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Aktueller Online-Flyer vom 28. März 2024  

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Ein ganzjähriger Euro-Kalender 2013 für unsere LeserInnen
Kunst „brand“-aktuell
Von Clementine Klein

Diesen Euro-Miniaturkalender für das Jahr 2013 habe ich für die NRhZ-LeserInnen gemacht. Sie müssen die Bilder nur ausdrucken, ausschneiden und zusammentackern: Fertig ist der NRhZ-Brieftaschen-Kalender in halber Geldscheingröße. - Zwischen Geldscheinen platziert ist er bei jedem Bezahlvorgang mit dabei und erinnert als ganzjähriges "Eselsohr“ an unseren "Problem-Euro“. Denn nur unverdrossene Optimisten halten die Euro-Krise für gelöst.



Vielleicht lässt sich durch eine kalendarische Alltags-Einbindung unsere seit 5 Jahren ziemlich erfolgreiche Euro-Problem-Verdrängung aufheben. Zumindest könnte eine solche ständige Erinnerung auch das Entstehen abwegiger Ideen fördern, deren mögliches Lösungspotential oft erst im spielerischen Gedankenaustausch mit anderen erkennbar wird: So wie am berühmten Beispiel des Chemikers Friedrich August Kekulé (* 7. September 1829 in Darmstadt; † 13. Juli 1896 in Bonn), der nach langem Rätseln über die mögliche Molekülstruktur des Benzols von einer sich in den Schwanz beißenden Schlange träumte, und so den ringförmigen Aufbau des Benzols entdeckte, wofür er später bekanntlich den Nobelpreis erhielt.
 
Und dieser Preis, den bekanntlich ja auch wir als BürgerInnen Europas bereits erhielten, könnte uns nun anspornen, die Lösungssuche nicht allein "Experten“ zu überlassen, sondern selbst aktiv zu werden.
 
Deshalb erscheint das Problem symbolisch auf (fast) allen Monatsblättern in Form einer zum Bersten prallen Gießharz-Kugel mit einem eingegossenem alten 10 DM- und einem noch älteren 100.000 Mark-Schein. - Und zwar als "Menetekel“-Symbol zweier entgegengesetzter Euro-Sprengsätze: Rückkehr zu nationalen Währungen versus Superinflation. Beides ist leitmotivisch bereits auf dem Kalender-Titelblatt „5-Euro-Balloonary“ (0) vor der Landkarte Europas sichtbar.


 
Auf dem Januar-Kalenderblatt „Unter Beobachtung“ (1) ist es die Rückseite der 20-Euroscheins mit einer „vergessenen Christbaumkugel“, unter der sich ein Kind versteckt.


Auf dem Februar-Kalenderblatt „Thunderstorm“ (2) wetterleuchten die "Nullen“ des ehemaligen 100-DM-Scheins im Wolkenhimmel einer Radierung aus den 70er Jahren. Die hier fehlende Gießharzkugel suggeriert deren Zerplatztsein, was die nun umherwirbelnden Euro- und Cent-Münzen in eine nicht ungefährliche "Sterntaler“-Version verwandelt.


 
Das März-Kalenderblatt „10-Euro-Brandblase“ (3) zeigt Euro-Münzen, die als Rotations-begleitender "Weltraumschrott" überall einzuschlagen drohen.


Im April-Kalenderblatt „200-Euro-Rauschen“ (4) schwebt ein unbeteiligt scheinender Trabant vor starken vertikalen Ausschlägen aus extrem verzerrten Euromünzen. - Ein Aprilwetter-artiges Rauschen aus unzähligen Transaktionen, Beteiligungen, Bewertungen, Informationen und Reaktionen darauf?


Auf dem Mai-Kalenderblatt lassen „50-Euro-Sonnenflecken“ (5) einen sehr heißen Sommer erwarten.


 
Das Juni-Kalenderblatt schmücken „500-Euro-Konfetti“ (6). Die in lieblichen Bonbon-Farben gedruckten Durchsichts-Sicherheits-Zeichen scheinen als herabregnende, "gebrochene" Wertziffern sämtlicher 7 Euroscheine einen eigenen "Rettungsschirm“ zu benötigen.


 
Im Juli-Kalenderblatt „Euro-Rating-Rally“ (7) schlingern 2-Euro-Ränder-Ringe wie martialische "Hula-Hupp“-Reifen um den Globus.


 
Das August-Kalenderblatt „100-Euro-Strings“ (8) zeigt "Strings" aus schmalen Münzstreifen, die als Titelblatt kühl ein virtuelles Finanz-Universum durchziehen. - Solange Computer-generierte Finanztransaktionen auch bei winzigsten Bruchteilen eines Cents immer noch hoch profitabel sind, bleibt das ein glänzendes Geschäft auch in "glühendster“ August-Hitze.


 
Der September als Ernte-Monat im „5-50-500-Euro-Automaten-Kasino“ (9): Drei berstende Gießharz-Kugeln als Glücksspiel-Automaten-Gewinnbildchen vor je einem 5-, 50-, 500-Euro-Schein gaukeln durch herunterprasselndes "Kleingeld" eine Teilhabe an exponentiell steigenden Gewinnen vor...


 
Im Oktober-Kalenderblatt „Black Hole oder: Zeitdehnung in Ereignis-Spiralen“(10) rotieren Cent- und Euromünzen um ein unklares Zentrum. - Nachdem vor der Bundestagswahl Euro-Entscheidungen im "rasendem Zeitstillstand“ wie eingefroren erschienen, könnten sie jetzt wie "in-einander-schmelzend“ schnellstens auf einander folgen...


 
Als November-Kalenderblatt dient ein „simpler Euro-Rechner“ (11). Denn Computer können bekanntlich nur addieren, ebenso wie die frühkindliche Rechenhilfe mit verschiebbaren Holzperlen. - Doch manuell "Spielerisches" mutiert zu maschinell "Zerstörerischem", wenn im Hochgeschwindigkeitshandel "wie von Geisterhand“ elektronisch Werte wie Kugeln verschoben werden (nach zuvor bestimmten Schwellwerten).


 
Auf dem abschließenden Dezember-Kalenderblatt „Magmakugel in Euroland“ (12) erscheinen sämtliche sieben Euroscheine im Flächenmaßstab ihres aufgedruckten Wertes, so dass auf der 500-Euro-Banknote der 100mal kleinere 5-Euroschein fast verschwindet. In diesem austarierten Banknoten-Blätterwald wirkt die jetzt verglühende Gießharzkugel wie ein Elefant im Porzellanladen...
Je nach Jahresverlauf: als Rückblick auf Überstandenes oder: als Ausblick auf zukünftig Befürchtetes.
 
Und falls Sie einen der dann von Ihnen selbst gebastelten Kalender verschenken wollen, anstatt ihn einfach weiter zu mailen, kleben Sie die jetzt drunter stehenden Bildtexte einfach hinten auf die ausgedruckten Fotos drauf. (PK)
 
Clementine Klein war eins der Gründungsmitglieder der Künstlerinnengruppe mamaok@internet 1997/8, die in der Kölner KAOS-Galerie mit Hilfe der Galeristin Marianne Tralau und von Mitarbeitern vom KAOS Film- und Video-Team ein Image-Video produzierte. 1990 bis 2002 war sie Vorstandsmitglied der "Galerie am Buttermarkt", einem Non-Profit Forum "Junger Kunst" in der Kölner Altstadt mit dem Schwerpunkt "Frauenförderung". Weitere Informationen - vor allem zu ihrer künstlerischen Arbeit und ihrer Vita - sind ihrer Website zu entnehmen: www.clementine-klein.de. Eine ganz andere Fotogalerie zum Thema hatte Clementine Klein im Mai 2012 in der NRhZ: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=17847
(PK)
 


Online-Flyer Nr. 387  vom 02.01.2013

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