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Sport
Grün-weiße "Wölfinnen" trotz Überzahl zu zahm gegen Russlands Frauen
Na Sdarowje Rossiyanka
Von Bernd J.R. Henke und Johann Blaha

Rossiyanka (russisch: Россиянка „die Russische Frau“) zeigte Kampfgeist. Auf der weißgefärbten Rasenfläche der VW Arena herrschte unentwegtes Schneetreiben. Für die Partie zwischen den hochmotivierten Moskowiter Fußballerinnen des amtierenden russischen Meisters WFC Rossiyanka und der nach Potsdams Aus gegen Arsenal London letzter deutschen CL Hoffnung VfL Wolfsburg bedeutete die ungewöhnliche Witterung weniger Kombinationsfußball, aber dafür mehr exzentrische Körpernähe.

Weiße Pracht auf grünem Rasen – Nadezhda Koltakova und Conny Pohlers tänzelten über den Schnee.
Foto: Jan Kuppert
 
Selbst die Unparteiische und ihre beiden Assistentinnen schienen der meteorologischen Ausnahmesituation Tribut zu zahlen. Die rumänische Spielleiterin Cristina Dorcioman zog des Öfteren die gelbe Karte, sicherlich eher ein Beweis für unklare Sichtverhältnisse sowie schlechte Bodenverhältnisse in klirrender, fast sibirischer Kälte und weniger ein Hinweis auf Unkenntnis des fußballerischen Regelwerks. Eine Rote Karte in der 43. Minute nach leichtem Rempler zu Lasten der russischen Verteidigerin Olesya Mashina, an der ebenso körperbetont agierenden Alexandra Popp beeinflusste den Spielverlauf sehr früh.

Rote Karte für Olesya Mashina, Rossiyanka Kapitänin Torfrau Elvira Todua (li.) fand es gar nicht gut.
Foto: Jan Kuppert
 
Die unsichere Regelauslegung der rumänischen Schiedsrichterin verstärkte den Wirrwarr der unbemerkten Wadentritte der Stürmerinnen an gehetzten Verteidigerinnen oder der sichtbaren Notbremsen mittels unfairer Körpertacklings von Verteidigerinnen. Unparteiische Fehlentscheidungen kippten im Frauenfußball schon manches Spiel zum Nachteil für das eine Team und zum Vorteil für die Gegnerinnen, sofern sie daraus Kapital schlugen. Im komplexen Drehbuch von Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann schien die Überzahlvariante im Mantra seiner Frauen keinen taktischen Niederschlag gefunden zu haben.

Trainer Achim Feifel – sein Credo: die Mannschaftsleistung zählt, nicht Einzelaktion von Stars.
Foto: Jan Kuppert
 
Nach dem erfolglosen torlosen Überzahlspiel der Heimmannschaft frohlockte am Ende der Partie der Moskauer Trainer Achim Feifel trotz 1:2 Niederlage mit Freude und Optimismus, während Siegestrainer Ralf Kellermann angesichts der mangelnden Toreffizienz von einer gefühlten Niederlage sprach. Die reale Analyse beider Trainer entsprach durchaus der Stimmung aller Fußballbegeisterten, die den „majestätischen“ Kanon von Hin- und Rückspiel mit mathematischer Sorgfalt in der Königsklasse zu schätzen wissen. Rossiyanka „Motivator“ Achim Feifel coachte noch vor einem Jahr die Frauen des Hamburger SV, bevor er bedingt durch eine skandalöse Lizenzrückgabe durch HSV Vorstand Jarchow (wir berichteten) vertragsfrei im September 2012 nach Moskau wechselte.
 
Der alerte Arbeitsvermittler, Sportmentor Dietmar Ness (Siegen), informierte Achim Feifel, dass in Russland explizit ein erfahrener deutscher Frauenfußball-Trainer gesucht werden würde. Der überraschende Wechsel des französischen Erfolgstrainers Farid Benstiti von den malerischen Birkenwäldern der Region Moskau an das Ufer der heimatlichen Seine zum bis dato insolventen Großverein Paris St. Germain war durch die Sanierung und 100%-ige Übernahme durch den Katarer Staatsfonds (Qatar investment Authority) über Nacht ermöglicht worden.

Premiere für den VfL Wolfsburg – das erste Champions League Viertelfinale in der Geschichte des Gesamtvereines feierten nicht die hoch bezahlten männlichen Gladiatoren des männlichen Entertainments, sondern die bescheidenden Spielerinnen der Frauenabteilung.
Foto: VfL
 
Für Trainer Benstiti und den Vermittler war die schnelle Ablöse so lukrativ, dass der Ex-Coach von Olympique Lyon nach kurzer „Regentschaft“ außer unerfüllten Visionen und frustrierten Spielerinnen nichts hinterlassen konnte. Sein Nachfolger übernahm trotz desolater mieser Stimmungslage gemeinsam mit dem deutschen Co-Trainer Robert Mangold den verunsicherten Rossiyanka Kader. Nach intensiven Gesprächen vor Ort erklärte sich der ambitionierte Feifel zum russischen Abenteuer bereit, das sich neben der raschen Umwandlung des Kaders insbesondere auf die großen geografischen Distanzen und die extrem lange Winterpause beziehen lässt. 
 
„Für Auswärtsspiele sind wir öfter zwei, drei Tage unterwegs, sitzen manchmal zwölf Stunden lang im Zug. Mitte November setzte der Schneefall ein. Und dann sprechen wir nicht von fünf oder zehn Zentimetern. Der war teilweise über einen Meter hoch. Das hat uns in der täglichen Arbeit extrem eingeschränkt. Wir hatten eine sehr lange Winterpause. Es ist schon problematisch, eine so lange Phase zu überbrücken. Unter solchen Wettervoraussetzungen ist es natürlich sehr schwierig.“ Mittlerweile lernten die Wolfsburger ebenso solche „sibirischen“ Erfahrungen kennen - wenig Spielpraxis bei einer Jahrhundertkälte im Monat März. Die „Winterleiden“ beider Teams aus Ost und West waren gleichwertiger als zu normaleren Zeiten: ohne sibirische Frühjahrskälte in Westeuropa.

Rossiyanka im Trainingslager in der südlichen Hemisphäre
Foto: WFC Rossiyanka   
 
Der „Saison-Peak“ beider Mannschaften stand noch in weiter Ferne. Viele deutsche Ligen, ob 3. Bundesliga der Männer oder die 1. und 2. Frauenbundesliga, schlitterten derzeit trotz mühevoller Spielplanung von einer Spielabsage zum oftmals weiteren „Nein“ örtlicher Platzkommissionen. Im Fußballalltag herrschte winterlicher Notstand. Der Kader vom WFC Rossiyanka verbrachte den Winter die meiste Zeit in Trainingslagern auf Zypern und Montenegro - beliebte Adressen russischer Touristen und mancher Steuerflüchtlinge. Dank Fortunas Glücksrad während der UEFA-Auslosung im eidgenössischen Nyon kehrte der deutschsprachige Arbeitsmigrant für kurze Zeit ins heimische, winterlich gestresste Deutschland zurück - nicht unvorbereitet und begleitet von einem ambitionierten Kader seines neuen Arbeitgebers Rossiyanka - der Russischen Frau. Feifels deutsche Bundesliga-Vita beim Hamburger SV war dabei nicht von Schaden.

Weltweites Aufsehen erregte eine Marketingidee des WFC Rossiyanka, als sich Spielerinnen mit Bikini und Highheels auf dem Fußballplatz zum Sonnenbaden trafen. Man erreichte, dass in russischen Zeitungen über den Frauenfußball informiert wurde.
Foto: WFC Rossiyanka
 
Meister Rossiyanka hatte im europäischen Wettbewerb bereits große Spuren hinterlassen. Immerhin starteten die Moskowiterinnen schon ihren dritten Anlauf um den Einzug ins Semifinale. Zweimal scheiterte der Verein an deutschen Superteams - 2007/2008 am 1. FFC Frankfurt und 2011/2012 am 1. FFC Turbine Potsdam - jetzt ging es gegen die Königsklassen-Aufsteiger aus der Autostadt. „Wolfsburg ist ein hammerschweres Los. Sollte sich Wolfsburg gegen uns durchsetzen, können die sogar die Champions League gewinnen“, erklärte der 48-jährige Rossiyanka-Coach im Preview mit DFB-Redakteur Sven Winterschladen. Die letzten Tage vor dem Spiel hatte sich die Mannschaft in einem Vorbereitungscamp in Wuppertal aufgehalten mit der Mission, den „deutschen Fluch“ russischer Mannschaften in der Champions League zu brechen.

Die Managerin der Frauenfußballabteilung Svetlana Zhuravleva: „Ich denke, dass unsere Fußballerinnen schöne und sexy Frauen sind, die virtuos den Ball beherrschen und nicht die Aufmerksamkeit erhalten wie berühmte Tennisspielerinnen und Turnerinnen.“
Foto: WFC Rossiyanka  
 
Das Testspiel gegen Bayer 04 Leverkusen unter Beobachtung grün-weißer Scouts auf Kunstrasen im Kölner „Kurtekotten“ gewann Rossiyanka mit 1:0 (1:0). Zuvor bestritt WFC Rossiyanka im nahen Hennef ein Testspiel gegen den chinesischen Erstdivisionär Jiangsu Huatai Women FC, der mit seinem Kader in Deutschland weilte. Außer beiden Testspielen hatten die VfL-Beobachter kaum real Gelegenheit, die Spielweise von Rossiyanka zu studieren, denn zum Zeitpunkt der Auslosung ging die russische Meisterschaft in die Winterpause, so dass nur wenig aktuelles Videomaterial gesichtet werden konnte.

Für das dritte wichtige Saisonpflichtspiel des VfL Wolfsburg in der Saison war der Platz des Stadions am Elsterweg ebenso nicht freigegeben worden, wie die beiden Heimspiele zuvor. Der Gesamtverein entschied deshalb, das wichtige Champions League-Spiel in der VW Arena durchzuführen. Das Foto zeigt die VW Arena ohne Schnee. Am Ende des Spieles hatte der Schnee das Spielfeld ganz in Weiß gehüllt. Einige Fotos dieses Berichtes zeigen es sehr deutlich.
Foto: VfL  
 
Einerseits kannte der russische Meister dank Trainer Achim Feifel den VfL Wolfsburg und seine Spielerinnen in- und auswendig, andererseits war der WFC Rossiyanka für die VfL-Beobachter eine Art rätselhafte mehrteilige „Matroschka“-Puppe, zusammengesetzt aus der farbigen Wundertüte internationaler Transferlisten vom Kaphorn bis hin zur kanadischen Pazifikküste. Genau genommen entsprach die „Russische Frau“ vom Vorjahr, als gegen den 1.FFC Turbine Potsdam das Pokal-Aus eintrat, in Zusammensetzung und Nationalität nicht der „Russischen Frau“, die jetzt in der VW Arena spielte. Zu groß war die gewaltige Fluktuation innerhalb des Kaders während und Ende des letzten Olympiasommers gewesen.

Ein Foto aus dem Vorjahr, als die Brasilianerin Cristiane noch im Rossiyanka-Trikot gegen die Ex-Potsdamerin Bianca Schmidt im Karl-Liebknecht-Stadion spielte.
Foto: Benjamin Feller
 
Spielten in der UEFA Champions League 2011/2012 gegen Potsdam noch Stars wie die US-amerikanische Nationalspielerin Yael Averbuch, die schwedische Stürmerin Sofia Jakobsson oder die einstige Weltfußballerin Christiane aus Brasilien, so fehlten zwölf Monate später in der VW Arena sieben Namen aus der damaligen Erstaufstellung. Warum verließen Weltklassespielerinnen den Verein? Was war geschehen?
 
Ein Hauptgrund war wohl der Weggang des französischen Trainerteams. Ex-Rossiyanka Trainer Farid Benstiti hatte Juli 2012 Hals über Kopf seine russische „Mission“ verlassen. Benstiti, den die deutsche Sportöffentlichkeit als Coach von Olympique Lyon im CL Finale 2010 gegen Turbine Potsdam erleben konnte, war vom Großverein Paris St. Germain mit satter Ablösesumme herausgekauft worden

Nationalspielerin Nadine Keßler an der Seite des TV-Kommentators. Sie fehlte wegen einer akuten Verletzung, ihre Kapitänsbinde auf dem Spielfeld trug Viola Odebrecht.
Foto: VfL
 
 
Die Abwerbung hinterließ ein organisatorisches Vakuum in der Trainingsplanung, kopfloses Arbeiten mit Laien war die Folge. Nicht mal ein business as usual war mangels eines kompetenten Trainerstabes möglich. Die spekulativen Zukunftsvisionen des charismatischen Benstiti hatten sich für die ehrgeizigen Spielerinnen real als regelrechte Luftblasen erwiesen. Daraufhin stornierten etliche frustrierte Fußballlegionärinnen aus Sorge um den Fortgang ihrer internationalen Karriere mangels adäquaten Trainingsbetriebes ihre Verträge. Das chaotische Training schadete Rossiyanka.
 
Averbruch wechselte zu Kopparsbergs/Göteborg FC, die weitgereiste brasilianische „Legende“-Weltfußballerin Cristiane (sie spielte innerhalb der letzten zwölf Jahre bei neun bis zehn Vereinen in Nord- und Südamerika und in Europa in etwa fünf Ländern) flüchtete aus Moskau, verschwand aber nicht vom internationalen Parkett. Mit dabei beim Exodus waren zwei weitere Brasilianerinnen, Esther, die beim Londoner Großverein Chelsea Ladies Football Club andockte, sowie Nationalspielerin Aline (Pellegrino). Aline, Esther und Cristiane standen Anfang März in beiden Testspielen gegen Frankreich im Aufgebot der Brasilianischen Nationalmannschaft.

Die amerikanische Weltklassespielerin Yael Averbruch, hier noch im Trikot des WFC Rossiyanka im Rückspiel in Moskau in der Saison 2011/2012 gegen Turbine Potsdam, absolvierte mittlerweile zwanzig Länderspiele. In der schwedischen Nationalliga traf sie auf zwei weitere vom neuen US-Trainer (Head Coach) Tom Sermanni geförderte und in den USWNT Kader berufene Meghan Klingenberg (2 Einsätze) und Christen Press, die beide vom schwedischen Meister Tyreso verpflichtet wurden.
Foto: Soccer Culture/Berlin/Daniel Kübler
 
 
Die neben Nationalspielerin Yael Averbruch im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion agierenden US-Amerikanerinnen Kia McNeill und Leigh Ann Robinson erschienen Februar 2013 zum Drafting der neuen National Women’s Soccer League (NWSL) und unterschrieben Profiverträge - Kia McNeill bei den Boston Breakers und Leigh Ann Robinson bei FC Kansas City. Als Reaktion darauf hatte das ehrgeizige Vereinsmanagement, gestützt durch Moskaus Regional-Gouverneur Boris Gromov (vormals Armeegeneral in Afghanistan) sich prompt des internationalen Transfermarktes bedient, um adäquaten Ersatz an Spielerinnen zu verpflichten.

Den Exodus fast einer ganzen „Russischen Frau“-Équipe vollendeten Kia McNeill, hier auf dem Foto mit Rückennummer 15 und Leigh Ann Robinson, das Foto zeigt sie im Champions League-Viertelfinale gegen Turbine Potsdam in Saison 2011/2012.
Foto: Benjamin Feller
 
Zu übernehmende Ablösesummen über 50.000 Euro, auch höhere Einkommen für Spielerinnen als in der westlichen Hemisphäre üblich, waren für WFC Rossijanka Moskowskaja Oblast - so der volle russische Name - kein Hindernis. Zu stark war auch der Wille des Moskauer Sponsoren, in der Königsklasse ganz nach vorne zu stoßen. Dass der russische Frauenfußball dies schaffen kann, bewiesen die Final-Teilnahmen von WFC Swesda 2005 Perm in der Saison 2008/2009 gegen FCR 01 Duisburg im alten Pokalsystem der UEFA mit Hin- und Rückspiel.

Elvira Todua im Training
Foto: WPC Rossiyanka
 
Im zeitlichen Vakuum der langwierigen Trainersuche ergab sich für die Verbliebenen ein wenig professionelles Training und dazu keinerlei Spielpraxis. Die langjährige Torfrau, die russische Nationalspielerin und Kapitänin Elvira Todua, bemerkte in einem Interview gegenüber dem UEFA-Mitarbeiter Oleg Sokol auf die Frage, ob ein deutscher Trainer die Mannschaft zu Erfolgen führen kann, ziemlich bestimmt und sicher: „Wissen sie, wir hatten schon viele verschiedene Trainer aus aller Welt, ganz unterschiedliche Charaktere. Was ich über unseren Trainer sagen kann, ist, dass er der Meinung ist, Ordnung und Disziplin seien wichtiger als individuelle Klasse. Wir haben viele junge Spielerinnen, deshalb ist dies sicher der rechte Weg.“
 
Als nach langer Suche ein deutscher Trainer kam, der die Disziplin als Waffe benutzte, gab es weitere Unruhe unter den Spielerinnen. Achim Feifel, der sich anfangs kaum mit dem Team verständigen konnte und als disziplinarische Maßnahme serienweise Strafrunden laufen liess, - so kolportierte ein Interview - verschreckte die schwedische Nationalspielerin Sofia Jakobsson. Ende Januar gelang Jacobsson, die bei den Londoner Olympics 2012 mit Schwedens Nationalmannschaft Vierte wurde, der Absprung nach England, wo sie jetzt für den Chelsea Ladies FC spielt. Chelsea zahlte eine Ablöse, von der es hieß, dass sie deutlich geringer war als die ursprüngliche Kaufsumme.

Ein weiteres Foto aus der vorigen Saison, als die Schwedin Sofia Jakobsson die Potsdamer Zuschauer mit ihrem Offensivspiel begeisterte, hier auf dem Foto mit der derzeit verletzten Jennifer Zietz.
Foto: Benjamin Feller
 
Ihre Mannschaftskollegin, die ehemalige Torschützenkönigin der schwedischen Damallsvenskan, Linnéa Liljegärd, kündigte ebenso bei Rossiyanka und unterzeichnete Ende Januar 2013 einen Vertrag beim norwegischen Aufsteiger Avaldsnes IL. Auch sie kritisierte Trainer Achim Feifels disziplinierende Trainingsmethoden. Mittlerweile kehrte Ruhe ein. Feifels Team zeigte in der VW Arena mannschaftliche Geschlossenheit. Seine anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten in den letzten Monaten hatte er dank Dolmetscherin und besserer Sprachkenntnis überwunden.

Nompumelelo Nyandeni mit Rückennummer 18 im Zweikampf unter Schneeflocken gegen Luisa Wensing
Foto: Jan Kuppert
 
In der Stadt Krasnoarrmejsk (Красноарме́йск) - auf Deutsch „Rote-Armée-Stadt“ - im Moskauer Verwaltungsbezirk knapp 50 Kilometer vom Kreml und Roten Platz entfernt, leben die Spielerinnen des WFC Rossiyamka - in einem Neubaugebiet gemeinschaftlich in internationalen Fußballerinnen WG´s, darunter seit Saisonbeginn etliche neue Gesichter mit Afro-Frisuren. Die Brasilianerin Fabiana verblieb im Kader, eine weitere Südamerikanerin vom Zuckerhut wurde verpflichtet - Adriana Parente - eine besondere Art von Fußballlegionärin. Adriana Parente wechselte die Staatsbürgerschaft, um die mit „Petro-Dollars“ gestützte Nationalmannschaft von Äquatorial-Guinea zu verstärken. Die Potsdamerin Genoveva Anonma ist Kapitänin dieser Nationalelf.
 
Nompumelelo Nyandeni aus Südafrika verblieb im Kader, mit Desiré Oparanozie verpflichtete WFC Rossiyanka eine junge nigerianische Nationalspielerin. Gegen Wolfsburg standen Fabiana, Adriana Parente und Nompumelelo Nyandeni in der Erstaufstellung, ebenso wie die kanadische Nationalspielerin Christina Julien, die vom schwedischen Club Jitex BK transferiert wurde, sowie die US-Amerikanerin Kristin Nicole Edmonds. Mit den Kameruner Nationalspielerinnen, der Stürmerin Njoya Nkout und der Verteidigerin Augustine Ejangue verpflichtete der Verein nochmals zwei afrikanische Legionärinnen. Sie waren im Aufgebot und saßen auf der Bank.

Das Ritual am Anfang
Foto: VfL
 
In der neuen Saison standen fünf dunkelhäutige Spielerinnen im Mittelpunkt der Russischen Frauenfußballwelt. Eine bunte Mischung mit vierzehn meist blonden Russinnen, meist Nationalspielerinnen, vertrat die Farben Russlands und der „Russischen Frau.“ Das Spiel in Wolfsburg mit Rutscheinlagen und schlechten Bodenverhältnissen wird Rossiyanka noch lange in Erinnerung bleiben. Drei Tage nach dem klaren Sieg in der Bundesliga gegen den FF USV Jena schickte Ralf Kellermann fast die identische Mannschaft aufs Feld. Neu in der Startformation - anstelle von Conny Pohlers - war einzig Anna Blässe. Die etatmäßige Spielführerin Nadine Keßler fehlte wegen einer Verletzung, die sie sich im Algarve-Cup zugezogen hatte. Taktisch allerdings nahm der Trainer Kellermann noch eine zweite Änderung vor: So rückte Blässe auf die rechte Außenbahn und Zsanett Jakabfi dafür an die Seite von Alexandra Popp in den Sturm.
 
VfL-Trainer Ralf Kellermann hatte gegen die Russinnen auf Experimente verzichtet und sein Team im bewährten 4-4-2-System aufgestellt. Trainer Feifel verzichtete in der Erstaufstellung ganz auf den Einsatz zweier bekannter russischer Nationalspielerinnen. Bei Defensivspielerin Anna Kozhnikova und der Mittelfeldspielerin Tatjana Skotnikova bemängelte der Trainer ein falsch programmiertes Vorbereitungsprogramm des russischen Fußballverbandes. Feifel kritisierte die fehlende Abstimmung mit der Nationalelf. Beide Spielerinnen mussten überraschend für die Fachwelt mit der Bank vorlieb nehmen. Auch Nationalstürmerin Natalia Shlyapina wechselte Trainer Feifel erst in der 87. Spielminute ein.
 
Von Beginn an setzten die Wolfsburgerinnen ihren Gegner unter Druck, und bereits in der vierten Minute gelang Alexandra Popp nach einer tollen Kombination über Lena Goeßling und Luisa Wensing aus kurzer Distanz die 1:0 Führung. Die agile Goeßling hatte nach einem zu kurz abgewehrten Freistoss das runde Leder erobert.

Schon im Schneegestöber: Martina Müller überwindet Elvira Todua zur 2:0 Führung, dahinter Adriana Parente (57).
Foto: Jan Kuppert
 
Ihr exzellenter Pass erreichte Luisa Wensing, die den Ball mit viel Cleverness quer zur Sturmspitze Alexandra Popp schob, die wiederum nur noch einschieben musste. Popp hätte die Führung fast schnell ausgebaut, doch erst ging ihr Schuss, dann ein Kopfball nach Flanke von Zsanett Jakabfi übers Tor. Mit Pressing und imposantem Flügelspiel kaufte der VfL in den Anfangsminuten Rossiyanka sehr schnell den Schneid ab. In der 22. Minute war Rossiyanka dem Ausgleich nah. Wolfsburgs Torfrau Alisa Vetterlein parierte die beste Chance der Gästeelf. Die VfL-Abwehr war bei einem Freistoß irritiert und verlor die herangelaufende Olga Petrova aus den Augen. Die Russin scheiterte aber aus fünf Metern an Alisa Vetterlein.
 
Im Auslassen guter Chancen stand Wolfsburg nicht nach. Popp hätte zweimal erhöhen können. Zuerst setzte sie einen Kopfball (25.) knapp neben das Gehäuse, beim zweiten Mal scheiterte sie allein vor dem Tor in einer Eins-zu-Eins Situation an der hervorragenden Rossiyanka-Torfrau Elvira Todua (41.). Nahezu in einer Kopie des ersten Tores baute Martina Müller in der 32. Minute nach einem Jakabfi-Pass die Führung aus. Alexandra Popp, die den Ball durch die Moskauer Abwehr bugsierte, spielte in den Strafraum auf die Ungarin Zsanett Jakabfi. Mit viel Übersicht zirkelte die zu Martina Müller, die den Ball per Kopf zur 2:0 Führung einnetzte. Zehn Minuten später versuchte sich erneut Alexandra Popp nach einem langen Ball abzusetzen.

Olesya Mashina stoppte die sehr körperbetont auftretende Alexandra Popp. Die Schiedsrichterin schien beeindruckt und gab Gelb/Rot für die Russin.
Foto: Jan Kuppert
 
Ihre Gegenspielerin, die russische Innenverteidigerin Olesya Mashina, touchierte sie mit dem Körper, durch den anschließenden Fall von Popp entschied die Schiedsrichterin auf Rot, wobei der Verlauf bedingt durch das Schneegestöber ziemlich undeutlich zu sehen war. Für die Wolfsburger Fans erschien der Vorgang als klar ersichtliche Notbremse. Die beteiligte Russin Mashina musste das Spielfeld verlassen, ziemlich ungläubig (42.). Da sich der Vorfall noch vor der Strafraumgrenze ereignete, entschied die Unparteiische lediglich auf Freistoss für VfL Wolfsburg. Sekundenbruchteile entscheiden wichtige Spiele. Der Platzverweis wurde vom Gästetrainer Feifel lautstark als Fehlentscheidung reklamiert. Vergebliche Mühe, die Linienrichterin zeigte auch auf Foul, es blieb dabei.
 
Beim direkt folgenden Freistoss hatte Rossiyanka mehr Glück. Die gut aufgelegte Verena Faißt schoss den Ball ans rechte Lattenkreuz. Eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, es blieb beim 2:0 Ergebnis für den VfL Wolfsburg, aber Rossiyanka mit zehn Spielerinnen in Unterzahl. Die Reaktion der Moskowiterinnen war in Folge erhöhte Motivation. „Wir wollten der Spielerin, die vom Platz musste, etwas zurückgeben. Wir wollten nicht, dass sie sich schlecht fühlt“, meinte Rossiyanka-Stürmerin Desire Oparanozie nach dem Spiel. Der von Trainer Achim Feifel geforderte und ausgiebig trainierte psychologische Effekt trat ein, während die Grün-Weißen sich eher in ihrem Spielsystem gestört fühlten.

Blitzstart für den VfL: Alexandra Popp überwindet die russische Torfrau zur schnellen 1:0 Führung.
Foto: Jan Kuppert
 
Eine Halbzeit lang sahen die Zuschauer ein extrem einseitiges Spiel zu Gunsten des VfL, der geschickt die Viererkette der Russinnen überlisten konnte. Trainer Kellermann erklärte später: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der wir deutlich höher hätten führen müssen und viele gute Chancen ungenutzt gelassen haben.“ Nach der Pause brachte er an Stelle von Anna Blässe die torgefährliche Conny Pohlers ins Spiel. Mit dem ersten Angriff der Gäste kam Rossiyanka zu einer Flanke, die kaum gefährlich hätte werden können, hätte nicht die Rossiyanka-Spielerin Nompumelelo Nyandeni den Ball falsch erwischt und die Wolfsburgerin Josphine Henning angeköpft. Mit dem Oberkörper fälschte die perplexe VfL-Innenverteidigerin den Ball ab, der an Torfrau Alisa Vetterlein vorbei zum gegnerischen Anschlusstreffer in den eigenen Maschen landete (46.).
 
Rossiyanka-Coach Feifel meinte später: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir wollten nach der Pause das 0:2 mit Biegen und Brechen halten, um noch Optionen für das Rückspiel zu haben und eventuell auf eine Chance lauern. Das ist uns super gelungen.“ Das Spiel der Grün-Weißen nach vorne wurde hektischer. Schlecht gestaffelt versuchten der VfL immer wieder anzurennen. Ständiger Schneefall machte ein Kombinationsspiel stellenweise unmöglich. Das Wetter spielte dem russischen Meister in die Karten. Die Hoffnung der Russinnen auf ein gutes Endergebnis steigerte deren Spielanteile.

Martina Müller spielte diesmal 90 Minuten durch - hier verfolgt von der russischen Mittelfeldregisseurin Olga Petrova.
Foto: Jan Kuppert
 
Trainer Achim Feifel feuerte vom Spielfeldrand seine Mannschaft an. Seine Vierer-Kette wurde stabiler, die „Wölfinnen“ dagegen wirkten ideenloser gegenüber den nun aggressiver auftretenden Russinnen. Beim VfL Wolfsburg lief fast nichts mehr zusammen. Das Spiel wurde körperbetonter, die rumänische Schiedsrichterin zeigte dadurch größere Unsicherheiten. Der VfL-Trainer nahm vorsichtshalber die gelb-rot gefährdete Goeßling vom Feld und ersetzte sie durch das Talent Lina Magull. Die zuvor sehr präsente Alexandra Popp verzweifelte an der harten Gangart von Adriana Parente und ihren Nebenleuten. VfL-Chancen entwickelten sich von Mal zu Mal, was fehlte, waren Durchschlagskraft und Glück.
 
Zehn Russinnen verzogen sich noch tiefer in die eigene Hälfte. Die nicht aufhörenden Schneefälle erschwerten das Kombinationsspiel des Herbstmeisters erheblich. Im Verlauf der Endminuten behielt die Kellermann-Elf das runde Leder zwar fast dauerhaft in den eigenen Reihen, hatte aber die klare Linie verloren. Die Grün-Weißen suchten verzweifelt nach der entscheidenden Lücke. Rossiyanka hingegen schlug die Bälle aus der eigenen Hälfte lang heraus. Chancen für einen höheren Sieg gab es durchaus, allerdings blieben sie weit weniger zwingend als vor der Pause. So war für die eingewechselte Conny Pohlers der Winkel zu spitz (67.) oder nach einer Ecke köpfte Viola Odebrecht am Pfosten vorbei (78.).

Torfreude von Martina Müller, gschlagen am Boden Elvira Todua, enttäuscht dabei stehend Olga Petrova (5) und Fabiana (89) im Hintergrund.
Foto: Jan Kuppert
 
Die Grün-Weißen probierten es gegen Ende mit der Brechstange, aber auch vier Angreiferinnen konnten den Ball nicht mehr über die russische Linie bugsieren. Die beste Chance vereitelte sechs Minuten vor Abpfiff Abwehrspielerin Adriana Parente, als sie für die schon geschlagene Torhüterin kurz vor der Linie rettete. Der Schnee hatte das Feld mittlerweile komplett weiß bedeckt, was den Spielball nun in einen Schneeball verwandelte. In der Schlussoffensive verstärkte der VfL Wolfsburg auf dem schwer zu bespielenden Boden seine Offensivbemühungen, doch Elvira Todua hielt einen scharfen Popp-Schuss. Bis in die letzten Sekunden der vierminütigen Nachspielzeit drückte der VfL Wolfsburg auf einen dritten Treffer. Wirklich gefährlich für Torfrau Elivira Todua wurde es jedoch nicht mehr.
 
Martina Müller, Stürmerin VfL Wolfsburg: „Wir hätten uns das Leben schon ein wenig leichter machen können im Hinblick auf das Rückspiel, aber ich denke, es ist trotzdem eine gute Ausgangsposition. Wir haben das Potenzial, auch in Russland unsere Tore zu machen. haben ein unglückliches Eigentor bekommen, und die Wetterbedingungen waren auch nicht optimal. Es ist oft so, dass Mannschaften in Unterzahl noch einmal eine zweite Luft bekommen und auf einmal aufdrehen. Wir haben dann versucht, mit langen Bällen zu agieren, das hat nicht mehr so funktioniert. Aber wir haben 2:1 gewonnen und wir können erst einmal zufrieden sein. Es ist für einen Stürmer schön, wenn er nur den Fuß hinhalten muss. Ich habe den kurzen Weg gewählt und Zsanett hat im richtigen Moment in den Fünfer gespielt.“

Martina Müller überspielt die hartgesottene Verteidigerin Kristin Nicole Edmonds.
Foto: Jan Kuppert
 
Elvira Todua, Torhüterin WFC Rossiyanka: „Eine Niederlage ist natürlich kein gutes Ergebnis, aber wir haben in Unterzahl gut gekämpft. Besonders die erste Halbzeit war nicht so gut, wir sind schwer ins Spiel gekommen, die Rote Karte hat Unordnung ins Spiel gebracht. Aber wir haben ein Auswärtstor erzielt, das war sehr wichtig, und wir werden mit einer anderen Einstellung ins Rückspiel gehen, aggressiver spielen und von Anfang an Dominanz zeigen. Nach der Roten Karte mussten wir als Kollektiv stark sein und mussten die fehlende Spielerin kompensieren. Was das Spiel beeinflusst hat, war das Wetter, das hat uns sehr zu schaffen gemacht.“
 
Desire Oparanozie, Stürmerin WFC Rossiyanka: „Für mich ist es ein gutes Ergebnis. Wir haben in Unterzahl auf gegnerischem Platz ein Tor erzielt und alles ist noch offen. In der zweiten Halbzeit haben wir an uns geglaubt und uns motiviert.“
 
Nompumelelo Nyandeni, Mittelfeldspielerin WFC Rossiyanka: „Wir wussten von Anfang an, dass es nicht leicht werden würde. Selbst nach dem frühen Gegentreffer haben wir uns als Team zusammengerauft und füreinander gekämpft. Als wir die Rote Karte bekamen, hat der Trainer gesagt, wir müssen als Team spielen und dürften nicht aufgeben, denn es sei noch nichts verloren. Also sind wir wieder raus auf den Platz, um ein Ergebnis zu erzielen. Mit unserem Teamgeist haben wir das geschafft.“

VfL-Trainer und Sportdirektor Ralf Kellermann
Foto: Jan Kuppert
 
Alexandra Popp, Stürmerin VfL Wolfsburg: „Wir hatten so viele Torchancen, allein ich hatte zwei oder drei hundertprozentige. Dann erhalten wir diesen doofen Gegentreffer, das ist umso bitterer, denn wir wären gerne ohne Gegentreffer nach Moskau geflogen. Der Schnee hat uns irgendwie den Faden genommen. Wir hatten uns klar vorgenommen, in der zweiten Halbzeit noch etwas aggressiver und mehr Pressing zu spielen, das hat der Schnee nicht richtig zugelassen. Wir haben noch nie auf Schnee gespielt. Die Russinnen haben sich dann nur noch hinten reingestellt, dann war es schwer, den Ball laufen zu lassen. Eine russische Spielerin ist mir auf die Hand getreten. Ich habe ziemliche Schmerzen und kann die Faust nur ganz langsam ballen. Hoffen wir, dass es nichts Schlimmes ist.“
 
VfL Wolfsburg:
1-Alisa Vetterlein – 2-Luisa Wensing, 27-Josephine Henning, 18-Ivonne Hartmann, 22-Verena Faißt – 9-Anna Blässe (26-Conny Pohlers, 46), 7-Viola Odebrecht, 28-Lena Goessling (14-Lina Magull, 68), 25-Martina Müller – 11-Alexandra Popp, 3-Zsanett Jakabfi
 
Trainer: Ralf Kellermann
 
WFC Rossiyanka:
1-Elvira Todua – 89-Fabiana, 87- Olesya Mashina, 57- Adriana Parente, 22- Natalie Pertseva – 9- Anna Cholovyaga, 5- Olga Petrova – 18- Nompumelelo Nyandeni , 12- Kristen Nicole Edmonds (10- Natalia Shlyapina, 87) – 75-Christina Julien ( 20- Nadezhda Koltakova, 46), 47- Desire Oparanozie ( 24- Njoya Nkout, 62)
 
Trainer: Achim Feifel
 
Tore: 1-0 Alexandra Popp (4), 2-0 Martina Müller (32), 2-1 Josephine Henning (46, Eigentor),
 
Gelbe Karte: Anna Blässe (28), Viola Odebrecht (35), Lena Goeßling (30), Kristen Nicole Edmonds (41),Fabiana (54),Anna Cholovyaga (89)
Rote Karte: Olesya Mashina (43)                      
 
Zuschauer: 1971
 
Schiedsrichterin: Cristina Dorcioman (Rumänien)
 
Rossiyanka-Coach Achim Feifel reduzierte seinen Eindruck auf wenige Worte, wohl mit Blick auf die Chancen im Rückspiel: ,,Normalerweise kann man als Trainer nach einer Niederlage nicht zufrieden sein. Aber aufgrund des Spielverlaufs bin ich mit dem Ergebnis durchaus im Reinen. Vor allem für die zweite Halbzeit muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat kompakt gestanden, auf ihre eine Chance gelauert und die dann genutzt. Trotz des frühen Rückstands sowie einer roten Karte, über die man diskutieren kann, haben wir damit ein Ergebnis erreicht, das uns die Chance aufs Halbfinale offenhält. Damit haben wir das Optimale aus diesem Spiel herausgeholt."
 
Zum ersten Mal in ihrem fünften UEFA Champions League Spiel der Vereinshistorie konnten die „Wölfinnen“ wegen unbespielbaren Rasens des VfL-Stadions am Elsterweg in der VW-Arena antreten. Die VfL-Spielerinnen, allen voran Martina Müller, Lena Goeßling und Alexandra Popp, bedankten sich im Namen aller Spielerinnen beim Gesamtverein für die Überlassung der VW Arena - der Spielstätte, wo während der FIFA Frauenfußball Weltmeisterschaft 2011 das Viertelfinale der deutschen Elf gegen die späteren Weltmeisterinnen aus Japan stattfand.

Das Olympiastadion Luschniki (Große Sportarena) (russisch Олимпийский комплекс „Лужники“ (Большая спортивная арена)/Olimpiski Kompleks Luschniki (Bolschaja Sportiwnaja Arena) ist das größte Stadion Russlands Es liegt in der russischen Hauptstadt Moskau im gleichnamigen Stadtviertel. Das Stadion ist ein vom europäischen Fußballverband UEFA ausgezeichnetes Fünf-Sterne-Stadion. Hier wird das Rückspiel der UEFA Champions League-Begegnung gegen Rossiyanka stattfinden. Im Stadion wird im Jahre 2018 das Finale der FIFA WM 2018 der Männer stattfinden.
Foto und Text: Wikipedia  
 
Der große Run zur imposanten VW Arena blieb wetterbedingt aus. Starke Schneefälle und Minusgrade verhinderten eine stärkere Begeisterung der Fans. Dank dem TV-Sport Spartensender Eurosport wurde die UEFA Champions League-Begegnung in voller Länge live übertragen. Das knappe Endergebnis mit dem Gegentor ist gefährlich für den VfL Wolfsburg, Rossiyanka reicht zu Hause ein Tor, um weiter zu kommen.
 
Fünf bis sechs vergebene Großchancen haben das grün-weiße Schicksal für das Rückspiel im Moskauer Olympiastadion Luschniki ernsthaft herausgefordert. An Selbstvertrauen mangelte es jedenfalls Rußlands Frauen und ihrem deutschen Trainer nicht. „Die Chancen fürs Rückspiel stehen 50:50, denn wir sind ebenfalls sehr stark. Vor kurzem habe ich noch auf ein Finale mit Lyon und Wolfsburg getippt, nun müssen wir da eben hin", so Feifel voller Optimismus im Beisein seiner Spielerinnen und der in der Arena versammelten Sportpresse.
 
Do Swidanja (до свидания) - Auf Wiedersehen (Goodbye) – Rossiyanka (PK)
 
Fotos: Jan Kuppert, Benjamin Feller , Daniel Kübler/ Soccer Culture
Bildbearbeitung: Dietmar Tietzmann, Frankfurt am Main


Online-Flyer Nr. 402  vom 17.04.2013

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