Filmclips
Päpste und das Ermächtigungsgesetz
Von Karlheinz Deschner und Peter Kleinert
Anläßlich der aktuellen Neuauflage von Karlheinz Deschners großartigem Buch "Die Politik der Päpste" stellen wir unseren Lesern seit einigen Wochen Teile einer Fernseh-Essay-Serie vor, die wir Anfang der 90er Jahre mit dem inzwischen 89 Jahre alten Autor und den KollegInnen unseres Kölner KAOS Film- und Video Teams für den Sender KANAL 4 produziert hatten.
Deschner, „der Voltaire unserer Tage“, verfolgt in diesem voluminösen und gut belegten Werk den Weg des Papsttums von dessen tiefster Krise im 19. Jahrhundert bis zu seinem Wiedererstarken im Zeitalter der Weltkriege – von Pius IX., dem Verkünder päpstlicher Unfehlbarkeit, über Leo XIII. und Pius X. zu Benedikt XV., dem kurialen Kriegsgewinnler. Dessen einflussreicher Nachfolger Pius XI. förderte Mussolini, Hitler, Franco, und Pius XII. setzte diesen pro-faschistischen und antikommunistischen Kurs fort, während er zur Verfolgung und Vernichtung der Juden fast ausnahmslos schwieg und die Ermordung orthodoxer Serben durch die katholische Ustascha in Kroatien widerspruchlos duldete.
Deschner weist nach, dass die "Stellvertreter Gottes" auch in dieser Epoche – mal mehr, mal weniger – auf der Seite jener Mächtigen standen, von denen sie Unterstützung ihrer imperialen Politik erhofften.
Für die Neuausgabe des Buches hat Karlheinz Deschner den Text durchgesehen, etliche Angaben aktualisiert und ein kurzes Vorwort geschrieben. Im Vergleich zur zweibändigen Originalausgabe hat das Buch nun eine durchgehende Seitenzählung und fortlaufend nummerierte Anmerkungen. Inhaltsverzeichnis und Register der bisherigen Teile I und II wurden ebenfalls zusammengefasst. Eine Liste der verwendeten Literatur wurde ergänzt.
Prof. Dr. Hubert Mohr, Mediävist und Kirchenhistoriker, schreibt dazu: „Es ist das Beste und Umfassendste, was bisher über dieses Thema geschrieben wurde... Mich beeindruckt nicht nur der großartige Stil, sondern auch die Akribie der Dokumentation. Dadurch wird das Buch solide und glaubwürdig. Niemand kann von ‘unbewiesenen Behauptungen’ sprechen. Kein Historiker, Publizist oder wer immer über dieses Thema schreiben will, wird künftig an diesem Werk vorbeigehen können. Es bleibt das Standardwerk.“
In Folge IV beschreibt Karlheinz Deschner, wie Pius XI. in Deutschland einen ähnlichen Umsturz wie den zugunsten Mussolinis in Italien zu unterstützen versucht: "Durch Preisgabe der katholischen Zentrumspartei, um hier Hitler an die Macht zu bringen." Schließlich hatte sich der ehemalige katholische Messdiener ja in seinem Buch "Mein Kampf" "als künftiger Vernichter des jüdischen Bolschewismus präsentiert."
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Online-Flyer Nr. 426 vom 26. Dezember 2024