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Lokales
Autonomes Zentrum aus Köln-Kalk nach 3 Jahren jetzt in die Südstadt
Endlich Einigung mit der SPD
Von Peter Kleinert
Am Montag wurde von Vertretern des Autonomen Zentrums (AZ) und der Stadt Köln ein befristeter Nutzungsvertrag für das ehemalige Büro- und Laborgebäude am Eifelwall 7 unterschrieben - wo in zwei Jahren das zerstörte Stadtarchiv neu errichtet werden soll - und seitens der Stadt dem AZ die anschließende Nutzung des ehemaligen Kanalbauamtes an der Luxemburgerstraße 93 bis 2018 zugesichert. Voraussetzung dafür ist der Auszug aus der Wiersbergstraße 44 in Kalk. "Das fällt uns alles andere als leicht, denn das rechtsrheinische Kalk wurde immer als wichtiger und geeigneter Stadtteil für ein Zentrum dieser Art gesehen", teilte das Autonome Zentrum dazu anschließend mit.
Kölns Oberbürgermeister Roters – drohte mit der
AZ-Räumung
Bemühungen seitens der Stadt, eine Alternative zu finden oder gar mit den Autonomen zusammen eine Lösung zu suchen, blieben aus. Doch der Druck, der in letzter Zeit mit Hilfe von Unterstütz-erInnen, z.B. in Form eines Offenen Briefs Prominenter aus Kultur, Wissenschaft und Politik, von Aktionen im öffentlichen Raum, Solidaritätserklärungen und der Präsenz angereister AktivistInnen vor Ort aufgebaut werden konnte,(1) hat nun doch Wirkung gezeigt. Offensichtlich wurden der regierenden SPD und ihrem Oberbürgermeister Roters die Konsequenzen einer angedrohten Räumung bewusst und sie gaben ihre Verweigerungshaltung auf.
"Wichtig ist nicht in erster Linie das Gebäude, sondern die Menschen, die es
gestalten und mit Inhalten füllen. Und so wird es nun auch in Zukunft in Köln ein linkes Zentrum geben, in dem emanzipatorische Politik stattfindet. Wo es Platz für Werkstätten und Ateliers, einen Umsonstladen, Proberäume und mehr gibt. In dem Veranstaltungen stattfinden können und Diskussionen und Ausstellungen ihren Platz haben." So die Presseerklärung des AZ vom Montag.
Und weiter: "Heute mittag wurde ein befristeter Nutzungsvertrag für den Eifelwall 7
Online-Flyer Nr. 420 vom 21.08.2013
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Lokales
Autonomes Zentrum aus Köln-Kalk nach 3 Jahren jetzt in die Südstadt
Endlich Einigung mit der SPD
Von Peter Kleinert
Am Montag wurde von Vertretern des Autonomen Zentrums (AZ) und der Stadt Köln ein befristeter Nutzungsvertrag für das ehemalige Büro- und Laborgebäude am Eifelwall 7 unterschrieben - wo in zwei Jahren das zerstörte Stadtarchiv neu errichtet werden soll - und seitens der Stadt dem AZ die anschließende Nutzung des ehemaligen Kanalbauamtes an der Luxemburgerstraße 93 bis 2018 zugesichert. Voraussetzung dafür ist der Auszug aus der Wiersbergstraße 44 in Kalk. "Das fällt uns alles andere als leicht, denn das rechtsrheinische Kalk wurde immer als wichtiger und geeigneter Stadtteil für ein Zentrum dieser Art gesehen", teilte das Autonome Zentrum dazu anschließend mit.
Solidaritäts-Demo vor dem Kölner Rathaus für das Autonome Zentrum
NRhZ-Archiv
"Nach jahrelangem, ja sogar jahrzehntelangem Kampf für einen selbstorganisierten, unkommerziellen Raum in Köln, etlichen Gesprächsangeboten und genug Zeit um Lösungen zu finden, wurde dem Autonomen Zentrum erst in letzter Sekunde ein Haus angeboten", heißt es in der Mitteilung weiter. "Wichtig ist nicht in erster Linie das Gebäude, sondern die Menschen, die es gestalten und mit Inhalten füllen. Und so wird es nun auch in Zukunft in Köln ein linkes Zentrum geben, in dem emanzipatorische Politik stattfindet. Wo es Platz für Werkstätten und Ateliers, einen Umsonstladen, Proberäume und mehr gibt, in dem Veranstaltungen stattfinden können und Diskussionen und Ausstellungen ihren Platz haben."
Nachdem die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sich seit 2009 ein Jahr lang geweigert hatten, einen Ort für nichtkommerzielle linke Kultur, Kunst und politische Veranstaltungen dauerhaft zur Verfügung zu stellen, wurde im April 2010 die seit Jahren leerstehende ehemalige KHD-Kantine in der Wiersbergstraße 44 in Kalk besetzt. Nach einer erfolglos versuchten Räumung im Frühling 2011 wurde in letzter Minute ein unbefristeter Nutzungsvertrag mit der Inhaberin des Gebäudes, der Sparkasse Köln, ausgehandelt, und das Autonome Zentrum konnte weiter genutzt werden. Im Frühling dieses Jahres wurde dieser Vertrag gekündigt. Begründung für die geplante Räumung und den Abriss des AZs: Das Gelände würde für die Unterbringung von Schulcontainern und einen geplanten Grünstreifen benötigt.
Nachdem die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sich seit 2009 ein Jahr lang geweigert hatten, einen Ort für nichtkommerzielle linke Kultur, Kunst und politische Veranstaltungen dauerhaft zur Verfügung zu stellen, wurde im April 2010 die seit Jahren leerstehende ehemalige KHD-Kantine in der Wiersbergstraße 44 in Kalk besetzt. Nach einer erfolglos versuchten Räumung im Frühling 2011 wurde in letzter Minute ein unbefristeter Nutzungsvertrag mit der Inhaberin des Gebäudes, der Sparkasse Köln, ausgehandelt, und das Autonome Zentrum konnte weiter genutzt werden. Im Frühling dieses Jahres wurde dieser Vertrag gekündigt. Begründung für die geplante Räumung und den Abriss des AZs: Das Gelände würde für die Unterbringung von Schulcontainern und einen geplanten Grünstreifen benötigt.
Kölns Oberbürgermeister Roters – drohte mit der
AZ-Räumung
NRhZ-Archiv
"Wichtig ist nicht in erster Linie das Gebäude, sondern die Menschen, die es
gestalten und mit Inhalten füllen. Und so wird es nun auch in Zukunft in Köln ein linkes Zentrum geben, in dem emanzipatorische Politik stattfindet. Wo es Platz für Werkstätten und Ateliers, einen Umsonstladen, Proberäume und mehr gibt. In dem Veranstaltungen stattfinden können und Diskussionen und Ausstellungen ihren Platz haben." So die Presseerklärung des AZ vom Montag.
Und weiter: "Heute mittag wurde ein befristeter Nutzungsvertrag für den Eifelwall 7
unterschrieben und eine anschließende Nutzung des Gebäudes an der
Luxemburgerstraße 93 bis 2018 zugesichert. Voraussetzung dafür ist der
Auszug aus der Wiersbergstraße 44. Das fällt uns alles andere als
leicht, denn das rechtsrheinische Kalk wurde immer als wichtiger und
geeigneter Stadtteil für ein Zentrum dieser Art gesehen. Wir sehen die
‘Aufwertung’ als verdrängende Stadtpolitik von oben weiterhin sehr
kritisch. Dass das Autonome Zentrum ausgerechnet Schulcontainern weichen
soll, für die es genügend andere Möglichkeiten gegeben hätte, sehen wir
als klaren Willen der Kalker SPD, uns weg zu planen. Gerne hätten wir
zusammen mit Schule und Stadt eine andere Lösung gefunden. Darum wird
die Auseinandersetzung für selbstverwaltete, linke Räume auch in Kalk mit dem Umzug nicht vorbei sein."
Erfolgreicher Vermittler - Dr. Witich Roßmann von der IG Metall
NRhZ-Archiv
In einer Presseerklärung der SPD-Fraktion dankt deren Vorsitzender und Landtagsabgeordneter Martin Börschel dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Köln-Leverkusen und sachkundigem Einwohner im Wirtschaftsausschuss, Dr. Witich Roßmann, erleichtert: "Wir sind froh, dass er unserer Bitte um Moderation in dieser Angelegenheit nachgekommen ist. Mit seinem Einsatz hat Witich Roßmann entscheidend dazu beigetragen, dass das Autonome Zentrum nach langen internen Diskussionen mit einer Gewaltverzichtserklärung, ihrer Bereitschaft zu Räumung der Wiersbergstraße und der Bereitschaft über alternative Objekte zu sprechen, die von der Stadt und einer breiten Ratsmehrheit formulierten Voraussetzungen für Gespräche geschaffen hat."
Bis der Erweiterungsbau der Kaiserin-Theophanu-Schule fertig gestellt ist, werden laut der SPD-Presseerklärung "auf dem Gelände der KHD-Kantine nach deren Abriss Container für die Unterbringung von bis zu zwölf Schulklassen errichtet." Damit werde dem dringenden Bedarf nach Schulflächen begegnet. "Sobald die Schulcontainer wieder abgebaut werden können, wird die gesamte Fläche zu einem Grünzug umgestaltet."
Solidaritätsdemonstration des SSM vor dem AZ
NRhZ-Archiv
Martin Massip und Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) finden das gar nicht gut, auch wenn sie in einer Mail mitteilen, sie seien "erleichtert, dass eine weitere Eskalation und gewaltsame Räumung vermieden werden konnte und die Vernunft gesiegt hat… Das AZ hat sehr weitgehende Zugeständnisse gemacht und nicht nur eine Gewaltverzichtserklärung abgegeben, sondern auch den Umzug in ein ungeeignetes Provisorium apzektiert. Die Behauptung der SPD das AZ habe der Entwicklung Kalks im Weg gestanden, empfinden wir dennoch als peinlich. So kann man von den eigenen Versäumnissen in Kalk nicht ablenken. Und bedeutet Stadtentwicklung für die SPD mittlerweile nur noch abreißen und Gras über die Sache wachsen (Grünzug) lassen? Was wir mit Besorgnis sehen, ist daß die Stadt sich nicht zu einer wirklich dauerhaften Lösung entschließen konnte, sondern das AZ von einem Provisorium in das Nächste scheuchen will." (PK)
Mehr dazu finden Sie in unserer "Suche"-Rubrik mit dem Stichwort "Autonomes Zentrum"
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