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Arbeit und Soziales
ethecon-Schmähpreis-Übergabe an GLENCORE-Verantwortliche
Black Planet Award
Von Peter Kleinert
Am vergangenen Donnerstag, 16. Mai, übergab "ethecon", die deutsche "Stiftung Ethik & Ökonomie", ihren Schmähpreis, den "Internationalen ethecon Black Planet Award 2012" an die Herren Ivan Glasenberg, Simon Murray und Tony Hayward sowie die GroßaktionärInnen des Schweizer Rohstoffkonzerns GLENCORE. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der Aktionärshauptversammlung von GLENCORE im Theater Casino in Zug in der Schweiz. Bereits am Abend davor hatte in Bern eine Kick-Off-Veranstaltung mit internationalen Gästen stattgefunden.
Der Internationale ethecon Black Planet Award prangert öffentlich Personen an, die einen schockierenden Beitrag zum Ruin und zur Zerstörung der Erde leisten und damit die Gefahr eines "Schwarzen Planeten“ heraufbe-schwören. Dabei geht es der Stiftung darum, die Verantwortlichen beim Namen zu nennen. Die aktuellen Preisträger wurden in einem öffentlichen internatio- nalen Verfahren nominiert, und die offizielle Preisverleihung fand bereits im vergangenen November im Rahmen einer ethecon-Tagung in Berlin statt. Die Schmährede auf die Negativ-Preisträger hielt der Gewerkschaftsvorstand und Vizepräsident der "Grünen Schweiz", Dr. Josef Lang. In Zusammenarbeit mit weiteren internationalen sozialen Bewegungen übergab ethecon nun den Black Planet Award 2012 den leitenden Managern Ivan Glasenberg (Geschäftsführer), Simon Murray (Verwaltungsratspräsident) und Tony Hayward (Komitee für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit) sowie den Großaktionären des GLENCORE-Konzerns.
Online-Flyer Nr. 407 vom 22.05.2013
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Arbeit und Soziales
ethecon-Schmähpreis-Übergabe an GLENCORE-Verantwortliche
Black Planet Award
Von Peter Kleinert
Am vergangenen Donnerstag, 16. Mai, übergab "ethecon", die deutsche "Stiftung Ethik & Ökonomie", ihren Schmähpreis, den "Internationalen ethecon Black Planet Award 2012" an die Herren Ivan Glasenberg, Simon Murray und Tony Hayward sowie die GroßaktionärInnen des Schweizer Rohstoffkonzerns GLENCORE. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der Aktionärshauptversammlung von GLENCORE im Theater Casino in Zug in der Schweiz. Bereits am Abend davor hatte in Bern eine Kick-Off-Veranstaltung mit internationalen Gästen stattgefunden.
Der Internationale ethecon Black Planet Award prangert öffentlich Personen an, die einen schockierenden Beitrag zum Ruin und zur Zerstörung der Erde leisten und damit die Gefahr eines "Schwarzen Planeten“ heraufbe-schwören. Dabei geht es der Stiftung darum, die Verantwortlichen beim Namen zu nennen. Die aktuellen Preisträger wurden in einem öffentlichen internatio- nalen Verfahren nominiert, und die offizielle Preisverleihung fand bereits im vergangenen November im Rahmen einer ethecon-Tagung in Berlin statt. Die Schmährede auf die Negativ-Preisträger hielt der Gewerkschaftsvorstand und Vizepräsident der "Grünen Schweiz", Dr. Josef Lang. In Zusammenarbeit mit weiteren internationalen sozialen Bewegungen übergab ethecon nun den Black Planet Award 2012 den leitenden Managern Ivan Glasenberg (Geschäftsführer), Simon Murray (Verwaltungsratspräsident) und Tony Hayward (Komitee für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit) sowie den Großaktionären des GLENCORE-Konzerns.
Tony Hayward war bereits im Jahr 2010 für seine Verantwortung für die Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe als damaliger Geschäftsführer des BP-Konzerns mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 geschmäht worden. Er ist damit die erste Person, die den Black Planet Award zum zweiten Mal erhielt. Der Geologe und Manager war am 1. Mai 2007 als Nachfolger von John Browne Vorstandsvorsitzender (CEO) des Öl- und Energiekonzerns BP p.l.c. geworden. Nachdem er sich für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor einem Ausschuss des US-Kongresses erklären musste, trat er als CEO bei BP zurück und ist nun Präsident des Verwaltungsrats des Rohstoff- und Bergbaukonzerns Glencore Xstrata, der 2011 als weltweit größter Rohstoff-Konzern 186 Milliarden Dollar Umsatz macht. Durch die Anfang Mai erfolgte Fusion mit dem Minenbetreiber XSTRATA ist der Konzern zum weltweit größten Exporteur von Kraftwerkskohle und der drittgrößte von Kupfer geworden.
Den aktuellen Schmähpreis erhielten die Konzern-Verantwortlichen laut ethecon "für ihre erschreckende Missachtung und Verletzung menschlicher Ethik". Bei einer Untersuchung der 120 größten europäischen Aktiengesellschaften in Bezug auf "Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Transparenz“ war GLENCORE laut einer Monitor-Sendung vom 4.8.2011 auf dem letzten Platz gelandet. Immer wieder habe der Konzern wegen Steuerhinterziehungen, Korruptionsvorwürfen, Umweltverschmutzungen und Menschenrechtsverletzungen von sich reden gemacht. Letztere bescherten GLENCORE im Jahr 2008 bereits die Schmähung mit dem "Public Eye Swiss Award". Die sechs höchsten GLENCORE-Manager haben laut ethecon "mit dem Börsengang des Konzerns mehr Geld gewonnen, als die Gesamtbevölkerung der 96 ärmsten Länder in einem Jahr verdient". (1) "Über Zwischenhändler profitiert der Konzern in Afrika zudem von Kinderarbeit." (2) Die Stiftung ethecon will mit der Schmähpreis-Übergabe, einem Flugblatt und einer Protestmailaktion "GLENCORE stoppen!“ sowie mit einem Dossier über die Preisträger die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Fehlverhalten der Konzern-Verantwortlichen lenken und diese zu einer Änderung ihrer Konzernpolitik bewegen.
Ein Interview der Sonntags-Zeitung mit dem GLENCORE-Chef Ivan Glasenberg vom 5. Mai 2013 beweise nach einem Faktencheck durch den Journalisten Urs P. Gasche, dass Glasenberg und seine Mitverantwortlichen sich den ethecon-Schmähpreis verdient haben. Glasenberg ist laut ethecon als Multi-Milliardär einer der Ultra-Reichen dieser Welt. "Er ist der mächtigste Mann im GLENCORE-Konzern und einer der einflussreichsten Wirtschaftsbosse weltweit." (PK)
(1) Quelle: Schweizer Gewerkschaftsbund, Artikel vom 25.06.2012.
(2) Quelle: SRF, 10 vor10 vom 16.04.2012.
ethecon ist vor allem durch die jährliche Vergabe ihrer Internationalen ethecon Blue bzw. Black Planet Awards in Berlin bekannt. Die Positiv-Preise der Stiftung ehrten in den vergangenen Jahren Diane Wilson/USA (2006), Vandana Shiva/Indien (2007), José Abreu und Hugo Chávez/Venezuela (2008), Uri Avnery/Israel (2009), Elias Bierdel/Österreich (2010), Angela Davis/USA (2011) sowie Jean Ziegler/Schweiz (2012). Die Negativ-Preise hingegen schmähten Manager und AktionärInnen der Konzerne MONSANTO/USA (2006), NESTLÉ/Schweiz (2007), Blackwater (Xe)/USA (2008), Formosa Plastics Group/Taiwan (2009), BP/Großbritannien (2010) und Tepco/Japan (2011).
ethecon ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen "von unten", die sich mit ihren derzeit 36 ZustifterInnen und dem Leitmotiv "Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!" in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen sieht. Die noch junge Stiftung finanziert sich über Zustiftungen, Spenden und Fördermitgliedschaften.
Weitere Informationen bei:
Bettina SchneiderA
Fon: +49 (0)211 - 22 95 09 21
Mobil: +49 (0)178 609 56 99
eMail: bs@ethecon.org
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