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Aktueller Online-Flyer vom 22. Dezember 2024  

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Lokales
Köln-Bickendorf ist frei von fremdenfeindlicher Hasspropaganda durch "pro Köln"
Erfolgreicher Sonntagsspaziergang im Veedel
Von Uli Klinger

"Bürgermut stoppt Asylantenflut", "Angstraum Stadt - wir haben´s satt" und "Wut im Bauch - lass es raus". Dies sind die Texte der Wahlkampfplakate von "pro Köln", zusätzlich versehen mit einer durchgestrichenen Moschee, die auch den Straßenraum in Bickendorf verschandelten. Zumindest bis zu diesem Sonntag um 12.00 Uhr.

Manfred Rouhs – einst Junge Union, heute Bundesvorsitzender der „Bürgerbewegung pro Deutschland“
Quelle: www.antifainfoblatt.de
 
Zu diesem Zeitpunkt trafen sich 20 bis 30 Bickendorfer Bürger vor dem Hallenbad. Mit dabei einTeleskopbaumschneider, eine Leiter und ein Auto. Dazu noch Fahrräder und jede Menge gute Laune. Alle Altersgruppen waren vertreten, vom Kind bis zu älteren Mitbürgern, Frauen und Männer. Zusammengeführt hatte sie eine Infomail, die fleißig weiterverbreitet wurde, sowie Aushänge in den Geschäften des Stadtteils.
 
Aber vor allem ihre Wut und Besorgnis führte sie zusammen, dass solche fremdenfeindlichen Äußerungen und Aufrufe zur Gewalt bei uns wieder möglich sind. "Köln ist bunt & tolerant – und das soll auch so bleiben!" Dies war die Haltung an diesem Sonntagmittag - und dafür wollten sie etwas tun.
 
Begleitet von Teilen der Kölner Presse und von einem Hupkonzert offensichtlich begeisterter AutofahrerInnen wurden die ersten Plakate einfach abgeknipst und sorgfältig im Auto verstaut. Schließlich sollte keine Sachbeschädigung begangen werden, sondern diese Plakate sollten anschließend auf der Ehrenfelder Polizeiwache abgegeben werden, um zu erreichen, dass die Staatsanwaltschaft Köln hier nun endlich einschreitet und Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Äußerungen und Aufforderung zur Gewalt einleitet.
 
Je weiter die Gruppe in Richtung Rochusplatz (dem Zentrum des Stadtteils) kam, umso mehr Fenster öffneten sich, umso mehr Leute klatschten Beifall, begrüßten diese Aktion. Demokratie war plötzlich sichtbar geworden, lebt diese doch auch entscheidend vom Mittun, vom Engagement. Ganz offensichtlich hat diese Haltung positiv überrascht, ganz offensichtlich waren diese fremdenfeindliche, menschenverachtenden Plakate vielen ein Dorn im Auge.
 
Als das letzte Plakat abgehängt worden war, löste sich auch das Transportproblem in Richtung Ehrenfelder Wache. Die Polizei traf ein, nahm die Personalien auf, lud die Plakate in ihren Dienstwagen ein und trollte sich. Die Beamten verhielten sich sehr freundlich und korrekt, allerdings gab es auch keinen Anlass von der Seite der Bürgerinnen und Bürger aus, ein anderes Verhalten zu zeigen. Diese hatten die Aktion ja bewusst zu dieser Tageszeit und in aller Öffentlichkeit durchgeführt.
 
Den Beamten blieb es nur ein Rätsel, dass es ohne einen "Veranstalter", einen "Rädelsführer" gelungen war, so viele Menschen zu dieser Aktion zu bewegen.
 
Spannend bleibt nun die Frage, wie sich die Kölner Staatsanwaltschaft verhält. Ermittelt sie wegen Sachbeschädigung gegen die Bürgerinnen und Bürger oder wegen fremdenfeindlicher Hetze und Aufforderung zur Gewalt gegen "pro Köln"? Der Teleskopbaumabschneider spielte übrigens ab dem Zeitpunkt der Aufnahme der Personalien durch die Polizei keine Rolle mehr. Er war schon an einen Bürger aus einem anderen Kölner Stadtteil ausgeliehen worden, in dessen Veedel sich diese Aktion wiederholen soll. Geht doch! (PK)
 
Ulrich Klinger betreibt eine Buchhandlung für ausgesuchte Literatur in Köln, erreichbar unter Buchhandlung-klinger@netcologne.de, in der Rochusstr. 93. Mehr unter www.klinger.online.de


Online-Flyer Nr. 456  vom 30.04.2014

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