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Lokales
Greenpeace-Aktion gegen "Gen-Food" in Köln
Killergene in die Milch?
Von Hans-Detlev von Kirchbach
Labortechnik statt Landidyll
So erläuterte Manfred Bigge, "Genfood"-Experte der Kölner Greenpeace-Gruppe am vergangenen Mittwoch vor dem "Bierbrunnen" in der Kölner Schildergasse dem durstigen NRhZ-Gen-Reporter, warum er aus den beiden mannshohen Milchflaschen-Modellen mit "Landliebe"- und "Weihenstephan"-Aufdruck keinen Schluck Milch bekam. Denn Milchprodukte dieser Hersteller, die mit einem natur-und traditionsverbundenen Image werben, könnten nicht nur NRhZ-Reportern, sondern den VerbraucherInnen insgesamt auf Dauer schlecht bekommen, wie Greenpeace meint.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die alte Traditionsmolkerei "Weihenstephan" befindet sich seit Anfang des Jahrhunderts im Besitz des Food-Konzerns "Müller-Milch", der die Fernsehnation rund um die Uhr mit aggressiv spaßigen Werbespots beglückt. Und das Label "Landliebe", das geradezu rührend an pastorale Sehnsüchte appelliert, ist ein gezieltes Werbedesign des holländischen Food-Konzerns "Campina". Beide aber stellen den weitaus größten Teil ihrer Produkte - Manfred Bigge spricht von "90 Prozent" - unter Beteiligung gentechnischer Verfahren her. Denn das Milchvieh, das den Rohstoff der industriell designten Food-Produkte der beiden Labels unter Hochleistungs-Bedingungen zu liefern hat, wird mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gepäppelt. Warum, das erläutert Manfred Bigge:
"Leistungskühe brauchen zu ihrem normalen Wiesenfutter auch Kraftfutter, und dieses besteht zum überwiegenden Teil aus genverändertem Mais oder genverändertem Soja."
Dagegen, so Manfred Bigge, wehrt sich Greenpeace aus zwei Gründen: zum einen fehlt, wie gesagt, die Kennzeichnung - der Verbraucher wird vielmehr durch "Naturnähe" vorgaukelnde Werbe-Suggestionen bewußt irregeführt. Zum anderen aber wird durch den massenhaften Anbau genveränderter Futterpflanzen für's Milchvieh die Verbreitung genmanipulierter Pflanzen massiv vorangetrieben. Diesem Bereich kommt also eine Schlüsselstellung bei der Durchsetzung der Gentechnik im Ackerbau zu. Würden die großen Firmen und die ihnen zuliefernden Landwirte keine genmanipulierten Futterpflanzen anbauen, "dann hätte die Gentechnik auf dem Acker keine Chance", sagt Manfred Bigge:
"Diese Firmen sind die Größten mit auf dem deutschen, europäischen Markt, aber viele Kleinere würden sich schon mit anschließen, wenn diese Firmen sich von der Gentechnik verabschieden würden."
Genpflanzen als biologische Kampfmittel
Daß auf dem idyllischen Felde dank Gentechnik längst schon eine gnadenlose Feld-Schlacht gegen Natur und für Profit stattfindet, illustriert Manfred Bigge am Beispiel einer "gentechnischen Innovation", die in diesem Krieg als biologische Waffe eingesetzt wird - mit katastrophalen Folgen:
"Beim BT-Mais, der in Deutschland versuchsweise angebaut wird, wird ein Bazillusgen hinzugesetzt: der "Bacillus Thuringensis" (darum die Abkürzung 'BT'-Mais). Und dieses Bazillusgen bewirkt, daß die Pflanze ein eigenes Gift entwickelt, das die Schädlinge vernichtet, aber eben nicht nur die Schädlinge, sondern auch viele nützliche Insekten kommen ebenfalls zu Schaden. Außerdem reichert sich das Gift im Wurzelwerk der Pflanzen an und schädigt dauerhaft den Boden. So daß man sagen kann: die Gentechnik auf dem Acker breitet sich unkontrolliert aus und dezimiert die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren."
Über Gesundheitsschäden beim Menschen gibt es, so Bigge, "noch keine Langzeiterfahrung, aber wir wollen das auch nicht abwarten. Für uns gilt das Vorsorgeprinzip: Lieber rechtzeitig nein sagen, als daß es hinterher zu spät ist."
Doch bei Fütterungsversuchen an Tieren, die dauerhaft gentechnisch veränderte Pflanzen bekommen haben, hat es nach Greenpeace-Angaben schon nachhaltige Schädigungen gegeben, die sich an Organen und im Blutbild niederschlugen. Manfred Bigge erwähnt den Fall eines Bauern, der seine Kühe bewußt nur mit Genmais gefüttert habe. Diesem seien die Kühe krank geworden, einige sogar gestorben:
"Und als er wieder zurückgegangen ist zur normalen Fütterung, sind auch die kranken Tiere wieder gesundet. Also bei den Tieren hat sich schon gezeigt, daß die Genveränderung nicht ohne Folgen bleiben kann."
Das früher so oft vorgebrachte Versprechen, dank Gentechnik würde der Einsatz giftiger "Pflanzenschutzmittel" überflüssig, ist mittlerweile übrigens auch kaum mehr zu hören. Denn dank der Genmanipulation entwickelten sich neue Resistenzen, die dann wieder mit chemischen Pflanzengiften bekämpft würden, so Manfred Bigge. Im Gegenteil propagieren industrienahe Medien, wie etwa die Tageszeitung "Die Welt", mittlerweile sogar einen Mix aus Gentechnik und traditionellen Sprühgiften. Die "Welt" etwa plädiert für eine Wiederzulassung des Pflanzenschutzgifts DDT, das sich angeblich als "harmlos" herausgestellt habe, und auch hinsichtlich behaupteter Gefahren der agrarischen Gentechnik "gibt die Wissenschaft Entwarnung", so die "Welt".
Verbraucheraufklärung schadet dem Umsatz
Solche Argumente gefallen Konzernen wie Müller und Campina sicher besser als die Einwände von "Greenpeace". Diese seien irrational und unwissenschaftlich, und Müller-Milch spricht von einer "haltlosen Angstkampagne". Beide "Marktführer" beharren bislang jedenfalls auf der gentechnischen "Optimierung" ihrer Futtermittel. Für den handfesten Chef des berühmtesten, wenn auch nur drittgrößten Molkereikonzerns, Theo Müller, sind die Greenpeace-Aktivisten ohnehin bestenfalls "Lästlinge", wenn nicht gar "Schädlinge". Bei einer Greenpeace-Aktion vor der Konzernzentrale in Aretsried am Nikolaustag 2004 griff der Chef schon mal persönlich durch, attackierte zwei Pressefotografen und zerschmetterte einem von ihnen die Kamera. Die Greenpeace-Aktivisten beschimpfte er als "Schurken", und die Firma selbst etikettierte Greenpeace als "eine Art von Sekte". Deren Aktionsziele seien überdies irreal, erläuterte die Konzernzentrale, da nach Angaben des Europäischen Futtermittelverbandes mittlerweile ohnehin "bei etwa 95 Prozent des in der EU hergestellten Tierfutters Gentechnik beteiligt" sei.
Umso mehr sieht Greenpeace Grund, Aufklärung zu betreiben und das Verbot gentechnischer Methoden bei der Futtermittelherstellung zu fordern. Und im Gegensatz zum "Sektenvorwurf" steht Greenpeace damit keineswegs allein; eher befinden sich die Konzerne mit ihrer Gengläubigkeit in der Sektenposition. Umfragen ergeben jedenfalls deutliche Mehrheiten für die Forderungen, die Greenpeace vertritt. Den Menschen sind gentechnische Beimengungen in ihren Nahrungsmitteln unheimlich. Um eine solche Verbraucherentscheidung aber auch im Supermarkt treffen zu können, müßte die Kennzeichnungspflicht für alle Lebensmittel eingeführt werden, die mit gentechnischen Verfahren produziert worden sind. Hier besteht sowohl im Gentechnikgesetz als auch in den Kennzeichnungsvorschriften der Europäischen Union bislang noch eine Lücke. Deren Schließung wäre für Produzenten wie Müller und Campina sicher keine Katastrophe, da es immer noch genügend VerbraucherInnen gibt, denen das Thema schlicht egal ist. Aber die Verfahren, die vor allem Müller gegen Greenpeace angestrengt hat, zeigen deutlich die panische Angst des Konzerns vor Umsatzeinbußen für den Fall, daß der Verbraucher allzu gut informiert sein sollte.
Gerichte erlauben Müller-Milch-Kritik
Doch auch vor Gericht erhielt der Konzern-Patriarch aus Aretsried letztlich nicht die erwünschte Rechtshilfe gegen die "Öko-Sekte" und deren hartnäckige Aufklärungsaktionen. Zwar darf Greenpeace nicht mehr in Supermärkten Müller-Produkte mit schwarz-gelben Warnetiketten nach dem Motto: "Vorsicht Genmilch" ausstatten. Doch die öffentliche Kritik der Müller-Produkte als "Genmilch" gestand sowohl das Oberlandesgericht Stuttgart als auch das Oberlandesgericht Köln den Natur-und Verbraucherschützern als erlaubte "Meinungsäußerung" ausdrücklich zu.
So konnte Greenpeace Köln denn auch mit seiner Aktion vor dem Bierbrunnen ein klares "Abstimmungsergebnis" gegen "Genmilch" verbuchen: 174 VerbraucherInnen stimmten beim Genfood-Plebiszit gegen Gentec-Lebensmittel und nur zwei dafür.
VerbraucherInnen können sich auf den Greenpeace-Seiten ausführlicher über das Thema informieren. Hierbei gibt es für Landwirte auch Bezugsquellen für "gentechnikfreie" Futtermittel sowie für VerbraucherInnen Listen von Molkereibetrieben und Ladenketten, deren Lebensmittelprodukte ohne gentechnische Manipulationen hergestellt worden sind.
Das Interview mit Manfred Bigge ist hier als mp3 (ca. 6 MB )nachzuhören.
Online-Flyer Nr. 43 vom 09.05.2006
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Greenpeace-Aktion gegen "Gen-Food" in Köln
Killergene in die Milch?
Von Hans-Detlev von Kirchbach
Labortechnik statt Landidyll
So erläuterte Manfred Bigge, "Genfood"-Experte der Kölner Greenpeace-Gruppe am vergangenen Mittwoch vor dem "Bierbrunnen" in der Kölner Schildergasse dem durstigen NRhZ-Gen-Reporter, warum er aus den beiden mannshohen Milchflaschen-Modellen mit "Landliebe"- und "Weihenstephan"-Aufdruck keinen Schluck Milch bekam. Denn Milchprodukte dieser Hersteller, die mit einem natur-und traditionsverbundenen Image werben, könnten nicht nur NRhZ-Reportern, sondern den VerbraucherInnen insgesamt auf Dauer schlecht bekommen, wie Greenpeace meint.
Kaum zu glauben, aber wahr: Die alte Traditionsmolkerei "Weihenstephan" befindet sich seit Anfang des Jahrhunderts im Besitz des Food-Konzerns "Müller-Milch", der die Fernsehnation rund um die Uhr mit aggressiv spaßigen Werbespots beglückt. Und das Label "Landliebe", das geradezu rührend an pastorale Sehnsüchte appelliert, ist ein gezieltes Werbedesign des holländischen Food-Konzerns "Campina". Beide aber stellen den weitaus größten Teil ihrer Produkte - Manfred Bigge spricht von "90 Prozent" - unter Beteiligung gentechnischer Verfahren her. Denn das Milchvieh, das den Rohstoff der industriell designten Food-Produkte der beiden Labels unter Hochleistungs-Bedingungen zu liefern hat, wird mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gepäppelt. Warum, das erläutert Manfred Bigge:
"Leistungskühe brauchen zu ihrem normalen Wiesenfutter auch Kraftfutter, und dieses besteht zum überwiegenden Teil aus genverändertem Mais oder genverändertem Soja."
Dagegen, so Manfred Bigge, wehrt sich Greenpeace aus zwei Gründen: zum einen fehlt, wie gesagt, die Kennzeichnung - der Verbraucher wird vielmehr durch "Naturnähe" vorgaukelnde Werbe-Suggestionen bewußt irregeführt. Zum anderen aber wird durch den massenhaften Anbau genveränderter Futterpflanzen für's Milchvieh die Verbreitung genmanipulierter Pflanzen massiv vorangetrieben. Diesem Bereich kommt also eine Schlüsselstellung bei der Durchsetzung der Gentechnik im Ackerbau zu. Würden die großen Firmen und die ihnen zuliefernden Landwirte keine genmanipulierten Futterpflanzen anbauen, "dann hätte die Gentechnik auf dem Acker keine Chance", sagt Manfred Bigge:
"Diese Firmen sind die Größten mit auf dem deutschen, europäischen Markt, aber viele Kleinere würden sich schon mit anschließen, wenn diese Firmen sich von der Gentechnik verabschieden würden."
Genpflanzen als biologische Kampfmittel
Daß auf dem idyllischen Felde dank Gentechnik längst schon eine gnadenlose Feld-Schlacht gegen Natur und für Profit stattfindet, illustriert Manfred Bigge am Beispiel einer "gentechnischen Innovation", die in diesem Krieg als biologische Waffe eingesetzt wird - mit katastrophalen Folgen:
"Beim BT-Mais, der in Deutschland versuchsweise angebaut wird, wird ein Bazillusgen hinzugesetzt: der "Bacillus Thuringensis" (darum die Abkürzung 'BT'-Mais). Und dieses Bazillusgen bewirkt, daß die Pflanze ein eigenes Gift entwickelt, das die Schädlinge vernichtet, aber eben nicht nur die Schädlinge, sondern auch viele nützliche Insekten kommen ebenfalls zu Schaden. Außerdem reichert sich das Gift im Wurzelwerk der Pflanzen an und schädigt dauerhaft den Boden. So daß man sagen kann: die Gentechnik auf dem Acker breitet sich unkontrolliert aus und dezimiert die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren."
Über Gesundheitsschäden beim Menschen gibt es, so Bigge, "noch keine Langzeiterfahrung, aber wir wollen das auch nicht abwarten. Für uns gilt das Vorsorgeprinzip: Lieber rechtzeitig nein sagen, als daß es hinterher zu spät ist."
Doch bei Fütterungsversuchen an Tieren, die dauerhaft gentechnisch veränderte Pflanzen bekommen haben, hat es nach Greenpeace-Angaben schon nachhaltige Schädigungen gegeben, die sich an Organen und im Blutbild niederschlugen. Manfred Bigge erwähnt den Fall eines Bauern, der seine Kühe bewußt nur mit Genmais gefüttert habe. Diesem seien die Kühe krank geworden, einige sogar gestorben:
"Und als er wieder zurückgegangen ist zur normalen Fütterung, sind auch die kranken Tiere wieder gesundet. Also bei den Tieren hat sich schon gezeigt, daß die Genveränderung nicht ohne Folgen bleiben kann."
Das früher so oft vorgebrachte Versprechen, dank Gentechnik würde der Einsatz giftiger "Pflanzenschutzmittel" überflüssig, ist mittlerweile übrigens auch kaum mehr zu hören. Denn dank der Genmanipulation entwickelten sich neue Resistenzen, die dann wieder mit chemischen Pflanzengiften bekämpft würden, so Manfred Bigge. Im Gegenteil propagieren industrienahe Medien, wie etwa die Tageszeitung "Die Welt", mittlerweile sogar einen Mix aus Gentechnik und traditionellen Sprühgiften. Die "Welt" etwa plädiert für eine Wiederzulassung des Pflanzenschutzgifts DDT, das sich angeblich als "harmlos" herausgestellt habe, und auch hinsichtlich behaupteter Gefahren der agrarischen Gentechnik "gibt die Wissenschaft Entwarnung", so die "Welt".
Verbraucheraufklärung schadet dem Umsatz
Solche Argumente gefallen Konzernen wie Müller und Campina sicher besser als die Einwände von "Greenpeace". Diese seien irrational und unwissenschaftlich, und Müller-Milch spricht von einer "haltlosen Angstkampagne". Beide "Marktführer" beharren bislang jedenfalls auf der gentechnischen "Optimierung" ihrer Futtermittel. Für den handfesten Chef des berühmtesten, wenn auch nur drittgrößten Molkereikonzerns, Theo Müller, sind die Greenpeace-Aktivisten ohnehin bestenfalls "Lästlinge", wenn nicht gar "Schädlinge". Bei einer Greenpeace-Aktion vor der Konzernzentrale in Aretsried am Nikolaustag 2004 griff der Chef schon mal persönlich durch, attackierte zwei Pressefotografen und zerschmetterte einem von ihnen die Kamera. Die Greenpeace-Aktivisten beschimpfte er als "Schurken", und die Firma selbst etikettierte Greenpeace als "eine Art von Sekte". Deren Aktionsziele seien überdies irreal, erläuterte die Konzernzentrale, da nach Angaben des Europäischen Futtermittelverbandes mittlerweile ohnehin "bei etwa 95 Prozent des in der EU hergestellten Tierfutters Gentechnik beteiligt" sei.
Umso mehr sieht Greenpeace Grund, Aufklärung zu betreiben und das Verbot gentechnischer Methoden bei der Futtermittelherstellung zu fordern. Und im Gegensatz zum "Sektenvorwurf" steht Greenpeace damit keineswegs allein; eher befinden sich die Konzerne mit ihrer Gengläubigkeit in der Sektenposition. Umfragen ergeben jedenfalls deutliche Mehrheiten für die Forderungen, die Greenpeace vertritt. Den Menschen sind gentechnische Beimengungen in ihren Nahrungsmitteln unheimlich. Um eine solche Verbraucherentscheidung aber auch im Supermarkt treffen zu können, müßte die Kennzeichnungspflicht für alle Lebensmittel eingeführt werden, die mit gentechnischen Verfahren produziert worden sind. Hier besteht sowohl im Gentechnikgesetz als auch in den Kennzeichnungsvorschriften der Europäischen Union bislang noch eine Lücke. Deren Schließung wäre für Produzenten wie Müller und Campina sicher keine Katastrophe, da es immer noch genügend VerbraucherInnen gibt, denen das Thema schlicht egal ist. Aber die Verfahren, die vor allem Müller gegen Greenpeace angestrengt hat, zeigen deutlich die panische Angst des Konzerns vor Umsatzeinbußen für den Fall, daß der Verbraucher allzu gut informiert sein sollte.
Gerichte erlauben Müller-Milch-Kritik
Doch auch vor Gericht erhielt der Konzern-Patriarch aus Aretsried letztlich nicht die erwünschte Rechtshilfe gegen die "Öko-Sekte" und deren hartnäckige Aufklärungsaktionen. Zwar darf Greenpeace nicht mehr in Supermärkten Müller-Produkte mit schwarz-gelben Warnetiketten nach dem Motto: "Vorsicht Genmilch" ausstatten. Doch die öffentliche Kritik der Müller-Produkte als "Genmilch" gestand sowohl das Oberlandesgericht Stuttgart als auch das Oberlandesgericht Köln den Natur-und Verbraucherschützern als erlaubte "Meinungsäußerung" ausdrücklich zu.
So konnte Greenpeace Köln denn auch mit seiner Aktion vor dem Bierbrunnen ein klares "Abstimmungsergebnis" gegen "Genmilch" verbuchen: 174 VerbraucherInnen stimmten beim Genfood-Plebiszit gegen Gentec-Lebensmittel und nur zwei dafür.
VerbraucherInnen können sich auf den Greenpeace-Seiten ausführlicher über das Thema informieren. Hierbei gibt es für Landwirte auch Bezugsquellen für "gentechnikfreie" Futtermittel sowie für VerbraucherInnen Listen von Molkereibetrieben und Ladenketten, deren Lebensmittelprodukte ohne gentechnische Manipulationen hergestellt worden sind.
Das Interview mit Manfred Bigge ist hier als mp3 (ca. 6 MB )nachzuhören.
Online-Flyer Nr. 43 vom 09.05.2006
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