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Globales
Laut US-TV-Sender planen Iran, Venezuela und Kuba Angriffe auf die USA
Grünrote Invasion der Vereinigten Staaten?
Von Ingo Niebel
1984 war es so weit: Sowjetische, kubanische und nicaraguanische Fallschirmjäger landen in der Kleinstadt Calumet im US-Bundesstaat Colorado. Sobald die Soldaten den Boden berührt haben, schießen sie wild um sich. Nach dem ersten Massaker errichten sie ihr rotes Schreckensregime. Nur eine Handvoll Jugendlicher kann dem neu errichteten Gulag entkommen. In den Bergen bilden sie eine Widerstandsgruppe namens „Wolverines“, die fortan den Besatzern und ihren Kollaborateuren das Fürchten lehrt. In ihrem Kampf waren die unbesetzten Teile der USA auf sich allein gestellt, da aus Europa keine Hilfe kam. Selbst aus dem befreundeten Deutschland nicht, weil dort die Grünen die Regierung übernommen hatten.
Online-Flyer Nr. 334 vom 28.12.2011
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Laut US-TV-Sender planen Iran, Venezuela und Kuba Angriffe auf die USA
Grünrote Invasion der Vereinigten Staaten?
Von Ingo Niebel
1984 war es so weit: Sowjetische, kubanische und nicaraguanische Fallschirmjäger landen in der Kleinstadt Calumet im US-Bundesstaat Colorado. Sobald die Soldaten den Boden berührt haben, schießen sie wild um sich. Nach dem ersten Massaker errichten sie ihr rotes Schreckensregime. Nur eine Handvoll Jugendlicher kann dem neu errichteten Gulag entkommen. In den Bergen bilden sie eine Widerstandsgruppe namens „Wolverines“, die fortan den Besatzern und ihren Kollaborateuren das Fürchten lehrt. In ihrem Kampf waren die unbesetzten Teile der USA auf sich allein gestellt, da aus Europa keine Hilfe kam. Selbst aus dem befreundeten Deutschland nicht, weil dort die Grünen die Regierung übernommen hatten.
Plant angeblich Angriff auf die USA – Hugo Chávez
Quelle: www.vtv.gov.ve
Das ist der Plot des US-Propagandafilms „Red Dawn“ (Rote Dämmerung; deutscher Titel: „Die rote Flut“). Das Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ihn als den Streifen mit den meisten Gewaltszenen. Sein Inhalt passte zur Politik der damaligen US-Präsidenten Ronald
Reagan.
Die Sowjetunion ist zwar Geschichte, aber die US-Falken sind überzeugt, dass an ihre Stelle als „Reich des Bösen“ jetzt Iraner und Venezolaner neben die Kubaner getreten sind. Die Kriegspropagandisten in Washington, D.C., haben dazu gelernt: Das upgedatete Feindbild verbreiten sie nicht über Hollywood, sondern per TV-Dokumentation. Das Machwerk heißt „La amenaza iraní“ (Die iranische Bedrohung) und dafür verantwortlich zeichnet der größte spanischsprachige US-Sender Unavisión.
Das Elaborat erweckt den Anschein, als hätten Journalisten und engagierte Chávez-Gegner venezolanische Strukturen im Inland und in den USA unterwandert, um Beweise für die „grünrote“ Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten zusammenzutragen. Der Hauptvorwurf lautet, Iran, Venezuela und Kuba würden eine Cyber-Attacke auf „the
country of the brave“ planen. Nebenbei wird behauptet, Teheran betriebe in der Bolivarianischen Republik von Hugo Chávez Tarnfirmen, die heimlich Uran für sein Atomprogramm fördern sollen.
Die Kunde von dieser „Enthüllung“ hat die rechtskonservative spanische Tageszeitung ABC nach Europa getragen. Damit erhält die fernsehgewordene „iranische Bedrohung“ Kampagnen-Charakter, der aber über die übliche Anti-Chávez-Iran-Desinformation hinausgeht. Uncle Sams Propagandisten haben hiermit die mediale Grundlage für Angriffe auf Venezuela und Kuba gelegt. Diese werden aus militärstrategischer US-Sicht notwendig sein, sobald Washington, Tel Aviv und ihre europäischen Verbündeten den Iran angreifen sollten.
Venezuela könnte sich dann gezwungen sehen, den USA den Ölhahn zuzudrehen, um seinem Verbündeten im Mittleren Osten zu helfen. Die venezolanischen Öllieferungen machen etwa 14 Prozent der US-Ölimporte aus. Die USA können 14 Tage ohne das Schwarze Gold aus der Karibik auskommen, bis ihre Industrie erste Probleme bekommt. Das könnte der geschwächten US-Wirtschaft den Todesstoß versetzen.
Seitdem die israelische Regierung vor einigen Wochen ihre Bereitschaft bekundet hat, Iran anzugreifen, um den angeblichen Bau von Atomwaffen zu verhindern, hat die Kriegsgefahr am Persischen Golf permanent zugenommen. Da Teherans eigenes Militärpotential anscheinend nicht ausreicht, um auf Israel, die USA und die NATO abschreckend zu wirken, bleibt ihm nur die asymmetrischer Kriegsführung als adäquate Antwort auf einen Angriff. Dazu gehört, die Ölversorgung des Westens aus dem Persischen Golf zu unterbinden, indem man die Straße von Hormuz sperrt.
Für Venezuela und seinen Präsidenten Chávez wiederholt sich die Lage von 2002. Während das Pentagon damals den Krieg gegen den Irak vorbereitete, beschloss Washington, mit allen Mitteln einen „Regimewechsel“ in Caracas herbeizuführen. Den Auftakt machte der Putsch vom April 2002, der aber nach 48 Stunden scheiterte. Im Winter 2002/2003 folgte eine Sabotageaktion in der Ölindustrie, die ebenfalls fehlschlug.
Die geopolitische Lage 2011/2012 mag der von 2002/2003 ähneln, aber Geschichte wiederholt sich nicht. Chávez hat in den vergangenen zehn Jahren sein politisches Projekt unter anderem mit mehreren außenpolitischen Bollwerken geschützt. Dazu gehört zum einen die Bolivarianische Allianz (ALBA) der progressiven linken Staaten, die alle politische und ökonomische Beziehungen zum Iran unterhalten. Zum anderen sind die Union südamerikanischer Staaten (UNASUR) und zuletzt die Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (CELAC) hinzugekommen. Das bedeutet, dass die Druckwelle einer jeden auf die Islamische Republik abgeworfenen Bombe auch in den beiden Amerikas zu spüren sein wird. (PK)
Ingo Niebel hat diesen Beitrag in der aktuellen Ausgabe von GEHEIM, 4/2011 veröffentlicht.
Online-Flyer Nr. 334 vom 28.12.2011
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