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Rassistische Graffitis im jüdisch-arabischen Dorf Newe Shalom gesprüht
„Tod den Arabern!“
Von Nir Hasson und Oz Rosenberg
In der Nacht zum Freitag wurden im jüdisch-arabischen Dorf Neve Shalom bei Latrun Graffitis gesprüht. Am Freitagmorgen entdeckten Bewohner, dass die Reifen von etwa 14 Autos zerstochen waren und drei waren mit Graffitis besprüht: „Tod den Arabern!“, „Rache“, „Kahane hatte Recht“, „Grüße von Havat Gilat“ und „Ulpana-Nachbarschaft“.
Online-Flyer Nr. 359 vom 20.06.2012
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Globales
Rassistische Graffitis im jüdisch-arabischen Dorf Newe Shalom gesprüht
„Tod den Arabern!“
Von Nir Hasson und Oz Rosenberg
In der Nacht zum Freitag wurden im jüdisch-arabischen Dorf Neve Shalom bei Latrun Graffitis gesprüht. Am Freitagmorgen entdeckten Bewohner, dass die Reifen von etwa 14 Autos zerstochen waren und drei waren mit Graffitis besprüht: „Tod den Arabern!“, „Rache“, „Kahane hatte Recht“, „Grüße von Havat Gilat“ und „Ulpana-Nachbarschaft“.
Haaretz-Foto aus Newe Shalom
„Es ist ein Akt von Rassismus, der unsere Gemeinschaft traf. Sie taten es so, dass die Kinder, die hier morgens zur Schule kommen, es sehen“, sagt Nava Zonenshein, eine Bewohnerin von Newe Shalom. Wir haben etwa 33 Jahre lang versucht, dass Juden und Araber miteinander reden (und miteinander leben), aber die Welle von Rassismus ist stärker als wir“, sagt Zonenshein. Ein israelisches Polizeiteam kam hierher und begann eine Untersuchung.
Gideon Suleimani, Schriftführer der Neve Shalom-Vereinigung, sagte: „Am frühen Morgen weckte mich der Gärtner der Dorfgemeinschaft auf und erzählte mir, das die Autos des Dorfes beschädigt worden sind. Wir standen auf und entdeckten, dass die Reifen von 14 Wagen durchstochen und drei mit Graffitis besprüht waren. Wir entdeckten auch Graffitis am Eingang der zweisprachigen Dorfschule.“
Suleiman sieht den Vandalismus als einen „Angriff auf die Idee der Koexistenz, der politischen Idee, auf der das Dorf gegründet wurde. Es ist Teil des allgemeinen Phänomens des „price tag“ (der Rache der Siedler), die gegen jeden gerichtet ist, der nicht mit der Siedler-Politik einverstanden ist , wie in Tuba-Zangariyye, in Jerusalem oder hier. In dieser Dorfgemeinschaft hat es einen Schock, Überraschung, Beleidigung und Angst ausgelöst, aber wir werden mit unserm Leben wie immer weitermachen. Yoni Eshfar, eine 37 jährige Bewohnerin von Neve Shalom, deren Wagen mit Graffitis besprüht war, sagte zu den nächtlichen Ereignissen: „Als ich gestern Abend nach Hause kam, hörte ich eine halbe Stunde später die Hunde anschlagen, deshalb vermute ich, dass sich dies um diese Zeit ereignete. Ich denke nicht, dass die Botschaft mir oder andern Neve shalom-Bewohnern gilt, sondern will Israelis in Angst und Schrecken versetzen und ist vor allem gegen die Regierung und die Sicherheitskräfte gedacht.“
„Es geschieht nicht nur in gemischten ( jüdisch-arabischen) Gemeinschaften,“ sagte Eshfar, dieses Dorf besteht seit vielen Jahren mit der Botschaft von gegenseitigem Verstehen und der Versöhnung. Die Leute hier stehen unter Schock.“
Während der letzten paar Monate sind viele Male an den Wänden der zweisprachigen Schule (Hand in Hand-School) in Jerusalem Beit Safafa Graffiti gesprüht worden. Sätze wie „Tod den Arabern“ und Kahane hatte Recht“ wurden an eine der Außenwände des Schulhofes gesprüht.
Graffitis und durchstochene Reifen sind auch an den Mauern des griechischen Klosters in Jerusalem gefunden worden. Jerusalems Polizei untersucht diese Vorfälle, doch wurden noch keine Verhaftungen vorgenommen.
Eine deutsche Delegation aus Mitgliedern der IPPNW, Pax Christi u.a. hat bei ihrem Aufenthalt in Neve Shalom – Wahat-Al-salam die Folgen des Überfalls direkt erfahren. Die deutsche Delegation erklärte ihre Abscheu über die Vorkommnisse und ihre Solidarität mit dem Friedensprojekt.
„Es reicht nicht, dass die Polizei diesen Vorfall untersucht. Der israelische Staat muss das Dorf, das friedenpolitische Projekt und die es tragenden Menschen, vor solchen Wandalen der zunehmend immer offener auftretenden extremen Rechten vorbeugend schützen,“ erklärte eine der Mitreisenden, Mitglied des Vorstandes de deutschen IPPNW. (PK)
Den von Ellen Rohlfs übersetzte Textn aus der israelischen Zeitung Haaretz finden Sie unter
Online-Flyer Nr. 359 vom 20.06.2012
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