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Sport
Nominierung der adidas-Fußballerinnen für das 26er WM-Kader 2011
Weltmeisterinnen sind sie schon
Von Bernd J.R. Henke

Überragender Einsatz und Torinstinkt verhalf der Frankfurterin Conny Pohlers zum Ende der Saison 2010/2011 mit fünfundzwanzig Toren auf den Thron der Torschützenkönigin, mit kämpferischer Bravour gewannen die Potsdamerinnen Viola Odebrecht und Jennifer Zietz in der Meisterschaft entscheidende Duelle, nur die Bundestrainerin Sylvia Neid ließ alles dies ziemlich kalt. Als der Kronberger Menschen- und Architekturfotograf Uwe Noelke zu Jahresbeginn Ende Januar im Düsseldorfer Hilton ein Fotoshooting mit der DFB-Frauen-Nationalmannschaft abhielt, waren die Würfel für die WM-Show schon gefallen – Odebrecht, Pohlers und Zietz fehlten schon damals beim Mannschaftsfoto.

Präsentationsmarketing

„Wussten die Aguren des internationalen Marketings schon vor der Bundestrainerin Sylvia Neid die Aufstellung? Es interessierte nicht die aktuelle sportliche Leistung der letzten drei Monate – wichtiger waren wohl eher die kommenden Geschäfte mit schon arrangierten Werbeverträgen. Die Fertigstellung des heroischen Mannschaftsspots der Auserwählten bestimmte den Zeittakt“, befand Fußballexperte Joe Blaha, der sich in Liverpool das Duell in der Champions League Everton gegen Duisburg anschaute. Während von den sieben nominierten Duisburgerinnen ganze vier Spielerinnen (Popp, Holl, Laudehr, Fuss) ohne die verletzten Grings, Bresonik und Krahn, im Viertelfinale der europäischen Königsklasse im Stobart-Stadion in Widnes gegen die Everton Ladies Tore und Punkte sammelten - 3:1 (0:0) für Duisburg - , hatte die Frankfurter DFB-Zentrale fünfhundert Gäste zu einer Startparty ins "Cocoon“, eine Diskothek im Frankfurter Stadtteil Fechenheim, eingeladen. Hipp wollte man rüberkommen, den Sponsorengästen eine konsumfreudige, unbeschwerte Spielerinnengeneration vorführen, die Spaß am Shopping erwecken soll und dem strategischen Vermarktungskonzept des Sportausrüsters und globalen Fashion Trendsetters adidas seine Referenz erweist. Die Kassen des börsennotierten Global Player zum Klingeln bringen – Spielerinnentrikots samt elegante Trainingsbekleidungen für Jugendliche, Kinder und Aktionäre – Merchandising weltweit.

Kommunalwahlen in Sicht

Der Schriftzug "100 Nights Club“ wurde von Scheinwerfern hundertfach an Wände und Decke projiziert. „Jung, frisch, dynamisch, unangepasst – das sind die Attribute der Location, die für eine Veranstaltung des DFB wirklich nicht normal ist“, sagte Frauen-WM Kommunikationschef Jens Grittner, der durch den offiziellen Teil des Abends führte. Die Party zum Start der Frauen-WM 2011 in 100 Tagen dauerte bis nach Mitternacht. In zehn Tagen wählt man in Hessen bei der Kommunalwahl neue Gemeindeparlamente – eine günstige Gelegenheit für die regierenden Christdemokraten sich und ihre Sportpolitik, den Wählern als aktive Förderer der Sportstadt Frankfurt zu präsentieren. Schon am Morgen hatte bei einer Pressekonferenz des Basketball Teams Skyliner Frankfurt der Stadtrat für Wirtschaft und Sport, Markus Frank (CDU) im Beisein des Sportamtsleiter Georg Kemper, den Start der Planung für den Bau einer neuen urbanen Multifunktionsarena bis zum Jahre 2015 angekündigt. Tags zuvor hatte der umtriebig agierende Sportdezernent und parteiintern geschätzte Nachfolgekandidat von OB Petra Roth öffentlich bekannt, dass nach dem Städtischen Stadion am Bornheimer Hang mit Namensrecht für den Nutzerverein FSV Frankfurt (Frankfurter Volksbank Stadion) auch das Städtische Stadion am Brentanobad saniert werden soll, wo der Frankfurter Frauenfußball-Spitzenclub 1.FFC Frankfurt als Gast seine Heimspiele austragen kann.

Strategische Partnerschaft

Für acht Millionen Euro sollen ein neues Funktionsgebäude und eine Flutlichtanlage errichtet werden. Knapp sechs Millionen seien schon im städtischen Etat eingestellt und der Stadtrat würde für die restlichen zwei Millionen in ergiebigen Verhandlungen mit dem Land Hessen stehen. Das zuständige hessische Innenministerium wird geleitet vom Frankfurter CDU Parteichef Boris Rhein, auch ein Kronprinz und Nachfolgeanwärter der Oberbürgermeisterin Petra Roth. Kommunalwahlen, Zusagen für die Sanierung von Sportstadien und die zeitgleiche Bekanntmachung der Namen von DFB-Fußballerinnen, die schon jeder Marketing Manager vorher wusste, ein Beispiel "strategischer Partnerschaft“ im Sommermärchen der FIFA-WM der Frauen. FFC "Sonnenkönig“ Siegfried Dietrich konnte nicht klagen, sein Management wird unter Umständen alleiniger Profiteur der neuen öffentlichen Infrastruktur werden, die eine dem Breiten- und Spitzensport aufgeschlossene Frankfurter Christdemokratie unter der Ägide Petra Roth dahinzaubert.

Königsklasse

Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU), ein weiterer Kronprinz, nutzten die abendliche Startparty als Wahlkampf Einsatz. In Begleitung der nominierten Frankfurter Nationalspielerinnen Saskia Bartusiak, Nadine Angerer und Kim Kulig poussierte die Politik vor den Kameras. Dicht gefolgt von Manager Siegfried Dietrich, diesmal wohl in seiner Funktion als Testimonial-Berater von Kim Kulig. Am Luftschiffhafen in Potsdam war die Stimmung betont ruhiger an diesem Tag. Cheftrainer Bernd Schröder und seine Spielerinnen waren verwundert – nur fünf Nominierungen gegenüber sieben von Duisburg und sieben von Frankfurt. Potsdams fünf nominierte Spielerinnen (Bajramaj, Mittag, Peter, Schmidt und Henning) waren in der Nacht auf Flughafen Tegel von ihrem Spiel der Königsklasse zurückgekehrt. Sie glänzten ebenso wie die tapferen Duisburgerinnen durch Abwesenheit bei der DFB-Startparty mit adidas Glamour. In Viry-Châtillon, 20 km südlich von Paris im Département Essonne gelegen, hatten die Potsdamer Fußballfrauen drei Tage nach der Erringung der Meisterschale das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim französischen Vizemeister Juvisy Essonne 3:0 (2:0) gewonnen.

Freude und Enttäuschung

Richtig gefreut haben sich an diesem Tag der Nominierung vor allem zwei junge Potsdamerinnen und ihre sportbegeisterten Familien aus Gera und dem Saarland. Beide U-20-Weltmeisterinnen, Bianca Schmidt und Josephine Henning, erhielten von der Bundestrainerin die Chance, sich am neunundzwanzigsten Mai weiter für den endgültigen Kader zu qualifizieren. Von 26 wird Bundestrainerin Sylvia Neid den Kader dann auf 21 Akteurinnen reduzieren. „Ich bin froh, dass ich den Sprung geschafft habe“, freute sich die Thüringerin Bianca Schmidt. Die überraschend nominierte 21-jährige Verteidigerin Josephine Henning meinte: „Natürlich habe ich gehofft. Um so glücklicher bin ich, dass es geklappt hat. Jetzt werde ich bei den Lehrgängen Vollgas geben.“ Die Nichtberücksichtigung von Jennifer Zietz stieß Erfolgstrainer Bernd Schröder sauer auf: „Ich hätte schon gedacht, dass unser Kapitän dabei ist. Ich bin schon überrascht, dass der Champions-League-Sieger das kleinste Kontingent stellt. Vom Vizemeister 1. FFC Frankfurt und vom FCR Duisburg gehören jeweils sieben Spielerinnen dem 26-köpfigen Kader an.“ Turbine Potsdams Mannschaftsführerin Jenny Zietz schien sichtlich enttäuscht. „Die gesamte Saison arbeitet man auf die Nationalmannschaft hin und wird dann nicht nominiert.“ Die Nichtberücksichtigung von Viola Odebrecht nach herausragender Saison kommentierte Bernd Schröder: „Viola Odebracht hätte eine Chance verdient gehabt, in den vorläufigen Kader zu kommen.“

Konter einer Top-Spielerin

Die Nichtberücksichtigung von Conny Pohlers kam für Frauenfußballfans unerwartet. Die Torschützenkönigin der gerade abgelaufenen Bundesligasaison scheiterte laut Neid an der großen Konkurrenz im Sturm, aber vor allem auch, weil sie nicht mal im eigenen Verein, dem deutschen Vizemeister 1. FFC Frankfurt, einen Stammplatz hat. Diese Aussage der Bundestrainerin kommentierte Fußballexperte Joe Blaha aus dem fernen Liverpool mit einigem Argwohn: „Bei Weltmeisterschaften sind klassische Jokertypen mit Torriecher die halbe Miete. Der Bierhoff schoss auch seine Tore in Verlängerungen. Die Argumentation der Bundestrainerin, dass Pohlers keinen Stammplatz hätte im Verein, ist nicht schlüssig. Pohlers Stammplatz ist der Joker. Eine erfahrene Torschützenkönigin der Jahre 2002 mit Turbine Potsdam, 2006 wieder mit Turbine und 2011 mit dem 1.FFC Frankfurt lässt man bei einer WM nicht zu Hause. Hundert Prozent Fehlentscheidung der Marketing-Abteilung, Frau Neid.“ Conny Pohlers reagierte ziemlich gefasst und konterte sehr kess: „ Ja, es stimmt, ich habe in der letzten Saison beim FFC meist als Einwechselspielerin gespielt. Wenn ich eingewechselt wurde, habe ich alle 33 Minuten ein Tor geschossen, mit Nachspielzeit dürfte dies ja in Köln beim Pokalfinale gegen meinen früheren Verein Turbine Potsdam für drei Tore reichen, wenn mich mein Frankfurter Trainer gleich von Anfang an spielen läßt.“

Feminin I

Bundestrainerin Sylvia Neid ließ Pohlers sitzen, dafür gab sie Pohlers Vereinskameradin Melanie Behringer den Platz in der Offensive. Behringer spielte bisher in der ersten Saison in Frankfurt nach ihrem Fortgang aus München weit unter Limit, enttäuschte die Sponsoren und kam nicht ins Spiel. Auch deutet die Nominierung der Kölnerin und für Duisburg spielenden Sonja Fuss mit Verlaub auch auf persönliche Gründe der sympathischen Bundestrainerin hin. Pohlers dagegen stand während der gesamten Saison vereinsintern in Konkurrenz zur schwedischen Weltklasse- Stürmerin Landström. „Jessica Landström und Sara Thunebro werden ihre Tore bei der WM 2011 nicht für Deutschland schießen. Mit Pohlers wird zu rechnen sein beim Pokalfinale in Köln und dabei wird sie auf dem Spielfeld sicherlich eine Antwort erbringen“, ergänzte Fußballexperte Joe Blaha in seiner sehr direkten oberpfälzischen Art. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Feminin II

Vor den geladenen Gästen wurden auch die neuen Trikots der deutschen Nationalspielerinnen vorgestellt, eine Kollektion der weißen Heimkleidung, die andere in der roten Auswärtsfarbe. „Die Trikots sind femininer. Der Stoff ist anschmiegsam. Erstmals handelt es sich um eine ganz eigene Kollektion, die nicht nur einfach den Männer-Trikots nachempfunden ist“, erklärte Designerin Annette Kres vom DFB-Partner adidas. Zu jedem Trikot erhalten die Spielerinnen auch passende Haarbänder. Kim Kulig, der junge Mittelfeld-Star des deutschen Teams, wird sie benutzen, um ihre prächtige Locken-Mähne zu bändigen. „Wenn Trikots so hübsch sind wie diese, kann man darin auch gut Fußball spielen“, sagte die Mittelfeldspielerin. Ihr Werbecoach Siegfried Dietrich strahlte an diesem Abend. Neue Werbeverträge liegen in seiner Pipeline.

Anfassen

Und so stand es in der DFB-Presseerklärung: „Jens Grittner hatte zunächst Steffi Jones, die OK-Präsidentin, und Silvia Neid, die deutsche Bundestrainerin, auf den "Catwalk“.(englisch: Laufsteg)  gebeten. Steffi Jones schilderte die Vorfreude, die sie bei der Welcome-Tour in allen Ländern spürt. „Die Idee, dass wir zusammen mit der FIFA bei allen WM-Teilnehmern für den Frauenfußball werben, hat eingeschlagen. Die Begeisterung, mit der wir empfangen werden, ist groß.“ Der WM-Pokal der FIFA ist auf allen Stationen im Gepäck von Steffi Jones. „Alle wollen ihn mal anfassen. Das sollen sie auch, denn während der Frauen-WM kommen sie nicht mehr ran“, scherzte Steffi Jones, die 2003 als Spielerin Weltmeisterin wurde. In der Tat: das Auswärtige Amt hätte mit Steffi Jones kaum eine rührigere Botschafterin auf den "Catwalk“ der internationalen Diplomatie senden können, ohne dass Außenminister Westerwelle nur eine Minute von der komplexen Weltlage abgelenkt worden wäre.

Titelverteidigung

Weiter in der DFB-Presseerklärung O-Ton der Bundestrainerin: „Ich rede nicht von Titelverteidigung. Wir wollen den Titel gewinnen. Verteidigen ist mir zu negativ, zu destruktiv und zu defensiv. Wir wollen nach vorne spielen und gewinnen“, sagte Silvia Neid. Stress empfinde sie bei der Aufgabe, ihr Team im Trubel einer Heim-WM vorzubereiten, nicht. „Ich werde jeden Tag gefragt, ob dies Last oder Lust ist. Ich sage immer, es gibt nichts Schöneres.“ Ihre Mannschaft besitze die Qualität, in diesem Jahr wieder Weltmeister zu werden, aber dafür müsse alles optimal laufen.“ In der Tat, die internationalen Beobachter und Trainerteams konnten mit Freude feststellen, dass die deutsche Bundestrainerin immerhin fünfzehn Spielerinnen nominierte, die schon 2007 Weltmeisterinnen wurden. Darauf angesprochen reagierte Sylvia Neid weniger charmant, sondern eher barsch: „Wen soll ich denn sonst mitnehmen?“ Ein offenes gemeinsames Telefongespräch mit Potsdams Trainerstab von Cheftrainer Bernd Schröder hätte ihr bestimmt weiter geholfen. Schröder ist Sportsmann genug, dafür kein üppiges Honorar zu verlangen.“

Tolles Gefühl

„Es ist ein tolles Gefühl zur WM im eigenen Land ein Trikot zu bekommen, das erstmals nur für uns entworfen wurde. Der feminine Schnitt und das moderne Design passen perfekt zu unserem jungen Team“, sagte Nationalspielerin Kim Kulig. Immerhin schöne Produkte werden nicht nur entworfen, sie werden auch in unterschiedlichen Lieferketten produziert. Der Umsatz mit den Trikots durch die adidas Sport Performance Stores, dem DFB-Fanshop und den Fachhandel bedeutet ein riesiges Geschäft für den weltweit agierenden Global Player adidas mit seinen internationalen Produktionsstätten in Asien, Mittel- und Südamerika. Der Firmensitz des Konzerns liegt in Deutschland, während die Artikel mittlerweile fast ausnahmslos außerhalb Deutschlands hergestellt werden. Globalisierungskritische, ökologische, soziale und gewerkschaftliche Fragen sind dabei immer im Spiel. Auch Nationalspielerinnen wie Torfrau Nadine Angerer wissen das. Während das DFB-Team und Millionen von Fans schon vom Finale träumen, träumen Zigtausende Kinder und Frauen in den Zulieferfirmen der Sportmultis von der Einhaltung sozialer Mindeststandards in der globalisierten Weltproduktion.

Verhaltenskodex

Kritik an den Arbeitsbedingungen bei adidas-Zulieferern hatte in der Vergangenheit beim zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt hektische Aktivitäten ausgelöst: Das Unternehmen stellte einen Weltdirektor für soziale Fragen ein, der heute einer Abteilung mit 30 MitarbeiterInnen vorsteht, und verabschiedete einen Verhaltenskodex, der auch vage Formulierungen zu existenzsichernden Löhnen enthält. (adidas AG Social & Environmental Affairs World of Sports). Die adidas AG (adidas, Reebok, TaylorMade) präferiert aber ein hauseigenes Inspektionssystem mit einem Verhaltenskodex. Das Unternehmen berichtet jedes Jahr in einem Nachhaltigkeitsbericht über Ziele und Fortschritte. Die adidas Gruppe engagiert sich an verschiedenen Standorten für gesellschaftliche Belange. Die Firma Reebok, die seit Februar 2006 zur adidas AG gehört, finanziert eine Stiftung für Menschenrechte und vergibt jährlich Preise an junge Aktivisten.

Keine Garantie von Mindeststandards

Doch auch in- und externe Überprüfungen können nicht alle Mindeststandards garantieren. Vor allem in chinesischen Zulieferbetrieben gebe es Probleme, weil etwa die Gewerkschaftsfreiheit dort "politisch nicht gewollt" sei, gibt Stefan Seidel, langjähriger Puma-Manager im Bereich Umwelt und Soziales, zu und meint: "Da können wir als Unternehmen wenig daran ändern." Das globale wirtschaftliche Wachstum werde künftig vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern stattfinden. Indien und China ragen hier heraus. Mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 9,5% pro Jahr – seit 1978 – ist China die schnellst wachsende Wirtschaft der Welt. Adidas nutzt damit betriebswirtschaftlich günstige Rahmenbedingungen. Diese anderen Rahmenbedingungen, sind meist niedrigere Umweltstandards, geringe Umweltauflagen und niedrigere, oft gänzlich fehlende, Sozialstandards. Hinzu kommen die sehr niedrigen Lohnkosten, ebenso niedrige Baukosten als auch niedrige Steuern und Begünstigungen für Investoren.

Heldinnen

Und wie begeistert man ein ganzes Volk von seiner Marke? Ganz einfach: Man kleidet seine größten Helden ein – in Deutschland sind es diesmal Frauen, die der DFB noch vor wenigen Jahren verschämt versteckt gehalten hatte und fast nur zum Stemmen der Meisterpokale in das Licht des männlichen Fußball-Universums ließ, so werden die Nationalspielerinnen nun zu Werbe-Ikonen maltraitiert, ein wenig lasziv und hip, ein wenig Barbie – wohl gehetzt von Werbe- und PR-Termin. „Sie sind schon Weltmeister im Präsentieren“, meinte eine ehemalige Nationalspielerin der ersten schwierigen, kämpferischen Jahre des deutschen Frauenfußballs am Rande des Spektakels in Frankfurt. (PK)

Online-Flyer Nr. 295  vom 30.03.2011

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