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Aktueller Online-Flyer vom 08. Dezember 2024  

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Sport
Spitzenduo Potsdam und Duisburg verliert wichtige Punkte
Morgenluft für die Verfolgerinnen
Von Bernd J.R. Henke

Der 16. Spieltag der Frauenbundesliga brachte es wieder an den Tag. Berg- und Talfahrten an der Spitze gehören endlich zum Standard der Liga. Spitzenreiter Potsdam patzte auswärts bei den Youngstern in Essen, die knapp und verdient 1:0 gewannen. Potsdam zeigte Nerven. Verfolger FFC Frankfurt segelte mit neuer Kraft, fegte auswärts die taffen Kurstädterinnen vom SC 07 Bad Neuenahr in heimatlicher Provinz mit 3:1 vom Platz. Trotz großem Unvermögen, den Ball in der ersten Halbzeit ins Tor zu schießen, gelangen dem FFC Frankfurt in einem kampfbetonten Spiel endlich in der zweiten Halbzeit die heiß ersehnten Tore zum Sieg. Und damit wieder erweckte Hoffnungen für den Platz zum Champions League Turnier.


Essens Torschützin Isabelle Wolf - umringt im Siegestaumel von Linda Dallmann und Katharina Leiding. Am Boden die geschlagene Turbine Potsdam-Torfrau Alyssa Naeher
Foto: Jan Kuppert, Potsdam
 
Konzernstrategen
 
Der Tabellenzweite, die Mannschaft der Stunde, der FCR 2001 Duisburg, wurde regelrecht zerlegt von den hoch ambitionierten Wolfsburgerinnen, die nunmehr augenfällig strategisch Kurs auf einen Champions League-Platz halten. Der weibliche Volkswagen von Winterkorn kommt ins Rollen. Die Abteilung Frauenfußball präsentierte ein eigenes Logo. Konzernstrategen versorgten die Frauenabteilung mit einer frauenspezifischen Signatur, um den Fußball der Mädchen und Frauen gegenüber männlichen Gladiatoren optisch besser positionieren zu können.
 
Hintergedanke
 
Die feminine Seite des Stadionmagazins „Unter Wölfen“ sowie Internetseite und Spieltags-Information „Wölfinnen“ wurden somit einem „Facelifting“ unterzogen. Statthalter Thomas Röttgermann, seines Zeichens Geschäftsführer für Organisation des VfL Wolfsburg überraschte mit einem wirtschaftlich klug gedachten Schachzug: „Dieses Logo ist eine weitere, konsequente Maßnahme zur eigenständigen Darstellung des Frauenfußballs in der VfL-Familie.“
 
Sein Hintergedanke dadurch den Sponsoren der Frauenfußballabteilung eine Chance zur verbesserten Darstellung zu geben, zeigte wiederum der Konkurrenz vom Main, dass die „Konzernfußballer-Familie“ nicht nur hinsichtlich der Sammelleidenschaft in dieselbe Richtung marschiert. Zu den anerkennenswerten Marketingkünsten des Frankfurter SIDI-Management schließt man ebenso auf. Dagegen hilft kein Jammern der übrigen Vereine, denn werbliches „Facelifting“ ist eigentlich nicht teuer, nur bedarf es professioneller Strukturen, die Linie in einem Verein durchzusetzen und zu pflegen. Mittelmaß in der Selbstdarstellung wird auf Dauer nicht zu erfolgreicherer Sponsorensuche dienlich sein.
 
Verantwortung
 
Der VfL Wolfsburg startete in letzter Zeit auch eine umfangreiche Corporate-Social-Responsibility-Initiative. „Diese Initiative wurde gestartet, um die bereits existierenden vielfältigen sozialen und ökologischen Engagements des Vereins besser sichtbar zu machen“, so VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann. „Wir tragen eine Verantwortung gegenüber der Stadt, unserer Region und insbesondere gegenüber den Menschen, die hier leben. Sie bringen uns viel Zuneigung entgegen, die wir zurückspielen möchten.“
 
Zum „Wohlfühlfaktor“ junger Nationalspielerinnen gehört nicht nur verständlicherweise ein professionelleres Salär, sondern auch ein ästhetisch und dynamisches Logo zum besseren Auftritt und Image. Die derzeitigen guten sportlichen Leistungen beweisen, dass das Klima im Wolfsburger Kader stimmig sein muss. Trainer Kellermann und sein Team stehen erst am Anfang des Aufbaus einer Super-Mannschaft.
 
Noch sieht man die fleißigen „Konzerndamen“ nicht in kleinen schnittigen „Polos“ virtuell aus den Filmleinwänden herausfahren, dazu sind die Zuschauerzahlen in Wolfsburg noch zu mager. Manager Röttgermann wird mit Sicherheit versuchen, die Besucherzahlen in der nächsten Saison zu steigern. Dazu wäre ein Mitspielen in der Champions League nächste Saison förderlich. Frauenfußball im Alltag bedeutet in Wolfsburg derzeit auch nur Provinzluft im Schatten eines Weltkonzerns schnuppern. Das neue Logo zeigt eine Fußballerin in Aktion. Junge Frauen sind eine wichtige Zielgruppe für Volkswagen-Verkaufsstrategen.
 
Dass die Wölfinnen nicht nur schöne Autos und Verpackungen lieben, zeigten sie allen Fans erfreulicherweise an diesem frühlingshaften Sonntag auf dem Platz. Zwar führte der FCR 2001 Duisburg schon sehr früh durch ein Tor von U20-Weltmeisterin Alexandra Popp. Nationalspielerin „Poppy“ empfahl sich nachhaltig bei Wolfsburgs Trainer Kellermann. Sie wechselt (wir berichteten) nächste Saison zum VfL. Dort wird sie zwar nicht Brad Pitt treffen, sondern endlich Felix Magath (wir berichteten). Während ihres Karrierebeginnes in Duisburg trainierte Alexandra Popp mit den Junioren des Spielerinternats von Schalke 04. Dort bekam sie die Kondition und Härte für den Bundesligaalltag. Sie gilt für viele als Nachfolgerin von Inka Grings.
 
Ihr Tor für die Löwinnen fiel in der 14. Minute. VfL-Spielführerin Nadine Keßler gelang der Ausgleich in der 34. Minute. Einen Freistoß von Lena Goeßling verlängerte sie mit der Haarspitze zum 1:1-Ausgleich in das Duisburger Gehäuse. Sie meinte gegenüber Journalisten nach dem Spiel: „Nach dem frühen Gegentor waren wir zunächst schockiert, haben uns aber weiterhin bemüht. Das wurde belohnt. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, weil wir uns nicht aufgegeben, sondern trotz des Rückstands weiter gekämpft haben. Von Anfang an hatten wir das Gefühl, dass für uns etwas zu holen ist in dieser Partie – kämpferisch waren wir somit einfach das bessere Team. Mit diesem Sieg gegen eine der großen Mannschaften konnten wir ein Zeichen setzen.“
 
Die Oberhand gewann Wolfsburg in der 77. Minute durch das entscheidende Tor zum 2:1 von Offensivspielerin Anna Blässe, die ihre persönliche Serie ausbauen konnte. In den letzten drei Heimspielen stand die 25jährige in der Startelf und erzielte prompt einen Treffer. „Der Ball kam – und ich habe ihn reingeschossen“, so Blässe. Zuvor ging der Ball nach einem Schuss von Zsanett Jakabfi an den Pfosten und kam so zur Torschützin. „Als Außen muss man einrücken und auf einen solchen Abpraller spekulieren“, sagt Anna Blässe, die zur Halbzeit mit Oberschenkel-Problemen eigentlich raus wollte. „Es ist toll, dass wir gewonnen haben. Mit Blick auf die Champions League-Plätze war das ein wichtiger Sieg.“ Für die Grün-Weißen war dies bereits der zweite große Dreier - Big Point - in dieser Saison. In der Hinrunde gewannen die Wölfinnen mit 1:0 beim 1. FFC Frankfurt. Der Heimsieg gegen den
FCR war aber auch der sechste Dreier in Folge auf eigenem Platz.
 
Ralf Kellermann: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und waren bis zum Gegentor die aktivere Mannschaft. Es dauerte bis zum 1:1-Ausgleich, bis wir den Schock des Rückstands verdaut hatten. Danach sind wir wieder richtig ins Spiel gekommen. Der Sieg ist aufgrund der starken zweiten Halbzeit verdient. Wir haben bis zum Ende mutig nach vorne gespielt und immer an den Erfolg geglaubt. Dabei hat meine Mannschaft physisch erneut einen sehr guten Eindruck gemacht.“
 
Marco Ketelaer: „Der VfL hat sich diesen Sieg heute verdient. Wir sind schwer in die erste Hälfte gekommen, während Wolfsburg aktiver war. Die Führung hat uns etwas befreit und auch danach hatten wir zwei bis drei gute Szenen. Der Ausgleich hat dem VfL Auftrieb gegeben. Mit zunehmender Dauer des Spiels war zu befürchten, dass Wolfsburg nachlegen würde. Dem hatten wir nicht viel entgegen zu setzen. Nach dem Rückstand haben wir nochmals alles versucht.“
 
Schwere Geburt
 
Der SC 07 Bad Neuenahr unterlag trotz tollem Kampf zu Hause dem Deutschen Pokalsieger und UWCL Halbfinalisten 1. FFC Frankfurt mit 1:3 (0:0). Frankfurts Trainer Sven Kahlert sprach nicht zu Unrecht am Ende von einer „schweren Geburt“, denn die erste Halbzeit blieb torlos. Dramaturgisch gesehen stand der Gästetrainer aus Hessen aber schon nach drei Minuten am Abgrund, denn die Rheinländerin Peggy Kuznik erwischte eine einstudierte Freistossvariante per Kopf und verlängerte zur komplett freistehenden Coco Schröder, die kurz entschlossen Frankfurts Torfrau Nadine Angerer per Kopf überwand. Der Ball im Netz nach drei Minuten, frenetischer Jubel von Bad Neuenahrs Fans. Trainer Kahlert, stark irritiert, verwies auf Abseitsstellung, Schiedsrichterassistentin Pamela Renz hatte zu seinem Glück die Fahne gehoben. 
 
„Da haben wir Glück gehabt, denn ich glaube nicht, das wir dieses Spiel dann noch gewonnen hätten", bemerkte der recht offen argumentierende Kahlert im anschließenden Pressegespräch. Der FFC Frankfurt hatte große Mühe. Die Mannschaft fand trotz Feldüberlegenheit kein griffiges Konzept, die geschickt gestaffelte Defensive der Kurstädterinnen zu überwinden. Bad Neuenahr hingegen setzte auf gelegentliche Nadelstiche, die leider am unpräzisen Anspiel zur Spitze hin scheiterten. Frankfurt wechselte zur Pause hin und brachte für die ziemlich farblose Svenja Huth die Strafraumspielerin Ana Maria Crnogorcevic. Die hoch talentierte, forsche schweizerische Nationalspielerin mischte sofort im Strafraum von SC 07-Torfrau Almuth Schult das Spiel auf.
 
Fünf Minuten nach der Pause wurde ein Schuss von Dszenifer Marozsan von der vielbeinigen SC 97-Abwehr abgefälscht. Der Ball fiel Crnogorcevic vor die Füße, die in eiskalter Manier keine Mühe hatte, die Nationaltorhüterin Schult auszutricksen (50.) und zum Führungstor einzuschießen. Trainer Kahlert zeigte an diesem Nachmittag eine glückliche Hand beim Auswechseln. So wechselte er die schwedische WM-Dritte Sarah Thunebro ein, die postwendend nach 15 Minuten eine maßgenaue Flanke von Fatmire Bajramaj zum 2:0 einköpfte (70.) Auch Bad Neuenahrs Trainer Colin Bell riskierte frische Offensivkräfte. Ramona Petzelberger und Sarah Gregorius kamen ins Spiel.
 
Das Spiel schien sich zu wenden. Peggy Kuznik sorgte für Jubel, als sie in der 75. Minute einen Freistoss zum 1:2 Anschlusstreffer direkt verwandelte. Frankfurt reagierte daraufhin schnell. In der 77. Minute donnerte Dszenifer Maroszan einen 18 Meter-Knaller zum alten Abstand ins Tor. Die Heimmannschaft kämpfte unverdrossen, doch blieb mit weiteren Toren erfolglos. Frankfurt im Glück, denn das frühe Tor Bad Neuenahrs war kein Abseits, so wie es auch den Kamera Bildern zu entnehmen war. Drei Punkte für Frankfurt, der Anschluss zu Potsdam und Duisburg wurde sogar nach Punkten verkürzt, sogar Meisterschaftsträume konnten sich wieder freisetzen bei den mitgereisten Fans.
 
Krise
 
Turbine Potsdam hingegen steckt in der Krise. Im Essener Sportpark Am Hallo gewann durch ein Tor von Isabelle Wolf (21.) die SG Essen-Schönebeck nach sechs verlorenen Spielen in Folge ausgerechnet gegen den Deutschen Meister. Der Sieg war keineswegs unverdient, da Essen über die gesamte Spielzeit den größeren Siegeswillen an den Tag legte. Trainerfuchs Bernd Schröder vermerkte in der Pressekonferenz: „Essen hat verdient gewonnen.“
Szenenapplaus erhielt die Einwechselung von Essens Angreiferin Kyra Malinowski in der 67. Minute. Die SG Essen-Schönebeck zeigte mit diesem phantastischen Erfolg, dass man auch mit unbekannten jungen talentierten ehemaligen Regionalligaspielerinnen selbst Europas bestem Team ein Bein stellen kann. Trainer Bernd Schröder wird in dieser Form mit seinem Team im UWCL-Halbfinale gegen Olympique Lyon nicht bestehen können. Ein deutsches Endspiel gehört eher in das Reich von Fabeln, Märchen und Kinderglauben, da auch der Rivale aus Frankfurt in der jetzigen Form gegen die Arsenal London-Ladies keine Chance haben würde.
 
Anspruch
 
Die beiden anderen Ostdeutschen Teams verloren auch ihre Spiele. FF USV Jena verlor das zweite Heimspiel in Folge und konnte an die gute Leistung aus dem Spiel gegen Bad Neuenahr nicht anknüpfen. Es ist eine Berg- und Talfahrt, auf der sich die Mannschaft vom FF USV Jena befindet. Nach der guten Leistung gegen Essen folgten zwei enttäuschende Niederlagen. Am vergangenen Sonntag in Bad Neuenahr war dann erneut eine ganz andere Mannschaft auf den Platz zu sehen als zuvor. Der FC Bayern München gewann in Jena auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld mit 3:1. Jenas enttäuschter Trainer forderte in der abschließenden Pressekonferenz: „Wenn der Anspruch der Mannschaft der Nicht-Abstieg sein soll, muss unbedingt eine andere Einstellung her.“
 
Im Spiel SC Freiburg gegen 1. FC Lokomotive Leipzig setzte sich die Breisgauer Heimmannschaft souverän mit 3:0 (1:0) durch. . Die Tore für die SC-Frauen erzielten Sara Däbritz (23. Minute), Margarita Gidion (74.) und Anja Maike Hegenauer (82.). Durch den sechsten Saisonsieg verteidigte die Mannschaft von Trainer Milorad Pilipovic ihren fünften Tabellenplatz, während die Leipzigerinnen Vorletzter bleiben.
 
Hoffnung
 
Jürgen Brauße, der Trainer von Leipzig, resümierte das verlorene Spiel seiner Mannschaft in gewohnter Ruhe und mit unverbesserlichem Optimismus: „Meine Mannschaft hat viel Kampfgeist gezeigt, aber nur mit Kampf alleine kann man kein Fußballspiel gewinnen. Wir haben streckenweise gut mithalten können, es aber versäumt, mehr Torgefahr auszustrahlen. In der zweiten Halbzeit fällt das vorentscheidende 2:0 genau in der Phase, in der wir am meisten Druck gemacht haben, das war grausam, da wir den Lohn für unsere kämpferische Leistung dicht vor Augen hatten. Wir müssen halt auch mal ein dreckiges Tor erzielen und bei den Torchancen konzentrierter agieren. Auch wenn wir heute verloren haben, geben wir die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht auf, es sind noch sechs Spiele und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt."
 
Stolz
 
Freiburgs Trainer Milorad Pilipovic, erklärte mit dem Stolz eines Aufsteigers, der nun sicher nicht mehr absteigen wird: „In erster Linie zählt, dass wir heute gewonnen haben und jetzt 13 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben. Ich habe im Vorfeld der Partie gesagt, dass es heute eine Art Matchball zum Klassenerhalt ist. Deshalb kann man ruhig sagen, dass wir den Matchball heute verwandelt haben. In unserem Spiel hat heute oft die Sicherheit gefehlt. Es freut mich, dass Maggi Gidion und Sara Däbritz, die ja beide erst 17 Jahre alt sind, heute ihren ersten Bundesligatreffer erzielt haben. Mit Melanie Leupolz und Sonja Giraud standen ja noch zwei weitere 17jährige auf dem Platz. Das zeigt, dass uns vor der Zukunft nicht bange sein muss und dass wir viele talentierte Spielerinnen haben. Jetzt genießen wir erstmal den Sieg und dass wir vor der dreiwöchigen Pause in Sachen Klassenerhalt fast alles klar gemacht haben."
 
Selbstbewusst
 
Der Hamburger SV entführte in einem schweren Auswärtsspiel gegen Schlusslicht Bayer 04 Leverkusen einen Punkt durch ein 2:2 (0:1). Aylin Yarens und Maike Timmermanns Führungstreffer reichten nicht zum Sieg. Die HSV-Frauen sind weiterhin seit nunmehr vier Spielen ungeschlagen und können selbstbewusst in das Pokal-Halbfinalspiel gegen den FC Bayern München am Ostermontag antreten. Durch den gleichzeitigen Sieg des SC Freiburg gegen Lokomotive Leipzig vergrößerten die Hamburgerinnen so den Abstand auf die Abstiegsplätze noch einmal.
 
Zum Stehen gekommen
 
Lok Leipzig hingegen hilft nur noch ein Wunder oder ein Sturm, der endlich Tore schießt. Bei sechs noch ausstehenden Spielen haben die Hamburgerinnen nun acht Punkte Vorsprung auf den derzeitigen Tabellenvorletzten Leipzig. Allerdings verpassten es die HSV-Frauen, eine Woche nach dem Coup gegen den FFC Frankfurt (wir berichteten ausführlich) den Matchball im Kampf um den Klassenerhalt zu nutzen. Die 2:1 HSV-Führung in Leverkusen hielt bis zur 77. Minute. Durch einen Foulelfmeter konnte Leverkusen zum 2:2 ausgleichen und gegenüber Lok Leipzig einen Punkt gut machen. Die Lokomotive hingegen ist zum Stehen gekommen. Die disziplinarische Suspendierung von Sturm-Ass Safi Nyembo in die zweite Mannschaft schadet dem Verein in Probsthaida mehr als der Spielerin selbst.
 
Tom Schlimme von Fansoccer meldete schon vor einer Woche: „Leipzigs Verstoßene treffen in der zweiten Mannschaft - Während die erste Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig am Sonntag im direkten Abstiegsduell dem Tabellenletzten aus Leverkusen mit 1:4 unterlag, schossen die drei vom Verein aus weiter nicht nachvollziehbaren Gründen in die zweite Mannschaft verbannten Spielerinnen fünf der sechs Tore ihres Regionalligateams. Beim Berliner Verein BSV Al Dersimspor trafen Anne van Bonn und Jobina Lahr je zweimal, Safi Nyembo steuerte einen weiteren Treffer zum 6:1 Auswärtssieg bei. Leipzigs zweite Mannschaft steht in der Regionalliga auf Platz 3 der Tabelle.“
 
Die NRhZ meint hierzu: „Es wird höchste Zeit, dass in Leipzig Probsthaida die Spielerinnen rehabilitiert werden. Trainer Jürgen Brauße benötigt alle fähigen Spielerinnen im Kampf gegen den Abstieg. Weniger interne Querelen sind angesagt, sondern mehr ein Miteinander ohne Rechthaberei und Gesichtsverlust.“
 
Es wird noch einmal spannend
 
Die Meisterschaft ist wieder offen. Vier Vereine - 1. FFC Turbine Potsdam, der FCR 2001 Duisburg, der 1. FFC Frankfurt und VfL Wolfsburg - können noch Deutscher Meister werden. Trainer Bernd Schröder: „Von uns hat heute niemand seine gewohnte Leistung abgerufen. Hätten wir hier heute die Punkte mitgenommen, wären wir mit fünf Punkten Vorsprung fast durch. Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt. So wird es noch einmal spannend.“ (PK)
 
 
 


Online-Flyer Nr. 347  vom 29.03.2012

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