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Serienmörder-Trio in Erftstadt von Axel Reitz persönlich begrüßt
Verstrickung der Kölner Naziszene mit der NSU?
Von Peter Kleinert
In der Sendung Westpol berichtete der WDR über die Teilnahme der mordenden Zwickauer Neonazis Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt an einem Neonazi-Treffen im Jahre 2009 in Erftstadt. Axel Reitz, zunächst Mitglied bei den Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD, und später Gründer der "Kameradschaft Köln" soll laut Bericht eines Augenzeugen in der Sendung das Trio persönlich begrüßt und in Empfang genommen haben.
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Online-Flyer Nr. 330 vom 01.12.2011
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Lokales
Serienmörder-Trio in Erftstadt von Axel Reitz persönlich begrüßt
Verstrickung der Kölner Naziszene mit der NSU?
Von Peter Kleinert
In der Sendung Westpol berichtete der WDR über die Teilnahme der mordenden Zwickauer Neonazis Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt an einem Neonazi-Treffen im Jahre 2009 in Erftstadt. Axel Reitz, zunächst Mitglied bei den Jungen Nationaldemokraten, der Jugendorganisation der NPD, und später Gründer der "Kameradschaft Köln" soll laut Bericht eines Augenzeugen in der Sendung das Trio persönlich begrüßt und in Empfang genommen haben.
Die langjährigen teilweise intensiven Kontakte von Reitz zu dem mutmaßlichen NSU-Unterstützer Thomas Gerlach und dem am Montag den 29.11.2011 als mutmaßliches NSU-Mitglied verhafteten Ralf Wohlleben, lassen diese Verbindung immer plausibeler erscheinen. Dabei geht es nach Auffassung der Antifaschistischen Koordination Köln und Umland (AKKU) längst nicht mehr nur um die Frage, ob Reitz und andere Neonazis aus der Region zu den NSU-Terroristen Kontakt hatten, sondern auch darum, ob sie die Terrorgruppe aktiv unterstützt haben. Schließlich hätten zwei der rechten Attentate in Köln stattgefunden, "und zumindest zum Zeitpunkt des Anschlags in der Keupstraße hatte Reitz nach eigenen Angaben laut WDR Westpol bereits engen Kontakt zu dem mutmaßlichen NSU-Unterstützer Gerlach." Es gebe also mehr als genug Ansätze für die Ermittlungsbehörden, um zu überprüfen, wie weit Axel Reitz und die regionale Naziszene in die Aktivitäten der NSU verwickelt sind. Möglicherweise wird er sich dann wieder einmal von Markus Beisicht, Vorsitzender von pro Köln und pro NRW und Rechtsanwalt, als Verteidiger vertreten lassen müssen. (2)
"Geschehen ist aber bisher offensichtlich nichts!", so AKKU. "Dabei wäre es ein Einfaches zu klären, ob die besagten NSU-Mörder wirklich an der Veranstaltung im Jahre 2009 in Erftstadt teilgenommen haben. Nach unseren Informationen machte der bekannte Erftstädter Neonazi Sebastian Ziesemann bei der besagten Veranstaltung im Jahre 2009 Fotos. Es stellt sich die Frage, ob diese Fotos (wenn sie denn noch existieren) ausgewertet werden. Es ist gut möglich, dass sie sich bereits im Besitz der Ermittlungsbehörden befinden, da bei Ziesemann bereits am 15. Oktober eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde, bei der unter anderem Computer und Speicherkarten eines Fotoapparates beschlagnahmt wurden. Auch Filmaufnahmen wurden während der Veranstaltung gemacht. Nach unseren Informationen filmte während der Veranstaltung Sebastian Diehl von den Freien Nationalisten Siegerland. Diehl ist einer der Betreiber des Neonazi-Medienprojektes „medinest-west“. Aber scheinbar wurden bisher weder Teilnehmer der Veranstaltung verhört, noch Film und Fotomaterial der Veranstaltung ausgewertet."
Wenn das nicht geschehen sei, hänge dies "ursächlich mit dem Umgang der Kölner Polizeiführung mit dem Thema Neonazismus zusammen. So wird hier seit Jahren die Linie gefahren, Straftaten mit extrem rechtem Hintergrund totzuschweigen. Nur bei besonders heftigen Taten – oder wenn die Betroffenen selbst die Öffentlichkeit informieren – wird von dieser Praxis des Totschweigens abgewichen. So wurden nach einem Bericht der Ruhrnachrichten in Köln zwischen 2005 und 2010 648 rechte Straftaten verübt – nur ein Bruchteil davon wurde öffentlich bekannt. (1) In Anbetracht dessen ist es nicht verwunderlich, dass die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft, aber auch die politisch Verantwortlichen nach dem Nagelbomben-Anschlag in der Keupstraße einen rechtsextremen
Hintergrund frühzeitig ausschlossen."
Hintergrund frühzeitig ausschlossen."
Unbeeindruckt von der Mordserie der NSU, würden Kölner Neonazis ebenfalls weiterhin “Kameradschaftsabende” im Kölner Raum veranstalten. Unterstützung erhielten die Neonazis um Axel Reitz immer wieder von mehr oder weniger informierten KneipenbesitzerInnen. Zumindest in Köln-Thielenbruch schienen sie einen ihnen ideologisch nahestehenden Wirt gefunden zu haben. Sowohl am 14.10.11 und am 25.11.11 fanden in der Gaststätte "Waldschänke” in der Thielenbrucher-Allee 46 extrem rechte Veranstaltungen mit 50 bis 100 TeilnehmerIinnen aus mehreren Städten NRWs statt. Dabei wurde von der Kölner Polizei David Duke, ehemals führendes Mitglied des rassistischen Geheimbundes Ku-Klux-Klan, festgenommen. Duke sollte als Gastredner auftreten. Die Kölner Polizei war jedoch nicht in der Lage, die extrem rechte Veranstaltung selbst zu unterbinden. Als Reaktion auf die Verhaftung Dukes hat Reitz laut AKKU bereits eine Demonstration in Köln angekündigt.
AKKU: "Strategie der Polizei in den letzten Jahren war es, Demonstrationen militanter Neonazis geheim zu halten, um antifaschistische Gegenaktionen zu verhindern (z.B. am 3.6.2011 in Leverkusen). Wir fordern eine lückenlose Aufklärung der Nazimorde und der Zusammenhänge zwischen der NSU und der regionalen Neonaziszene, Information der Öffentlichkeit über Aktivitäten und Gewalttaten der militanten Neonazi-Szene durch Polizei und Behörden." (PK)
Der "Jugendclub Courage Köln e.V."
macht in diesem Zusammenbhang auf sein neues Ausstellungsangebot zum Thema "Rechtsextremismus" aufmerksam:
"Ab sofort kann die Wanderausstellung "BRAUNZONE - Ideologien und Strukturen der extremen Rechten an Beispielen aus NRW" von Schulen und Berufsschulen, Jugendorganisationen und Jugendeinrichtungen, Vereinen, Tagungshäusern, gewerkschaftlichen Organisationen und anderen Interessierten bei uns ausgeliehen werden. Kernelemente und Ideologien, wie z.B. Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus, die gewissermaßen den "Klebstoff" zwischen den einzelnen rechtsextremistischen Spektren bilden, werden kompakt und an möglichst aktuellen Beispielen erklärt.
Dargestellt werden Entwicklung und politische Strategien rechter Wahlparteien wie pro Köln und der NPD – ebenso ihre Unterschiede aber auch ihre Verbindungen zur militanten Neonazi-Szene wie z.B. den so genannten Freien Kameradschaften und Autonomen Nationalisten.
Die Ausstellung umfasst 13 doppelseitige Stelltafeln (also 26 Seiten) im Format DIN A1, inklusive einem transportablem Ausstellungssystem. Beim Transport, sowie beim Auf - und Abbau, aber auch allen anderen Fragen zur Ausstellungs- und Veranstaltungsorganisation
sind wir gerne behilflich."
KONTAKT:
Jugendclub Courage Köln e.V.
Sechzigstrasse 73
50733 Köln
Tel.: 0221 - 52 09 36
Fax: 0221 - 52 57 57
E-Mail: jc-courage@netcologne.de
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