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Lokales
Jährlich mindestens 170.000 Tierversuche allein bei BAYER
„Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar“
Von Peter Kleinert
Anlässlich der Jahreshauptversammlung der BAYER AG am 26. April fordern die Vereine Ärzte gegen Tierversuche und Coordination gegen BAYER-Gefahren den Chemie- und Pharmakonzern auf, seine Forschung auf tierversuchsfreie Verfahren umzustellen. Dies sei nicht nur ethisch geboten, sondern diene auch dem Interesse von PatientInnen und VerbraucherInnen. Die Verbände veröffentlichten zudem eine ausführliche Analyse der von BAYER durchgeführten Tierversuche.
"Die Arbeit mit Tieren ist für einen Pharmakonzern
wie Bayer unverzichtbar – wer Fortschritt will, muss
forschen", behauptet der Konzern auf seiner Webseite
zu diesem Foto von Ratten im Rota-rod Test.
Silke Biltz ist da durchaus anderer Meinung: „Da Tierversuche ungeeignet sind für eine effektive Arznei-mittelen-wicklung, täte BAYER schon im eigenen Interesse gut daran, sich von dieser überholten Methode zu verabschieden und bei der modernen, tierversuchsfreien Pharmaforschung die Nase vorn zu haben.“
Online-Flyer Nr. 401 vom 10.04.2013
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Lokales
Jährlich mindestens 170.000 Tierversuche allein bei BAYER
„Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar“
Von Peter Kleinert
Anlässlich der Jahreshauptversammlung der BAYER AG am 26. April fordern die Vereine Ärzte gegen Tierversuche und Coordination gegen BAYER-Gefahren den Chemie- und Pharmakonzern auf, seine Forschung auf tierversuchsfreie Verfahren umzustellen. Dies sei nicht nur ethisch geboten, sondern diene auch dem Interesse von PatientInnen und VerbraucherInnen. Die Verbände veröffentlichten zudem eine ausführliche Analyse der von BAYER durchgeführten Tierversuche.
PETA-Protest gegen BAYER-Tierversuche vor der Hauptversammlung 2012
Quelle: http://www.veganblog.de
Silke Bitz von den Ärzten gegen Tierversuche: „Wir fordern von BAYER und allen anderen Pharmaunternehmen den Umstieg auf rein tierversuchfreie Verfahren. Durch Computersimulationen, Tests an Zellkulturen und mit Hilfe von Biochips lässt sich die Verstoffwechslung neuer Wirkstoffe im menschlichen Körper detailliert darstellen. Solche Forschungsmethoden sind ethisch vertretbar und liefern im Gegensatz zum Tierversuch für den Menschen relevante Ergebnisse.“
"Auch gegenüber Menschen unverantwortlich"
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren ergänzt: „Tierversuche sind nicht nur gegenüber Tieren, sondern auch gegenüber Menschen unverantwortlich. Sie dienen nicht der Sicherheit von Patienten, sondern in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Pharma-Hersteller. Tierbasierte Verfahren sind wissenschaftlich überholt und ethisch nicht länger vertretbar.“ Mimkes fordert die Überarbeitung der entsprechenden Vorschriften, da rund 14 Prozent aller Tierversuche in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben sind.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich rund 2,9 Millionen Wirbeltiere für Versuchszwecke verwendet, wovon fast 6 Prozent auf das Konto von BAYER gehen. Der Konzern „verbrauchte“ im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben über 147.000 Tiere, hinzu kamen mehr als 23.000 Tiere bei externen Auftragsinstituten. BAYER hat wiederholt mit umstrittenen Testlaboren wie Professional Laboratory and Research Services (PLRS) und Huntingdon Life Sciences (HLS), die für tierquälerische Methoden bekannt sind, kooperiert.
In Deutschland sterben jährlich 58.000 Menschen durch Arzneimittel
Untersuchungen der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) ergaben, dass 92 Prozent der potenziellen Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen, nicht durch die klinische Prüfung kommen, da sie beim Menschen keine oder eine unerwünschte Wirkung zeigen. Dass man sich trotz dieser Unsicherheit auf Tierversuche verlässt, hat fatale Folgen: allein in Deutschland sterben jährlich 58.000 Menschen an den Folgen von Arzneimittelnebenwirkungen.
„Das Beispiel des BAYER-Präparats Lipobay zeigt, dass schwerwiegende Nebenwirkungen durch Tier-Experimente nicht vorhersehbar sind. Trotz der von dem Leverkusener Konzern nach zahlreichen Tierversuchen vorhergesagten “ausgezeichneten Gesamtverträglichkeit” kam es bei mindestens 100 Patient/innen zu einer Rhabdomyolyse, also einem schweren Muskelzerfall, mit Todesfolge“, erläutert Mimkes. Zuvor hatten Ratten, Mäuse, Kaninchen, Hunde, Schweine und Affen das Präparat über eine Schlundsonde, intravenös oder als Futter-Beimischung einnehmen müssen. In den Versuchen hatten sich zwar einige Nebenwirkungen eingestellt, doch waren diese anders als die später beim Menschen beobachteten Schäden. Bei einigen Tierarten waren bei sehr hohen Dosierungen leichte Muskelschäden aufgetreten, nicht aber die tödlich verlaufende Rhabdomyolyse. Stattdessen erlitten einige Tiere Magenblutungen und Augenschäden.
"Tiermodelle"
Da die meisten menschlichen Krankheiten bei Tieren nicht vorkommen, werden die Symptome auf künstliche Weise in so genannten „Tiermodellen“ nachgeahmt. Um zum Beispiel Parkinson auszulösen, wird bei Affen und anderen Tieren ein Nervengift in das Gehirn injiziert, das Hirnzellen zerstört. Einen Schlaganfall versucht man durch das Einführen eines Fadens in eine Hirn-Arterie von Mäusen zu simulieren. Ein „menschlicher“ Herzinfarkt wird bei Hunden durch das Zuziehen einer von außen bedienbaren Schlinge um ein Herzkranzgefäß nachgeahmt. Die am Tier künstlich herbeigeführten Symptome haben jedoch nichts mit den menschlichen Krankheiten gemein. Wichtige Aspekte der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, der Einfluss von Suchtmitteln, schädlichen Umwelteinflüssen, Stress sowie psychische und soziale Faktoren werden gänzlich außer Acht gelassen. Ergebnisse aus Studien mit Tieren sind daher irreführend und tragen nichts zum Verständnis über menschliche Krankheiten oder gar deren Heilung bei.
"Die Arbeit mit Tieren ist für einen Pharmakonzern
wie Bayer unverzichtbar – wer Fortschritt will, muss
forschen", behauptet der Konzern auf seiner Webseite
zu diesem Foto von Ratten im Rota-rod Test.
Quelle: http://www.tierversuche.bayer.de
PETA-Aktivistin vor der BAYER-HV 2012 in Köln:
"Wir lassen uns ja immer wieder einiges einfallen, um mehr für Tiere zu erreichen. Deshalb haben wir uns was Neues von unserer Schwesterorganisation aus den USA abgeguckt: PETA Deutschland hat Aktien gekauft (in diesem Fall vom Pharma- und Chemiegiganten BAYER), damit wir als Aktieninhaber das Recht haben, bei der jährlichen Hauptversammlung mit Anträgen und kritischen Redebeiträgen auf das Tierleid aufmerksam zu machen, das von Bayer verursacht wird.
Deshalb bin ich als Tierversuchs-Campaignerin heute mit unserer Praktikantin Jenny und vielen tollen AktivistInnen vor der Bayer-Hauptversammlung aufgelaufen! Wir haben zuerst vor Beginn der Veranstaltung draußen vor der Messehalle eine blutige Protest-Aktion veranstaltet. (Siehe Foto oben)
Die anwesende Presse war begeistert von Jenny’s Einsatz; ich bin sicher, dass wir auf diese Weise intensive Aufmerksamkeit auf Bayers grausame und veraltete Tierversuche werden lenken können.
Mittlerweile bin ich selbst auf der Hauptversammlung und warte darauf, aufgerufen zu werden. In meiner Rede werde ich dem Bayer-Vorstand und -Aufsichtsrat einige kritische Fragen zur Tierversuchspolitik des Konzerns stellen. Über die Antworten der Verantwortlichen werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten! Drückt mir die Daumen."
Wallrafplatz wird zum öffentlichen Tierversuchslabor
Unter dem Motto "Tierversuche gefährden Ihre Gesundheit!" lädt die Kölner AG Ärzte gegen Tierversuche e.V. für Samstag, den 27. April von 11.00 bis 18.00 Uhr anlässlich des „Internationalen Tages zur Abschaffung der Tierversuche" zusammen mit anderen Tierschutzgruppen zu einem Infotag auf den Wallrafplatz ein. Höhepunkt wird die Simulation eines Tierversuchslabors mitten auf dem Wallrafplatz sein, welche vom Verein Schüler für Tiere durchgeführt wird. Link zu den Veranstaltern: http://www.aerzte-gegen-tierversuche-koeln.de/
(PK)Weitere Infos im Artikel „Tierversuche bei BAYER“: www.cbgnetwork.org/4788.html
Online-Flyer Nr. 401 vom 10.04.2013
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