Filmclips
„Wenn Ärzte töten“
Von Hans-Dieter Hey
Dieser Dokumentaffilm beschreibt das Ergebnis der Recherchen des berühmten Psychiaters Robert Jay Lifton dazu, wie Ärzte zu Mördern werden können. Im Gespräch mit den Filmemachern beschreibt Lifton, wie er nach seinen Forschungen über die Mitverantwortung von Ärzten an den Toten von Hiroshima und Vietnam auch - gestützt auf Archivmaterial aus dem Auschwitz-Prozess - wochenlange Gespräche mit Tätern und überlebenden Opfern aus den Vernichtungslagern der Nazis begann. Hierdurch und dank der Fülle des von Lifton gesammelten Archivmaterials entstand ein Film, der wie kein anderer zuvor die tiefsten Abgründe menschlichen Seins offenbart. Die Ärzte, denen der Psychiater Anonymität zugesichert hatte, fördern so - teilweise durch Offenheit, aber auch durch Weglassen, Beschönigen, Beschwichtigen und Verdrängen - das ganze Grauen der Vernichtung, von "Menschenversuchen" und damit der Verachtung von Leben zu Tage. Der Verzicht auf filmische Effekte verstärkt in bedrängender Weise die Erkenntnisse aus den Interviews von Robert Jay Lifton. Er bleibt aber nicht beim Gestern, sondern wirft auch Fragen nach der medizinischen Ethik und Moral von heute auf. „Ich fühlte bei den meisten Ärzten", so Lifton „dass da etwas falsch läuft in dieser Welt."
Wenn Ärzte töten
Dokumentarfim, Deutschland 2009
Bildformat: 16:9 (1,78:1), 86 Minuten
Regie: Hannes Karnick, Wolfgang Richter
Buch: Wolfgang Richter
Musik: Jan Tilman Schade
Kamera: Wolfgang Richter
Schnitt: Wolfgang Richter
Förderung: Hessische Filmförderung, B K M
Produktion: docfilm Karnick & Richter
Webseite: W-film-Verleih
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