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Globales
Der Klimawandel wird zur Klimakatastrophe
Sind wir noch zu retten?
Von Franz Alt
An mehreren Januartagen 2014 betrug der Temperaturunterschied zwischen Westeuropa und den USA 60 Grad. In den USA wurden 50 Grad minus gemessen während wir in Westeuropa 10 Grad plus hatten. Klimaforscher sagen: Das gab es noch nie! Am Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, am 17. Februar 2014, werden in München 20 Grad plus gemessen. Das ist der wärmste 17. Februar seit 1860.
Online-Flyer Nr. 447 vom 26.02.2014
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Globales
Der Klimawandel wird zur Klimakatastrophe
Sind wir noch zu retten?
Von Franz Alt
An mehreren Januartagen 2014 betrug der Temperaturunterschied zwischen Westeuropa und den USA 60 Grad. In den USA wurden 50 Grad minus gemessen während wir in Westeuropa 10 Grad plus hatten. Klimaforscher sagen: Das gab es noch nie! Am Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, am 17. Februar 2014, werden in München 20 Grad plus gemessen. Das ist der wärmste 17. Februar seit 1860.
Soeben kommt aus China die Meldung, dass die 15-Millionen-Metropole Peking praktisch unbewohnbar ist. Denn die dortigen Feinstaubwerte haben das 46-fache dessen erreicht, was die UN-Gesundheitsorganisation an Grenzwerten festgelegt hat. Hauptursache: China gewinnt 70% seiner Energie noch aus alten Kohlekraftwerken.
Aus Kalifornien wird in dieser Woche gemeldet: Der US-Bundesstaat erlebt die schlimmste Dürre seit 100 Jahren. Präsident Obama muss Hilfe in Milliardenhöhe versprechen. US-Außenminister John Kerry sagt: „Der Klimawandel ist die furchterregendste Massenvernichtungswaffe unserer Zeit“.
Doch China und die USA gehören bisher zu den Hauptbremsern beim internationalen Klimaschutz. Aber auch Europa drückt sich vor den Konsequenzen des Klimawandels. Auch wir verdrängen und vertagen und verschieben.
Im Vorjahr erlebten wir in Österreich und in Deutschland das dritte „Jahrhunderthochwasser“ innerhalb von 11 Jahren. Am Südpol und am Nordpol schmelzen die Gletscher fünfmal schneller als es die Gletscherforscher noch vor zehn Jahren vorausgesagt hatten. Sind wir noch zu retten?
In dieser Situation, in der die Energiewende immer dringlicher wird, bremst ausgerechnet die EU den Klimaschutz in Europa aus. Denselben Fehler macht die Bundesregierung in Berlin.
Das alles ist ein Tiefschlag für den Klimaschutz und für die rasche Energiewende.
Wie will die Welt 2015 bei der Klimakonferenz in Paris ein neues weltweit gültiges Klimaabkommen erreichen, wenn sich jetzt auch die EU auf die Seite der Bremser stellt und ihre bisherige Politik des Vorreiters aufgibt?
Im Interesse unserer Kinder und Enkel müssen wir die Energiewende spätestens in 30 Jahren komplett organisieren.
Warum müssen wir diese Ziele unbedingt anstreben?
Alle alten Energieträger gehen in den nächsten Jahrzehnten zu Ende und müssen ersetzt werden, wenn wir unseren Wohlstand halten wollen. Klar ist: Ohne Energie geht gar nichts!
Der Klimawandel und seine Folgen kommen uns fünfmal teurer als eine rechtzeitig und intelligent eingeleitete Energiewende. Das hat im Auftrag der englischen Regierung der ehemalige Chefvolkswirt der Weltbank, Sir Niclas Stern, errechnet. Die Energiewende kostet, aber keine Energiewende kostet die Zukunft.
Die alten Energieträger Öl, Kohle, Gas und Uran werden, weil sie zu Ende gehen, immer teurer. Das sind die Gesetze des Marktes. Was wird in Österreich, der Schweiz und Deutschland los sein, wenn der Liter Benzin fünf oder acht Euro kostet und das Autofahren ein Privileg der Reichen wird?
Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Das kann unsere Rettung sein.
Bürgerinnen und Bürger und immer mehr Energiegenossenschaften nehmen die Energieversorgung in die eigene Hand. Dabei werden mittelfristig in der EU über fünf Millionen neue Arbeitsplätze entstehen und wir erhalten riesige Exportchancen mit den neuen Technologien. Nur mit Hilfe einer raschen und klugen Energiewende können wir den Klimawandel noch stoppen.
Außerdem bietet die Energiewende dem Mittelstand, dem Handwerk, den Landwirten und Hausbesitzern, Stadtwerken und Energiegenossenschaften riesige Zukunftschancen und wir alle werden zu Gewinnern, weil wir unabhängig von teuren Energieimporten werden. (PK)
Franz Alt ist Journalist und Buchautor, leitete von 1992 bis 2003 die "Zukunftsredaktion" im SWR und moderierte außerdem in 3sat die Magazine "Querdenker" und "Grenzenlos". Seit seiner Pensionierung stellt er zusammen mit seiner Frau den Blog http://www.sonnenseite.com/ ins Internet, von der wir diesen Beitrag mit Dank übernommen haben.
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