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Globales
Wie der dänische Staat sich bei Gewalt gegen ”AusländerInnen” verhält
Rassistische Gewalt polizeilich erlaubt?
Von Margrethe Monika Hansen
Verheerende Wirkung auf eine junge Frau: Rassismus und (Todes)drohungen – und keine Reaktion von Polizei und Strafverfolgungsbehörden
Quelle: P77.dk/Sera Leaving
Ob als dänisches Facebook-logo oder beim Wandertag in Köln: Das Moscheegegner-Feldzeichen | Quelle: screenshot/taz
Fotokopie eines Drohbriefes | Quelle: P77.dk
Fotokopie eines Drohbriefes, handschriftlich über einen Standardbrief von Annes Wohnungsgesellschaft geschrieben - mit dem üblichen Inhalt.
Fotokopie eines Drohbriefes
Online-Flyer Nr. 250 vom 19.05.2010
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Globales
Wie der dänische Staat sich bei Gewalt gegen ”AusländerInnen” verhält
Rassistische Gewalt polizeilich erlaubt?
Von Margrethe Monika Hansen
Fast 47.000 mutige DänInnen in der facebook-Gruppe ”Ja zu Moscheen in Dänemark” | Quelle: screenshot
Die Teilnahme an einer dänischen Facebookgruppe, welche zur Unterstützung von Moscheebauten in DK errichtet wurde, hatte ernste Konsequenzen für eine junge Frau aus Kopenhagen. Die Polizeiwache meint jedoch nicht, dass es Gründe für Ermittlungen gibt, trotz böser Drohungen. Sie könne ja einfach umziehen, wenn ihr das Ganze zu viel würde.
Anne hat, per e-mail, über 44 Drohbriefe bekommen, ausserdem 5 ähnlicher Art in ihren Hausbriefkasten. Sie wurde mitten in der Nacht zuhause von gewaltbereiten Moscheegegnern aufgesucht, nachdem sie sich im Februar 2010 mit einer Facebookgruppe zur Unterstützung von Moscheebauten in Kopenhagen solidarisch erklärte. Sie lebt heute in dauernder Angst davor, dass rabiate Moscheegegner ihre Drohungen verwirklichen und sie töten könnten. Gleichzeitig hat die Polizei entschieden, keine Nachforschungen gegen die Urheber der Drohungen einzuleiten.
Verheerende Wirkung auf eine junge Frau: Rassismus und (Todes)drohungen – und keine Reaktion von Polizei und Strafverfolgungsbehörden
Quelle: P77.dk/Sera Leaving
P77, eine humanistische dänische OnlineZeitschrift, hat mit der jungen Frau gesprochen, ebnso mit vielen Anderen, die auch bedroht wurden, nur weil sie öffentlich Moscheebauten in Dänemark unterstützt hatten. Der richtige Name der jungen Frau ist nicht Anne. ”Anne” hat uns gebeten, sie und ihre Familie zu schützen, darum haben wir sie anonymisiert.
Als junge Frau Anfang 20 war Anne bisher nie besonders politisch bewusst oder aktiv. Sie hatte nur zweimal an einer Demonstration teilgenommen, und es war ganz spontan, als sie sich im Februar mit der facebookgruppe ”Ja til moskeer i Danmark” solidarisch erklärte.
”Eine Zeitlang fand in Dänemark eine recht erhitzte Debatte darüber statt, ob es in Ordnung sei, dass Muslime eine Moschee bauen dürfen. Ich unterstützte die ”JA-Gruppe” - nicht weil ich politisch aktiv bin, sondern weil ich als ganz normaler Bürger meine Meinung und eigene Haltung zur Problematik ”Moscheen in Dänemark” zum Ausdruck bringen wollte”, sagt Anne.
Sie entdeckte aber recht schnell, dass man diese Gruppe von anderer Seite intensiv überwachte und kontrollierte, wer sich dort anmeldete. Moscheegegner, aktiv in der Gruppe ”Nej til moskeer i Danmark” begannen im März mehr und mehr die Mitglieder der Gruppe ”Ja til moskeer in Danmark” radikalst und grob zu schikanieren. Anne - leicht zu entdecken wegen ihrer langen, dunklen Haarlocken und ihrer dunklen Hautfarbe - bekam sehr schnell den Hass der Moscheegegner zu spüren.
Ob als dänisches Facebook-logo oder beim Wandertag in Köln: Das Moscheegegner-Feldzeichen | Quelle: screenshot/taz
”Ich bin sehr leicht zu identifizieren, weil meine Haut dunkel ist, und jeder sieht, dass ich nicht dänisch aussehe. Sie verfolgten mich, weil sie Rassisten sind , die meinen, dass so eine wie ich den Mund halten und sich nicht in die öffentliche Diskussion einmischen sollte”, erzählt sie deutlich aufgewühlt.
”Als ich die erste Drohmail erhielt, bekam ich einen Riesenschock und fürchtete mich sehr. Es war fast unwirklich und ich wurde schwindelig. Wenn man morgens um 6 Uhr ganz alleine sitzt und jemand plötzlich schreibt, dass sie wissen, wo man wohnt und kommen wollen um mich totzuschlagen, dann bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun. Man ahnt ja wirklich nicht, ob sie es ernst meinen, oder ob dahinter nur eine psychisch kranke Person steckt.”
Schon einige Tage danach erhält Anne wieder e-mails via Facebook. Der Ton wird noch grober. Eine Person, die sich ”Kira Israeli” nennt, schreibt folgendes an sie:
”Geb mir Deine Adresse, dann werden wir kommen und tote Schweineköpfe in Deine Fresse stopfen, in euch Kanakenschweine. Und den Koran könnt ihr lang in den Arsch getreten bekommen. Scheiss Kanaken fickt Euch Ihr dreckigen Verliererschweine die ihr nicht einmal in Euren eigenen Ländern zu wohnen wagt Pfui Pfui Pfui Verlierer Schweine elendige Verlierer, SCHWEIN, KANAKENSCHWEIN”
(A.d.Ü.: Der Originaltext wurde möglichst originalgetreu translitteriert)
Merkwürdiges Verhalten der Polizei
Tief beunruhigt durch die vielen mails einer Person, die sich ”Kira Israeli” nennt, nimmt Anne am nächten Morgen ihren Laptop unter den Arm und geht damit zur lokalen Polizeiwache im Stadtteil Amager von Kopenhagen.
”Ich war unheimlich schockiert und sehr durcheinander. So glaubte ich, dass die Polizeibeamten schwer verstehen konnten, was ich ihnen zu erzählen versuchte. Ich stand da und kämpfte mit meinem Laptop, während ich weinte und schrie, dass ich es total leid bin, im facebook Drohngen und Rassismus ausgesetzt zu sein und bat die Beamten, irgendetwas zu tun, weil ich solche Angst hatte, dass der eine oder andere Rassist, vielleicht ein tief psychotisc mich finden würde und mich dann wirklich totschlug.”
Die Polizisten schicken Anne wieder nach Hause, ohne ein Protokoll aufzunehmen oder eine Anzeige gegen Unbekannt anzunehmen. Immerhin schafft Anne es im letzten Augenblick, nach dem Namen des wachhabenden Polizeibeamten zu fragen, um einen Anhaltspunkt zur Weiterverfolgung der Sache zu bekommn. Doch der Beamte will seinen Namen nicht nennen und sagt ausserdem, dass sie ja selber schuld sei, wenn sie sich einer Gruppe anschliesse, die sich ”Ja til moskeer” nenne. Außerdem habe sie ja auch ein paar Mal auf ”Kira Israeli” reagiert und damit diese Person provoziert noch mehr zu schreiben. Sie solle sich besser von ihrer Facebook-Gruppe fernhalten.
Ihr Standpunkt: ”Ich verstehe nicht, warum die Polizei meint, dass ich meine Meinungsfreiheit begrenzen soll, während Rassisten, die mir drohen, einen Freibrief bekommen sollen, nur weil ich ein paar Mal geantwortet habe. Ich antwortete ihnen, weil ich mich nicht damit zufrieden geben wollte, dass man versucht, mich von der Facebook-Gruppe wegzudrohen, einer Gruppe, die nur meint, dass der Bau von Moscheen ganz in Ordnung ist. Die Polizei meint offensichtlich, dass Rassisten ganz frei Menscheh schikanieren und drohen dürfen, wenn sie Lust dazu haben. Meiner Meinung nach ist dieser Standpunkt der Polizei nicht in Ordnung.”
Anne geht nach dem ergebnislosen Besuch auf der Polizeiwache Amager sehr enttäuscht nach Hause. Zuhause angekommen fühlt sie sich alleingelassen, fürchtet sich und ist traurig darüber, dass niemand ihr helfen will. Sie loggt sich auf Facebook ein und schreibt ein paar mails an Politiker, deren Fan sie ist, aber keiner von ihnen beantwortet ihren Hilferuf. Innerhalb der folgenden zwei Monate nehmen die Drohungen zu. Anne bekommt es mehr und mehr mit der Angst zu tun, darüber, womit das Ganze enden soll. Gleichzeitig will sie sich nicht durch Drohungen und Schikane bremsen lassen.
Fotokopie eines Drohbriefes | Quelle: P77.dk
Wenn es an der Türe klingelt, fährt sie vor Schreck zusammen und bekommt wildes Herzklopfen. Der Gedanke, dass aus den Drohungen Ernst werden könnte, geht ihr wieder und wieder durch den Kopf.
Spät abends kann Anne nicht mehr einschlafen. Sie lauscht allen Geräuschen ausserhalb aufmerksam und wird von dem einen Gedanken geplagt, warum jemand sie totschlagen will, sie, eine ganz normale, junge Frau. Sie wird immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt über die schrecklichen rassistischen Dinge, welche über sie in den e-mails abgeladen werden.
Wohnung entdeckt
Eines Morgens Ende März verschärft sich ihre Situation gewaltig: Im Laufe der Nacht bekommt Anne wieder einen Drohbrief, aber diesmal nicht als e-mail, sondern als Brief, der unter der Tür in ihre Wohnung geschoben wird. Man hat herausgefunden, wo sie wohnt, ist in ihr Treppenhaus reingekommen und hat ihr den Brief direkt gebracht.
Anne bekommt einen Riesenschock und zittert am ganzen Körper, sie wird ganz schwach in den Beinen und kontaktiert wieder die Polizei, die sie wiederum nur bittet die Sache ganz mit Ruhe zu nehmen.
Angstsyndrom
Anne fühlt langsam, dass sie von den vielen Drohungen und Schikanen paranoid zu werden beginnt, merkt, dass sie ein Angstsyndrom entwickelt: Sitzt sie allein zuhause, kann sie sich nicht mehr auf ihre Studien konzentrieren, weil sie konstant Angst darüber empfindet, dass jemand auftauchen könnte. Sie beginnt Orte zu meiden, wo sich viele Menschen aufhalten. Wenn Sie durch die Kopenhagener Fussgängerzone ”Strøget” geht, umgibt sie ein Gefühl der Angst, dass ein Übeltäter ihr auf dem Fusse sei.
Annes Lehrer entdecken eine Veränderung ihrs Verhaltens und konfrontieren sie schliesslich damit. Sie vertraut sich einem Lehrer an und erzählt, dass dieser tief erschüttert darüber war, dass die Polizei sie ganz ohne Rat und Hilfe im Stich gelassen hat - ohne jeden Hinweis, wie man sich bei solchen Drohungen verhält und noch dazu, ohne eine Anzeige entgegenzunehmen.
Innerhalb weniger Monate entwickelt sich Anne von einer frohen und aktiven jungen Frau, die sich fleissig am Unterricht beteiligt, zu einer paranoiden, furchtsamen und unkonzentrierten Schülerin, die bei Geräuschen zusammnfährt und am ganzen Körper zittert. Sie erinneert sich: ”Eines Tages laütete eine Glocke sehr laut, ich bekam Panik und dachte, dass etwas sehr Fürchterliches passiert sei, ich dachte nur daran, dass jemand in der Schule Amok läuft und mich erschiessen will, wie diese Schulschiessereien in den USA. Glücklicherweise war es nur eine Feuerlöschübung.”
Die Episode in der Schule bringt Anne dazu ihren Hausarzt, zu konsultieren, weil sie fühlt, nicht länger Kontrolle über ihre eigene Situation zu haben. Der Arzt gibt ihr eine Überweisung zu einem Psychologen, aber da gibt es lange Wartezeiten. Eines Nachts im April liegt Anne wieder einmal wach, als sie draussen im Treppenhaus eine Gruppe Menschen ihren Namen rufen hört, und dass sie sterben solle.
Fotokopie eines Drohbriefes, handschriftlich über einen Standardbrief von Annes Wohnungsgesellschaft geschrieben - mit dem üblichen Inhalt.
Quelle: P77.dk
Anne erzählt: ”4 Uhr nachts schellt es an meiner Tür, ich höre Menschen rufen, dass ich verprügelt werden und sterben soll, Flaschen werden geworfen und es wird gegen die Türe getreten. Ich bekomme Panik und weiss nicht, was ich machen soll. Ich gehe in mein Wohnzimmer und schliesse die Tür hinter mir, Draussen, vor meiner Einganstür höre ich eine Frau schreien, dass ich sterben soll, eine andere Stimme sagt dann, dass die Frau die Fresse halten soll und dass sie lieber abhauen sollen bevor die Bullen kommen. Es hört sich so an, als wenn sie getrunken haben, und der Ton ist wirklich böse und schlimm, nach einiger Zeit kann ich hören, dass sie wieder nach draussen gehen. Ich gehe zu meinem Fenster, hebe die Gardine etwas, um rauszusehen.
Unter der Strassenlaterne sehe ich eine blonde Frau mit langen Haaren stehen. Sie spricht mit 2 Männern. Der eine ist ein ”Rocker”-Typ in einer karamelfarbigen engen Jacke, und ich bemerke, dass der andere ein junger Mann um die 20 ist, er trägt eine dicke Halskette. Da stehen sie und lamentieren, während die Frau hin und her schaukelt. Ich schätze, dass sie zwischen 20 und 40 Jahre alt sind. Ich habe so etwas noch nie erlebt, ich wohne in einer sehr ruhigen und friedlichem Gegend, und es gab noch nie Ärger in und an unserem Haus. Während ich die Polizei anrufe, verschwinden sie.
Wieder ohne Erfolg zur Polizei
Morgens gehe ich wieder zur Polizeiwache Amager um die Episode anzuzeigen. Ich erzähle, dass ich meine, dass diese Leute Verbindung zu den Drohungen haben, die ich via Facebook erhalten habe, und dass es sich sicher um Menschen aus der Gruppe ”Nej til moskeer” handele. Ich verlange von der Polizei, dass sie nun was tun müssen, ich zeige ihnen Kopien sämtlicher erhaltenen Drohbriefe und erzähle, dass der eine davon auf dem Briefpapier mit dem Logo der Wohnungsgesellschaft geschrieben ist, Ich erzähle auch vom Kontakt mit meinem Arzt, und dass dieser eine Überweisung an einen Psychologen geschrieben habe.
Während ich auf der Wache stehe, beginne ich total in Auflösung zu gehen und zu weinen. Die Beamten entscheiden doch wieder mich abzuweisen und weigern sich eine Anzeige entgegenzunehmen, Ein Beamter, der mir seinen Namen nicht nennen will, gibt mir den Rat, einfach meine Adresse zu ändern oder besser noch wegzuziehen, wenn ich meine, dass die Drohungen zu schlimm werden.. Und dann meint er noch, dass ich mich aus der Gruppe ”Ja til moskeer” abmelden und ganz damit aufhören soll im Internet aktiv zu sein.
Ich werde enorm enttäuscht und ärgerlich. Es kann doch einfach nicht sein, dass die Polizei, nach eindeutigen Drohungen solcher Rassisten, nicht reagiert und keine Nachforschungen anstellt. Ich habe nie Menschen gedroht oder Hassmails an andere Leute geschickt, das würde mir nie einfallen. Die Abweisung meiner Person durch die Polizei ohne mir zu raten, wie und wo ich Hlfe bekommen kann, lässt mich zurück in einer Art von Scham, dass ich fühle etwas Falsches getan zu haben, indem ich mich an sie wandte. Aber was hätte ich Anderes tun können? Die Polizei ist doch dazu da, dass man sie in Anspruch nimmt, wenn man solchen Dingen ausgesetzt ist.”
Brief ans Justizministerium
Ende April schreibt Anne eine Beschwerde über die Polizeiwache Amager. Sie erhält eine mail, dass ihre Eingabe an die Polizeiadvokatur weitergeleitet worden sei, wo man sie behandeln werde.
Anne schreibt auch einen Brief an das dänische Justizministerium und beklagt sich über den Umgang mit ihr bei den Polizeikontakten.
Fotokopie eines Drohbriefes
WILLST DU ALLAH PRÜGEL ODER WAS DU FUCKING SCHWARZES SCHWEIN | Quelle: P77.dk
Um den 1. Mai herum bekommt Anne einen Brief vom Justizministerium, in dem ein Beamter des Ministeriums mitteilt, in ihrer Sache nicht zuständig zu sein, und man weist sie zurück an die Polizeiwache Amager.
Anne kontaktiert wiederum die lokale Polizei, weist auf die Antwort des Justizministeriums hin, und dass sie, wenn die Wache ihre Sache wieder nicht ernst nimmt, nun Kontakt zur Presse aufnehmen will. Die Polizei von Armager antwortet, dass man nun eine Kontaktperson auf ihren Fall angesetzt habe, dass man aber keine Nachforschungen einleiten will. Anne empfindet das das als ungerecht und sagt dazu: ”Man sehe mal Pia Kjærsgaard [Vorsitzende der rechtsradikalen ”Dänischen Volkspartei”.], wenn jemand ihr droht, hat die Polizei am Tag danach den Droher gefasst, aber wir normalen Menschen sind denen völlig gleichgültig. Ich bin inziwschen wütend darüber, dass man versucht, meine demokratischen Rechte zu begrenzen. Die Drohungen und Schikanen habn mich nicht nur krank gemacht, sondern ich bin auch traurig darüber, dass Menschen, insbesondere meine Familie, mich als Facebook-Freunde streichen, weil sie inzwischen selber Angst haben, Ziel von Ähnlichem zu werden.”
Nicht die Einzige
Anne ist nicht das einzige Mitglied der Facebookgruppe ”Ja til Moskeer i Danmark”, welches sich mit Drohungen von rabiaten und rassistischen Moscheegegnern abfinden muss. Solche Drohungen - ausgehend von Kreisen um die andere Gruppe ”Nej til Moskeer i Danmark” - sind Legion, und viele haben auch physiche Kontakte erlebt, wurden auf ihrer Adresse aufgesucht oder wurden mit Telefonanrufen terrorisiert.
Ein Mann, mit dem P77 ebnfalls Kontakt hatte, erzählte, dass er angerufen wurde, als er grade dabei war, Frikadellen zu braten. Im Hörer ein Mann, in Rage, schreiend, dass er sterben werde, so er sich nicht aus der Gruppe ”Ja til moskeer” zurückziehe. Der Mann ist nicht mehr in der Gruppe, allein aus Angst davor, der Mann aus dem Telefon könnte auftauchen und werde ihm und seiner Familie schaden.
Ein anderer junger Mann erzählte P77, dass er eines Nachts von einer Frau geweckt wurde, die schrie, dass er die Tür öffnen solle, weil sie mit ihm über etwas sprechen wolle, was er auf facebook geschrieben habe. Da er sich weigerte zu öffnen, versuchte die Frau seine Tür einzutreten.
Die Facebookgruppe ”Ja til moskeer” rät allen ihren Mitgliedern, Kontakt zur Polizei aufzunehmen, wenn sie ähnliche Formen von Rassismus und Drohungen erleben sollten. Aber nach Annes Erfahrungen nimmt die dänische Polizei solche Drohungen nicht enrst. Trotzdem wächst die Mitgliederzahl der Gruppe und beträgt heute, am 14.5.2010 etwa 47.000. (PK)
Der Artikel erschien zuerst unter
Die Übersetzung besorgte das deutsche Gruppenmitglied Peter Heinen.
Online-Flyer Nr. 250 vom 19.05.2010
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