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Kommentar
Kommentar vom "Hochblauen"
Eine mordsmäßig "ZIELGENAUE" Operation!
Von Evelyn Hecht-Galinski
Heute ist der Montag nach der großen Friedensmahnwache in Berlin. Ich bin immer noch überwältigt von dieser Veranstaltung am Samstagabend. (1) (2) Was deren Initiator Lars Mährholz da als Friedensmahnwache auf die Beine gestellt hat, ist eine große Leistung. Herzlichen Dank an ihn möchte ich hier noch einmal sagen. Es war eine Stimmung, die unbeschreiblich war, eben BERLIN! Die Mahnwachen, die aus ganz Deutschland angereist waren, die Bands die so phantastisch spielten. Ich möchte mich natürlich auch ganz besonders bei Ken Jebsen bedanken, der mich so dringend gebeten hatte nach Berlin zu kommen, um dort zu sprechen. Ken Jebsen ist einer der fähigsten Journalisten die ich kenne. Blitzgescheit, unbeirrbar, unkäuflich und ein herzensguter lieber Mensch und Freund. Mein Mann und ich haben es nicht bereut nach Berlin gefahren zu sein. Auch wenn der Anlass mehr als traurig war. Aber Gaza ist on my mind!
US-Außenminister Kerry
Tatsächlich scheint auch US- Außenminister Kerry die israelischen "großen Anstrengungen", "zielgenau" zu kennen und will Unschuldige schonen. Nach einem Statement von ihm - er dachte, dass das Mikrofon ausgeschaltet war - konnte er sich nicht verkneifen, die Israelis zu kritisieren. Wegen der vielen zivilen Toten in Gaza sagte er nämlich: "Es ist eine mordsmäßig zielgenaue Operation!" Da hatte der US-Außenminister einmal Recht. Inzwischen mordet die IDF ja auch ohne Vorwarnung in Gaza, da haben die Flüchtenden noch weniger Chancen mit dem Leben davonzukommen. Netanjahu und seine "Mordskollegen" wiederholen immer nur ihre Propaganda, die Toten sind die Hamas-Toten, die Hamas benutze die Unschuldigen als Schutzschilde. Man kann diese "Ablenkungslügen" schon nicht mehr hören.
Journalistin Bettina Marx
Hier noch ein lesenswerter Lagebericht aus Israel von der von mir hoch geschätzten Bettina Marx, Deutsche Welle und Deutschlandfunk, über die aufgehetzte Situation, die auch vor israelischen Kritikern, wie dem anständigsten und aufrichtigsten Haaretz-Journalisten in Israel, Gideon Levy Respekt hat, der es verdienen würde, in Deutschland und in der Welt mit Preisen überhäuft zu werden - im Gegensatz zu den israelischen meist angepassten Schriftstellern. Ich möchte nur ein paar Sätze aus ihrem Bericht: "Ruhe - wir schießen" zitieren:
Siehe auch:
Gemeinsam Imperialismus und Krieg überwinden - Fotogalerie zur bundesweiten Friedensmahnwache am 19. Juli 2014 in Berlin
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20586
Online-Flyer Nr. 468 vom 23.07.2014
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Kommentar
Kommentar vom "Hochblauen"
Eine mordsmäßig "ZIELGENAUE" Operation!
Von Evelyn Hecht-Galinski
Heute ist der Montag nach der großen Friedensmahnwache in Berlin. Ich bin immer noch überwältigt von dieser Veranstaltung am Samstagabend. (1) (2) Was deren Initiator Lars Mährholz da als Friedensmahnwache auf die Beine gestellt hat, ist eine große Leistung. Herzlichen Dank an ihn möchte ich hier noch einmal sagen. Es war eine Stimmung, die unbeschreiblich war, eben BERLIN! Die Mahnwachen, die aus ganz Deutschland angereist waren, die Bands die so phantastisch spielten. Ich möchte mich natürlich auch ganz besonders bei Ken Jebsen bedanken, der mich so dringend gebeten hatte nach Berlin zu kommen, um dort zu sprechen. Ken Jebsen ist einer der fähigsten Journalisten die ich kenne. Blitzgescheit, unbeirrbar, unkäuflich und ein herzensguter lieber Mensch und Freund. Mein Mann und ich haben es nicht bereut nach Berlin gefahren zu sein. Auch wenn der Anlass mehr als traurig war. Aber Gaza ist on my mind!
Die Autorin am Samstag auf der Friedensmahnwache in Berlin
Foto: Arbeiterfotografie
Was sich aber gerade in Berlin an Medienhetze und Falschdarstellungen abspielt, konnte ich hautnah erleben. Im Berliner Tagesspiegel wurde über eine pro-israelische Demonstration vom vergangenen Donnerstag berichtet, organisiert von der ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Lala Süsskind, die ein "Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus gründete". Dieser "kleine Giftzwerg", der schon als Gemeindevorsitzende mehr als umstritten war, fühlte sich bei der Demonstration von einem aggressiven und gewaltbereiten Mob bedroht, weil eine pro-Gaza Demonstration gegen die pro-israelische demonstrierte. Lala Süsskind meinte, dass der "Nahostkonflikt" nicht auf den Straßen Europas ausgetragen werden dürfe. Sie plädierte für ein härteres Vorgehen der Behörden gegen "arabische Demostrationen" und verglich die Situation mit Frankreich, wo die Regierung nach "Gewalttaten" weitere arabische Gaza-Demos verboten habe. Das American Jewish Committee stellte Strafanzeige wegen Volksverhetzung, nachdem Palästinenser auf Demos "Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", oder "Netanjahu, feiges Schwein", oder "Zionisten sind Faschisten, töten Kinder und Zivilisten" skandiert hatten.
Natürlich sind diese Parolen nicht politisch korrekt? Aber Lala Süsskind und andere jüdische Funktionäre irren gewaltig, wenn sie meinen, dass der Nahostkonflikt nicht auf den Straßen Europas ausgetragen werden darf. Er muss es sogar! Denn der "Jüdische Staat" (als der er sich anerkennen lassen will) mordet wehrlose eingeschlossene Zivilisten in Gaza. Dort findet ein Völkermord vor den Augen der Staatengemeinschaft statt!
Wenn also jetzt (gewollt von der Hasbara?) gegen Juden geschrien wird, dann ist das kein Antisemitismus, sondern der Hass auf das abschlachtende israelische Regime. Israel hat es in Jahrzehnten zu einer Meisterschaft der Vertuschung von Kriegsverbrechen gebracht und ist außerdem ein Meister in der Ablenkung von der Ursache des Konflikts. Alle Welt spricht nur über Hamas-Terror, anstatt über Besatzung, Abrieglung und Besiedlung zu sprechen. Friedensverhandlungen werden seit Jahrzehnten von Israel torpediert, weil es ja nie einen Partner hat.
Montage: Arbeiterfotografie
Israel hat diesmal bisher 22 Soldaten verloren. Allerdings wurde einer durch "friendly fire", also von eigenen Kameraden erschossen, zwei Zivilisten starben dabei auch. Was für eine Relation der gewaltigen Militärmacht Israel, gegen ein fast wehrloses Volk, das sich allerdings nicht ganz ohne Widerstand ermorden lassen möchte!
Jetzt haben die Palästinenser in Gaza auf die israelischen Angriffe reagiert und versuchen sich in ihrem "bescheidenen Rahmen" zu wehren, nachdem bis heute fast 600 Zivilisten in Gaza von israelischen "Verteidigungssoldaten" ermordet und über 3800 schwer verletzt wurden. Fast alles Zivilisten, Frauen und Kinder! Hört man Berichte von Ärzten in Gaza, so sind diese Verletzungen furchtbar und müssen teilweise sogar von Phosphorbomben stammen.
Leichen liegen auf den Straßen, Israels IDF-Soldaten verweigern Rote Kreuz-Hilfe zum Abtransport. Erneut wurden ganze Familien nach Beginn der Bodeninvasion ausgelöscht. Diese zynische Grausamkeit israelischer Politiker und Militärs erinnert mich an historische Berichte über Hitlers Armee, die ihre Rache-Mord-Razzien gegen Widerständler und Partisanen in den von Deutschland besetzten Gebieten startete. Ich hätte nie gedacht, dass es mit diesem "jüdischen Staat" Israel einmal so weit kommen würde, obwohl das nach der Nakba und nach den vielen Kriegen und der Besatzung seit 1967 eigentlich immer der rote Faden war, der sich durch die zionistischen Absichten der Politiker Israels seit der Staatsgründung zog.
US-Außenminister Kerry
NRhZ-Archiv
Einen Waffenstillstand darf es nur geben, wenn die Hamas auch ihre Forderungen nach Aufhebung der Blockade, Öffnung der Grenzübergänge und Freilassung der Häftlinge aus israelischer Haft durchsetzten kann. Ein Waffenstillstand nur nach Ägyptens Vorstellungen, ohne Vorbedingungen, wäre hingegen eine Farce im Sinne Israels, der USA und Ägyptens.
Und Präsident Abbas, der hilflose Präsident ohne Macht, am Tropf der USA hängend, von Israels Besatzer-Gnaden und Europas Hilfe abhängig, agiert nicht zielführend für das palästinensiche Volk! Die beschlossene Einheitsregierung mit der Hamas muss zu demokratischen Wahlen führen, Ägypten muss sofort die Grenzübergänge öffnen, und es sollte zu einer Vermittlung kommen, die endlich einmal die Interessen des gesamten besetzten und abgeriegelten palästinensischen Volkes berücksichtigt!
Wenn Zentralrats Präsident Graumann den "Judenhass" in Deutschland beklagt, dann irrt auch er gewaltig! Bin ich, sind wir alle Antisemiten weil wir gegen diesen israelischen Völkermord in Gaza protestieren? Nein, wir sind aufrechte Bürger, die ihrer demokratischen Bürgerpflicht zum Protest gegen Unrecht nachkommen!
Der "jüdische Staat" hingegen begeht gerade einen Genozid an den Abgeriegelten in Gaza.
Die ewigen Angriffe gegen Proteste sollten uns nicht mehr aufregen, wir wissen, wofür wir stehen! (3) (4)
Montage: Arbeiterfotografie
Montage: Arbeiterfotografie
Deutsche Politiker aller Parteien verurteilen natürlich auch sofort den Antisemitismus – nicht nur Merkels Parteifreunde, auch große Teile der wie nicht selten zerstrittenen LINKEN!
Verurteilen sollten sie alle miteinander das israelische Kriegsverbrechen und Gemetzel!
Ich sage, die Demonstrationen für Solidarität mit der jüdischen Israel-Lobby und mit dem Massaker und ethnische Säuberungen begehenden israelischen Regime, sollten nicht noch durch die Polizei geschützt werden, sondern gegen diese solidarischen Israel-Versteher, sollte man protestieren.
Schändlich auch wie Medien unsere Gaza-Solidaritätsdemonstrationen in den Schmutz ziehen oder negieren. Immerhin sind die pro-palästinensischen DemonstrantInnen mit mehreren Tausend Teilnehmern eine wichtiger Fakt, aber die Zahlen der pro-israelischen mit mehr Polizei als kläglichen Teilnehmerzahlen, sprechen für sich! Weiter so!
Journalistin Bettina Marx
Quelle: Badische Zeitung
Foto: Robert Bergmann
Gideon Levy:" Die Samen der Hetze der letzten Jahre, die nationalistische und rassistische Gesetzgebung, die aufwieglerische Propaganda, die Angstkampagnen und die Zersetzung der Demokratie durch das rechte Lager - all das hat Frucht getragen und diese Frucht ist widerlich und verdorben. Die nationalistische Rechte ist auf unbekannte Tiefen herabgesunken und das ganze Land folgt ihr. Das Wort Faschismus, das ich so wenig wie möglich benutze, hat inzwischen seinen rechtmäßigen Platz im israelischen politischen Diskurs". Unbedingt lesen! (5)
Unter diesem Kommentar finden Sie auch meine Rede vom 19. Juli in Berlin! Gedruckt und als Video. In dieser habe ich auch explizit Merkel, Steinmeier und Gauck für ihre Haltung angegriffen. Der "Bundes-Gauckler" hat übrigens am 20. Juli zum 70. Jahrestag des Hitler-Attentats der Generäle wieder pathetische Worte gefunden, die auch sehr gut auf die Situation im von Israel besetzten Palästina passen würden: "Sein Stolz auf eine Bundeswehr, die sich nicht auf obrigkeitsstaatliche Traditionen beruft, sondern auf Widerstand gegen das Unrecht. Von diesem Erbe zehrt unser Land bis heute". Weiter: "Was kann ich tun, um fähig und bereit zu sein, zu einem Leben in Verantwortung für dieses Land und seine Demokratie"!
Herr Gauck, genau diese Verantwortung übernehmen wir gerade und versuchen, im Gegensatz zu ihnen, gegen das Unrecht in Gaza zu protestieren! Präsident Gauck, wo sind Ihre Worte dazu? Free Palestine! (PK)
(1) (2)
https://www.facebook.com/montagsmahnwache
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152174996391583&set=a.402486811582.184264.352426141582&type=1&theater
https://www.facebook.com/montagsmahnwache
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152174996391583&set=a.402486811582.184264.352426141582&type=1&theater
(3) (4)
Israel Hayom ist das Kampfblatt der Rechten vom jüdisch-US "Zocker Taycoon" Adelson
(5)
Evelyn Hecht-Galinski ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom "Hochblauen", dem 1165 m hohen "Hausberg" im Badischen, wo sie mit ihrem Mann Benjamin Hecht lebt.
Am 26. September wird sie für ihre mutigen Texte gegen die Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Regierung und für einen gerechten Frieden mit dem vierten Kölner Karls-Preis ausgezeichnet.
Am 26. September wird sie für ihre mutigen Texte gegen die Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Regierung und für einen gerechten Frieden mit dem vierten Kölner Karls-Preis ausgezeichnet.
2012 kam ihr Buch "Das elfte Gebot: Israel darf alles" heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro.http//sicht-vom-hochblauen.de
Siehe auch:
Gemeinsam Imperialismus und Krieg überwinden - Fotogalerie zur bundesweiten Friedensmahnwache am 19. Juli 2014 in Berlin
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20586
Online-Flyer Nr. 468 vom 23.07.2014
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