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“Deadly Dust – Todesstaub“
Von Peter Kleinert



Der deutsche Arzt Siegwart Horst Günther (*1925), der von 1990 bis 1995 an der Universitätsklinik Bagdad im Irak als Professor lehrte und arbeitete, machte nach dem zweiten Golfkrieg 1991 die Welt auf die verheerenden Folgen von “Urangeschossen“ aufmerksam. Er hatte nach dem Krieg bei Kindern festgestellt, dass sie an einer bis dahin unbekannten Krankheit litten und ging nach intensiven Untersuchungen davon aus, dass es sich dabei um die Folgen ihres Kontaktes mit dem abgereichertem Uran (Depleted Uranium, DU) aus der Uranmunition handelte.

 
1992 flog Professor Günther nach Deutschland, um uranhaltige Munitionsreste aus dem Irak in Berlin aufgrund seines Verdachtes untersuchen zu lassen. Deshalb wurde er „wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Verbreitung von radioaktivem Material“ verhaftet und später zu einer Geldstrafe von 3.000 DM verurteilt, deren Zahlung er verweigerte. Er sollte daraufhin fünf Wochen ins Gefängnis. Nach einem Hungerstreik und Hinterlegen einer Kaution wurde er aus der Haft entlassen.
 
Inzwischen weiß man sogar in den USA dass DU-Munition Ursache für radioaktive Verseuchung, schwer heilende Wunden, Immunschwäche, Blutarmut, Krebs und Fehlbildungen bei Neugeborenen sein kann. Im Golfkrieg 1991 wurden nach Angaben der Universität Oldenburg 330 Tonnen Uranmunition verschossen. Und seit dem Jahr 2001 warnt eine UN-Studie vor den Folgen der Depleted Uranium Munition der US-Luftwaffe.
 
Frieder Wagner (*1942), Kölner Kameramann und Filmemacher, lernte Professor Günther, der auch Präsident des Gelben Kreuzes International und Vizepräsident der Albert Schweitzer World Academy of Medicine ist, kennen und drehte ab 2003 mit ihm den Dokumentarfilm “Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“, der in der WDR-Reihe “Die Story“ ausgestrahlt wurde. Dafür erhielt er den Europäischen Fernsehpreis bei der ÖKOMEDIA 2004. Aufbauend auf diesem Material stellte er 2007 den 93-minütigen Kinodokumentarfilm “Deadly Dust – Todesstaub“ fertig. Trotz aller Begeisterung über und der begehrten ÖKOMEDIA-Auszeichnung für die “Story“-Sendung hat Filmemacher Wagner seitdem vom WDR keinen Auftrag mehr bekommen. Und für den von ihm auf eigene Kosten produzierten Film “Todesstaub“ findet sich bis heute noch kein Filmverleih in Deutschland.
 
Trotzdem erhält Frieder Wagner für “Deadly Dust – Todesstaub“, die wohl umfangreichste filmische Dokumentation über den Einsatz von Uranmunition und deren Folgen, zahlreiche Einladungen zu Filmvorführungen und Vorträgen zum Thema Uranmunition. So wird er vom 19. - 21. November 2010 an einem Arbeitstreffen des “Darmstädter Signal“ in Eichstätt zum Thema "Nuklearwaffen und Depleted-Uranium-Munition" teilnehmen, seinen “Todesstaub“-Film vorführen und auf der Basis seiner "Faktensammlung Uranwaffen" einen Vortrag halten.   .
"Deadly Dust – Todesstaub“,
Dokumentarfilm von Frieder Wagner (Grimmepreisträger)
93 Minuten, 2007
Deutsche und englische Fassung mit voice over 
 
Den hier in einem Ausschnitt vorgestellten Film “Deadly Dust – Todesstaub“ können Sie bestellen unter http://ochoa-wagner.kulturserver-nrw.de/ oder http://www.uranmunition.net/filmempfehlung.html
 
Eine Serie von Frieder Wagners "Faktensammlung Uranwaffen" beginnt in dieser NRhZ-Ausgabe. (PK)
 
 
 


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Online-Flyer Nr. 271  vom 19. April 2024



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