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Aktueller Online-Flyer vom 03. Dezember 2024  

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Krieg und Frieden
US-Stratege Henry Kissinger über das „was wir in Moskau tun möchten“
Kiew: Generalprobe für Moskau
Von Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

Henry Kissinger hat sich in einer am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Fernsehsendung in aller Öffentlichkeit Gedanken darüber gemacht, wie das, was die USA in unmittelbarer Nachbarschaft zu Russland in der Ukraine anrichten, beim russischen Präsidenten Wladimir Putin ankommen muss, und spricht dabei – indem er über Putins Gedanken spekuliert – über ein strategisches Ziel der USA, darüber, „was wir“ – die USA – „in Moskau tun möchten“: die Machtverhältnisse kippen – einen Umsturz inszenieren – einen so genannten Regime Change herbeiführen. Der US-Imperialismus kurz vor dem Scheitern? Nein! Der US-Imperialismus setzt seine Strategie ungebremst mit aller Brutalität um – in Sachen Ukraine unter essentieller Mitwirkung Deutschlands. Ziel: Russland und China.


Fareed Zakaria auf CNN im Gespräch mit Henry Kissinger, ausgestrahlt am 2.2.2014

In der CNN-Sendung kommt es in einem Gespräch mit dem US-Strategen Henry Kissinger zu folgendem Wortwechsel:

CNN: Sie kennen Putin gut. Sie haben ihn häufiger getroffen als jeder andere Amerikaner. Glauben Sie, dass er beobachtet, was in der Ukraine passiert, und denkt, der Westen und die USA würden dies im Grunde als Schritt zur Umzingelung Russlands betreiben?

Kissinger: Ich glaube, dass er denkt, dass dies eine Generalprobe ist, für das, was wir in Moskau tun möchten. Und...

CNN: Regime Change (Umsturz)?

Kissinger: Eine Regime-Change-Angelegenheit. Und der Umstand, dass es in solch zeitlicher Nähe zu den [Olympischen Winter-]Spielen von Sotschi geschieht, wird in ihm noch mehr Verdacht erregen. Aber Putin glaubt, dass der Zerfall der Sowjetunion eine große historische Katastrophe war. Den größten Teil dieser Unabhängigkeit stellt ja offensichtlich die Ukraine mit 50 Millionen Einwohnern dar. Und das kann ihm [Putin] nicht gleichgültig sein. (PK)


Henry Kissinger auf CNN, ausgestrahlt am 2.2.2014


Quellen:

Videoauschnitt aus der am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Sendung:
http://edition.cnn.com/video/data/2.0/video/bestoftv/2014/02/01/exp-gps-kissinger-sot-putin.cnn.html

Transkript der am 2.2.2014 ausgestrahlten CNN-Sendung:
http://transcripts.cnn.com/TRANSCRIPTS/1402/02/fzgps.01.html

ZAKARIA: You know Putin well. You've met him more than any American. Do you think he is watching what is happening in Ukraine and thinking, the West and the United States is doing this essentially as a way of surrounding Russia?

KISSINGER: I think he thinks that this is a dress rehearsal for what we would like to do in Moscow. And ...

ZAKARIA: Regime change?

KISSINGER: A regime change issue. And the fact that it's happening so close to the Sochi games, will make him even more suspicious. But Putin thinks that the disillusion of the Soviet Union was a great historical disaster. So obviously, the largest part of this independence is Ukraine with 50 million people, and he can't be indifferent.


Dank an Brigitte Queck für den Hinweis!

Online-Flyer Nr. 447  vom 26.02.2014

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