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Emil Carlebach
Von Peter Kleinert



Emil Carlebach

Kommunist und einer der Gründer der "Frankfurter Rundschau" 
Emil Carlebach                       
Von Peter Kleinert    
 
1914 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Frankfurt/Main geboren, Gewerkschafter, Kommunist, Journalist. Erfahrungen aus Widerstand und Verfolgung in der Nazizeit und nach 1945 hatte Emil Carlebach in solcher Intensität zu vermitteln wie nur noch wenige andere KZ-Überlebende.
 
Im Alter von 18 Jahren wurde er zehn Tage nach dem Verbot der Gewerkschaften beim Verteilen eines von ihm verfaßten Gewerkschaftsflugblatts von der SA überfallen und zu sechs Monaten Haft verurteilt. Weil er den antifaschistischen Widerstand fortsetzte und weil er Jude war, wurde er 1934 erneut verhaftet, kam 1938 ins KZ Buchenwald, wo er Mitglied der illegalen internationalen Widerstandsorganisation wurde.
 
Nach der Selbstbefreiung der Häftlinge kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wurde dort mit einer US-Lizenz einer der sieben Gründer der "Frankfurter Rundschau", was dieser bis heute peinlich ist und bei entsprechenden Anlässen in der Regel verschwiegen wird. Mit Beginn des Kalten Krieges wurde Carlebach nämlich als Mitglied der KPD durch den US-Militärgouverneur Clay aus der Chefredaktion entfernt. Seine Vorstellungen von einer nichtkommerziellen Presse durften ebensowenig Schule machen wie die Sozialisierungsartikel in der Hessischen Verfassung, an der er als Landtagsabgeordneter mitgearbeitet hatte.
 
Weil Carlebach nach dem Verbot der KPD 1956 wegen seiner fortgesetzten, nun illegalen Tätigkeit für die Partei Strafverfolgung drohte, flüchtete er in die DDR. Dort konnte er seine politische Tätigkeit als Mitarbeiter des "Deutschen Freiheitssenders 904“ fortsetzen. Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik 1969 war er bis zu seinem Tod in verschiedenen Funktionen für die VVN, die DKP und die Deutsche Journalisten-Union (dju) in der IG Druck und Papier aktiv.
 
Über seine Erfahrungen schrieb er Bücher wie "Zensur ohne Schere", "Hitler war kein Betriebsunfall" und "Am Anfang stand ein Doppelmord". (PK)
 
Autor:
Peter Kleinert
Kamera:
Rea Karen
Tom Kaiser
Ton:
Jule Buerjes
Michaela Jordan
Norbert Keerl
Rico Prauss
Schnitt:
Peter Kleinert
Birgit Köster
Mitarbeit:
Inge Kamps
Katja Leyrer
Dorothee Plaß
Musik:
Ernst Busch
Wolfgang Schoor
Grupo Sol Latino
Kammerorchester der Staatskapelle Berlin
Buchenwald- Zeichnungen:
Paul Goyard
Produktionsleitung:
Nele Köhlert
Auftraggeber:
Kanal 4
KAOS-Team
Produktionsjahr:
1998
Länge:
29/103 min
 
Den kompletten Film in Lang- oder Kurzfassung können Sie unter info@kaos-archiv.de bestellen.
          
          


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