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Aktueller Online-Flyer vom 29. März 2024  

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Filmclips
Krisendemo kaum Thema bei ARD und ZDF
Von Hans-Dieter Hey



Dass die Sorgen von Menschen anlässlich der sich zuspitzenden Krisensituation in Deutschland und Europa an Nachrichtenmachern fast vorbei gehen, konnten Fern-Seher vergangenen Samstag erstaunt wahrnehmen. Die Protestaktionen von mehr als 18.000 Globalisierungsgegnern und „Zornbürgern“ von Attac, Campact und Gewerkschaften in Berlin und Frankfurt fanden kaum Beachtung.

Während der Berichterstattung am 12. November über die Demission von Polit-Clown Silvio Berlusconi in den Tagesthemen ganze 1:57 Minuten, im Heute-Journal gar überflüssige 2:57 Minuten gegönnt wurden, opferte man den Protesten gegen die Diktatur der Finanzmärkte, ihre Bedrohung der Demokratie und die wachsende Krisensituation im europäischen Raum ganze 28 Sekunden - im Heute-Journal abgeheftet unter „andere Nachrichten mit Heinz Wolf.“

Das Beispiel macht erneut deutlich, wie sehr das Fernsehen zum albernen Quoten- und Beliebigkeitsmedium heruntergekommen ist und die Gewichtung von Informationen dem vermuteten Durchschnitts-Michel angepasst wird. Nachrichten gesellen sich so fast zu den üblichen Verblödungsorgien wie „Frag doch mal die Maus“ mit dem kaum erträglichen Eckart von Hirschhausen um 20.15 Uhr oder – zur gleichen Zeit im ZDF - zur überflüssigen Vernebelungs-Sendung „Willkommen bei Carmen Nebel“. Soviel also zum Bildungs- und Informationsauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

Dabei hätten ARD und ZDF diesem Auftrag nebst deutlichem Unterhaltungswert prima nachkommen können, hätten sie auch nur eine Minute dem wie immer hervorragend informierten Kabarettisten Georg Schramm gewidmet. Oder Max Bank von Attac, Stefan Körzell vom DGB, Karin Ganswindt von urgewalt, Ahmed Maher aus Ägypten, Artemis Arnakis aus Griechenland, Raúl Muñoz Rodriguez von Indignados FFM, Claudia Keth vom  „Occupy-Camp“ an der EZB oder Michael Wilk vom Frankfurter Trägerkreis "Banken in die Schranken".

Nichts davon war ARD und ZDF der Information wert. Wir holen also den öffentlich-rechtlichen Informationsauftrag in unserem Filmaclip nach.
 
Produktion:
R-mediabase e.V.
Länge: 15 Minuten
Kamera: Martin Bauer, Hans-Dieter Hey
Videoschnitt: Martin Bauer
Köln, 2011

Clip downloaden (mit Rechtsklick - "Ziel speichern unter...")

Online-Flyer Nr. 328  vom 29. März 2024



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