut zu machen: Denn Wasser in Bürgerhand ist möglich! (PK)
 
Den Betrag, der Ihnen angemessen erscheint, überweisen Sie bitte auf folgendes Konto
Kontoinhaber (Empfänger): Water makes money
Konto-Nr: 1230 131 474
Hamburger Sparkasse
BLZ: 200 505 50
IBAN: DE 03 2005 0550 1230 1314 74
BIC: HASPDEHHXXX
Verwendungszweck: Förderbeitrag Water-makes-money
 
Bitte geben Sie deutlich Ihren Namen an. Und schicken Sie bitte eine Mail an film@water-makes-money.com film@water-makes-money.com Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie sie sehen können.
 
Außerdem können Sie
 
ERZÄHLEN - werben Sie bitte für den Film bei Ihren Bekannten, Freunden und Freundinnen! 
ÜBERSETZEN: Die ist ein Film in Europa. Insbesondere viele französische Interviews harren noch der Übersetzung ins Deutsche. 
VERTEILEN: wir haben neue Flyer gedruckt, die wir Ihnen gerne kostenlos zusenden, damit sie diese in ihrem Ort verteilen: in Kinos, Kneipen, Versammlungsorten! Anfragen bitte an markus-henn@watermakesmoney.org. 
BÜRGEN: Unser Film-Partner, die Bank für sozial-ökologische Geldanlagen (GLS), gibt uns für die Summe einen Kredit, für die wir Bürginnen und Bürgen finden können. Es haben bereits viele eine solche Bürgschaft unterschrieben. Doch jede weitere stärkt uns. Minimum sind 600 Euro. Für ein Bürgschaftsformular wenden Sie sich bitte an film@watermakesmoney.org.
 
Der Film wird u.a. unterstützt von:
Attac Deutschland, Attac Frankreich, Konstantin Wecker, Ver.di, FB Ver- und Entsorgung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Friends of Locally Owned Water Felton, BUND (Freunde der Erde), Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU), Grüne Liga, WasserInBürgerhand, Unser Wasser Hamburg, Fondation Danielle Mitterand, AK Wasser im BBU, HELVETAS, Haleakala-Stiftung

Online-Flyer Nr. 221  vom 28.10.2009

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