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Glossen
Alles läuft über, auch die ukrainische Armee
Gehirnwäsche
Von Ulrich Gellermann

Seit Wochen wäscht der wesentliche Teil der deutschen Medien die Hirne ihrer Konsumenten: Alles Russen psalmodiert der Mainstream, die da in der Ost- und Süd-Ukraine protestieren, alle von Putin persönlich gesteuert, alle von Moskau bezahlt. Bilder lügen nicht, behaupten die Chefredakteure, während sich die Balken in den Reaktionen biegen. Und was da zu sehen ist, auf den Bildern von Sende-Anstalten und Wichtig-Zeitungen, diese Ansammlung von uniformierten Bewaffneten, das legt die Vermutung nahe, die Redakteure könnten vielleicht Recht haben.
 

CIA-Direktor John Brennan – war
rechtzeitig in Kiew
Quelle: U.S.-Government
So wie sie Recht hatten, als sie die Hartz-IV-Sklaverei unisono als prima Reform verkauften, als sie im Chor den Irak- und den Libyen-Krieg priesen und die Banken-Rettung als alternativlos beschworen. Jetzt könnte die Wende kommen, das Fass mit Lügen-Brühe überlaufen: Panzer der ukrainischen Armee zur "Terroristen-Bekämpfung" - in Marsch gesetzt von einer durch nichts legitimierten Kiewer Regierung - haben die Seiten gewechselt: Mit Flaggen der Donezker Region und denen Russlands fuhren sie durch die Straßen von Kramatorsk und Slawjansk. Und es werden nicht die letzten sein. Weil sie eben Ukrainer sind und nicht bezahlte Handlanger der EU und der USA.
 
Genau einen Tag bevor die Truppen zur "Terroristen-Bekämpfung" in Bewegung gesetzt wurden, war der Direktor der CIA, John Brennan am Wochenende in Kiew gewesen. John Kerrys Sprecherin Jennifer Psaki gestand diesen Blitzbesuch ein, weil er nicht zu leugnen war: ". . . können wir bestätigen, dass der Direktor im Rahmen seiner Europareise in Kiew war", sagte Psaki. Gab es irgendein wichtiges deutsches Medium, das nach dem CIA-Besuch mal bei der US-Botschaft nachgefragt hat, wo der CIA-Direktor sonst noch war und worüber genau er denn in Kiew geredet hat? Soweit geht der freie Journalist nicht. Da ist er lieber so frei, auf nahezu alle Bilder der normalen Bürger aus dem Osten und Süden der Ukraine zu verzichten, auf vorhandene Bilder von Menschen, die sich das Russisch-Sprechen nicht verbieten lassen wollen, Leute, die nicht als "Separatisten" mit zehn Jahren Haft bedroht sein möchten, nur weil sie zu den Tausenden gehören, die gegen die Putsch-Regierung in Kiew demonstrieren, Nachbarn, die eine Pseudo-Regierung mit Nazi-Ministern ablehnen. Nein, man braucht die Lüge von den alles bewegenden Russen, um die wirkliche Ausländer-Regie zu tarnen.
 
Wie zum Beispiel jene fünf Milliarden Dollar, die von den USA für eine „wohlhabende und demokratische Ukraine“ investiert wurden, wie die ebenso arrogante wie dämliche US-Diplomatin Victoria Nuland voll Stolz erzählte. Eine "Investition" die in der offiziellen deutschen Ukraine-Berichterstattung ebenso eine Nebenrolle spielt wie die Männerfreundschaft zwischen Senator McCain und einem Bandera-Nazi, dem "Swoboda"-Vorsitzenden Oleh Tjahnibok. Das alles wird überblendet von Putin-Fotos in den Medien, die direkt aus dem Labor von Josef Goebbels stammen könnten: Dämonisch, hinterhältig, mörderisch, sieht er auf denen aus, ein Russe eben. Komplettiert werden solche Propaganda-Bilder mit Untermenschen-Formulierungen wie jener in der ARD vom "pro-russischen Mob". So schnell kann man zum Mob werden, wenn man den Zielen der Vereinigung deutscher Chefredakteure im Wege steht.
 
Vor ein paar Tagen in der "Tagesschau": Gezeigt wird ein Mann in russischer Uniform. Er sei Oberstleutnant in der russischen Armee sagt er, und er empfehle den ukrainischen Polizisten der Stadt Gorlowka bei Donezk im Osten des Landes sich der neuen Polizeiführung zu unterstellen. Gedreht wurde das Video von einem Parteimitglied der UDAR, der Partei des Boxers Vitali Klitschko. Der russische Oberstleutnant ist ein Fake. Bis heute verweigert die ARD jede Stellungnahme. Eine Stellungnahme sonderte die Redaktionsleiterin des "heute journal”, Anne Reidt ab, als sie auf Vorwürfe reagierte, das ZDF nutze eine ukrainische Regierungsplatt-Form, um ein Interview mit dem Nazi-Swoboda-Chef Oleh Tjahnybok zu senden: "Das ZDF deshalb als Sprachrohr von Swoboda zu bezeichnen, ist unterstellend und falsch." Richtig ist: Das ZDF wollte unbedingt eine Rede von Gregor Gysi im Bundestag konterkarieren, der den Swoboda-Chef als das zitierte was er ist: ein Faschist und Antisemit. Das konnte das ZDF nun wirklich nicht auf dem braven Mann sitzen lassen.
 
Es sind Ukrainer, die im Osten und Süden des Landes ihre Rechte vertreten. Auch wenn deutsche Medien sie unbedingt zu Russen machen wollen. Es sind Ukrainer, die vor der Machtergreifung der jetzigen Kiewer Regierung ziemlich ruhig und friedlich dort lebten, wo sie heute protestieren und demonstrieren. Dass es da einen Zusammenhang gibt, will die Redaktion nicht wissen. Dass diese Ukrainer selbst auf die Idee gekommen sind sich zu wehren, kann der deutsche Redakteur nicht begreifen, denn er handelt nur auf Befehl der Konformität. Und wenn irgendwo ein Fass überläuft - das weiß er schon vom Vater oder Großvater - dann kann es nur vom Russen gefüllt worden sein. (PK)
 
Diese Glosse von Uli Gellermann haben wir mit Dank von seinem Blog übernommen: http://www.rationalgalerie.de/home/gehirnwaesche.html
 


Online-Flyer Nr. 455  vom 23.04.2014

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