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Krieg und Frieden
„Mit Pauken und Trompeten gegen Drohnen und Raketen!" am Bodensee
Rüstungsgegner-Demo bei Diehl Defence
Von Peter Kleinert
Für den Reformationstag hatte der Verein „Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e.V.“, unter den Motto: „Mit Pauken und Trompeten gegen Drohnen und Raketen“, zu einem Aktionstag nach Überlingen aufgerufen. Circa 80 Menschen aus dem Bodenseeraum versammelten sich zur Mittagszeit vor der Rüstungsfirma Diehl BGT Defence, in der Alten Nußdorfer Straße, dem, laut Deutschlands profiliertesten Rüstungsgegner Jürgen Grässlin, „zweittödlichsten Rüstungsbetrieb“ der BRD.
Online-Flyer Nr. 484 vom 12.11.2014
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Krieg und Frieden
„Mit Pauken und Trompeten gegen Drohnen und Raketen!" am Bodensee
Rüstungsgegner-Demo bei Diehl Defence
Von Peter Kleinert
Für den Reformationstag hatte der Verein „Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e.V.“, unter den Motto: „Mit Pauken und Trompeten gegen Drohnen und Raketen“, zu einem Aktionstag nach Überlingen aufgerufen. Circa 80 Menschen aus dem Bodenseeraum versammelten sich zur Mittagszeit vor der Rüstungsfirma Diehl BGT Defence, in der Alten Nußdorfer Straße, dem, laut Deutschlands profiliertesten Rüstungsgegner Jürgen Grässlin, „zweittödlichsten Rüstungsbetrieb“ der BRD.
Diehl Defence-Betrieb in Überlingen am Bodensee
Quelle: www.diehl.co
In einer gut vorbereiteten Inszenierung legten nach einem Trommel-Vorspiel, TeilnehmerInnen mehrere Bahren mit in weißen Säcken verschnürten symbolischen Leichen von Erwachsenen und Kindern vor das Haupttor des Rüstungskonzerns. Darauf folgte eine Reihe TrägerInnen von Schildern mit Anklagen und Appellen an die Geschäftsleitung und Belegschaft des Rüstungsbetriebs. Diehl produziert in Überlingen u.a.: Boden-/Luft-/ See-/Artillerie-Lenkwaffen und -Raketen und arbeitet auch an Drohnenprogrammen.
„Wir bringen Euch die Früchte Eurer Arbeit“, rief Lothar Höfler, der Vorsitzende von KWvB, über Megaphon den eher versteckt lauschenden Mitarbeitern zu. Und weiter las er ihnen laut die Texte auf den Schildern vor: „Diehl-ianer schaut, das sind die Ergebnisse Eurer Arbeit“! „Claus Günther (CEO) und Harald Buschek (Entwicklungsleiter), Eure Produkte sind Tod-sicher“! „Waffen sind der Brennstoff für Kriege, wer sie herstellt, schürt das Feuer“. „Papa, Mama, seid Ihr stolz darauf, Waffen bei Diehl zu bauen“? „Für meinen sicheren Arbeitsplatz in der Rüstung, pfeife ich auf Ethik und Moral“. „Es gibt bessere Arbeit, als Werkzeuge zum Töten zu bauen“! Und, in Anlehnung an Wolfgang Borchers erschütterndes Anti-Kriegsgedicht, das dieser noch kurz vor seinem Tod 1947 schrieb: DANN GIBT ES NUR EINS! „Du Mann und Frau im Büro, der Konstruktion oder Fertigung. Wenn sie dir sagen, du sollst Drohnen und Raketen zum Töten bauen, dann gibt’s nur eins: SAG NEIN“!
Prof. Dr. Peter Grottian, Berlin, prangerte den neuen Welt-Verantwortungswahn der Großen Koalition in Berlin an, und dass Kanzlerin Merkel sowie die Minister Steinmeier und von der Leyen, entgegen dem Willen des Grundgesetzes und der Bevölkerungsmehrheit, mit Waffen und Ausbildern im Nord-Irak intervenieren wollen. Von der Leyen will offensichtlich den Tabubruch um jeden Preis. Die Bundesrepublik solle, statt auf Rüstungsexporte in Spannungsgebiete und auf direkte Kriegsintervention zu setzen, sich mit ihrer Geschichte strikt auf humanitäre Interventionen beschränken. Das sei angesichts des nahenden Winters wichtiger als jedes Weltmachtgehabe. Unter den Klängen der Trommler und des Saxophonisten aus Vorarlberg, übergab Grottian eine kerzenbestückte Torte für die Firmenleitung von Diehl an der Pforte. Laut Grottian, ein Dankgeschenk des Grünen-Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und des außenpolitischen Grünen-Sprechers, Jürgen Trittin, für die Diehl‘sche 5.000 Euro Spende zur diesjährigen "Stallwächter-Party" der Grünen in Berlin.
In einem langgestreckten Trauerzug brachten die Teilnehmer die „Leichen“ zum Landungsplatz an der Seepromenade und schlossen dort, nach weiteren Reden unter großer Teilnahme der Bevölkerung, den Aktionstag. (PK)
In einem langgestreckten Trauerzug brachten die Teilnehmer die „Leichen“ zum Landungsplatz an der Seepromenade und schlossen dort, nach weiteren Reden unter großer Teilnahme der Bevölkerung, den Aktionstag. (PK)
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