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Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration 2014
Bomben fallen, Kurse steigen!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstrationen haben nach wie vor einen hohen Symbolwert für den deutschen Linksextremismus in seinen unterschiedlichen Schattierungen.“ Das ist die Einschätzung der Bundesbehörde, die vorgibt, eine Verfassung zu schützen, die es unter dieser Bezeichnung fast siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und trotz Einverleibung der DDR immer noch nicht gibt. Trotzdem ist die Einschätzung durchaus richtig, wenn wir von der Verwendung des Begriffs Linksextremismus absehen und statt dessen von Kräften sprechen, denen es um „eine solidarische, friedliche und sozial gerechte Welt“ geht und nicht – um die Worte Lenins zu verwenden – darum, das "höchste Stadium des Kapitalismus", den Imperialismus zu schützen, der mit fallenden Bomben die Kurse zum Steigen bringt.
alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Peter Asmussen, Uwe Bitzel, Karl-Reiner Engels, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Karl-Heinz Otten)
„Wir gedenken Karls und Rosas, nicht indem wir nach hinten schauen, sondern nach vorn angesichts der Perversion der kapitalistischen Gesellschaft, wo die Zahl der Armen explodiert und Aktienkurse steigen.“ Mit diesen Worten charakterisierte Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, die Intention der 12.000 Menschen, die nach Angaben der Veranstalter an der Demonstration teilgenommen haben und dem nachfolgend wiedergegebenen Aufruf gefolgt sind:
Demonstrationsaufruf
„Liebknecht kämpfte für uns alle“, schrieb Rosa Luxemburg, als man ihn nach der berühmten Maidemonstration 1916 auf dem Potsdamer Platz verhaftet hatte. „... Er hat gezeigt, dass man auch in Deutschland für seine sozialistische Überzeugung mit dem ganzen Menschen einsteht.“
Dieser Überzeugung, für die Rosa und Karl von der Reaktion ermordet wurden, fühlen wir uns unverändert verpflichtet. Wir gedenken ihrer mit unserer Demonstration im Rahmen der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung am 12. Januar 2014. Es ist das Jahr, in dem sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt.
1914 hatte Karl Liebknecht im Reichstag als einziger gegen die Kriegskredite gestimmt. Und Rosa Luxemburg stellte im selben Jahr fest: „Dass es die herrschenden Klassen sind, die allzumal zu Katastrophen treiben, dafür ist Deutschland heute ein klassisches Beispiel.“
Diese Einschätzung des Systems der Profitmaximierung fand im Faschismus und dem von Hitlerdeutschland nur 25 Jahre später mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 ausgelösten Zweiten Weltkrieg, fand im Völkermord an jüdischen Menschen, Slawen sowie Sinti und Roma seine unfassbar grauenerregende Bestätigung.
„Wir brauchen keine Katastrophen“, hatte Rosa Luxemburg formuliert. Auch heute benötigen wir diese nicht. Wir brauchen keine Militärinterventionen. Nicht in Syrien, nicht in Mali, nicht im Iran. Nirgendwo. Wir brauchen keine Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, in der Türkei oder andernorts. Wir brauchen keine Drohnenmorde und keine Rüstungsexporte. Wir brauchen keine zig- millionenfache Spitzelei durch NSA, BND und andere Geheimdienste, die die bürgerliche Demokratie zur Farce werden lassen. Wir brauchen keine Nazis und nicht deren in Krisenzeiten besonders gefährliche soziale Demagogie. Wir brauchen keinen Rassismus, keinen antimuslimischen, keinen Antisemitismus und keinen Antiziganismus. Wir brauchen keinen stetig wachsenden Sozialabbau, und nicht die damit einhergehenden Entwürdigungen von Millionen Menschen. Wir brauchen keine Rettungsschirme für Banken.
Wir – Linke verschiedenster Strömungen – demonstrieren friedlich gegen Kriege, für Menschlichkeit und Internationalismus – für eine solidarische, friedliche und sozial gerechte Welt. (PK)
Online-Flyer Nr. 442 vom 22.01.2014
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Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration 2014
Bomben fallen, Kurse steigen!
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann
„Die Liebknecht-Luxemburg-Demonstrationen haben nach wie vor einen hohen Symbolwert für den deutschen Linksextremismus in seinen unterschiedlichen Schattierungen.“ Das ist die Einschätzung der Bundesbehörde, die vorgibt, eine Verfassung zu schützen, die es unter dieser Bezeichnung fast siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs und trotz Einverleibung der DDR immer noch nicht gibt. Trotzdem ist die Einschätzung durchaus richtig, wenn wir von der Verwendung des Begriffs Linksextremismus absehen und statt dessen von Kräften sprechen, denen es um „eine solidarische, friedliche und sozial gerechte Welt“ geht und nicht – um die Worte Lenins zu verwenden – darum, das "höchste Stadium des Kapitalismus", den Imperialismus zu schützen, der mit fallenden Bomben die Kurse zum Steigen bringt.
alle Fotos: arbeiterfotografie.com (Peter Asmussen, Uwe Bitzel, Karl-Reiner Engels, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Karl-Heinz Otten)
„Wir gedenken Karls und Rosas, nicht indem wir nach hinten schauen, sondern nach vorn angesichts der Perversion der kapitalistischen Gesellschaft, wo die Zahl der Armen explodiert und Aktienkurse steigen.“ Mit diesen Worten charakterisierte Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, die Intention der 12.000 Menschen, die nach Angaben der Veranstalter an der Demonstration teilgenommen haben und dem nachfolgend wiedergegebenen Aufruf gefolgt sind:
Demonstrationsaufruf
„Liebknecht kämpfte für uns alle“, schrieb Rosa Luxemburg, als man ihn nach der berühmten Maidemonstration 1916 auf dem Potsdamer Platz verhaftet hatte. „... Er hat gezeigt, dass man auch in Deutschland für seine sozialistische Überzeugung mit dem ganzen Menschen einsteht.“
Dieser Überzeugung, für die Rosa und Karl von der Reaktion ermordet wurden, fühlen wir uns unverändert verpflichtet. Wir gedenken ihrer mit unserer Demonstration im Rahmen der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung am 12. Januar 2014. Es ist das Jahr, in dem sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt.
1914 hatte Karl Liebknecht im Reichstag als einziger gegen die Kriegskredite gestimmt. Und Rosa Luxemburg stellte im selben Jahr fest: „Dass es die herrschenden Klassen sind, die allzumal zu Katastrophen treiben, dafür ist Deutschland heute ein klassisches Beispiel.“
Diese Einschätzung des Systems der Profitmaximierung fand im Faschismus und dem von Hitlerdeutschland nur 25 Jahre später mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 ausgelösten Zweiten Weltkrieg, fand im Völkermord an jüdischen Menschen, Slawen sowie Sinti und Roma seine unfassbar grauenerregende Bestätigung.
„Wir brauchen keine Katastrophen“, hatte Rosa Luxemburg formuliert. Auch heute benötigen wir diese nicht. Wir brauchen keine Militärinterventionen. Nicht in Syrien, nicht in Mali, nicht im Iran. Nirgendwo. Wir brauchen keine Bundeswehrsoldaten in Afghanistan, in der Türkei oder andernorts. Wir brauchen keine Drohnenmorde und keine Rüstungsexporte. Wir brauchen keine zig- millionenfache Spitzelei durch NSA, BND und andere Geheimdienste, die die bürgerliche Demokratie zur Farce werden lassen. Wir brauchen keine Nazis und nicht deren in Krisenzeiten besonders gefährliche soziale Demagogie. Wir brauchen keinen Rassismus, keinen antimuslimischen, keinen Antisemitismus und keinen Antiziganismus. Wir brauchen keinen stetig wachsenden Sozialabbau, und nicht die damit einhergehenden Entwürdigungen von Millionen Menschen. Wir brauchen keine Rettungsschirme für Banken.
Wir – Linke verschiedenster Strömungen – demonstrieren friedlich gegen Kriege, für Menschlichkeit und Internationalismus – für eine solidarische, friedliche und sozial gerechte Welt. (PK)
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